Moin an alle,
nach längerer Beobachtung und amüsanter „Unsere Räder“ Lektüre, kommt heute mein erster Beitrag.

Eigentlich haben meine Frau und ich vor, in zwei Wochen,
eine einwöchige Rügen Tour zu starten.
Vorrangig ging es uns darum am Meer zu sein, Landschaften zu genießen und Ruhe zu haben.
Jetzt habe ich hier schon mal fleißig die Such Funktion genutzt und fast nur negatives über Rügen in der Hauptsaison gehört.
Überfüllung, Rücksichtslosigkeit (Autofahrer, etc.), Unfreundlichkeit,…
Nachdem, zweifle ich daran ob Rügen das richtige Ziel im Sommer ist.

Falls hier niemand mein Zweifel stark dementieren kann,
würde es mich sehr freuen wenn ich Tipps für weniger überfüllte Touristen Gegenden bekommen könnte.

Voraussetzungen:
- Tour länge unter 500km
- Nord- oder Ostsee (auch Ausland)
- Landschaftlich anspruchsvoll
- Ruhige, entspannte Gegend
- Zeltmöglichkeit (evtl. legales Wildzelten)
- Anreise unter 1000km (evtl. Fähre mit Auto vermeiden → Teuer)

Vorerst schon mal Danke für die Aufmerksamkeit
Daniel

Wie wärs mit Dänemark.

Detlef

Klingt fuer mich eher spontan wie die Beschreibung von Bornholm ... nachdem ich Ihr eh schon bis Ruegen wolltet, koennt ihr problemlos nur mit Raedern die Faehre von Sassnitz aus nehmen.

Ansonsten finde ich Daenemark auch eine gute Idee, z. B. Inselntour ueber Fuenen, Aeroe, Langeland, ...

Mir wurde von schwedischen Freunden Gotland schon mehrfach ans Herz gelegt, da kann ich aber nix zu sagen und die Anreise ist auch deutlich laenger / teurer / aufwendiger(?)

Sowohl Bornholm als auch Gotland haben den Haken eines extremen Wechsels zwischen Saison und Nebensaison. In der Saison sind sie rappelvoll, außerhalb der Saison haben viele Restaurants, Campingplätze und sonstige 'touristische Orte' geschlossen. Beide Inseln besucht man m.E. am besten in der zweiten Augustwoche, im Juli würde ich da nicht hingehen. Lohnenswert sind aber beide, wobei mir Bornholm noch ein bisschen besser gefallen hat (was daran liegen mag, dass wir dort Superwetter hatten, während Gotland eher durchwachsen war).

Martina

Meiner Meinung nach sind die Voraussetzungen nicht bzw. nur eingeschränkt erfüllbar. Nord- und Ostsee in D und DK (und wenn ich dem "Hören-Sagen" Glauben schenke auch in PL und den südlichen Teilen S) sind - wie eigentlich alle schönen Ecken an der Küste und in den Bergen - in der Ferienzeit super beliebt und entsprechend stark bevölkert. Entweder lebt ihr damit oder ihr fahrt ganz woanders hin oder in eine Küstengegend (deutlich) weiter nördlich oder östlich (ohne Garantie auf Erfolg) oder zu einer anderen Zeit.
Gruß
Uli

Also zuerst, bin überrascht über die Anzahl von konstruktiven Antworten.

Bornholm sagt mir schon zu. Ist nur die Frage, wie auch schon mehrfach erwähnt,
ob man sich dort freier Bewegen kann als auf Rügen, ist schließlich Flächenmäßig kleiner.
Durch mehrfache Erwähnung von Dänemark hab ich mir mal den Norden von DK angeschaut,
sprich Nordjytlland.
Ist dünner besiedelt und macht laut Bildern auch Landschaftlich was her.

Wie sieht denn die Akzeptanz zu Wildzelten in DK aus (unter Beachtung der allgemeinen Regeln, versteht sich)??

Wildzelten ist in DK - also auch auf Bornholm - nicht erwünscht.

Bornholm ist aus Radler&Zelter-Perspektive selbst im Juli nicht wirklich überlaufen, aber schon gut gefüllt. Anfang August, wenn Dänen und Niederländer wieder zur Schule müssen, wird es dafür v.a. auf den Campingplätzen auf einen Schlag schön leer, die touristische Infrastruktur bleibt aber (weitgehend) bis Ende August erhalten.

Sowohl Bornholm als auch Jütland kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die Umrundung von Bornholm findest Du hier beschrieben.

Tine

Mein Tipp:
Nordseeküste in Nordengland (z. B. hin über Hull, zurück über Newcastle).
Bis auf die Anreisekosten wg. Fähre wären alle Voraussetzungen erfüllt.

Gruß,
Katja

Danke, aber England kommt dieses Jahr aus Kostengründen leider nicht in Frage.


Ich überlege auch schon die Option Nord- und Ostsee einfach zu streichen und einfach eine Inlandstour zu machen. Um ein See oder dergleichen.

Hab mir da mal den Vänern (Vänersee) in Schweden ausgesucht.
Würde mich freuen wenn jemand einige Erfahrungen berichten könnten.
Da würde sich auch der Campingplatz erübrigen!

