Hallo,

in der SuFu bin ich zu dem Thema nicht fündig geworden.

Ich habe heute Conti-Reifen (Country-Ride) in der Größe 47-622 montiert. Die alten Schwalbe-Reifen (Marathon) in der gleichen Größe musste ich mit Reifenhebern runterwürgen. Die Neuen konnte ich quasi draufwerfen. Beim Aufpumpen habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass mir der Reifen wieder von der Felge springt. Es ist aber nix passiert und der Reifen sitzt auch gleichmässig auf der Felge.

Letzten Sommer ist mir das bei der Montage von Schwalbe-Marathon-Reifen der Größe 42-622 schonmal aufgefallen, die gingen aber ein kleinwenig schwerer drauf. Aber immer noch ohne jegliche mechanische Hilfe. Habe mich deshalb auch schon mit meinem Bruder unterhalten. Der sagte mir, dass ihm diese Tatsache ebenfalls in der letzten Zeit aufgefallen ist.

Nicht das ich gerne Reifen mit allerletzter Kraft auf die Felge würge, aber ganz wohl ist mir dabei nicht. Mein Gesamtgewicht auf dem Rad kann schliesslich bis zu 150 kg erreichen oder bei Abfahrten lasse ich das Rad auch schon mal bis 80 km/h laufen.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen bzgl. der Montage gemacht? Sind irgendwelche Probleme mit Reifen bekannt geworden, die von der Felge gesprungen sind? Hat sich bei der Produktion der Reifen irgendetwas geändert (fühlen sich plastikartiger an)? Oder hat die ETRTO endlich ein Innenmass für Reifen festgelegt (das war wohl bisher Sache der Reifenhersteller)?

Herzliche Grüße
Jürgen

Solange nicht ein und derselbe Reifen erst schwer draufgeht und später immer leichter, würde ich mir keine Gedanken machen. Schwankungen sind da normal. Von unmontierbar bis flutsch-n-ready.

Nö,
Erstmal kann ich deine Überschrift nicht nachvollziehen: Andere behaupten das Gegenteil, z.B. beim Marathon Plus.
Norm ist Norm, und Normen werden immer wesentlich von Herstellern gemacht. . Die erlaubten Toleranzen findest du hier. Selbstverständlich war das Innenmaß immer ein Teil der Norm.

Wenn allerdings ein Felgen- und ein Reifenhersteller die Toleranzen ungünstig ausnützen, wird es entweder zu eng oder zu weit.

Laut diesem Artikel der Fahrradzukunft ist der Innendurchmesser der Reifen NICHT normiert.

Gruß
Jürgen

Reifen, die ohne Gewalt draufgehen, hatte ich schon öfter. Runtergesprungen ist deshalb nie einer. Spätestens Hakenfelgen verhindern das ziemlich effektiv. Graue Haare musst Du Dir deswegen nicht wachsen lassen.

Falk, SchwLAbt

Bisher hatte ich nur Schwankungen von, nur mit Reifenhebern und Gewalt montierbar bis noch gut von Hand montierbar. Aber das ein Reifen quasi von alleine auf die Felge fluppte, hatte ich bisher noch nicht.

Gruß
Jürgen

Hm,

Leider kommt man nicht so ohne Weiteres kostenlos an die Normen heran, sie werden vom Beuth Verlag teuer verkauft.

Die Fertigungstoleranz beim Innendurchmesser schwankt ganz erheblich, insbes. bei "Billigreifen" < 20€. Zum Aufziehen verwende ich extrem stabile Kunststoffreifenheber von Taxc, die es in verschieden Formen gibt. Das einzige Manko ist (manchmal) ein schlechter Rundlauf auf der Hakenfelge; eine Lage Kreppband auf dem Felgenband, sauber verlegt, hat auch den Höhenschlag, der vorkommen kann, beseitigt.

