Hallo Leute
Wir wollen diesen Sommer vom Gardasee in Richtung Süden fahren, mir stellt sich die Frage ob man der Po Ebene viel Zeit schenken sollte oder kann man ohne schlechtes Gewissen das man was verpasst hat,schnell durchradeln?

Mfg Sebastian

Hallo Sebastian,

ich bin auf einer Radreise vor alnger Zeit (1985) mal in der Po Ebene gewesen, landschaftlich hat sich das nicht gelohnt. Wir sind über den Lago Maggiore nach Mailand gefahren. Von dort aus sind wir westlich und südlich gefahren, die Stadte Vigenvano und Abierte Grasso waren allerdings ziemlich klasse, vor allem zweitere. Ob das noch zur Po Ebene zählt, weiß ich nicht mehr. Also landschaftlich mäßig, weil eben und etwas langweilig, die Städte/Orte teilweise ziemlich schön.

Bis auf einige oberitalienische Städte lohnt es sich m. E. nicht, die Poebene zu durchradeln. Wie wollt Ihr denn fahren?

Gruß netbelbo

Hallo Sebastian,

wenn Du die Suchfunktion nutzt, wirst Du Meinungen finden wie: langweilig, am besten mit der Bahn schnellstmöglich durchfahren, usw. Scheint für viele so'n rotes Tuch zu sein.

Mir hat die Region sehr gefallen. Ist eben alles Geschmackssache. Kommt auch darauf an, was Du vom Radfahren erwartest. Oder, was man von Italien erwartet. Da einen Rat zu geben, fällt schwer, wenn man nicht weiß, was für Dich wichtig ist.

Gruß Dietmar

Das hängt von deinen Reiseprioritäten ab. Die Po-Ebene ist nicht nur eine Verkehrsader, Agrarebene und Industriezone, sondern auch eine wichtige Kulturlandschaft (Flussauen, Bewässerungskanäle, Alleen, Wasserschutzgebiete mit viel Flora und Fauna usw.) und eine Region vielfältiger historischer Hochkultur. Verona, Mantua, Vicenza, Padua, Modena, Parma, Bologna, Ferrara, Ravenna u.v.a. Städte mehr verfügen über bedeutende Bauwerke, sind geschichtlich bedeutsam, sind Zentren für bestimmte Ernährungsprodukte, haben wichtige Museen.

Radfahrtechnisch ist die Po-Ebene sicherlich langweilig, und wer nicht aufmerksam die Details am Wegesrand studiert, für den ist das Durchfahren der Po-Ebene zuweilen ermüdend und bei drückender Sommerschwüle auch ätzend. Das sieht aber jeder bekanntlich anders.

Hallo,

wie Matthias richtig anmerkt gibt es einige interessante Kulturlandschaften zu sehen. Ich war richtig begeistert von der Strecke von Arona bis kurz vor Pavia und kann diese zur Durchquerung sehr empfehlen. Es gibt dort einen Radweg, der einem Kanal entlang geht. Ich bin bei der Pte Olleggio am Ticino auf diesen Kanal gestossen, man konnte diesem sehr gut bis Abbiategrasso folgen, von dort führt dann ein etwas kiesigerer Weg weiter bis nach Bereguardo, damit ist man dann fast in Pavia und hat einen Grossteil der Poebene recht elegant durchquert.

Grüsse

Christian

PS hier noch ein Link dazu.

Servus,

bin auch vor Jahren von München aus bis in die Toscana geradelt. Die Route damals verlief unter anderem auch vom Südende des Gardasees durch die Poebene bis wir bei Reggio Emilia wieder den Appenin raufstrampelten. Mir hat es gut gefallen. Vor allem nach den Alpen und vor dem Appenin zwei Tage durch die Ebene. Vom Rad aus gibt es auch hier immer wieder Interessantes zu sehen und zu erleben.

