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#655211 - 09/21/10 04:51 PM Constanza - Istanbul
BorisZ
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:6.9.2010 15.9.2010
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Mein erster Reisebericht, also bitte Nachsichtig sein zwinker

Da ich mich von Südosteuropa und den Leuten dort magisch angezogen fühle (komme selbst gebürtig vom Schwarzen Meer aus der Ukraine), war das für mich die Gegend meiner Wahl in der ich zum ersten mal meine Radreise-Erfahrung sammeln sollte. Wochenlang wurde geplant, reserviert und gelesen, was sich im Nachhinein als sehr wichtig herausgestellt hat schmunzel

Nach einer langen Anreise mit dem Bus von Freiburg bis Bukarest übers Wochenende kam ich am Sonntag gegen 23:00 im Bahnhofsviertel von Bukarest an, hatte bedenken da ich viel schlechtes darüber gelesen habe, war tatsächlich kein feines Viertel, am Ende war ich froh das ich mit dem Fahrrad fahren konnte und nicht die Bürgersteige entlang laufen musste, es waren schon einige seltsame Leute unterwegs, kurzzeitig wurde ich auch von einem Straßenhund verfolgt den ich aber mit einem kräftigen Schub Adrenalin abhängen konnte. Erste Nacht wurde dann im c.a 1km entfernten Hostel verbracht.

06.09.2010
Etappe 1 Constanta - Vama Veche
Strecke: 60 km
Fahrzeit: 3:13
Ø: 19,1 km/h

Da mir die Strecke Bukarest - Constanta vorab als relativ eintönig erschien und ich sowieso nur 2 Wochen Zeit für die gesamte Tour hatte, nahm ich einen Bus bis Constanta, Fahrradmitnahme war problemlos möglich, unterwegs konnte ich die Landschaft begutachten, jetzt weiß ich auch warum es Walachei heißt lach

In Constanta am HBF angekommen bin ich bereit meine Reise anzutreten. Das Wetter war hervorragend, Sonnenschein und um die 27 grad. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt ging's Richtung Vama Veche. Die Fahrt verlief bis auf ein paar stark befahrene Abschnitte relativ unspektakulär.

Irgendwann sah ich am Straßenrand eine Radreisegruppe von 4 Leuten stehen, ich konnte nicht widerstehen und hielt an um zu fragen wo sie herkommen. Es stellte sich heraus das es Studenten aus Wien waren (2 davon jedoch gebürtig aus Freiburg, die Welt ist echt klein). Also fuhr ich die restlichen Km bis Vama Veche mit den netten Jungs die ab Wien in Richtung Istanbul gestartet sind und schon einige Zeit unterwegs waren. Irgendwann trennten sich leider unsere Wege da die Jungs im Zelt übernachten, ich jedoch ein billiges Hotel/Hostel bevorzugte. An dieser Stelle: Viele Grüße an euch Jungs, war echt nett mit euch zu fahren!

Nach relativ entspannten 60 km fand ich schnell mein bereits zuvor recherchiertes bungalowartiges Hotel für 9 Euro, Vama Veche ist ein nettes kleines Dorf 2km von der bulgarischen Grenze, vornehmlich für alternative Touristen, da aber die Saison eigentlich schon vorbei war, waren nur noch einige hartgesottene Hippies am Strand. Ich ging noch eine Kleinigkeit essen und freute mich bereits auf die morgige Etappe in Bulgarien.


Der Strand von Constanza


Im Hintergrund ist eine Moschee zu sehen, Constanza ist ein Zentrum des Islams in Rumänien, viele Tataren und Türken leben auch heute noch dort.


Mein Bungalow in Vama Veche mit Dusche, die Besitzerin war sehr freundlich und sprach perfekt Englisch.

Fortsetzung folgt...

