Hallo liebe Gemeinde,

letztlich bin ich in den Bergen eine sehr steile Abfahrt über extrem enge Serpentinen gefahren.

Ich hatte wirklich Angst, dass meine Felgen zu heiss werden. Die waren so heiss, dass ich meine Finger nur ca 2 Sekunden dran halten konnte...

Daher hab ich alle 150 Meter eine Abkühl Pause eingelegt...


Nun zur Frage: Mir ist das das erste Mal aufgefallen, da ich nicht so oft BErge fahre. Wie geht ihr mit diesem Problem um? Wann wird die Felge so heiss, dass mir "der Reifen schmilzt"?


Mit freundlichen Grüßen, Moritz

Der Reifen schmilzt so schnell nicht. aber irgendwann ist die Festigkeit des Schlauches am ende, er kann die Luft nicht länger halten und entlässt sie mit lautem Knall in die Umgebung.
Hast Du wirklich aller 150m eine pause gemacht?
da ist man ja mit laufen schneller.

job

Das ist in den Bergen so ungewöhnlich nicht. Da kann man sich schon die Finger verbrennen.

Das ist in dieser Häufigkeit sicher nicht erforderlich.

Bevor der Reifen schmilzt, wirst Du ein deutliches Nachlassen der Bremswirkung (Fading) feststellen. Dann kannst Du sicherheitshalber anhalten und z. B. ein paar Fotos machen.

Es wurde hier im Forum bereits empfohlen, nicht mit (dauerhaft) schleifenden Bremsen abzufahren, sondern die "Sägezahnbremsmethode" anzuwenden.

Von schmelzenden Reifen habe ich übrigens noch nie gehört.

Gruß netbelbo

Das einzige echte Problem ist eher, dass der Reifen so heiß wird, dass er auf der Felge (samt Schlauch) leicht wegrutscht beim starken Bremsen und somit das Ventil an der Bohrung abreißt. Das macht dann Peng.

Ansonsten hilft gegen heiße Felgen das Sägezahnprinzip UND eine gute Kurventechnik, sowie ein bisschen Mut auch mal laufen zu lassen... Ab einem gewissen Tempo wird man eh nicht mehr schneller (manchmal so bei 40-70km/h)

Claudius

Wenn Du die Finger zwei Sek. an der Felge lassen konntest, dann war diese noch gar nicht richtig heiß

Wenn Du nach einer halben Sekunde eine Brandblase hast, dann war sie heiß

Guckst Du mal hier!

Gruß
Jürgen

Tja, wie schon gesagt. Je nach Fahrbahnbeschaffenheit und Streckenführung einfach bis 40 laufen lassen, auf 30 kurz runterbremsen (oder von 30 auf 20 oder von 20 auf 10 usw.)und wieder laufen lassen. Eine bestimmte Geschwindigkeit durch dauerhaftes Bremsen halten zu wollen ist wohl eher was für die Scheibenbremsfraktion.

Nej eigentlich nur für die ARAI möglich.. also Dauerbremsen. Grade Scheibenbremsen sind NOCH weniger dauerbremsgeeignet wie Felgenbremsen. Dafür haben sie einige andere Vorteile (wie auch immer... bloß keine disc/canti diskussion jetzt hier)
Dauerbremsen ist immer ungut, außer es handelt sich um eine Dauerbremsung bei 3km/h...

Sägezahnmethode ist die einzig Mögliche im Gebirge. Beide Bremsen kräftig ziehen vor der Kurve und stark runterbremsen, dann wieder laufen lassen - komplett frei bis man nächste Kurve oder Unebenheit sieht und wieder kräftig runterbremsen etc etc
So gehts jeden Berg runter. Gehts mal wegen Schotter vorne nicht zu bremsen - dann helfen spontane Blockierbremsungen um wenigstens mal eine Pause zu machen

Claudius

Würde mich auch wundern. Wie soll da was schmelzen? Jetzt eh es einfach verbrennt?

