Hallo Leute,

Da ich ja jetzt meine Skandinavientour hinter mir habe, tun sich jetzt viele Fragen offen, die ich nach und nach ins Forum stellen werde. Zunächst was zur Gesundheit:
Bei kühlem Wetter (13-15°C) kann ich recht gut fahren und schaffe auch ohne Probleme 100 km und mehr. Sobald aber die Temperaturen 25°C übersteigen, sinkt meine Fahrleistung um die Hälfte ab und bin eigentlich mehr mit Trinken und Pausen machen beschäftigt statt zu fahren. Hinzu will ich bemerken, dass ich extrem viel schwitze. Was ich auf meiner jetzigen Tour erlebt hatte, war, dass ich Tage hatte, an denen ich mich wie zerschlagen fühlte und dass selbst der Zeltabbau mir schon zuviel war. Besonders Sorgen machte mir, dass ich Momente hatte, als würde ich mich auf einem schwankenden Schiff finden. Bei Bewegung und Radfahren machte sich dies nicht bemerkbar, wohl aber bei Ruhestellung wie Sitzen oder Liegen. Ausserdem war meine Sehkraft eingeschränkt; Ich konnte nicht mehr aus grösserer Entfernung Schilder und Strassennamen erkennen. Es war auch immer so, dass ich mich morgens am schlechtesten fühlte und im Laufe des Tages dann aber besser. Ich hatte morgens oft nach einigen km in der Hitze heftige Durstattacken und dann innerhalb kürzester Zeit 2 L hinuntergekippt.
Die Symptome waren aber nach wenigen Tagen verschwunden - als es kühler wurde und ich auch nicht mehr Rad fuhr.

Kann mir jemand sagen, woran das liegt? Ich tippe mal auf Verlust von Mineralsalzen bei zu viel schwitzen....Wenn ja, was kann ich dagegen tun? Sind Rehydratationssalze eine Alternative?

Gruss Alex

Kilometerstand 39.347 km

Hi,
ich hatte diese Schwindelanfälle im letzten Jahr auch, vor allem abends nach sehr heißen Tagen, beim Zähneputzen hatte ich jedesmal das Gefühl, der Waschraum des jeweiligen Campinplatzes würde schwanken . Ich habe letzlich meine Tour ins damals kühlere Deutschland verlegt und habe in JuHes und Pensionen, nicht mehr im Zelt übernachtet, so dass ich wesentlich weniger Anstrengungen hatte, an der Länge der Tagesetappen hatte sich dagegen nichts geändert.
Morgen geht es wieder los, neben einem weniger anstrengenden Terrain habe ich vor allem mehr Essenspausen unterwegs eingeplant, genug getrunken habe ich im letzten Jahr wohl schon, aber sicher bin ich mir nicht. Da ich diese Symptome danach nie wieder hatte, war es vermutlich einfach Überanstrengung...?
Mal sehen, wie es diesmal läuft.
Gruß,
Tine

Hallo zusammen,

ich kenne das ansatzweise auch: ich bin manchmal an zu heissen Tagen anfällig gegen Schwindelgefühl. Frag mich dann ob sich da nicht ein Hitzschlag ankündigt.
Ich behelfe mir dann einfach, indem ich möglichst viel trinke und die Tagesetappe so bald wie möglich beende!

@Tine: wünsche Dir eine schöne Reise!!! Gruss von Martin

Auf jeden Fall trinken, trinken, trinken und Mineralien, besonders Magnesium, ausgleichen. Dann sollte es einem gesunden Menschen bei 25° nicht schwindlig werden. Vielleicht hattest du einen kleinen Infekt ohne weitere Symptome. Menschen reagieren natürlich unterschiedlich auf Hitze, Jan Ulrich gewinnt ja leider auch nur ab 30° im Schatten. Schwitzen ist an sich nicht verkehrt, Leistungssportler schwitzen auch mehr als der Durchschnittsradler.
Notfalls mal den Onkel Doktor fragen.
Auch die Sehkraft ist von der Tagesform abhängig. Ich sehe z.B. morgens besser als abends nach einem anstrengenden Arbeitstag. Wenn ich Kopfweh hab, wirds ganz schlimm mit dem gucken.

Gruß Gerald

Auch mir ist das einmal passiert: Obwohl ich keinen Tropfen getrunken hatte, fühlte ich mich echt besoffen!

Der Tip, viel zu trinken ist sicher nicht falsch, ich halts in der Regel mit 0.5 l/h, wobei meist nur Wasser und bei grossem Flüssigkeitsverlust hie und da mit einer Calcium/Magnesium-Brausetablette. Falls Du nachts sehr viel schwitzt und beim Frühstück (Fruchsaft, Tee) nicht für genügend Ausgleich sorgst, kommen die Anzeichen sehr schnell.

Färbt sich dein Urin dunkelgelb, hast Du zuwenig getrunken!