Edited by BorisZ (09/21/10 05:01 PM)
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#655688 - 09/23/10 09:00 PM Re: Constanza - Istanbul [Re: BorisZ]
BorisZ
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07.09.2010
Etappe 2 Vama Veche - Balchik
Strecke: 86 km
Fahrzeit: 4:53
Ø: 17,8 km/h

Relativ spät gegen 11:30 fuhr ich von Vama Veche los und erreichte nach wenigen Minuten Fahrt die bulgarische Grenze, kurz den Reisepass gezückt und schon war ich in Bulgarien. Kaum über die Grenze gekommen fing es auch schon an leicht zu nieseln, also beschloss ich erstmal in einem Café eine kleine Pause zu machen und abzuwarten, bei der Gelegenheit habe ich mir auch gleich in einer Wechselstube bulgarische Leva besorgt. Noch in Deutschland habe ich mir Wiener Würstchen gekauft die ich mir in die Lenkertasche gesteckt habe um damit nervige Straßenhunde abzuwimmeln, aber es gibt auch richtig nette und gut erzogene, ein netter kleiner Köter roch die Wienerle und fing sichtlich an zu betteln, also gab's ein Wienerle für Ihn, plötzlich hatte er ganze Kunststücke drauf, stellte sich auf zwei Beine und streckte die Pfoten nach oben zusammen, das war noch ein Würstchen wert lach

Allen die durch Osteuropa reisen kann ich nur den Tipp geben ein paar trockene Hundeleckerlis in die Lenkertasche zu stecken, so wird aus einem tollwütigen Köter der euch bellend verfolgt ein netter knuffiger Hund (man muss nur schnell genug sein mit dem Leckerli werfen zwinker )

Irgendwann wurde mir das warten auf besseres Wetter zu blöd also beschloss ich los zu fahren. Die Straßen in Bulgarien waren in einem etwas schlechteren Zustand als in Rumänien, aber der Verkehr war wesentlich weniger.
Noch war die Landschaft recht flach und ich bin gut voran gekommen, irgendwann bog ich in eine Nebenstraße in Richtung Küste ab, diese Straße entpuppte sich als eine Schlaglochpiste wie Sie im Bilderbuche steht, auf der nicht mal die Einheimischen fahren würden, dafür hatte man die "Strasse" komplett für sich, Landidylle inklusive.

Die Dörfer in Bulgarien scheinen im Gegensatz zu Rumänien entvölkert zu sein, selten sieht man Menschen auf den Strassen, viele Häuser wirken heruntergekommen, kleine Geschäfte wie in Rumänien gibt es selten. Statt Pferde sieht man nun immer häufiger Esel, die scheinen im gebirgigen Bulgarien besser voran zu kommen, (ihre Sturheit ist eigentlich nur Vorsicht schmunzel ).

Zum Glück wird das Wetter besser, ich entferne mich immer weiter von den tiefdunklen Wolken und bald scheint die Sonne, vor mir nur noch blauer Himmel. Ich fahre auf einer langen Traumstrasse am Meer, für etwa 20 Min. ist weit und breit kein Auto und kein Mensch zu sehen, ich genieße die Landschaft und komme gut voran, bisher einer der schönsten Momente meiner noch jungen Radtour.

Bald wird die Strecke anspruchsvoller, die Küstengegend gebirgig, es ist ziemlich heiß, um die 30 Grad, schon allein dadurch wirkt alles mediterraner. An der Küste wird viel gebaut, es stehen viele unfertige Rohbauten, überall werden Immobilien verkauft, die Engländer sind hier ganz stark vertreten, viele kaufen sich hier eine Sommerresidenz.

Ich meide so weit es geht die Hauptstraßen und fahre meist auf küstennahen Parallelstraßen mit wenig bis gar keinen Verkehr. Bald erreiche ich meine heutiges Etappenziel, den kleinen Küstenort Baltschik, der ganze Ort ist auf einem Hang gebaut, alle Straßen gehen steil nach unten zum Meer, ich muss leider in die andere Richtung.

