Hallo,

habe gestern bei Reinigungs-/Wartungsarbeiten am Hardcore - Wald- und Wiesenreiserad nicht schlecht gestaunt.

Die neue vor 14 Tagen montierte Kette (Shimano HG CN 5600) ist nach nur 250 km auf nassen Wald-, Wiesen- und Forstwegen und paar Tagesbaukilometer soweit fertig, das ich mir nicht mehr getraue meine Rennsteigfahrt ( siehe den und den Faden) zu machen.

Auf den Rollen der Kette sind 80% der Vernicklung/-chromung (keine Ahnung wie die beschichtet ist) weg und es bildet sich Flugrost. Selbst in den Gelenken scheint sich Rost gebildet zu haben (auch nach Ballistolbad sehr schwergängig).

Ich weiss zwar das diese Kette nicht sehr viel taugt (am Randonneur war die nach 2000-2800 km hinüber) und deshalb hab ich die nur montiert, weil keine andere mehr da war, aber so wenig Kilometer sind schon schwach. Auch wenn die in den 14-Tagen ordentliche Schlammpackung und keine Pflege gekriegt hat

In welche 9-fach Kette habt ihr unter schlechtesten Wegbedigungen Vertrauen. Gibts da schon in Preis und Haltbarkeit was mit der C9 vergleichbares ?

Gruß
Roul

Es gibt noch was aus dem Hause Rohloff ist für Offroad am besten geeignet Leider nicht ganz billig.

Hallo Roul,

Deine Erfahrung ist nun mal so, wie sie ist. Daran kann ich nicht rütteln!
Was mir aber auffällt, ist, dass es hier offenbar eine Übereinstimmung darüber gibt, daß SHIMANO-Ketten nichts taugen, und das wiederum kann ich absolut nicht bestätigen. Ich hatte schon Ketten verschiedenster Fabrikate in Verwendung, das untere Ende des Qualitätsbereiches war eine KMC oder Connex, die schon nach etwa 1000 km übergesprungen ist und ausgetauscht werden musste, und das andere Ende des Bereiches ist eine Shimano ( allerdings weiß ich nicht welche, sie hat etwa 20 Euro gekostet, ist also keine Kette aus dem Shimano-High-end-Bereich) die habe ich seit mindestens 3 Jahren und mehr als 10000 km drauf ( man glaubt es kaum) .
So unterschiedlich sind persönliche Erfahrungen...

Gruß Jörg

Hallo Jörg,

Du wertest das wie ich es auch sehe. Es sind nicht alle Ketten eines Herstellers gut oder schlecht. Selbst das Varieren der Qualität von gleichen Ketten des gleichen Herstellers in unterschiedlichen Fertigungszeiträumen habe ich schon erlebt.

Auch glaube ich das ich diese Kette in der falschen Umgebung eingesetzt habe, da diese Kette eher im Straßenbereich ( Shimano 105er Gruppe) angesiedelt ist.

Dennoch ist ein derartig schnelles Verschleißen einer recht hochpreisigen Kette für mich ein Grund, das Forum zu informieren und nach Alternativen, die halt nicht nur Campa C9 sein kann, zu suchen.

Gruß
Roul

Was spricht denn gegen die C9?

Hallo Matthias,

gegen die C9 spricht nichts. Eher zuviel dafür . Gute Alternativen doch immer interessant. Oder ?

Gruß
Roul

Auch ich möchte hier nochmal warnen! Diese 10fach Rennradkette ist wirklich nicht dafür gemacht, 14 Tage ohne Pflege durch den Schlamm gezogen zu werden. Ausprobieren musste ich das ganze für diese Erktenntnis allerdings nicht

Lass mich raten. Du hast bestimmt nen Leerstuhl für theortische Physik inne. Oder bist Du vielleicht ein Wirtschaftsweiser ?

So nun aber mal wieder im Ernst.

Ich weiß, dass diese leichte, präzis schaltbare Kette gern im semiprofessionellen CC-Race (auch bei 9-fach Ritzel) bzw. CycloCross-Race (meist 10-fach Ritzel) bereich genutzt wird. Klar kriegt die da unmittelbar nach ner Schlammschlacht Pflege, so daß sie dann auch um die 800-1000 km schafft.

Trotzdem war ich über einen so schnellen Verschleiß bei fehlender Pflege überrascht, deshalb hab ich auch meine Praxiserfahrungen niedergeschrieben. Der Nutzen sollte dann den Forumslesern zufallen, die mit Cross- und Rennradderivaten auf Reisen auch lange, nicht asphaltierte Strecken unter die Räder nehmen.

Und hoffend auf Empfehlungen von Praktikern, habe ich deshalb nach weiteren 9-fach Ketten (außer der C9, da ich deren guten Offroadqualitäten kenne) gefragt.

So, nun bist Du mal mit praktischen Erkenntnissen an der Reihe .


