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#513146 - 04/04/09 07:55 AM Von Neapel südwärts
frando
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Paestum - Cilento - Basilikata - Pollino - Sila - Aspromonte - Reggio, so ungefähr!

Bin 65/m, plane nicht am Schreibtisch und PC, sondern lasse mich gern treiben, am liebsten dorthin, wo es schön ist! Und auf einer schönen Piazza mit einladender Bar mache ich gern eine Pause, nehme einen Caffe und lasse die Szenerie auf mich einwirken. Ist es einmal nicht so schön, dann fahr ich einfach weiter fort, bis an einen anderen Ort. Da im Inland oft kein C-Platz und in kleineren Orten auch kein Albergo vorhanden ist, zelte ich wild, wenn es notwendig ist.

Auf früheren Reisen habe ich es allerdings schon erlebt, als wir zu zweit am Abend in einem Ort ohne Albergo auf der Piazza eine Gruppe Menschen trafen, dass der darunter befindliche Bürgermeister so lange herumtelefonierte, "due turisti con bici", bis er für uns ein Zimmer gefunden hatte und uns einen Führer dorthin mitgab.

Ein anderes Mal waren wir umständehalber wieder einmal verspätet in einem Ort eingetroffen, das einzige Hotel geschlossen und stockfinster. Ein paar Leute stehen zusammen und wir fragen nach einem Quartier. Eine Frau bedeutet uns, einen Moment zu warten und verschwindet. Nach einiger Zeit gehen im Hotel die Lichter an und es wird allein für uns geöffnet. Eine halbe Stunde sollen wir warten, dann wird das Wasser zum Duschen warm sein, sagt man uns.

Im Pollino NP begegneten wir den ganzen Tag nur einem Hirten, der uns auf einem Maulesel entgegen geritten kam. In 1600 m Höhe kamen wir zu einem Rifugio. Fünf Streunerhunde begrüßen uns und dann der Wirt. Wir sind die einzigen Gäste und wollen übernachten. Der Wirt ist allein, seine Frau im Tal. Wir haben den Eindruck, er ist ein Anarchotyp und Aussteiger, was er dann auch bestätigt. Er macht uns ein hervorragendes Abendessen und als er hört, dass wir aus Salzburg sind, sagt er "ah Mozart", geht zur Stereoanlage legt eine Platte auf, dreht die Lautstärke auf und Mozarts Musik erfüllt den ganzen großen Raum. Wir sind hingerissen und gerührt. Am nächsten Tag laufen uns die Streunerhunde ein paar Kilometer nach, bis wir sie zurückscheuchen können.

In den Abruzzen finden wir kein Quartier und zelten wild. Mitten in der Nacht werden wir wach, ein entferntes Heulen ist zu hören, wir denken an Hunde, aber Hunde heulen nicht, es müssen Wölfe sein! Das unheimliche, vielstimmige Heulen kommt immer näher, dauert stundenlang und entfernt sich langsam wieder. Ein einmaliges Erlebnis und kein noch so gut gemachter Film könnte ihm auch nur annähernd nahekommen.

Ist es verständlich, dass ich wieder in den Süden will? Und vielleicht will jemand mit? So gegen Ende April. Es würde mich freuen!

Gruß Franz
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#526333 - 05/24/09 07:45 PM Re: Von Neapel südwärts [Re: frando]
dzickert
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hallo frando,
wir sind im vorigen jahr durch die abruzzen geradelt und werden es in diesem jahr wieder tun (suchtverhalten). 2008 waren einige campingplätze geschlossen, so daß wir in hotels übernachten mußten. finanziell haben wir es nicht so üppig - hotelübernachtungen schlagen da heftig zu buche. du schreibst vom wilden zelten. davor habe ich manschetten, weil es ja eigentlich verboten ist. wie sind deine erfahrungen damit?
Unerträglich ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie geschaut haben.
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#526547 - 05/25/09 03:48 PM Re: Von Neapel südwärts [Re: dzickert]
frando
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Hallo Dieter,

habe mir Deine HP angeschaut, ganz toll gemacht! Sehr schöne Bilder und Berichte!