Hat sich schon erledigt:
http://www.rad-forum.de/showflat/Number/247504/Searchpage/2/Main/20504/Words/V%E4nern/Search/true/Radweg_um_den_Vanernsee#Post247504

Hallo Daniel,
Wildzelten ist verboten, aber guck mal hier:
http://www.teltpladser.dk/tysk.htm
Gruß,
Anja

Hey Danke Anja,

das ist ja Klasse.
Besonders der Link, dass es diese Plätze in DK gibt wusste ich, aber nicht das die auch so gut gekennzeichnet sind. Werde ich auf jeden Fall mal Testen!!!

Hm, gut gekennzeichnet ist allerdings relativ. Meiner Erfahrung nach brauchst Du schon die Broschüre mit der Wegbeschreibung. Wir waren auf den kleinen Inseln unterwegs.

Vielleich etwas ganz anderes. Ich, aus dem Saarland, liebe das Radfahren in den Vogessen/Frankreich, Man kann dort auf den kleinen D-Straßen fahren, fährt durch kleine Dörfer, mit einer Bank oder einem Mißthaufen vor der Tür. Ganz in der Natur, fast ohne Tourismus, kleine oder große Seen,allerdins sehr bergig.

Bleib doch einfach in MecPom. wir kommen gerade von dort zurück. Wir sind von Lübeck losgefahren. Strecke: Priwall-Wismar-Neukloster-Sternberg-Alt Schwerin- Waren- Kratzeburg und dann den Havel Radweg bis Wittenberge. Den Elberadweg bis zum Mittellandkanal, später dann den Allerradweg. Von Hanover ging es dann mit der Bahn zurück.
Detlef

Hallo Daniel,

bin 2009 diese Tour gefahren. www.bikemap.net/route/200465 Ich kann sie nur empfehlen.
Vieleicht gefällt sie euch ja, man ist dort relativ alleine unterwegs. Wenn noch Fragen sein sollten, immer zu.

MfG
Frank

Wow, so viele spannende Empfehlungen ich weiß gar nicht wann ich die alle Abfahren soll. ;-)
Hab mich jetzt entschieden und es wird trotzdem erst mal bei Rügen und Umgebung bleiben.
Wollen es mal versuchen und wenn’s zu voll wird, sich mehr ins Landesinnere zurückziehen.
Leider reicht das Kleingeld dieses Jahr nicht für weiter Nördliche Touren, stehen aber in fester Planung fürs kommende Jahr.

Nächste Woche geht die Probetour vorerst von Braunschweig überm Elm zur Elbe und über dem Drömling zurück.

Vorerst besten Dank an allen beteiligten!!!


Daniel

Eine gute Entscheidung. Es wird Dir trotz der anderen Touristen gefallen. Meine Empfehlungen für einen Rügen-Urlaub in der Hochsaison:
Suche Dir für die Anreise bis Stralsund eine ruhige Zugverbindung mit Radreservierung. Möglichst kein Nahverkehrszug mit Wochenendticket.
Suche Dir vorher einige Campingplätze, die nicht in den Touristen-Zentren liegen. Versuche vorab zu reservieren und bleibe jeweils mehrere Tage dort. Rügen ist so klein, dass Du von 3-4 Punkten aus die ganze Insel per Rad erreichen kannst.
Mach Dir keinen Stress und versuche gar nicht erst, im ersten Rügenurlaub alles zu sehen. Zwei Wochen wären viel zu kurz.
Vermeide unbedingt, die Fernverkehrsstraße Stralsund-Sassnitz zu benutzen. Vielbefahrene Straßen ohne Radwege nach Möglichkeit vermeiden. Die ausgeschilderten Radwege sind reine Radwanderrouten (teils schlechter Belag, viele "Umwege") - aber für den Rad-Erlebnisurlaub genau richtig.
Meine Campingplatz-Empfehlungen:
Im Süden der Insel die Halbinsel Möchgut:
Campingoase Thiesow
In der Mitte im Nationalpark Jasmund:
Krüger Naturcamping / Waldcampingplatz Nipmerow
Im Norden auf der Halbinsel Wittow:
Campingplatz Altenkirchen
Eventuell im Westen der Insel - Ummanz:
Ostseecamp Suhrendorf
Von Altenkirchen kannst du den obligatorischen Tagesausflug zur Insel Hiddensee erleben - per Schiff ab Breege. Das erspart Dir den nervigen Aufenthalt auf dem Campingplatz Schaprode. (Auf Hiddensee ist Camping verboten).
Campingplatz Göhren würde ich vermeiden.
Mit dem Rad bist Du flexibel und schnell an stillen, menschenleeren Stränden. Prora hat kilometerlange Strände...
Wenn das Kleingeld knapp ist - selber kochen. Gaststätten sind sehr teuer. Oder Du fährst in "unbedeutende" Dörfer im Hinterland.
Übernachten am Strand wird bei gutem Wetter auch häufig praktiziert. Die sogenannten "Strandschläfer" werden normalerweise in Ruhe gelassen (Kein Zelt aufbauen, nicht im Naturschutzgebiet, nicht in den Dünen, sondern am oberen Rand des Strandes, keinen Müll zurücklassen, keinen Lärm machen). Sehr romantisch! Die Nacht endet in den Badeorten allerdings früh, weil ab 5 oder 6 Uhr der Strand gefegt wird.