Hallo Aku,
habe auf Grund Deines (u. TIVOs) Link zum Bernhard-Nocht-Institut
www.gesundes-reisen.de/index2.html
heute zwei interessante Artikel gefunden, die sogar meine Reiseziel Länder Tansania und Kenia betreffen.
Da die Schlafkrankheit wieder auf dem Vormarsch ist, möchte ich diese Artikel hier veröffentlichen, damit auch andere Radler, die ggf. über "Suchen" den Artikel finden und etwas darüber erfahren.
Schlafkrankheit bei Touristen in Ostafrika:
In den letzten Monaten wurden mehrere Einzelfälle von Schlafkrankheit bei europäischen Reisenden in Tansania und Kenia gemeldet. Betroffen sind die Reisegebiete: Tsavo, Magnara, Lake Manyara, Serengeti, Ngorongoro Crater, Tarangire. Eine holländische Toristin, die vermutlich im Januar 2001 in der Serengeti infiziert wurde, ist im Juni verstorben.
Die Schlafkrankheit kann südlich der Sahara (15. nördlicher Breitengrad) und nördlich von Südafrika (29. südlicher Breitengrad) vorkommen. Besonders stark betroffen sind der Süd-Sudan und die Gebiete der "Demokratischen Republik Kongo". Die Schlafkrankheit war in den sechziger Jahren fast ausgerottet. Sie breitet sich aber zur Zeit wieder langsam aus. Die Ursachen dafür sind Bürgerkriege, Vertreibungen und das Zusammenfallen von Basis-Gesundheitsstrukturen in weiten Bereichen betroffener Länder. 60 Millionen Menschen leben in Gebieten mit Vorkommen von Schlafkrankheit. 300.000 bis 500.000 Personen sind vermutlich erkrankt. Von diesen haben wahrscheinlich nur 5% Zugang zu einem effektiven Gesundheitssystem.
Das Risiko, sich mit dem Erreger der Schlafkrankheit zu infizieren, ist für Kurzzeit-Reisende sehr gering. Es steigt allerdings bei Safaris in Buschregionen, wenn nicht sorgfältig auf Insektenschutz geachtet wird.
Überträger der Schlafkrankheit sind blutsaugende "Tsetse"-Fliegen, die (örtlich unterschiedlich) etwa zu 0,1% infiziert sind.
Tsetse-Fliegen reagieren auf sichtbare, schnelle Bewegung und nur im Nahbereich auf Geruch. Sie sind (besonders bei freiem Sonnenlicht) tagaktive, große, grau-braune Fliegen, die in Wald- und Buschregionen (besonders in der Nähe von Gewässern) leben. Bei Safari-Ausflügen folgen die Tsetse den sich schnell bewegenden Fahrzeugen (und verlieren sich deutlich, wenn das Fahrzeug steht). Es ist deshalb sinnvoll, während der Fahrt die Fensterscheiben hochzukurbeln (was allerdings manchmal ohne Klimaanlage Überwindung kosten mag). Zusätzlich sollte bei Park-Besuchen möglichst lange Kleidung getragen werden, die nur wenig Haut zum Stechen freiläßt. Tsetse-Fliegen im Auto sind leicht zu erkennen, relativ einfach zu erreichen und sollten schnell beseitigt werden.
Wenn es dennoch zu einem (schmerzhaften) Tsetse-Stich gekommen ist, sollte die betroffene Hautregion einige Tage beobachtet werden. Im Falle einer Infektion entwickelt sich 3-10 Tage nach dem Stich eine kleine lokale Entzündung (erst Wochen später kann eine Besiedlung der inneren Organe erfolgen). Je früher im Verdachtsfall eine tropenmedizinische Ambulanz aufgesucht wird (im Zweifel: immer), desto wirksamer kann die Behandlung erfolgen!
Serengeti-Safari und Schlafkrankheit:
Bei zwei Touristen wurde nach zwei- bzw. dreitägigem Aufenthalt im Serengeti - Nationalpark/ TANSANIA in der Folge die durch die TseTsefliege übertragene ostafrikanische Variante der Schlafkrankheit diagnostiziert.
Erreger ist ein Einzeller, das sogenannte Trypanasonum rhodensiense.
Man unterscheidet hier zwei Stadien der Erkrankung: Zunächst Befall des Blutes und der Lymphorgane mit Allgemeinsymptomen wie Fieber, auch Schüttelfrost, Glieder- und Kopfschmerzen. Häufig zeigt sich nach 2-5 Tagen an der Bissstelle der sogenannte "Trypanosomenschanker" - eine schmerzhafte Hautveränderung, die sich nach 2-3 Wochen wieder zurückbildet.
Das zweite Stadium ist vom Befall des Gehirns und der Hirnhäute gekennzeichnet: Schlafstörungen, Verhaltens- Persönlichkeitsstörungen, zunehmende Müdigkeit und Lethargie sind die Symptome. Ohne Therapie folgt Koma und Tod.
Ungewöhnlich ist nicht das Auftreten der Schlafkrankheit in Tansania als solches - deren Vorkommen in Tansania, insbesondere im Gebiet von Kigoma (Tanganikasee) bis nach Arusha im Norden ist hinlänglich bekannt - Aufhorchen läßt jedoch die Kürze des Aufenthaltes dieser zwei Touristen im Zusammenhang mit dem "Erwerb" dieser Erkrankung. So hat es in den letzten Jahren zuvor nicht einen offiziellen Fall einer Schlafkrankheit bei Touristen in Ostafrika gegeben !
Reiserückkehrer aus diesen Regionen sollten daher bei allen unklaren Gesundheitszuständen nicht nur wegen einer möglichen Malaria umgehend einen Arzt aufsuchen.