Hallo,

heute sah ich ein Fahrrad, wo die V-Bremse unterhalb des Tretlager angebracht wurde.
Warum wählt man solch ein Konstruktion, welche Vorteile bringt das ?

Rainer

So etwas hieß U-Brake und wurde an frühen MTBs verbaut. Mein Schulfreund hatte mal ein Specialized Hard Rock aus den späten 80ern mit so einer Bremse. Was das aber bringen sollte, kann ich Dir nicht sagen.

Was für eine Rahmenbauform? Bei Trapezrahmen oder anderen Damenrahmenverwandten könnte das ggf. eine etwas gradlinigere Bremszugführung ermöglichen, wenn man kein gerades, wirklich obenlaufendes Oberrohr hat und den Zug dann am Unterrohr verlegt, dann kommt man praktisch direkt hinterm Tretlager raus, während die Montage an den Sattelstreben nur mit Kurve aufwärts und bei V-Brake dem Röhrchen in die "verkehrte" Richtung geschwenkt, bei Cantis etc. sogar nur mit einer Umlenkrolle an den Sattelklemme halbwegs gut geht.

lG Matthias

PS.: Bist Du sicher, daß es eine V-Brake ist? Die von Sebastian vorgeschlagene U-Brake siehr aus wie eine ganz alte Mittelzugbremse, nur mit keinem Bremsenträger und Zentralschraube wie die alten Mittelzugbremsen fürs VR, sondern eine "Art" Canti-sockel, aber mit mehr Abstand von der Radachse.

Ich hatte auch automatisch U-Brake geschrieben, nachdem ich "unter dem Tretlager" gelesen hatte. Eine moderne V-Brake habe ich an der Stelle noch nie gesehen.

Hat man gemacht, weil die Kettenstreben stärker sind als die Sitzstreben und sich deshalb nicht so verwinden. Dafür leidet aber natürlich die Mechanik der Bremse arg unter dem Dreckbeschuß vom Vorderrad - daher wars nach ein, zwei Jahren auch wieder vorbei damit.

Sowas durfte ich schonmal am Billigst-BMX-Rad meines Bruders bewundern.

Grüße, Bernd

Bei Bike Fridays sitzt die V-Brake schonmal da...

Eine solche U-Brake hatte ich an meinem Mountainbike vor ca. 25 Jahren. Mit dieser Bremse war ich immer sehr zufrieden!!! Das Verschmutzungsargument für die Abschaffung habe ich nie nachvollziehen können, und ich bin viel durch den Matsch gefahren.

Gruß
Helmut

Wird wahrscheinlich ein Kettler-Alurad gewesen sein...

Axel

Doch, die waren richtig gut, wenigstens die XT. Solider geht´s wirklich garnicht. In Verbindung mit den damaligen 2 mm Zügen wirklich eine Art Wurfanker, wenn, ja wenn die Zugverlegung sinnvoll war. Beläge schräg anstellen war meist unnötig, erinnere mich noch an das satte Klack, wenn die Beläge die Felge berührten. Später gabs die auch hochgelegt auf den Sitzstreben, ganz ganz selten sogar auch vorne, hatte sowas selber. Nur eins waren die nicht: Leichtbau.

Außerdem sitzen die Aufnahmelager näher am Querträger, was die Aufweitung noch mehr reduziert. Die Dreckigkeit dieses Einbauortes ist trotzdem unglaublich. Generatoren an dieser Stelle konnten sich auch nicht durchsetzten.

Falk, SchwLAbt

Das Papalangi gab's lange nur mit U-break. Siehe z.B. hier zusammen mit Girvin Flexstem - das Mass aller Dinge damals

Das könnte dann ja sogar die allumfassende Antwort auf beide Fragen sein

Aus alten Tagen noch eins mit U-Brake.



An der ersten MTB-Gruppe von Campa verbaut,
an meinem damaligen Basso.

Gruß Mario

Wenn das Teil eher wie eine V-Brake ausgesehen hat, wars vielleicht eine Rollercam ?

Die ist noch etwas seltener, aber benötigt die gleichen Sockel wie die U-Brake; allerdings schwierig einzustellen und gerade bei der horizontalen Montage unterm Tretlager sollen sich öfters mal die Nockenbleche auf ruppigen Strecken von den Rollen verabschiedet haben - mit unangenehmen Folgen...
Ansonsten bremsten die aber sehr gut, hab selbst mal für kurze Zeit ein Gudereit mit Suntour XC-Ausstattung aus den 80ern gefahren, das die Dinger vorn und hinten montiert hatte.

Ne Rollercam?
Das Rad dürfte dann ja schon ein Oldtimer sein...
GT hat bis 1992 U-Brakes hinten verbaut, Schauff noch bis Mitte der 90er unterm Tretlager.
Aktuell baut Tektro diese Bremse noch?