Hi Allen,

seit ihr bei Radreisen sinnvoll versichert?

Ich kenne nur die Auslandskrankeversicherungen für 10 Euro, die im Sterbefall meine Heimreise im Sterbefall bezahlt.

Gibt es da was Sinvolleres?

Mit sicherheit!
wie soll man heimreisen, wenn man tot ist?

job

Die Auslands-Krankenversicherung ist wichtig, die zahlt ja nicht nur die Beerdigung, sondern vor allem auch die Behandlung im Ausland und wenn die medizinische Versorgung nicht gegeben ist den Transport nach Deutschland zur Weiterbehandlung.

Wenn man Rad fährt wäre eventuell noch eine Unfallversicherung zu empfehlen, welche die finanziellen Einschränkungen nach einem Unfall (vor allem nach einem schweren) ausgleicht.

Ansonsten falls noch nicht vorhanden auf jeden Fall eine Privat-Haftpflicht, damit Schäden die Du als Radfahrer Dritten zugefügt hast abgesichert sind. Auslandsdeckung ist mittlerweile zumindest in der EU Standart. Sinnvoll im Ausland wo manchmal nur geringe Deckungssummen in der Kfz-Versicherung herrschen oder keine Pflichtversicherung wie bei uns wäre die sogenannte Forderungsausfall-Deckung. Wenn Dich jemand mit z.B. dem Auto umfährt und der derjenige hat keine Versicherung oder kein Geld, dann springt Deine eigene Haftpflicht für den Schaden ein (ab einer bestimmten Höhe).

Sorry, aber das ist ziemlicher Schmarr'n. Wenn eine Versicherung nur so etwas abdecken würde, würde sie Auslandstodesversicherung heissen. Hier mal beispielhaft die Leistungen meiner ARKV:

- Kostenerstattung ambulanter ärztlicher Behandlung
- Kostenerstattung bei einer schmerzstillenden Zahnbehandlung und Reparaturen an vorhandenem Zahnersatz sowie unfallbedingtem provisorischen Zahnersatz
- Kostenerstattung für Arznei-, Verband- und Heilmittel und Hilfsmitteln bei unfallbedingten Erkrankungen
- Kostenerstattung bei einem Krankenhausaufenthaltes (inkl. der Operation)
- Ersatz der erstattungsfähigen Aufwendungen bei einem Krankenhausaufenthalt
- Krankenhaustagegeld von 25 Euro pro Tag bei stationärer Heilbehandlung im Ausland
- Im Notfall 100% der Mehrkosten für Krankenrücktransport bei medizinischer Notwendigkeit nach vorheriger Leistungszusage (ohne vorherige Leistungszusage 80% der Mehrkosten); ohne Nachweis einer medizinischen Notwendigkeit bis 500 Euro, wenn nach ärztlichem Befund eine stationäre Heilbehandlung im Ausland länger als 14 Tage dauern würde
- Erstattung der Transportkosten für notwendige Blutkonserven sowie lebensnotwendige Medikamente, die gestohlen wurden oder verdorben sind
- Im Todesfall bis 10.000 Euro der Überführungskosten und bis 10.000 Euro der Bestattungskosten
- 24-Stunden-Notrufservice. Bei Fragen wie z.B. Vermittlung von Ärzten und Spezialisten, Abgabe von Zahlungsgarantien bei einem stationären Krankenhausaufenthalt, Organisation und Durchführung eines Krankenrücktransportes - an jedem Ort der Welt und rund um die Uhr.
- Allgemeine Reiseinformationen, z.B. über länderspezifische Impf-, Gesundheits-, Devisen-, Zollbestimmungen und Klima
- Hilfe bei Ersatzbeschaffung wichtiger Reisedokumente
- Hilfe bei der Bargeldbeschaffung bei Verlust Ihrer Zahlungsmittel
- Vermittlung eines Anwalts, ggf. Gutachters bei rechtlichen Problemen

Und das alles für weniger als 10 Euro p.a..

Gruß
Uli

Liegewagen bzw. eine Art First-Class im Flugzeug (mit Liegemöglichkeit)

Hi,

ich hätte dazu schreiben sollen ob es für EG sinnvoll ist.

Denn ich weiß zumindest für EG eigentlich nicht so recht warum. Dort werden die Behandlungskosten die Du erwähnst Uli, doch auch von der Gesetzlichen abgedeckt. Nur evtl. Zusatzkosten übernimmt dann die ARKV. Wenn also das Päckchen Antibiotika 2,-- Euro mehr kosten sollte.
Ich hab die Europäische Krankenversicherungskarte EHIC von der AOK (bekommt jeder).

Der Krankenrücktransport, wird wie Du auch schreibst nur bei Notwendigkeit bezahlt. Es dürften nur wenige Krankheiten geben die Deutschland behandelt werden können und in Frankreich, Spanien... nicht.
Reiseinformationen hole ich mir woanders und eine Servicenummer hab ich auch bei der AOK.
Im Krankenhaustagegeld sehe ich keine notwendige Leistungen.
So richtig schützenden Versicherungssinn sehe ich bei einer ARKV in EG nicht.

