Hallo Leute ! Das Thema Radverpackung bei Flügen ist ja schon bis zum Abwinken durchgekaut worden, aber wer ist von euch in der letzten Zeit mit BA (und Rad) geflogen ? Die Auskünfte sind widersprüchlich (auf der Homepage steht, ein Karton muss her, telef. Auskunft lautet "muss kein Karton sein, aber dann wird keine Verantwortung übernommen" - was immer das heissen mag). Ich habe mit einer "Nichtkartonverpackung" gute Erfahrungen gemacht und habe vor, nur die heiklen Stellen mit Styropor bzw. diesem Rohrdämmmaterial abzukleben, so dass das Rad als solches noch erkenbar ist (und beim Umladen hoffentlich sorgsamer behandelt wird...) Blöd wäre es , wenn ich beim Einchecken erst das Rad in einen Karton packen müsste, außerdem hätte ich dann in Auckland auch das gleiche Problem wie Babba... Danke für eure Infos, Gerold

Hallo Gerold,

die Hoffnung, dass dein Fahrrad, wenn es als solches erkennbar ist, beim be- ent- oder umladen beim Flug besser behandelt wird ist reines Wunschdenken.
Ich habe einige Jahre in Frankfurt auf dem Tower gearbeitet, und da ich auch schon immer Rad gefahren bin, hab ich jedesmal, wenn die Gepäckgorillas ein Fahrrad in die Mangel nahmen, aus Intersse das 60 X 12 Fernglas angesetzt. Meine Erfahrung:

Je kleiner und leichter, desto mehr werden Gegenstände von den Muskelprotzen geworfen.
Ein Rad lässt sich wunderbar an Lenker und Sattel greifen und auf den Anhänger schmeißen. Nylontaschen mit Trageriemen werden von den Gorillas wie Wurfhammer behandelt.
Umgekehrt gilt, je größer und unhandlicher, desto geringer die Gefahr des herumwerfens. Eine bike-box kann gar nicht groß genug sein. Am besten ist es wenn das Ladepersonal diese zu zweit tragen muss.
Meine Beobachtungen und eigenen Erfahrungen beim Fliegen ( mindestens 120 mal mit dem Rad) haben mich veranlasst, mir Hartschalenkoffer mit Rollen für das Fahrrad zuzulegen.
Ich habe auch schon fast alle Airlines benutzt, Die, welche eine Verpackung verlangen, stellen diese in der Regel auch zur Verfügung. Sollte deine Airline keinen Karton haben, kann man ihn bei einer anderen Luftlinie kaufen.
Dann kannst du noch davon ausgehen, dass das Personal beim check-in vom Fahrradtransport keine Ahnung hat. Ich habe alle Varanten durch:
Fahrräder werden überhaupt nicht transpotiert und ich wurde an die Frachtabteilung verwiesen,
Fahrräder müssen verpackt sein,
Fahrräder müssen nicht verpackt sein,
Fahrräder sind nicht Teil des 2 piece-concepts und kosten extra,
Fahrräder sind Teil des concepts und kosten nichts.
Ich erinnere mich nicht, welche anderen Varianten es noch gab.
Mit diesen schlechten Erfahrungen im Gepäck, schreibe ich immer an die Airline eine email und bitte sie um die Bedingungen für den Fahrradtransport.
Dieses Schriftstück, bekommt dann die Dame am check-in Schalter auf die Theke gelegt und seit dem hab ich nie mehr Probleme gehabt.
Ein weiterer Vorteil des Hartschalenkoffers: Ich bin ICE tauglich und auf seinen Rollen läuft er mir wie ein Hündchen brav hinterher; selbst auf den längsten wegen in Terminals oder Bahnhöfen.

Mfg Günter

Ich muss noch hinzufügen, dass BA mir auf meinen 3 Flügen vor der Hartschalenkofferzeit immer eine Box zur Verfügung gestellt hat.

Vielen Dank Günter, das ist ziemlich informativ. Bis jetzt bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass die Räder umso sorgfältiger behandelt werden, desto besser sie als soche erkennbar sind (zumindest hab ich die Postings hier zu dem Thema bisher so verstanden). Nur - was machst du mit dem Hartschalenkoffer am Ankunftsflughafen ? Ist die Aufbewahrung für 3 oder mehr Wochen nicht ziemlich teuer ? Und kommt man dann nicht langsam (Gewicht von so einem Koffer wird auch um die 5 kg sein) mit dem Gewichtslimit bei BA in Konflikt (bei meinem Flug 23 kg inkl. Rad) ? Grüße Gerold

..und vorallem
wie weit muss ich ein 28' Trekkingrad zerlegen,
damit es in den Koffer passt?