Ja die Abruzzen, Campo Imperatore etc., da kann man schon den Eindruck haben, man wäre in Tibet. Aber auch die Maiella hat ihre Reize! Dass ihr in der Osteria del Lupo kein ordentliches Frühstück bekommen habt, ist ein Beschwerdefall! 50.-- Euro für ein höchst bescheidenes Zimmer mit Stockbetten ist ja keine Kleinigkeit. Uns hat der "Lupo" beim Frühstück allerdings über die Maßen verwöhnt, so dass wir ihm den unverschämten Zimmerpreis verziehen und er uns am Ende sogar außerordentlich sympathisch war. Er hat aufgetischt, dass wir uns gewundert hatten, was die Küche alles hergab: Butter, Marmelade, Honig (kein abgepacktes Zeug, sondern im Ganzen, bzw. im Glas) Müsli, Kaffee, Tee und alles in unbegrenzter Menge und ohne etwas extra zu berechnen. Dazu hat er gelacht und wir sind dann mit vollgeschlagenen Bäuchen und schwerfällig auf die Räder gestiegen. Zum Abschied winkte er uns noch nach...Solltet ihr wieder einmal dort vorbeikommen, dann beruft ihr Euch auf uns! Er kann auch anders!

Mit wild zelten hatten wir nie ein Problem. Wir passen allerdings auf, dass das Zelt nicht sichtbar ist und achten auch darauf, dass wir schon dann nicht gesehen werden, wenn wir einen möglichen Zeltplatz ansteuern. Andererseits haben wir schon auf einem Rastplatz mit Tischen und Bänken, in der Nähe eines Dorfes gezeltet, wobei meine Partnerin es sich nicht nehmen ließ, in einem gemauerten Waschbecken ein Vollbad zu nehmen! (Es war sehr heiß!) Ein anderes Mal mitten in einem Dorf, auf einem Kinderspielplatz neben der Schule. Da hatten wir Leute, denen wir begegneten gefragt und sie meinten, das sei kein Problem. Ein anderes Mal in Fonte Cerreto, der C-Platz war geschlossen, oberhalb der Seilbahnstation bei einer Berghütte, ein wunderbarer Platz mit Aussicht! Allerdings hat es da geregnet und das auch noch am nächsten Tag, so dass wir reumütig die nächste Nacht im Hotel verbracht hatten. Wieder ein anderes Mal auf einem geschlossenen Campingplatz mitten im Wald, als einzige "Gäste". Alles wunderbar, Fließwasser jede Menge, bis uns ein Hund entdeckte, der von denoberhalb entfernt liegenden Häusern so lange zu uns herunter kläffte, bis wir das Zelt noch einmal ab- und 20 Meter darunter, außer Sichtweite des Kläffers, wieder aufbauten. Dann wars ruhig.

Den schönsten Platz zum wild zelten (mit jedem Komfort!) in den Abruzzen verrate ich hier allerdings nicht. Weil Du aber ebenso von dieser Landschaft begeistert bist wie ich, erfährst Du ihn per E-mail! zwinker

Ein Problem sind die Schäferhunde in den Abruzzen und auch in der Maiella. Vor denen muss man sich in Acht nehmen. Wir hatten drei höchst unangenehme Begegnungen mit diesen Hunden. Wenn sie einen entdecken, kommen sie auch kilometerweit angerannt und niemals allein, sondern immer zu mehreren, wobei man von den ca 80 cm großen Hunden eingekreist wird. Wenn sie im Rudel heranstürmen, kann man es schon mit der Angst zu tun bekommen. Eine Flucht, mit schwerem Gepäck und bergauf ist da vergeblich.

Im Reiseführer "Abruzzen" vom M.Müller Verlag ist zu lesen, dass Erfahrungen mit den Abruzzen-Schäferhunden fehlen. Da könnten wir einiges dazu beisteuern! Ohne hier ins Detail zu gehen, diese Hunde sind außergewöhnlich aggressiv und sehr schlau - man wird von ihnen regelrecht eingekreist.

Gruß Franz
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#526553 - 05/25/09 04:11 PM Re: Von Neapel südwärts [Re: frando]
dzickert
Member
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Posts: 33
hallo franz,
danke für die tipps, sie haben mir meine bedenken wegen des wilden zeltens etwas genommen. bleibt nur das problem mit der dusche. aber auch das haben wir schon mal - leider nur zur mittagszeit - lösen können. vor einer kleinen kapelle zwischen capitignano und dem valico delle capannelle war eine quelle mit gemauertem becken. genuß pur!
dann warte ich mal auf die mail.

bis denn dann
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