Eine Unfallversicherung finde ich momentan interessanter.
Ich stelle mir vor mit meinen Fahrrad einen Unfall zu verursachen. Dabei geht eine LKW Ladung Beluga-Kaviar hops.

Das ist ein Fall für die Haftpflicht. Die sollte man immer haben, nicht nur auf Reise.

Genau! Das ist ein Problem für die Haftpflicht und man sollte eine möglichst hohe Deckungssumme haben. Die Versicherung kostet wirklich nicht die Welt, ohne kann man sich aber ganz schön die Zukunft versauen.
Eine Unfallversicherung ist grenzwertig. Wenn man eine UV ohne irgendwelche Extraleistungen nimmt, kostet sie auch nicht die Welt und wäre eine Überlegung, wenn man keine Berufunfähigkeitsversicherung bekommt. Diese tritt auch bei Berufunfähigkeit aufgrund eines Unfalls ein, ebenso aufgrund von Krankheit etc. Kostet deutlich mehr, sichert aber auch erheblich besser ab und dann braucht man eigentlich auch keine Unfallversicherung mehr.

Grüße

Bernd

Die private Haftpflicht hab ich gerade beantragt.

Danke

Meinst Du das im Ernst? Das erscheint mir unfassbar billig....

Nein, hier nur ein Beispiel für ganze 6 Euro im Jahr.

kostet z.B. bei der HUK24 6€.
wenn man in D eine Krankenversicherung hat und nicht länger als 42 Tage im Ausland ist.

job

Hi,

ich denke nicht, dass das Medikament mit 2 Euro eine Rolle spielt. Aber Kosten für die Behandlung und Untersuchung, wie Röntgen, können teurer sein. Wenn Dir ein Arzt für die Visite 100 EUR berechnet, der dt. Regelsatz aber nur 14,33 EUR beträgt, wird's schnell teuer.

Ich hatte nur Fälle im außereurop. Ausland. Meine Beiträge von 60 EUR (in den letzten 12 Jahren) habe ich da - zum Glück - noch nicht rausgeholt.

Und ein ganz großer Vorteil wurde noch gar nicht erwähnt. Die Schadensabwicklung läuft unbürokratisch - im Gegensatz zur gesetzl. Krankenversicherung (da habe ich wegen Kleinigkeiten (Kosten < 100 EUR) mehrseitigen Schriftverkehr)

Gruß
Thomas

Hallo,

stimme dem Thomas zu. Die Internationale Versicherungskarte bzw. früher der Auslandskrankenschein sorgt ja nur dafür, dass du einem im jeweiligen Land gesetzlich Versicherten gleichgestellt wirst. Und das muss beileibe nicht heißen, dass die gleichen Leistungen wie bei uns übernommen werden. Außerdem hast du nicht in allen Ländern freie Arztwahl etc. Ich habe meine Auslandsversicherung zwar noch nicht gebraucht, denke aber, dass das sinnvoll investierte 6 Euro sind.

Martina

Hier ein Link zum Testergebnis der Stiftung Warentest:
Warentest

Rainer

6,-- Euro im Jahr ist nicht viel Geld aber anders gesehen kann eine Versicherung für 6,-- Euro im Jahr eigentlich auch gar nicht viel leisten.
Ich scheine aber wirklich der einzige Skeptiker im Strom zu sein, denn überall liest man wie Sinnvoll eine Auslandskrankenversicherung ist.
Hab mich mittlerweile einschüchtern lassen und werde wieder einmal solch einen Schutz machen lassen. Aber so ganz überzeugt bin ich ehrlich gesagt nicht.

Rücktransport, erste Klasse fliegen ist nur bei entsprechendem Notfall drinne, bessere behandelt als wie Einheimische werde ich mit der Auslandsversicherung bestimmt auch nicht.
Wenn Visite und sonstige medizinische Kosten im Ausland 7 mal höher wären würde sich doch keine Versicherung für 6 Euro anbieten.
Das Argument des Aufwands zur Abrechnung in Deutschland später leuchtet mir ein. Wenn ich die Krankenrechnung an meiner Auslandskrankenkasse schicke wird Sie die Detailkosten mit der gesetzlichen untereinander abklären und ich muss mich hoffentlich nicht rumschlagen.

'nicht viel leisten' kann ja bei Versicherungen immer auf zweierlei Weise zustande kommen: entweder die Versicherung weigert sich zu zahlen oder sie wird einfach nicht sehr oft in Anspruch genommen. Und genau letzteres ist wohl bei einer Auslandskrankenversicherung der Fall. Die Aufenthaltsdauer im Ausland ist beschränkt, sowohl real als auch vertraglich, bestehende Erkankungen sind ausgeschlossen und sooo oft wird man halt doch nicht im Urlaub krank. Eine Haftpflichtversicherung ist auch ziemlich billig gemessen an den Summen, die sie im schlimmsten Fall zahlen muss. M.E. ist gerade das ein Zeichen für eine sinnvolle Versicherung: man braucht sie sehr selten, aber wenn dann kanns richtig teuer bis existenzbedrohend werden.



Auch in D wirst du eventuell besser behandelt, wenn du dem Arzt gegenüber als Privatpatient auftrittst.