Hallo,

Ich muss da noch was hinzufügen. Ich leide unter Veneschwäche und Krampfadern, ein grosser Teil von Flüssigkeit sammelt sich dann in meinen Beinen, weshalb ich auch beim Radfahren stets Kompressionsstrümpfe trage, auch bei 30°C und Mückenstichen. (Eine Quälerei, die ich niemendem wünsche) Trotzdem hatte ich dann abends, vor allem bei schwüler Hitze die Beine dennoch geschwollen. Während der Nacht ging die Schwellung wieder zurück, was aber dazu führt, dass ich nachts häufig mal hinter den Busch muss (Der Weg zur Campingtoilette ist mir dann zu lang).
Da ich dann morgens um einiges an Flüssigkeit erleichtert bin, nehme ich an, dass ich deshalb so viel trinken muss, weil dem Körper die entsprechende Menge einfach fehlt.
Und wenn ich nachts öfters raus muss, bin ich dann auch nicht richtig ausgeschlafen, was dann auch einen Teil dazu beiträgt, dass ich mich morgens wie "gerädert" fühle.
Im allgemeinen vertrage ich die Hitze schlecht, trockene Hitze geht noch, schlimm wirds, wenn es schwülwarm ist. Eine Tour in tropischen Gebieten wäre also tödlich für mich, und umso mehr bewundere ich diejenigen, die Touren in Afrika und Australien machen.
Ich hatte meine Tour in Skandinavien gemacht mit der falschen Meinung, dort sei es kühler. Weit gefehlt! In Hesinki und Stockholm waren's bis zu 30°C! Ich verlege die nächste Tour wohl besser an die norwegische Küste oder nach Lappland - aber erst im Spätsommer, wenn die Mücken nach dem ersten Nachtfrost krepiert sind !!
Kälte hingegen macht mir nix aus, solange ich in Bewegung bin. Ich fahre dann auch bei 13°C im T-Shirt. Ich gehöre halt zur Fraktion, die schlechtes Wetter bei Touren bevorzugen. Ich hatte letztes Jahr problemlos die Tour in Dänemark bei strömendem Regen durchgezogen.
Jeder Mensch ist halt verschieden...

Gruss Alex

Kilometerstand 39.348 km

PS: ich lese immer wieder was von Magnesiumtabletten...in welchem Falle soll man die wirklich nehmen. Bin kein Freak von diversen Powermitteln, Pillen u.ä., weil man nie weiss, was wirklich drin ist....

Hallo,

Der Fall war kein einziges Mal eingetreten, ich hab mich stets mit ausreichender Flüssigkeit eingedeckt, Hauptsächlich Wasser und Obstsäfte, ab und zu mal ne Limo.

Gruss Alex

Kilometerstand 39.348 km

Hallo Alex,

PS: ich lese immer wieder was von Magnesiumtabletten...in welchem Falle soll man die wirklich nehmen. Bin kein Freak von diversen Powermitteln, Pillen u.ä., weil man nie weiss, was wirklich drin ist....

Ich kann Deine Einstellung verstehen und hatte auch meine Bedenken. Aber wenn Du intensiv bei hohen Temperaturen fährst und viel schwitzt, hast Du oft nicht mehr die Möglichkeit die verlorenen Mineralien (das ist nicht nur Magnesium) und Vitamine wieder reinzuholen. Ich habe mal von einem Menschen (kann mich leider an den Namen nicht mehr erinnern) von den Frubiase-Brausetabletten gelesen, der hat mit seinem Rad AFrika bereist. Es gibt von Frubiase ein Produkt, das extra für Sportler zugeschnitten ist. Ich dachte mir: Probiere es einfach mal aus. Und von der Wirkung bin ich begeistert. Die wichtigsten Mineralien und Vitamine sind hier in einer Brausetablette drin, zugegebenermassen mit 8,25 Euros für 20 Brausetabletten sehr teuer (bei www.apotheke.de). Wenn Du wissen möchtest, was drin ist, dann schau auf den Beipackzettel, ich habe nichts schlimmes entdecken können.
Mit Sicherheit habe ich von denen auf meiner nächsten Tour in Südamerika 3 Rollen dabei.
Gruß, Peter

Hallo Alex,

da ich seit kurzem ein neues Liegerad fahre, habe ich auch meine Technikspielereien mal wieder harausgeholt. Ich gehöre zu den Menschen, die sich bei gemäßigten Temperaturen wohler fühlen als in der Hitze.

So hatte ich z.B. morgens bei ca. 23°C und 25km/h einen Puls von ca. 115/min, nachmittags bei 30-36°C ist der Puls bei ähnlicher Geschwindigkeit kaum mal unter 135-140/min gefallen. Da sind mir Hügel, die sonst einfach so überfliege richtig schwergefallen.

Falls Du ähnlich wie ich auf Hitze reagierst, würde ich mich nicht drüber wundern, wenn Du in der Mittagshitze langsam an die Belastungsgrenze gekommen wärst, dazu vielleicht noch etwas dehydriert...

Also ich denke, Du solltest bei Hitze die Belastung einfach etwas herunterschrauben...