Gruß
jomo

Hallo,
möchte mich jomo da voll und ganz anschliessen: als Zwischenetappe zwischen Alpen und Appenin hat mir die Poebene Spass gemacht, da von Charakter her eine ganz andere Landschaft. Einen ganzen Urlaub dort zu radeln, wäre mir zu langweilig, war ja aber auch nicht deine Absicht. Man kann sich auf Nebenstrecken und teilweise sogar auf Radwegen gut durch die Poebene bewegen und hat keinen Streß mit Verkehr (vielleicht eher sich zwischendurch zu orientieren). Da ihr ja vom Gardasee aus startet, wäre es als Einrolletappe ja geeignet. Ab Pesciera gibt es einen schönen Radweg entlang des Mincio (hört dann leider irgendwann auf).

Viel Spaß
Volkmar

Hallo Christian,

Du meinst den Naviglio Grande, der den Lago Maggiore mit Mailand verbindet. Zunächst geht's entlang dem Ticino, dann entlang dem Kanal (meist parallel zum Ticino). Ab Abbiategrasso kann man weiter weiter am Kanal entlang recht verkehrsarm nach Mailand fahren. Dort im ehemaligen Hafen an der Piazza 24. Maggio gibt es Anschluss an den Naviglio Pavese Richtung Süden. Von der Piazza ist es fahrradtechnisch nicht weit zur Piazza Duomo.

Kurz vor Pavia sollte man unbedingt die gewaltige Certosa besichtigen.

Diese Hinweise werden Sebastian nichts nützen, da er vom Gardasee starten möchte, aber vielleicht kann man hier mal ein bisschen für die Poebene werben .

Den Mincio ab Peschiera würde ich auch fahren. Mantua soll auch sehr schön sein. Kommt auch ein bisschen darauf an, wie es anschließend weitergehen soll.

Gruß Dietmar

Wenn dich Mücken, fade Städte, endlose Geraden, extreme Hitze, künstliche Bewässerung etc. reizen - dan JA!

Ferrara, Mantova, Faenza . . . habe ich nicht als fade Städte empfunden, aber da mögen die Ansichten durchaus sehr unterschiedlich sein. Ich bin mehrmals in Verbindung mit den Osterfreizeiten meines Radportclubs in Cesenatico durch die Poebene gefahren. Gut, es waren nicht alle Ecken "atemberaubend" schön, aber auch in diesem Jahr werde ich dort wieder für einige Tage unterwegs sein bevor wir uns von Cesenatico aus durch die Hügel der Emilia Romagna bewegen werden.

mfg

- horst -

Hey,
ich fuhr im Herbst vor 8 Jahren vom Südende des Gardasees über Mantua nach Modena und weiter in den Apennin. Vorher kannte ich die Poebene nur von der Durchfahrt mit dem Auto und fand sie damals nur als lästige, dunstige Zwangsstrecke, die mit Auto wirklich keinen Spaß macht. Im September war die Luft klar und warm. Ich fuhr auf kleinen Strecken, die in der Shellkarte weiß oder gelb eingezeichnet waren. Auf diesen Straßen war kaum Verkehr, es war richtig entspannend. Ich fuhr in 2 Tagen durch, übernachtete in Mantua. Den flachen Abschnitt genoß ich sehr.

Fitus

Danke erstmal für eure zahlreichen Antworten .
Es wird wahrscheinlich am Besten sein, wenn ich mir selber ein Bild von der Po Ebene mache, wie ich aber aus euren Beiträgen entnehmen kann, kann man sagen Landschaft Flop aber geschichtlich Top .
Für uns stellt sich die Frage, ob wir die Via Claudia bis nach Vendig oder Ostiglia zu Ende fahren, oder eben in die Toskana schnell runter radeln ?

mfg Sebastian

Hallo Sebastian,


dem kann man nur zustimmen. Nachdem Du nun bestätigt bekommen hast, dass die Po-Ebene eben und die Straßen gerade sind, bist Du sicher wesentlich besser informiert . Trotzdem kann ich solche Pauschalierungen


nicht richtig nachvollziehen. Aber wie gesagt, das kommt auf die eigenen Prioritäten an.


Meine Empfehlung wäre die Route durch's Veneto nach Venedig. Da gibt es auch ein Bikeline dazu.

Gruß Dietmar