Also geht's auf die Suche nach einem Hotel irgendwo oben für c.a. 20 Euro das ich zuvor aus dem Internet rausgesucht habe. Zum ersten mal kann ich meine Bulgarisch-Kenntnisse testen, ich frage einen älteren Herrn nach dem Hotel, dieser versucht es mir erst zu erklären, empfiehlt mir dann aber besser ein privates Zimmer für die Hälfte des Preises zu nehmen, zufälligerweise stehen wir genau vor so einem lach Er klingelt bei einer Nachbarin die in Ihrem Haus private Zimmer vermietet, und so übernachte ich für sparsame 10€ bequem und mit Dusche zwinker

Abends gehe ich noch in ein Lokal mit moderaten Preisen direkt am Meer essen, für c.a 8 Euro bekomme ich ein Festmahl, der ganze Tisch ist voller Speisen, ich merke schnell das ich bei der Bestellung übertrieben habe, gönne mir dann aber trotzdem 2 Bier lach Der Kellner wunderte sich über meine Bulgarisch Kenntnisse, anscheinend gibt es nicht viele nicht-Bulgaren die Bulgarisch sprechen, ich habe die Sprache selbstständig im Laufe der Jahre mir langsam angeeignet, endlich trägt es Früchte schmunzel




Der Vorteil so einer Straße ist das man sie praktisch alleine für sich hat, der Nachteil ist, das man ein Mountainbike braucht.



Esel statt Pferde, ich bin in Bulgarien!



Praktisch Autofreie Straße, flach, gut asphaltiert und auch noch an der Küste, was will man mehr?





Bald wird die Küste gebirgig und damit noch imposanter.

Fortsetzung folgt...

Edited by BorisZ (09/23/10 09:10 PM)
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#655695 - 09/23/10 09:32 PM Re: Constanza - Istanbul [Re: BorisZ]
BorisZ
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Edited by mgabri (09/24/10 06:56 AM)
Edit Reason: Bitte keine Googlemaps-Screenshots hier rein. Die mahnen ab!
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#655740 - 09/24/10 08:23 AM Re: Constanza - Istanbul [Re: BorisZ]
natash
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In Antwort auf: BorisZ


Der Vorteil so einer Straße ist das man sie praktisch alleine für sich hat, der Nachteil ist, das man ein Mountainbike braucht.


braucht man nicht, ich bin solche Straßen auch schon mit Rennreifen gefahren. Das geht eigentlich, wenn man ein wenig aufpasst, ganz gut. Das ist dann nur nix für die Komfort-Fraktion zwinker
Ansonsten: bin ich gespannt auf die Fortsetzung, in der Ecke Bulgariens war ich nämlich noch nicht schmunzel.
LG Nat
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#656040 - 09/25/10 05:16 PM Re: Constanza - Istanbul [Re: natash]
Simclassic1
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Underway in Germany

Hallo BorisZ
Herzliche Glückwunsche zu deinem Reiseabschnitt in Bulgarien.Bin selbst schon seit ca.acht Jahre im Urlaub in Bulgarien unterwegs,und würde wie du gerne auch von Deutschland aus eine Radreise dorhin machen.Denn tip mit den privaten Zimmer ist schon richtig,kommt aber daher,das in Vergangenheit den Bulgaren vorgegaukelt wurde,die Russen sowie auch die Engländer würden Immobilien kaufen,was aber nicht der Wahrheit entsprach.Viele haben invertiert und verloren,weil niemand gekommen ist, um die Wohnungen zu kaufen,deswegen sieht das gerade an der Küste so aus,als würde dort überall gebaut werden,was auch sehr schade ist.Du kannst überall hingehen,und bekommst ein zimmer für 10 Euro selbst wenn gesagt wird, das Zimmer ist nur zwei Tage frei,sie werden es dir weiter Vermieten,es giebt so viel Zimmer.

VG
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