Hallo,
also wenn Ihr entsprechend Zeit habt um Euch ein paar Wochen etwas zu schonen, würde ich die Reise eher nicht abbrechen. Nach drei Wochen sind die Schmerzen so weit abgeklungen, dass nach meiner Meinung sogar vorsichtig mit dem Gipsbein gefahren werden kann, wenn das unbedingt sein müsste. Es ist ja, wie ich annehme, nur der Unterschenkel eingegipst.
Ein Bekannter von mir fuhr mit gerissener Achillessehne und deshalb eingegipstem Unterschenkel rund um den Bodensee, ca. 220 km, in einem Tag, versteht sich.
Wirklich schmerzhaft wird es erst dann wieder, wenn der Gips abgenommen wird und das steife Gelenk wieder bewegt wird. Das sollte, wenn möglich, zunächst ein paar Tage mit dem Bein unter Wasser geübt werden, unterstützt durch eine zweite Person. Wichtig ist dabei, das Gelenk nicht nur auf und ab zu bewegen, sondern auch nach beiden Seiten hin, sonst bleibt hier eine Einschränkung für immer. Danach jedoch wieder vorsichtig Radfahren beginnen, was ich für die Wiederherstellung der Beweglichkeit, so ziemlich für das Beste halte. Wochenlange Schonung halte ich schlicht für falsch und ist auch in der Sportmedizin völlig überholt. Im Gegenteil ist möglichst viel Bewegung notwendig, auch wenn das naturgemäß nicht schmerzfrei möglich sein wird. Aber mit jedem Tag werden die Schmerzen erträglicher und die Beweglichkeit größer. Nicht der Bruch schmerzt nämlich nach Abnahme des Gipses (und der bricht auch nicht mehr), sondern das steife Gelenk.
Ich bin kein Mediziner, habe aber einige Erfahrung mit Knochenbrüchen: 4 x Beinbrüche, 1 x Schädelbasisbruch (kein Helm!), dazwischenliegend Schulterblatt, Schlüsselbein und Hüftknochenbruch und beinahe hätte ich vergessen, auch ein kleiner Finger war gebrochen. Ursachen: Beinbrüche vom Schifahren, Rest vom Radfahren.
Aus der Ferne betrachtet, würde ich also die Tour nicht abbrechen. Ich wünsche gute Besserung!
Gruß Franz