Du setzt falsche Prioritäten. Die Reifen passen schon, wenn sie aufgeblasen anliegen.
Vor ein paar Tagen zerschellte ein vornehmer Akademiker aus meinem fernsten Bekanntenkreis mit dem Rad auf einer Abfahrt im Tessin, als er versuchte, 100 Stundenkilometer zu erreichen. Er hat wohl in der Zeitung oder im Internet gelesen, daß man das so machen soll (eine wahre Begebenheit - kein Einzelfall).
Ältere Männer können ein Rad bei solchen Geschwindigkeiten nicht kontrollieren, wie sie mit Blick auf ihre Kanzel im BMW irrtümlich annehmen.
Natürlich flüchten sie sich dann in die Erklärung, eine Schraube sei einen Gang zu weit gestellt gewesen oder ein Reifen hätte einen Fehler gehabt.

An den wirklich gefährlichen Stellen gibt es für die Velofahrer Notausgänge.
In der Biaschina z.B., dort kann man 100 km/h leicht erreichen, führt vor der Kurve, die die Autobahn unterkreuzt, eine Abzweigung, in der Fachrichtung, leicht am Hang ansteigend und ideal um die Geschwindigkeit bremsenlos zu verringern (der ideale Notausgang eben).
Und was geschieht dort? Dort picknicken Leute mit diesen unsäglichen Wohnmobilen und versperren diesen evtl. lebensrettenden Ausgang.
Wenn es Schweizer sind, halte ich jeweils ein kleines Referat.
Bei Ausländern bin ich zurückhaltend.

Jetzt wieder Topic:
Die Faltreifen sind wirklich kaum zu montieren, Der Schwalbe Dureme z.B.: Wenn ich die zweite Seite auf die Felge bringen will. rutscht die erste schon wieder von derselben.
Ein Trick: zwischendurch ein bisschen mehr Druck auf den Schlauch geben.
Gruss ww

Habe schon etliche Mal, die 100km/H auf dem RR in den Alpen überschritten. Als "vornehmer" Akademiker nehme ich mir einfach das Recht heraus z.B. am Kühtai so schnell zu fahren. Kommt von Können und hat nichts mit BMW oder dem Akademikerstatus zu tun. Neid der Diplomlosen.
Zurück zum Thema. Faltreifen sind meist schwerer aufzuziehen; liegt in der Natur der Sache.
Wenns einfach nicht klappen will, nehme ich zur Unterstützung einen Haarföhn, etwas die Reifen anwärmen (geht natürlich nur zuhause) und jede Art von Geläuf hat sich bisher auf jede Felge aufziehen lassen.

Ach ich weiß nicht. Ich denke schon, dass es auch den größten Könner zerbröseln kann, wenn er mit über Hundert die Berge runterbrettert und z.B. in ein Schlagloch gerät.

Martina, bisher nur 90 mit dem vollbepackten Tandem erreicht habend

Mmmh.

Mein Elternhaus stand in einer hügeligen Gegend. Nach der Heimfahrt vom Messdiener-Nachmittag irgendwann in den späten Sechzigern hatte ich bei einer Bergabfahrt ein spektakuläres Erlebnis. Seither bin ich operant zwangskonditioniert, bei ca. 50 km/h die Entschleunigungseinrichtung des Rades zu betätigen.

Bernd

Wobei ich mich immer frage, ob es *in der Praxis* soviel ausmacht, ob man mit 40 oder 80 km/h vom Rad fliegt. Äußerst schmerzhaft dürfte beides sein.

Martina

Doch schon,: Masse x Geschwindigkeit im Quadrat durch 2
edit: zu spät

ich bin im Grunde meines Herzens kein ängstlicher Mensch.... aber 100 km/h auf dem Rad... neee

Bis zu welcher Geschwindigkeit sind eigentlich normale Fahrradreifen zugelassen bzw. von den Herstellern geprüft? Gibt es da gesetzliche Mindestanforderungen?

Helmut

Ihr werdet es kaum für möglich halten, aber das *weiß* ich. Deshalb stand da auch 'in der Praxis'. Oder ganz brutal gesagt: wenn der Sturz bei 40 km/h schon tödlich ist, dann ist es völlig egal, ob ich 40 oder 80 fahre.