Gute Bremse ist auch ne halboffene Jacke und dergleichen, was prima Windwiderstand bedeutet.
Bin bei der Albextrem irgendwann auch die Abfahrten mit weeeeit aufgezogenem Trikot runtergesaust. Hab nur 2x die 70er Mauer durchbrochen, das scheint schon zu wirken.
Und wenn man aufrecht sitzt, direkt 5km/h weniger. Wenn man dann noch mit breiten Winterreifen fährt ...


Hm, mal gespannt wann jemand das Scheibenwort in den Ring wirft.
Uuuuuund weg!

Ich fahr ja fast nur noch mit Schei... hoppla, Jochen .

Kleiner Erfahrungswert: Anfassen, wieder loslassen wollen und doch dranbleiben können: bei mir ziemlich genau 50°C. Zwei Sekunden sind noch unter 60°, also keine Gefahr.

Grüße
hans-albert

So wird das nichts. Nur 10km/h Differenz ist so nahe am Dauerbremsen nach der Reguliermethode, dass es konsequenter ist, die Reifen gleich selber zu zerstechen. Wenn der Fahrtwind nennenswert kühlen soll, dann muss die Geschwindigkeitsdifferenz deutlich größer sein, wenigstens 30km/h. Auch Scheibenbremsen vertragen die Reguliermethode nicht unbedingt.

@Briefträger86, halten ist kontraproduktiv. Im Stand kühlen die Reibpartner sehr viel langsamer ab als wenn sie vom Fahrtwind kräftig angeströmt werden.
Nochwas, die Reibpartner werden normalerweise warm, vielleicht manchmal heiß, aber heiss auf gar keinen Fall. Orthografisch vollkommen unmöglich!

Falk, SchwLAbt

Wie gesagt, es ist ja doch sehr von der jeweiligen Strecke abhänig. Böses Geröll will man wohl nicht so schnell fahren, aber hat man da mal runtergebrems, beschleunigt der Hobel ja auch nicht gleich wieder, wie irre.

Wie auch immer, alles nur nicht dauerhaft bremsen. Und ein bisschen Thrill kann auch nicht schaden...

Hallo Moritz,

ich bin mit meinen Felgenbremsen schon sehr viele Berge hoch und runter gefahren. Dein beschriebenes Problem ist mir trotzdem vollkommen unbekannt. Weil ich schon oft davon gehört und gelesen habe, machte ich auf der Abfahrt der Großglocknerstraße mal die Probe aufs Exempel und habe mal nur eine Bremse benutzt. Natürlich hab ich immer mal gehalten und die Fingerprobe gemacht.

Die Felge wurde natürlich heiß, aber einen Reifenplautzer beim Marathon XR würde ich deswegen ausschließen. Vorstellen könnte ich mir sowas beim Rennrad mit empfindlichen Reifen und hohem Luftdruck. Auch bei kleinem Raddurchmesser halte ich das für denkbar. Bei 28" - Tourenrädern müsste ich mir allergrößte Mühe geben, einen Reifen durchs Bremsen zu zerstören.

Wenn ich mich stundenlang den Berg hochschraube, lasse ich es aber auf der anderen Seite rollen. So gut es halt geht. Welche Art von Fahrrad bzw. Felgen hattest Du denn?

Grüße vom Peter

Vergiss eins nicht: Das Gewicht! Wenn da einer mit 120kg den gleichen Berg runterbrettert, Flachländer ist - meist nur hinten bremst etc... dann kommts schnell mal zu Problemen.

Claudius

Stimmt, jetzt, wo Du es sagst. Die Hitzeplatten waren eigentlich immer hinten. Bei langen Talfahrten im Rudel konnte man drauf warten.

Falk, SchwLAbt

Das Gewicht hab ich sicher nicht vergessen. War ja mit ordentlich Gepäck da oben. Also alles in allem mindestens 120 kg. Gebremst hab ich zwar nur vorne, das kann aber m. E. nicht die entscheidende Rolle spielen.

meint der Peter

Kann ich nicht bestätigen. Mit meinem 28er mit HS33 bin ich vor drei Wochen von München nach Bozen gefahren. Dabei ging es u.a. 600 Meter recht steil runter aus dem Leutasch- ins Inntal. Das Systemgewicht sollte so um 130 kg betragen haben und siehe da, meine Reifen sind immer noch ganz.
MfG
Stephan