Hallo aus dem Teufelsmoor!

Ich möchte vom Batterielicht auf einen Nabendynamo umrüsten, das Rücklicht (batteriegestütztes Toplight) jedoch behalten und mir die Kabelei ersparen.

Daher meine Frage, ob ein Lumotec IQ oder der neue IQ Cyo hinsichtlich der Überleistung an Watt ohne Anschluss der Rückleuchte gefahrlos betrieben werden können?

Danke für eure Hilfe.....


Dino

Hä, ein Nabendynamo ist eine Konstantstromquelle, wo soll das Problem liegen? Der liefert einfach ~550 mA/h bei der jeweils benötigten Spannung. Außerdem sollte die integrierte Elektronik auf jeden Fall robust genug sein.
Oder versteh ich da was falsch?
Grüße

Leider bin ich nicht so das Elektronikgenie, daher bitte ich um Entschuldigung. Aber ich denke, wie auch bei jedem anderen Dynamo, Fakt ist, dass das Teil 3 Watt abgibt und die vordere Lichtquelle die volle Wattleistung nicht benötigt. Von daher könnte ich mir vorstellen, dass die Regelelektronik auf Dauer evtl. doch Schaden nimmt.

Dino

Nun,
betrachten wir einmal folgendes Szenario: Du hast zwei Lastwiderstände (Verbraucher), mit sagen wir mal: nominal 15 Ohm (Vorderlicht) + 60 Ohm (Rücklicht). Parallelgeschaltet ergibt das 12 Ohm.

Es stellt sich eine Spannung von 6V bei ein Strom von 500mA ein. Klingt gut.

Nun nehmen wir den 60 Ohm Widerstand (Rücklichtbirnchen) aus der Schaltung. Der (Gesamt-)Widerstand von vorher 12 Ohm ist nun aber auf 15 Ohm gestiegen (Kirchhoffsche Regel). Der Dynamo 'versucht' nun, immer noch 500mA durch den Stromkreis fließen zu lassen. Und da die am Widerstand anliegende Spannung proportional zum Widerstandswert ist, steigt diese... UND SOMIT AUCH DIE AN DEN VERBRAUCHER ABGEGEBENE LEISTUNG, denn P = U x I.

Nebenrechnung: U = I x R. 500mA multipliziert mit 15 Ohm ergeben 7,5V! Irgendwann brennt das arme Vorderlichtbirnchen einfach durch.

Obengenanntes gilt für lineare Verbraucher (reale Widerstände, Glühbirnen).
Zum Glück ist aber unser LED-Vorderlicht ein nichtlinearer Verbraucher, von dem ausgegangen werden kann, daß die Regelelektronik Spannungsschwankungen einfach ausbügelt (verheizt). Dennoch würde ich meine Hand nicht dafür nicht ins Feuer legen, daß dies auch bei nächtlichen Pyrenäen-Abfahrten mit 50km/h gilt... ;-)


Beste Grüße,
Joachim

Sehr schön geschrieben. Für die Angsthasen gibt es doch noch die "Spannugsbegrenzungen" für Nabendynamos. Z.B. von Inoled oder auch Shimano. Bei meinem zuletzt gekauften Shimano-Dynamo aus der 80er-Reihe, der mit dem großen Lagerspiel, war so ein Teil dabei. Ich habe die Begrenzung nicht zerlegt um zu ergründen was da wohl drin ist. Im Zweifelsfall werden das nur 2 Z-Dioden sein, die locker 3 bis 5W vertragen.

Gruß
Thomas

Dann doch lieber gleich in einen zweiten IQ Fly investieren und den parallel hängen.
In der Fahrradzukunft schrieb Andreas Oehler, dass ohne Rücklicht die LED des IQ Fly außerhalb der Spezifikation betrieben wird.
http://fahrradzukunft.de/fz-0704/0704-05.htm (nach unten scrollen, der Absatz über dem letzten Diagramm)

Gruss georg123

Wenn Dich das mit dem Überspannungsschutz genauer interessiert, schau mal hier Da steht auch, wie das Zeichen aussieht, mit dem ein mit Überspannungsschutz ausgestatteter Scheinwerfer verziert wird. Der Edelux hat so ein Zeichen. Die bumms sehr wahrscheinlich auch.

Gruss,

G.

Hallo G,

das auf dem Bild abgebildete Bauteil ist ein sehr ähnliches wie es in den B&M Halogenscheinwerfern verbautes. Das Gehäue hat die große wie eine 1,3W Z-Diode. Schon daraus kann man schließen, dass das Teil nicht für längere Zeit >3W verheizen kann.