Hallo Gerold,

nach einem langen Flug setzte ich mich nicht gleich aufs Rad sondern bleibe immer eine Nacht in einem Airport Hotel. Dieses suche ich mir vor dem Flug im Internet aus, wobei ich darauf achte, dass das Hotel einen Zubringer- bzw. Abholdienst anbietet. Auch schon von zu Hause aus, bestelle ich mir übers www UPS für den nächsten Morgen zum Hotel, um den Koffer abzuholen, und um ihn an meinen Zielort (Rückflugairport) zu transportieren. UPS gibt es weltweit und ich bezahle im Schnitt immer um die 25 US $.
Ich lasse ihn, zu einem Airporthotel bringen, welches ich mir wiederum im Internet ausgesucht habe, und das mir versichert, das sie meine Box entgegennehmen und bis zu meiner Ankunft aufbewahren. Ich übernachte die letzte Nacht dort, lass mich von denen mitsamt der, in Ruhe gepackten Box, zum Flughafen bringen.
Fliege ich vom selben Flughafen zurück, verbleibt der Koffer im Ankunftshotel. Als ich noch arbeitete habe ich auch manchmal die Flugsicherungstelefonleitungen bemüht, mit den Kollegen vom Zielflughafen gesprochen und meine Box bei der Flugsicherung gelassen.

Was muss ich demontieren:
Laufräder raus,
Lenker raus, (muss man nur entfernen wenn ein lowrider montiert ist, und davon geh ich aus bei einem Reiserad)
Pedale raus.

Ich mache es immer so, dass ich die Kurbeln anstelle der Pedale entferne, weil ich im Kurbelgewinde diese Einsätze von Sugino habe, die es mir ermöglichen mit einem 6er Inbus die Kurbeln einfach ab- bzw. wieder anzuschrauben. Spar ich den Pedalschlüssel (einen 6er Inbus hat man ja immer dabei) und ich muss mir nicht immer Gedanken machen in welche Richtung die Pedale abzuschrauben sind.

Wie fliegst du denn nach Neuseeland? Die West- oder Ostroute?
Die Westroute wäre günstiger, denn über den Atlantic gilt das 2 piece concept.

Mfg Günter

Hallo Günter ! Tja, ich fliege (leider) die Ostroute (war aber froh, überhaupt noch einen Flug zu bekommen und konnte nicht sonderlich wählerisch sein). Ein Quartier in Auckland unweit des Flughafens für die 1. Nacht ist auch schon geckeckt.

So ein Flugkoffer (ich glaube TPC oder so ähnlich heisst die Markte) wird dzt. um 199 Euro angeboten, ist also erschwinglich (Gewicht weiss ich jetzt momentan nicht genau, wird aber über 5 kg liegen). Ein Problem ist aber noch, dass der Tubus-Gepäckträger ein paar Zentimeter über den Hinterbau hinausreicht, da ich sowieso schon Rahmenhöhe 61 fahre, werde ich den Gepäckträger auch noch abbauen müssen, damit ich das Rad in den Koffer bekomme (aber wohin dann mit dem Träger ?) In irgendeinem Forum (wahrscheinlich in dem von tour...) habe ich auch gelesen, dass diese Plastikkoffer gar nicht so stabil sind wie sie aussehen, sprich, dass sie bei unsanfter Behandlung leicht brechen. Aber trotzdem vielen Dank für den Denkanstoss - ich werde mein Reiserad mal ins Shop mitnehmen und schauen, ob es problemlos in den Koffer passt (ein RR hat doch einen kürzeren Hinterbau). Grüße Gerold

Gerold,

löse doch einfach die obere Befestigung des Gepäckträgers und kippe ihn nach vorn.
Wann fliegst du?
Wenn du in der Gegend von Osnabrück wohnst, würde ich dir einen meiner Hardschalenkoffer für lau leihen. Bei Selbstabholung und Zurückbringung.

In den Koffer passt noch ne Menge mehr rein. Bei mir sind das:
Werkzeug, Zelt, Helm, Radschuhe und noch jede Menge Kleingram.

Mfg Günter

Hallo günter ! Vielen Dank für dein Angebot (ich fliege Mitte Feb.), aber ich wohne in Wien... Dzt. wird bei einem österr. Versender ein Bikekoffer (B & W) um 180 Euro angeboten, leider wiegt der Koffer alleine 10,5 kg (+11,5 kg Rad), bleibt mir gerade noch 1kg für das restliche Gepäck. Ich bin zwar genügsam und habe vor, mit Minimalgepäck zu reisen, aber das ist doch etwas wenig (so viel wiegen ja schon die 2 Ortliebs ohne Inhalt).

Realistischerweise schaut es doch so aus, als ob ich bei diesem Flug auf einen Koffer verzichte und das Rad nach bewährter Manier schütze bzw. auf einen Karton von BA zurückgreife. Ich trage mich aber mit dem Gedanken, für künftige Reisen den obigen Koffer zu bestellen, die Idee mit dem UPS-Service den Koffer transportieren zu lassen ist wirklich gut. Vielen Dank nochmal für deine Antworten und das Angebot Gerold

Gerold,

dann wünsch ich einen schönen und sicheren Urlaub, und mögen die Gepäckgorillas gnädig mit deinem Rad umgehen.

Mfg Günter

PS: Don´t become a road-pizza!