Die letzten Tage des Julis waren sehr arbeitsintensiv. Die Sommerferien laufen gerade und den Daheim Gebliebenen bleibt die Arbeit.
Wie manchmal im Wetterbericht tat sich für Freitag in meiner Arbeitswelt eine Lücke auf. Ich war bereit sie zu nutzen. Eine kurze Tour musste her. Ich plante meine Tour um den Nord- Ostseekanal herum.
31.07 Lübeck – Kiel 125 km
Die Sachen waren gepackt und um 8:30 ging es los Richtung Norden. Durch Lübeck durch über Stockelsdorf und Bad Schwartau ging es über kleine Wege nach Scharbeutz. (wer es nicht kennt, es liegt neben dem bekannten Timmendorfer Strand) Von dort aus fuhr ich Nordwestlich Richtung Plön.
Hier und da fuhr ich direkt an den Plöner Seen lang. Fragt mich nicht wie die im einzelnen heißen. Viel Natur und viel Wasser. Hier könnte man es auch eine Zeit lang aushalten. Mit dem Nord- Ostseekanal als Ziel im Auge ging es über kleine Straßen weiter Richtung Kiel. Dort mündet der Kanal in die Ostsee.
In Kiel war ich bereits mit dem Fahrrad. Meine Erinnerung, dass hier das Radfahren entspannt ist, bestätigte sich ein zweites Mal. Liebe Lübecker Stadtväter, habt mal ein Blick auf die Radwege eure Nachbarstadt.
In Kiel mit einem kleinen Abendbrot gestärkt, bin ich im Norden der Stadt auf den Nord- Ostseekanal gestoßen.
Die Brücken des Kanals sind sehr hoch und beeindruckend. Auch die, über die ich gefahren bin. Nach einem Stück am Kanal habe ich einen guten Platz zum Zelten gefunden.
Nach einem Glas Rotwein ging der Abend schnell zu Ende. Die Nacht war recht kalt und ich fragte mich, ob ich im Sommerschlafsack gut aufgehoben war. Aufgepimt mit Fleecejacke und Strümpfen an Beinen und Füßen durchstand ich heldenhaft die Nacht.
In der Nacht hörte ich schwere Motorgeräusche. Das waren die Schiffe, wie sich am kommenden Tag bestätigte.
Ein paar Überflieger (die gen Osten fliegen. Weiß jemand, warum sie jetzt in diese Richtung wählen?)
Das erste Schiff
Die letzte Qualle. Ich war immerhin schon 10-15 km von der Ostsee entfernt. Sie war guter Dinge und ich wünschte ihr eine angenehme Durchquerung.
Weitere Schiffe
Ein herrschaftliches Haus
Ich war auf der nördlichen Seite des Kanals gelandet. Wie ich bald merkte, war dort der Weg nicht besonders durchgängig. Vor Rendsburg gab es dann ein schönes Frühstück mit Blick auf den Kanal. In der Zeit um 10:00 bis 11:00 kamen hier einige Schiffe durch. Es hatte schon etwas von Autobahncharakter.
Später am Kanal war davon nichts mehr zu merken. In eher größeren Abständen kam ich an größeren Frachtschiffen vorbei. In einem Gespräch hörte ich, dass auch hier die Wirtschaftskrise spürbar ist. Dazu sah ich viele Yachten und Segelboote.
Im Verlauf des Kanals wechselte ich ein paar Mal die Seite. Ich hatte gelernt, dass die Fähren hier kein Geld kosten.
Typischer Wegbelag am Kanal
Eine von vielen Brücken
Und eine weitere…
..noch ein Schiff
Mal ein erstklassiger Belag. Eine kleine Straße parallel zum Kanal
Aber direkt am Kanal ist es interessanter…
Eine der vielen Fähren
Zwei weitere Schiffe
Eine kleine Flußmündung
Familie Schwan
Und wieder ein Schiff
Ein paar Angler
An einem tiefen Wummern erkannte ich: Hier ist Wacken. Das jährliche Heavy Metall Konzert war genau an diesem Wochenende. Schon an der Fähre war dichtes Gedränge. Hier war was los. Da ich zum Wackentourist wurde, änderte ich spontan meinen Tourverlauf und fuhr südlich vom Kanal weg zum großen Spektakel.
Ich war überrascht. Hier war alles cool, die Stimmung war offensichtlich gut und viele waren schwarz bekleidet.
Aber leider nicht meine Geschichte und so bin ich weiter gefahren.
Die Störfähre
Ein typisches Haus
Eine untypische aber nicht unsympathische Bushaltestelle
Über kleine und manchmal auch große Straßen fuhr ich Richtung Elbe. Mein Tipp hier: Der bessere Weg führt wahrscheinlich über Brunsbüttel und dann die Elbe runter.
Hier war ich schon an der Elbe
Irgendwann bin ich dann in Kollmar am Campingplatz angekommen.
Wie erwartet und bekannt, war die Atmosphäre eher privat. Nicht viel Schnick Schnack, aber das Wesentliche ist bestens.
Abend um 22:00 war dann allgemeines Treffen auf dem Deich zum Schiff gucken. Hier ist es aber noch früher. Leider war es um 22:00 Uhr schon recht dunkel.
Die Aida Irgentwas kam durch.