Martina

Oh ja das kenn ich Mein lächerlicher den jungen Jahren geschuldeter 100km/h-Versuch (Vmax laut Tacho 99,8km/h - nichmal geschafft hab ichs) endete auch auf dem Asphalt. Seitdem ist bei mir ab 50-60km/h Schluss, je nach Straße.
Das wirkte sich dann auch auf andere Verkehrsmittel aus. Alles bis 30km/h macht mir keinerlei Sorgen, aber wenn man bedenkt wie locker man im Auto im Dorf mit 55km/h dahin"schleicht" und wenn man dann mal überlegt wie hochkonzentriert man bei der gleichen Geschwindigkeit auf dem Radel wäre... Nej nej - ich fahr insgesamt sehr ungern schnell, auch mit dem Kübel nicht.

Claudius

Bei Tempo 80 tritt der Tod schneller ein!
Ludger

Hallo,

die Erfahrung habe ich mal am Tandem gemacht.
Es waren unsere ersten km darauf, leider schon in Tunesien. 1 km nach dem Flughafen ist der Mantel runtergesprungen. Zum beheben habe ich dann erst mal die Felge getauscht, aber da ich die Speichenlänge nicht berücksichtigt hatte, musste ich wieder zurücktauschen. Der Reifen ist dann das nächste Mal erst nach 1000 km runtergehüpft ..., hat sich aber wenige Sekunden vorher immer angekündigt. War ein Marathon XR.

Grüsse

Christian

Danke!

Endlich mal wieder ein Beitrag zum Thema!!! Es ist doch erstaunlich, wie schnell Nebensächlichkeiten zum Hauptthema gemacht werden.

An alle anderen:

Ich fahre nicht erst seit gestern Rad. Mit einem Reiserad werde ich bestimmt nicht versuchen die 100 km/h-Marke zu durchbrechen. Und auf dem Rennrad habe ich V-max von 96 km/h bisher immer ohne jeglichen Kratzer überlebt! Ich mache das jährlich mit Vergnügen auf einer abgesperrten Rennstrecke (Nürburgring-Nordschleife bei Rad am Ring) und mache das mit dem Material meines Vertrauens.

Und genau darum geht es hier. Den o. g. Reifen vertraue ich eben nicht! Ist insofern nicht so tragisch, da ich mein Stahlross zum Stadtrad mit Einkaufskorb degradiert habe. Aber mit den Reifen werde ich selbst bei 40 km/h immer ein ungutes Gefühl haben. Da ich selber noch nie ein Problem mit geplatzten oder abgeschälten Reifen hatte, wollte ich einfach mal erfahren, ob andere damit schon ein Problem hatten. In der Fahrradzukunft Nr. 4 ist das Thema schon einmal angerissen worden, habe es aber nicht weiter verfolgt, da bisher alle Reifen stramm genug auf der Felge saßen.

Falls es keine Probleme mit zu losem Reifensitz auf der Felge gibt ist es gut, falls doch, dann bitte melden

Gruß
Jürgen

Ich hatte mal eine Felge, die aussah wie die heute üblichen 28" aber keine war, sondern ein wenig kleiner. Da ich keine anderen Felgen zu der Zeit hatte - aber etliche Reifen, hab ich halt aufgezogen was passte. Ein Reifen, der beim Aufpumpen runterspringt (und unerträglich laut den Schlauch platzen lässt :D) kann nicht gefahren werden. Irgendwann passte mal ein NoName-Reifen, der natürlich auch zu groß war und der hielt beim Pumpen. Bin damit etliche Kilometer gefahren.
Meine Theorie: Wenn der Reifen das Aufpumpen überlebt und drauf bleibt (einfach mal 50% mehr druffballern als erlaubt - das hält der!), dann bleibt er beim Fahren auch drauf.

Claudius

Oooch schade, sonst hätte ich ne todsichere Empfehlung dafür: Mavic UST Felgen (die zum selber Einspeichen) und Schwalbe UST Reifen, die kriegst in ner Viertelstunde kaum drauf..

ciao Christian

P.S. hatte auch schon schön leicht drauf flutschende Reifen am Stadtrad, gab nie Probleme.