Moin!
Für mein Reiserad auf MTB-Basis möchte ich gerne V-Brakes einsetzen. Lenker wird ein Rennbügel mit Aerobremshebeln. Bei meinen ersten Testfahrten bin ich von der Bremskraft noch nicht überzeugt.
Versuchssetup:
- Bremse: Avid ArchRival nur vorne mit rot/schwarzen Koolstops (eingebremst)
- Aerobremshebel (normale, d.h. Cantiübersetzung)
- neues Vorderrad mit noch nicht eingebremsten Bremsflanken
- leichter Regen und nasse Fahrbahn
Zunächst habe ich (mühsam) einen Travelagent installiert, um so das Übersetzungsverhältnis korrekt hinzubekommen. Allerdings hatte ich am Bremshebel immer etwas Leerweg, weil sich der Zug nach vormaligen Bremsen nie ganz zurückgezogen hat. Das habe ich auf die längere Zughülle, deren Verlegung unter dem Lenkerband und vor allem der Konstruktion des Tavelagents zugeschoben. Wenn der Bremshebel halb durchgezogen war, hat es halbwegs, wenn ganz durchgezogen, noch etwas besser gebremst. Allerdings nie so stark, dass das HR abgehoben hätte.
Vor allem weil der Zug sich nicht ganz zurückgestellt hat, habe ich dann den Travelagent nur noch so eingehangen, dass ich ihn zum Einstellen der Zugspannung nutzen konnte. Somit hatte ich dann ein falsche Übersetzungsverhältnis zwischen Bremshebel und Bremse. Das Bremsverhalten war dann auch so, wie ich vermutet hatte, zunächst wenig Bremsleistung, dann mehr, soviel, dass das HR tatsächlich bei einer Vollbremsung leicht(!) abgehoben hat. Aber auch hier stellte sich der Tavelagent doof an, vermutlich wegen der Nässe lief der Zug nach dem Bremsen wieder schlecht auf der Metallrolle zurück, die Bremse schliff dann.
Zum Schluss habe ich den Travelagent rausgeschmissen und die originale Nudel verwendet (mit dem Nachteil, dass sich die Zugspannung nicht mehr einfach nachstellen lässt), gleiches Bremsverhalten wie vorher, aber der Zug zog sich wieder vernünfig zurück. Aber die Bremskraft war immer noch schwächer als gehofft.
Meine Fragen jetzt:
Tue ich dem Travelagent unrecht und mit eingebremsten Bremsflanken sieht die Welt ganz anders aus? Die Bremsen waren halt am MTB mit den originalen Bremshebel viel(!) bissiger, allerdings waren da die Bremsflanken nicht neu.
Sollte ich das Teil rausschmeißen und mit dem falschen Übersetzungsverhältnis fahren? Zum Einstellen der Zugspannung gibt es doch auch so Teile, die irgendwie in/zwischen die Außenhüllen gebastelt werden, oder?
Lohnt die Investition in Aerobremshebel die vom Übersetzungsverhältnis für V-Brakes ausgelegt sind?