Mit 15-20 Leuten standen wir so da und die Fachleute (hauptamtliche Deichgucker) klärten die Unwissenden (mich) über alles Mögliche der vorbeifahrenden Schiffe auf.
Ein Glas Wein und die Isomatte war mein bester Freund.
01.08 Kollmar – Hamburg – Lübeck 135 km (der letzte Tourtag Teil 1)
Kurz hinter Kollmar gibt es die Fähre Kronsnest (Hol över)
So spart man ca. 14 km Umweg durch Elmshorn. Ich war 20 Minuten vor Fährbeginn eingetroffen. Das Fährboot ist sehr klein und die Überfahrt ein Abenteuer. Es soll die kleinste noch fahrende Fähre Deutschlands sein. Ich bin nicht ins Wasser gefallen. Vor mir nach Aussage des Fährmanns auch noch keiner. Probiert es aus.
Durch einige schöne Dörfer ging es hintern Deich an der Elbe entlang.
Irgendwann war ich auch wieder direkt am Fluss.
An einer Stelle lagen und standen viele Schafe….(im wahrsten Sinne tief in der )
Der Teerweg, so ein Einheimischer ist abends lange warm, so dass sich die Schafe dort besonders gerne aufhalten. Und hättet ihr es gewusst: zur Toilette habe sie es ja nicht so weit.
Rad und Packtaschen sahen danach schon schlimm aus. Ich muss diese mal wieder Lamm essen.
Aus der Entfernung sieht es noch gut aus
Viel Energie geht hier über die Elbe
Es ging auf Hamburg zu und schließlich kam ich nach Hamburg Blankenese. Ich hab dort keine Fotos gemacht. Nicht das man mir dort den Film rausreißt äh die SD Card entwendet. Paläste, Paläste hier wohnt das Geld. Aus Radfahrersicht die höchste Erhebung der ganzen Tour.
Ab Hamburg Schiffanleger Teufelsmoor fuhr ich mit dem HVV (Hamburger Verkehrs Verbund) per Schiff zu den Landungsbrücken. Mit nicht mal 2 € inkl. Fahrrad eine echte Empfehlung. (und hier ein paar Bilder)
Von den Landungsbrücken durch die Innenstadt ging es zur Alster. Dieser ruhige Kollege begrüßte uns Touristen
Ein Blick in Richtung Speicherstadt (oder?)
In der Innenstadt
Recht zentral in kann man fast durchgängig an der Innenalster ohne Autoverkehr nordwestlich aus Hamburg herausfahren.
Als es irgendwann an der Alster nicht mehr weiter ging, habe ich mich Luftlinie Richtung Arensburg gehalten.
Hier gibt es ein schönes Schloss. Ich habe es aber auch dieses Mal nicht besichtigt. Langsam wollte ich ankommen. Über die Dörfer ging es durch den Lauenburgischen Kreis Richtung Lübeck. In einem Dorf im Nirgentwo fragte ich eine ältere Frau, wie es nach Lübeck ging. Sie war schockiert. So weit weg, mit dem Fahrrad und dann das Wetter! Sie wusste aber nicht, wie es nach Lübeck ging und ich improvisierte.
10 km vor Lübeck kam ich in ein Gewitter mit ordentlich Regen.
Eine willkommene Pause unter einem Carport.
Kurz danach kam ich in bekanntes Gebiet. Der Elbe Lübeck Kanal
So rollte ich in kurzer Zeit nach Hause.
Eine schöne Tour ohne nennenswerte Höhenmeter direkt vor der Haustür. Mein Tipp: Falls es möglich ist, synchronisiert die Tour mit den Fahrplänen der großen Schiffe auf Elbe und Nord- Ostseekanal.
Schöne Fotos, kommt mir einiges bekannt vor, sogar der Sch....haufen der wolligen 4 beiner ist noch vorhanden. Ich habe ihn aber großräumig umfahren. Der Weg zur Fähre "Hol över" war bei mir aalglatt und beinahe währe ich im Bach gelandet.
auf die Frage, wie viele da schon reingefallen sind, war die Antwort keiner. Ich bin da eher skeptisch. Vielleich outet sich ja jemand aus dem Forum, falls doch einer reingefallen ist.
Die Sch..e ist wieder ab. Das Bike bereit für die nächte Tour.
Hömma! Das Bild hier, oder vielmehr das Motiv, ist ja wohl der Wahnsinn schlechthin. Ich hab ja schon viele Bushaltestellen gesehen und teilweise auch erlebt, wo ich zu sagte "Hausnummer dran und einziehen", aber diese toppt ja wohl alles. Wo findet man dieses Kleinod der wartenden Gemütlichkeit.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten. In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
ja ja viele Bilder...aber nur eine Auswahl von vielen, die ich auf der Tour geschossen habe.
Die Bushaltestelle fand ich auch sehr außegewönlich. Ich hab es sogar an die Autobild geschickt und es als Leserfoto angeboten. Na ja, es hat nich geklappt. Das Foto ist in der Nähe von Itzehoe aufgenommen worden. http://s1.directupload.net/file/d/1893/tdcatdmc_jpg.htm
Etwas weiter hinten im Bericht ist, wie ich heute im Fernsehen gesehen habe, sogar eine echte Superlative zu sehen. Der Strommast ist, wie sein Zwilling (beidseitig der Elbe) der höchste seiner Art in Europa.