Gruß
Thomas

Hallo Dino,

ich weiß garnicht, warum du dich so gegen ein dynamobetriebenes Rücklicht wehrst, mit allen Unwägbarkeiten, die das mit sich bringt. Ich würde freiwillig nicht auf ein dynamobefeuertes Rücklicht verzichten. Die Betriebssicherheit ist deutlich höher.

Gruß

Ingo

Vollkommen richtig, vorne eine Topbeleuchtung und hinten eine Batteriekrücke, käme mir nicht (mehr)ins Haus.
Hatte das auch schon und war anfänglich überzeugt, jedoch versagt die Batterie im ungünstigsten Moment oder man vergisst das Rücklicht abzuschalten.
Das kann man sich sehr leicht ersparen, die Verkabelung nach hinten ist doch kein Problem und sollte nicht stören.
Ist mir zum Beispiel absolut unverständlich dass eine Firma wie Velotraum so etwas als Standardlösung anbietet.
Gruß
Frank

hallo, busch und müller bietet ein Rücklicht mit doppelter Funktion an: Kabelgebunden und - wenn man will - wahlweise mit Bateriebetrieb. Die Lösung ist nahezu genial; damit hat man praktisch in allen Situationen Licht am Rad, außerden hat es 4- LED's, daher auch sehr hell....


Grüße vom Niederrhein Ludger

Hallo Ludger,
so genial finde ich die Lösung nicht.
Standlicht wird hier mittels Batterien erreicht und nicht per Kondensator.
Die 4 LED's bewirken auch keine Helligkeitszunahme, das Dtoplight XS Plus wirkt heller mit nur einer LED (ich hatte das von dir beschriebene Dtoplight Senso Multi schon mal ausprobiert und konnte vergleichen).
Gruß
Frank

Ich denke auch, wenn man ein Kabel zum Rücklicht liegen hat, macht ein Batteriebetrieb überhaupt keinen Sinn mehr. Den Aufwand (und das Geld fü die Batterien) lieber in ein ordentliches Rücklicht, eine ordentliche Kabelverlegung und robustes Kabelmaterial investieren (natürlich 2-adrige Verlegung).
Standlicht über Kondensator ist heute Standard.

*Das Bessere ist der natürliche Feind des Guten*

Gruß

Helge

Nun gut, ihr habt mich überzeugt. Ich hatte nur bisher ein echt super funktionierendes Batterierücklicht von Giant, das an meinem Expedition angebracht ist. Mit Lichtsensor und super hell bei wenig Verbrauch (1x Akku laden/Jahr), aber leider ohne Prüfzeichen. Hatte in den bislang 4 Jahren Fahrbetrieb nicht einen einzigen Ausfall. OK, dann ran ans Verkabeln.

VG Dino

vllt. doch. In Kombination mit einem ND und einem IQ senso plus hat man zahlreiche Steuerungsmöglichkeiten, die man so mit einen kabelgebundenen RL nicht hat, beispielsweise wenn nur das RL leuchten soll. Aber schon richtig es ist kein Kondensator vorhandenen; die Leuchtstärke finde ich eigentlich i.O., habe aber auch nicht direkt verglichen mit anderen RL'tern. Aber eigentlich mache ich fast ausschließlich kabelgebunden, ob das RL dann nachleuchten soll, kannst du allerdings wieder selbst steuern...


Grüße vom Niederrhein Ludger

Fragt sich nur, in welcher Betriebssituation es sinnvoll ist, den Schluss einzuschalten und nicht den Scheinwerfer. Vielleicht als Führungsfahrzeug beim Vorrücken in Richtung Feind? Passiert in Friedenszeiten eher selten. Am Energiebedarf wird es auch nicht liegen, der ist bei Nabengeneratoren i.d.R. nicht zu spüren.

Falk, SchwLAbt

Genau so eins hab ich noch kaputt im Keller liegen.
weil es zum öffnen ist ( für die Batterien) ist immer mal wieder Dreck und Wasser reingelaufen und die Elektzronik dirnnen hat aufgegeben.

Jetzt hab ich ein Toplight Flat dran und keine Probleme mehr.
Das Standlicht ist auch heller als bei der Toplight Batterie/Dynamoversion.
Das Flat ist ja auch insgesamt etwas heller als das teure Batterie-Dynamo-Sensor-Glump.