Gruß
Roul

Die CN 5600 ist doch die 10fach 105er Kette. Immer gut geölt kommt kein Rost auf. Wenn kein Öl, dann schnell Rost, da keine Vernickelung. Diese findest Du erst bei der Ultegrakette. Diese ist dafür auch etwas teurer.
Wer seine Kette immer gut pflegt und/oder viele Kilometer unterwegs ist, fährt mit der 105er trotzdem gut. Der Unterschied zwischen CN 5600 und CN 6600 liegt nur in der Vernickelung (und damit dem Rostschutz). Die eigentliche mechanische Güte ist gleich hoch oder niedrig (je nach Betrachtungsweise).

Ballistolbad für die Kette kann man zwar machen, einen positiven Aspekt könnte ich aber nicht ableiten. Ein mit Ballistol getränkter Lappen kann durchaus der Reinigung der Kette dienen, als "Rostschutz" eingesetzt wird Ballistol aber schnellstens beim nächsten Nieselregen weggeschwemmt.

Flugrost an den Außenlaschen läßt sich mit öligem Lappen wieder wegputzen, ansonsten regelmäßiger Schmierstoffeinsatz und die Kette läuft bis zum Ende leicht.
"Hardcore - Wald- und Wiesenreiserad" mit CN 5600 zu betreiben kann man zwar machen, aber mit erhöhtem Verschleiß (besonders bei mangelnder Pflege) darf dann gerechnet werden.
Meinem im Alltag eingesetzten Randonneur tun Staub und Regen kaum etwas an - wenn die Kette nach Regenfahrten kurz durch einen öligen Lappen gezogen wird. Laufleistungen zwischen mind. 2.000 - 3.000 km sind dann kein Problem.

Gruß
Micha

Der Kettenverschleiss wird auch beeinflusst von:
* schräger Kettenlinie
* verschlissene Zahnkränze
* oft mit kleinem Blatt gefahren
* Hochdruckreiniger Einsatz
* falscher Schmierstoff (Nähmaschinenöl, Caramba etc.)

ich mache gerade die selbe erfahrung mit einer shimano kette. hatte vorher eine sram (preis so ca 20 euro) die ich nach rund 6000km gegen eine shimano (das beste was ich in china bekommen konnte! ebenfalls ca 20 euro) getauscht. und die ist jetzt nach 3000km schon wieder hinueber!

probier mal eine kette von sram (sind im algemeinen auch ein wenig billiger als shimano)

das selbe gilt fuer zahnkraenz. sram ist billiger und haelt bei mir laenger!

lg
christoph

Wo ist das Problem? Ich fahre am Querfeldeinrenner seit Jahren 105er Ketten. Klar, wenn ich das Rad nach der üblichen Schlammschlacht mit dem Hochdruckreiniger abgeduscht und anschließend die Kette nicht neu gefettet habe, dann bildet sich schnell Rost. Na und?! Kettenfett drauf (ich nehme da am liebsten Rohloff) und gut ist's. Ein bischen Rost ist doch kein Grund zur Panik.

Gruß

Jörn

Ich sehe keines. Habe lediglich berichtet, das die genannte Kette bei fehlender Pflege in Null-Komma-Nix hinüber ist.

Wer macht denn sowas .

Kommt mMn darauf an wo der ist. Außen auf den Rollen seh ich es genau so, aber wenn trotz Einweichens in Ballistol und nach mehrfachen Bewegens der einzelnen Kettenglieder die Sache trotzdem noch schwergängig ist, dann mag ich das nicht so.

Deshalb auch meine Aussage, das diese Kette ohne Pflege (wie das bei mir auf Mehrtagesreisen eher die Regel ist) nicht Offroad geeignet ist.

Aber das das Rohloff-Kettenfett gut sein soll, hab ich schon paar mal gehört. Werd ich mal ausprobieren, wenn mein derzeitiges Kettenöl alle ist.

Gruß
Roul

Also das Abspritzen eines Crosser nach der Schlammschlacht des Wettkampfes oder des Training ist eine weitverbreitete Praxis. Klar, es gibt Leute, die meinen, das dürfe man auf keinen Fall machen. Schließlich könne Wasser in die Lager insbesondere der Naben eindringen und diese beschädigen. In meinen Augen ist das Humbug. Ich fröhne der Hochdruckreinigerpraxis seit Jahren. Und komischerweise sind meine 2006er 105er Naben immer noch völlig in Ordnung. By the way: Die Naben haben mittlerweile drei Felgensätze, die beim Schmodderfahren halt irgendwann durchgebremst sind, überlebt.

Und was die Kette betrifft: Wer häufig offroad in Matsch, Schlamm und Sand unterwegs ist, der muß seine Kette halt entsprechend pflegen. Also öfter mal mit Entfetter reinigen und hinterher wieder mit Kettenfett versorgen und abziehen. Übrigens: Ich bin am Crosser bislang teure Dura-Ace- aber auch günstige(re) 105er-Ketten gefahren. Meiner Ansicht nach nehmen sich beide weder in Punkto Lebensdauer, noch in Punkte Pflegenotwendigkeit etwas. Insofern würde ich keiner Kette per se ihre Offroadtauglichkeit absprechen, nur weil sie halt verschleißt und eventuell etwas Rost ansetzt. Das ist halt so, egal ob teure Dura Ace oder günstige 105er.

Gruß

Jörn