Hallo,

habe eine Italien-Tour geplant, davon 6 Tage durch die Abruzzen. Frage mich allerdings, ob wir sie bereits in diesem Jahr (Ende Juni) oder - wegen des Erdbebens - besser erst nächstes Jahr (Mitte Juni) durchführen. Wer kann was dazu sagen, eventuell auch sonstige Tipps (z.B. Übernachtung).

Geplanter Streckenverlauf in den Abruzzen wie folgt (unterstrichen sind die Übernachtungsorte):

Rieti - Lago del Turano - Arsoli - Subiaco - Filettino - Capistrello - Sora - Pescasseroli - Lago di Barrea - Scanno - Sulmona - Pacentro - Caramanico Terme - Tocco da Casauria - Forca di Penne - Castel del Monte - Rifugio Campo Imperatore - Fonte Cerreto - Lago di Campotosto - Montereale - L'Aquila - Rocca di Mezzo - Celano - Avezzano - Capistrello - Petrella Liri - Tagliacozzo - Carsoli - Tivoli

Gruß
Peter

Hallo Peter,
obwohl ich mehrere Teile der Strecke schon gefahren bin, fällt nur ein Übernachtungsort mit deinen zusammen: Pescasséroli, dort übernachtet im Hotel/Pension "Andromeda" für 25 € (2006), geräumiges, schönes Zimmer & Bad, freundliche Hausdame, Frühstück gab es, aber nicht genutzt, weil früher los.

Das mit dem Rifugio Campo Imperatore musst du natürlich gut timen, sonst bist du in einer ziemlich einsamen Landschaft ohne Menschen. Ohne Zelt, Nahrungsvorräte und Wasserkamel nicht ratsam dort zu stranden. Wenn es mit der Zeit knapp wird, müsstest du ggf. vorher in Castel del Monte übernachten, da gibt es mindestens ein preiswertes Hotel. Ich habe jedenfalls länger durch das Campo Imperatore gebraucht als erwartet (in umgekehrter Richtung und ohne den Anstieg zum Rifugio). Die Pflanzen- und Landschaftswelt dort ist es zudem wert, sich genügend Zeit bei Tageslicht zu nehmen.

Auf eine Schonfrist wegen Erdbeben würde ich verzichten, das Wichtigste wird in der Erdbeben-gewohnten Region improvisiert wieder in Gang gebracht, diverse Bauschäden bleiben ggf. jahrelang bestehen, weil die Gelder aus Rom sich Zeit lassen.

Ich mche dieses JAhr mit einem Veranstalter eine MTB-Tour durch die Abruzzen (diese hier). Nach seiner Auskunft gibt es keine Probleme.

Die einzige Schwierigkeit bei der Tour letztes Jahr war nur um L'Acquila das Problem, dass alle Unterkünfte von den Gipfel-Teilnehmern besetzt waren.

Wann fährst Du?


Sigi

Das Rifugio ist das das JuHe-ähnliche Gebäude, wo die Seilbahn hochkommt auf ca. 2130 m Höhe. Dort gibt es einen Kiosk und ein kantinenähnliches Restaurant.

Gegenüber ist das Hotel.

Sollte also keine Probleme geben.

Oder hast Du an die Biwakschachtel am Corno Grande gedacht?

Die Verkaufsstelle für Fleisch weiter unten auf dem Campo sollte in der Saison auch täglich geöffnet sein, ist unbedingt empfehlenswert (Veggis wegschauen!). Jeder kann sich das soeben erworbene Fleisch auf den frei bereitgestellten Grills sofort selber braten. Bitte unbedingt die höher gelegene besuchen!

War sehr schön dort!


Sigi

Hallo Matthias,

mit dem Rifugio Campo Imperatore meinte ich die "Bettenburgen" am Ende der Stichstraße am Gran Sasso. Da gibt es wohl auch was zu essen (war zumindest bei unserer 1. Abruzzen-Tour so) und Übernachtung dürfte nach meinen Internet-Recherchen auch kein Problem sein.

Danke für den Tipp mit der Übernachtung in Pescasseroli.

Gruß
Peter

Wir wollen die zwei Ende Juni/Anfag Juli fahren.