Sie sind auch nicht generell siebenmal höher als hier, aber eventuell siebenmal höher als der im jeweiligen Land gültig Kassensatz. In manchen Ländern ist es ganz normal, dass nicht alle Arztkosten von der Versicherung bezahlt werden. Ob die Zusatzkosten hoch sind, hängt einfach von der jeweiligen nicht vorhersehbaren Krankheit ab. Und wie bereits gesagt: genau das ist der Sinn einer Versicherung: ein kleines aber ruinöses Risiko abzudecken. Wenn das Risiko klein genug ist, kann die Versicherung auch billig sein.

Martina

In vielen Ländern (auch in Europa) sind die gesetzlichen Krankenversicherungen noch deutlich schlechter als bei uns. (z.B. NHS in GB). Ich hatte mal einen Skiunfall in Österreich, da hat die Krankenkasse gerade einmal 40% der Kosten übernommen und dafür 8 Wochen mit Schriftwechseln etc. gebraucht. Den Rest hat meine Auslands-KV dann innerhalb von 3 Tagen erstattet. Bei den Kosten muss man IMHO nicht überlegen.

Ich musste mich auch in Österreich mal ärtztlich behandeln lassen als ich keine Auslands-KV hatte. Da musste ich zunächst zur Bezirkskrankenkasse (40km) und dann zurück zum Sprengelarzt (35km), der mich dann kostenlos (sehr gut allerdings) behandelt hat.
Auf ein solches Hickhack habe ich keine Lust mehr.

Teuer wird es nur wenn man länger als einige Wochen wegbleiben möchte (von Versicherung zu Versicherung anders), dann greifen die billigen Versicherungen nicht mehr.

Gruß, Tom

Hallo Tom,

das ist ja eigentlich auch logisch. Wie ja Martina schon schrieb, ist das Risiko bei kurzfristigen Auslandsaufenthalten eher gering. Je länger der Auslandsaufenthalt dauert, desto höher wird das Risiko und desto höher muß auch die Prämie sein.

Das kann man hier schön sehen. Dieser Anbieter bietet für Auslandssemester eine Krankenversicherung an, die alle halbe Jahre teurer wird.

Warum die AKV trotzdem sinnvoll ist, haben die anderen schon gut geschildert. Neben den dort erwähnten Vorteilen wird bei der Rückführung in die Heimat nicht immer so rigide auf "Notwendigkeit" bestanden, wie du das anscheinend glaubst. So organisieren (alleine das kann viel mehr als die paar Euro Prämie wert sein) und zahlen die AKV (zum Teil) die Rückreise, wenn du transportfähig aber noch nicht in der Lage bist selber zu reisen. Die zwingen dich nicht ein paar Wochen in einem spanischen Krankenhaus zu bleiben, nur weil du wg. eines komplizierten Beinbruchs nicht so einfach heimreisen kannst.
Es gibt viele unnütze und teure Versicherungen. Die AKV hingegen kostet nur ein paar Erdnüsse und kann sogar sehr nützlich sein.
Gruß
Uli

Hallo Uli,
ich gehe davon aus, dass deine AKV für unter 10€ p.a. eine Reisezeit bis 30/60 Tage versichert?!
Ich benötige aber eine für ein halbes Jahr am Stück, hast du evtl. eine Empfehlung?
Gruß Holli

Ich möchte hier nicht meinen eigenen "Arbeitgeber" empfehlen, aber in anderen Beiträgen wurde mehrfach die Auslands-KV der DKV positiv erwähnt.
Gruß
Uli

Frage ist doch erstmal, wo willst du hin und wie lang?
Willst du z.B. ins Tibetische Hochland oder den Pamir, dann brauchst du keine AKV, denn wenn dir unterwegs was passiert musst du damit allein klar kommen. Dort gibt es keine Ärzte und auch sonst kaum Infrastruktur.

Gehst du z.B. nach Südostasien macht es schon mehr Sinn (obwohl dort Krankenbehandlung sehr preiswert und gut ist). In teuren Ländern wie Europa, USA, Kanada und Australien ist eine AKV geradezu Pflicht. Gehst du auf Weltreise musst du dir gut überlegen ob du eine abschliesst, denn dann bist du i.d.R. länger weg als der Versicherungsschutz der GKV nachwirkt. Und jetzt kommt der Knackpunkt: Du brauchst eine Versicherung die Rücktransport und/oder Weiterbehandlung daheim übernimmt. Sonst brauchst du für die Weiterbehandlung daheim eine Anwartschaftsversicherung deiner GKV und die kostet! Am Besten du besprichst dein Vorhaben mal mit deiner momentanen KV.

Meine Freundin hat mich übergangen und bereits alles arrangiert.
Sie konnte mit meinen Bedenken wohl auch nichts anfangen und machte einfach.

Versicherungsschutz von 6,-- Euro pro Person für bis zu 70 Tage.
http://www.debeka.de/produkte/versichern/krankenversicherung/ar.html

Aufgrund Ulis zuverlässigen Beiträgen hier im Forum wäre ich aber auch gerne seinem Vorschlag und der DVK gefolgt.