Hallo, @all
angesichts des schlechten Wetters in D bin ich am Überlegen, durch das mir völlig unbekannte Nachbarland F zu radeln.
Ich bevorzuge flaches Profil und fahre mit einer Liege. (Wild)-Zelten
Meine Überlegungen sind bisher: Rhein - burgundische Pforte (Rhin-Rhone-Canal) - Doubs - Dijon - ....Loire evtl. Verdun(?).
Paris wollte ich meiden, weil ich mit dem Rad mich in dieser Stadt evtl. verfahren würde.
Am liebsten hätte ich noch Caen, Normandie usw. dran gehängt, aber das wird sicherlich zu weit.
Die Schwierigkeiten mit grenzüberschreitender Zugfahrt möchte ich nach dem Lesen in diesem Forum eigentlich meiden. Ich denke, das Auto irgendwo in der Rheinebene abzustellen (Kehl?) und im großen Bogen wieder dahin zu radeln.

Zeit: ca 3 Wochen im Juli (Schulferien)
Welche Tipps bezüglich: unbedingt ansehen, tolle Landschaft, unbedingt vermeiden kann ich von der versammelten Expertenrunde erhalten?

Frankreich und drei Wochen flach geht nicht. Die von dir gewählte Strecke meidet zwar bergige Gegenden, aber erwarte keine Landschaften a la Holland oder norddt. Tiefebene. Die Normandie z.B. ist größtenteils ausgesprochen hügelig, gleiches gilt für die direkte Route von Dijon zur Loire. Und wenn du die Loire abwärts fährst und in einem Bogen nördlich um Paris herum wieder Richtung Rhein willst, kommst du zwangsläufig durch wellige Landschaften. Nur flach geht in Frankreich nur in wenigen, kleinen Ecken und entlang der großen Flüsse.

... und Frankreich ist eindeutig dort am schönsten, wo es nicht flach ist.


In der von dir ins Auge gefassten Region wirst du fast das gleiche Wetter wie hier haben. Wenn es dir um mehr Chancen auf Sonne und Wärme geht musst du weiter in den (bergigen) Süden.


Bei drei Wochen ist das m.E. durchaus gut machbar.


Welche Schwierigkeiten?

Gruß
Uli

Hallo, Uli,
naja, wellig ist auch ok (ich komme aus dem Vorharz, da ist es auch wellig. Es muss ja nicht so "wellig" wie in den Alpen sein)

"Schwierigkeiten mit Zug":
ich fahre gern spontan los. Mit Zug und Liege müsste ich irgendwann einige Monate im voraus die Radplätze reservieren. Außerdem kann ich die Liege schlecht auf das Maß 120x90x... verkleinern bzw. demontieren. Fernzüge, TGV usw. scheiden also aus. Gut, Nahzüge wären machbar, aber zig-mal Umsteigen mit Gepäck ist nicht unbedingt erfreulich.

(BTW: Räder und Autos werden beide als Verkehrsmittel eingestuft. Warum werden dann Autos vor der Zugfahrt durch den Kanaltunnel oder über/durch die Alpen nicht auch auf Handgepäck-Größe demontiert?)

Also, um zum Eingang zurück zu kommen: Was ist unbedingt sehenswert?
fragt neugierig
michiq_de

Hallo Michiq,
ich fand die Auvergne sehr schön, außerdem die Gegend rund um den Mont Ventoux und die Südalpen. Flach ist keine davon . Sehr flach ist hingegen das Rhone-Tal (wird dann Richtung Ventoux dann wieder welliger), was ich aber abgesehen von der Stadt Orange nicht sehr aufregend finde. Von der Loire ins Tal der Besbre war auch flach, gut zum Durchheizen, aber auch nicht ganz mein Geschmack. Der Rheine-Marne Kanal ist hingegen ganz hübsch, flach und prima asphaltiert. Da könntest Du Dein Auto irgendwo bei Karlsruhe oder Rastatt stehen lassen und dann dort los auf die andere Rheinseite. Im Rheintal ist ja alles flach und im Vorland der Vogesen wirds dann langsam hügelig (da können sich die Höhenmeter aber auch summieren). Lothringen ist im Gegensatz zum Bergland der Vogesen auch eher hügelig und insgesamt auch ganz angenehm zu befahren (allerdings bist Du fast noch in Deutschland). Mir gefallen in Frankreich vor allem die vielen, kleinen unbekannten Orte im Hinterland mitten im Zentrum des Landes. Du kannst auch mit Hilfe einer Karte ganz spontan Deine Route ändern, wenn Dir eine Region besonders zusagt. Mit Zelt bist Du da ja sehr flexibel.
Der Parc du Morvan (bei Dijon)war auch sehr hübsch (aber auch nicht sehr flach).
Die nahverkehrszüge haben manchmal ziemlich verwinkelte Einstiege zum Gepäckwagen. Ich würde damit rechnen, dass es auch da mit dem Liegerad problematisch werden könnte.
LG nat
PS: das Jura, so als Grenzregion Schweiz/Frankreich ist auch klasse, aber da gibt es mitunter sehr giftige Steigungen

Ich nehme mal an, dass du das Bahn-Problem nur auf die Rückreise beziehst. Ganz spontan - sprich: am gleichen Tag - geht das nicht. Aber wenn man etwas flexibel und es nicht gerade FR, SA oder SO ist, kann man häufig mit nur einem Tag Vorlauf auch lange Reisen mit Fernverkehrszügen (telefonisch) reservieren.


In den von mir genannten Ecken geht es schon spürbar heftiger rauf und runter als im Vorharz und einige sind eher mit dem Harz vergleichbar.

Gruß
Uli, der in den letzten drei Tagen wieder jede Menge IC mit leeren Fahrradabteilen gesehen hat

Die Strecke Rhein-Rhone-Kanal, Doubs, Saone bis Richtung Lyon ist hübsch, flach und problemlos. Die Fortsetzung davon nehmen wir übernächste Woche unter die Räder: Quer durch das Beaujolais über Parais-le-Monial an die Loire und dann der Loire entlang bis an den Atlantik. Die Strecke von der Saone an die Loire ist selbstverständlich nicht ganz flach, aber wohl kaum ein Problem. Die Strecke der Loire entlang ist hitverdächtig, wenn man liebliche Landschaften, tolle Weine und grandiose Schlösser mag.

Gruss

Bourbon

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