Bei Problemen dachte ich weniger an die Infrastruktur, sondern dass eventuell Hotels mit Erdbebenopfern belegt sind.

Gruß
Peter

Nein, daran habe ich nicht gedacht, sondern an eine Unterkunft am Ende der Seilbahn. Wenn dort ein vernünftiges Hotel ist, um so besser ...

Bei guten Wetterbedingungen wollen wir dort einen Tag bleiben und den Corno Grande besteigen. Hoffe das geht mit Turnschuhen?

Gruß
Peter

grüß dich, peter,

wir sind zwei mal durch die abruzzen geradelt. auch 2009 - ziemlich kurz nach dem erdbeben. wir haben immer wieder in gesprächen mit leuten dort gehört, daß sie froh sind, wenn touristen kommen. die menschen dort leben zu einem guten teil vom tourismus. je mehr leute kommen, umso besser geht es dort wieder voran. die menschen dort haben es verdient.

die gegend ist einfach genial. ein paar informationen findest du auf unserer website www.dzickert.de
in caramanico therme kannst du in das hotel auf der via roma (dz. ab € 50,-). sehr in ordnung.
auf dem campo imperatore haben wir im ostello übernachtet. war günstig, aber eng. zwei doppelstockbetten in einem engen zimmer. abendbrot (feines 5-gänge-menü) konnten wir für € 10,- dazubuchen. lohnt sich auf jeden fall. Ich dreh noch mal das gleiche rad, wie matthias: der campo imeratore ist etwas ganz besonderes; dafür sollte man sich wirklich zeit nehmen. also vielleich in castel del monte (im lupo)oder in fonte cereto (camping) übernachten.

wenn du vom lago di barrea nach scanno fährst, schau mal bei daino vorbei. ein ganz lieber waldmensch, der auch vom tourismus lebt. er klagte im vorigen jahr darüber, daß nicht mal mehr italiener in die abruzzen kommen, weil sie angst haben.

tivoli hat uns nicht so sehr gefallen. gezeltet haben wir dort auf einem agriturismo ca 10 km außerhalb. wenn du dort heringe oder bodennadeln für das zelt einschlagen willst, brauchst du eine schlagbohrmaschine. wir haben steine und ein grillgitter für die leinen genommen.

grüß mir "mein" abruzzo - mich zieht es schon wieder hin.

Ich bin Ende Mai dort, kann also danach genaueres sagen. Ansonsten, wegen der Erdbebenopfer s. o.

Sigi

Das Rifugio (Heißt so) hat dzickert richtig beschrieben. Als ich dort war, haben sie versucht, durch unnötige nicklige Betrügereien etwas Geld zu schinden. War aber allein im 4er-Zimmer mit Stockbetten unter der Woche recht günstig.

Das Hotel gegenüber (den Besonderheiten wirst Du dort nicht auskommen) ist sicher besser, wenn auch für mich von Eindruck beim Reinschauen her nicht ausgesprochen einladend, jedoch auf jeden Fall teuerer.

Zum Corno Grande: Es gibt drei Routen, die Direttissima, die Leichte und den Kammweg. Ich bin aufwärts die Direttissima gegangen, hatte Halbschuhe mit ordentlichem Profil an. Wichtig ist, immer den Markierungen zu folgen (bedeutet, immer danach zu suchen!) ansonsten kann es sein, dass Du Dich versteigst und alleine auf einmal hängst.

Der Anstsieg auf der "leichten" war abwärts ganz schlecht zu gehen. Die Route verlief erst mal lange im schwimmendenn Schotter. Ich habe mir dann einen ausgewaschenen Riss gesucht und bin rückwärts runtergeklettert. Viel einfacher ist da für den Rückweg der Kammweg geeignet.

Der Aufstieg dauerte gemütlich 2 1/2 Stunden, abwärts kürzer.

Abwärts kannst Du auch noch das kleine Rifugio ca. 200 hm über der Seilbahn mitnehmen, ist nur ein kleiner Umweg und Du kannst dann auf den Trail schauen, auf dem ich vermutlich bald unterwegs sein werde.


Sigi