Grüße

Jürgen

Calcium/Magnesium-Brausetabletten

Wenn ich den ganzen Tag nur immer Wasser trinke, bekomme ich ein "blödes" Gefühl im Mund (und soll angeblich auch nicht ganz ungefährlich sein, gibt irgend einen speziellen Ausdruck dafür).
Also suchte ich etwas, das leicht mitgenommen werden kann (Gewicht und Platz), einen Geschmack hat und auch noch mein zweites Problem bei solchen Touren löst, nämlich Krampferscheinungen!

Alternativen wären mal eine Cola (mag ich nicht) und alkoholfreies Bier (gibt's im Süden leider gar nicht).

Hallo Radlfreak,
mir ging´s vor zwei Wochen in Wales am Morgen genauso! Wache im Zelt auf, öffne die Augen und seh´ die Schlafkabine ein wenige schwanken, dazu irgendwie blöd im Kopf. Nach dem Frühstück, zunächst ohne Appetit, wurde es besser. Wir hatten die ersten 10 Tage Temperaturen um die 20°C, auch bedeckten Himmel mit ab und zu Regen, immer leichter Wind. In Wales folgten dann drei Tage mit ca. 30°C, blauem Himmel und sehr wenig Wind. Ich kann mir vorstellen, dass es diese Umstellung war, dazu vielleicht auch niedrig gewordener Blutdruck oder einfach zu wenig gegessen. Ich wiege im Moment 73 kg bei 1,80 m Körpergröße, denkbar, dass bei dem anstrengenden Radeln auf den bergigen Straßen in Cornwall und Wales keine Reserven mehr im Körper waren!
Gruß Wolfgang

Hallo Alex,

hatte heuer in den Pyrenäen das erstemal ähnliche Symptome. Hatten eine Woche lang Temperaturen um die 40 Grad. Obwohl ich immer so an die 6 - 8 Liter (teilweise isotonische Getränke) getrunken hatte, mußte ich kaum Pinkeln (wahrscheinlich alles rausgeschwitzt). Zudem aß ich dann abends weniger. Kleinste Steigungen wurden zur echten Herausforderung, und auch die Konzentration, vor allem bei schnellen Abfahrten, ließ nach.
Erst nachdem es wieder kühler wurde, gings wieder besser.
LG aus Wien
Georg

... da hilft nur ein ordentlicher Speckring!

Im Ernst: Du wiegst nicht zu wenig. Es war wohl nur Dein Glykogenspeicher leer; kann ja mal vorkommen. Also Pasta mampfen.

Hat man nie zu Dir gesagt: "Junge, wenn du mal ins Krankenhaus kommst, hast Du keine Reserven! Und zieh' immer frische Unterwäsche an, man kann ja nie wissen".

Wolfrad

Meine Freundin (Intensiv-Krankenschwester in Herzklinik, die stellen permannet an den Elektolyten herum ) hat mir in der letzten Woche diese nahegelegt, als ich nach einer ( für mich) längeren Hitzefahrt nen Krampf im Oberschenkel bekam.

Dazu vielleicht mal eine kurze, etwas ältere Geschichte:
Vor u. 4 Jahren habe ich eine 100km-Runde bei ca. 30°C mit dem Rennrad gemacht. Obwohl ich in den 3 1/2h 2l Flüssigkeit zu mir genommen habe, war ich nach dem Törn 5Kg leichter! ---> 2l Flüssigkeitsverlust/Stunde !!
Seit dem stehe ich den Empfehlungen 1/2 l/h etwas skeptisch gegenüber, muß aber dazu bemerken, daß ich tendenziell mehr schwitze als meine Zeitgenossen.

Mein Kajak habe ich Svedebjörn ( Schwitzbär ) genannt --> nomen est omen.

Probleme mit krämpfen usw. habe ich aber nur, wenn ich viel zu wenig, bzw das Falsche trinke. Nur Wasser führt z.B. bei mir zu Krämpfen. Am besten komme ich mit Apfelschorle ( 1:4 ) klar und ein! Bier nach vollendeter Fahrt.

Un den "Saufsack" kann ich Euch nur ans Herz legen, man trinkt eher und auch mehr, wenn man sich nicht zur Flasche strecken muß, sondern nur nach dem Beißveintil schnappen muß ;-)

Leider muß ich mir jetzt beim Liegeradfahren etwas ausdenken, da der "Saufsack" an seinem angestammten Platz nicht mehr so richtig passt...

Grüße

Jürgen

... und Socken ohne Löcher!

Hai Jürgen,

erst mal herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung, entspannt im liegen zu radeln.



Ich bin seit über einem Jahr auf fast nur noch mit Liegerädern unterwegs.
Ich habe bei RTFs einen Trinkrucksack mit Flüssigkeitsbeutel auf dem Bauch, geht ohne Probleme. Und der Rucksack hat sich noch nicht beschwert.

Alternativ werde ich diesen Rucksack mal am Liegesitz befestigen, muß mir aber noch eine vernünftige Befestigung bauen.

Gruß
Felix