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#466449 - 09/10/08 04:44 PM Warum sind Radreisen oft Solotouren ?
LudgerP
Member
Topic starter
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Hallo Allerseits,

was mir beim Schmökern in den Radreiseberichten auffiel ist, daß ein Großteil (subjektiv empfundene 80%, kann aber auch weniger sein) der Radreisen allein unternommen werden. Es werden unterwegs oft andere Radler getroffen, mit denen evtl. ein Stück gefahren wird, aber in der Hauptsache wird alleine gefahren.

Woran liegt das ?

Ist der radreisende Tourenradler (siehe hier) - auf gut Deutsch listig - dermaßen sozial inkompatibel, daß keiner, der ihn kennt, ihn begleiten will ?

Vielleicht ist es ja auch so, daß derjenige, der ohne Begleitung gefahren ist, hier seinen Bericht veröffentlicht, um seine Erlebnisse mit jemandem teilen zu können, derjenige aber, der nicht alleine gefahren ist, das ja schon getan hat, und deshalb nicht diesen Drang dazu verspürt. So kommt es, daß hier mehr Berichte von Solo-Radreisen eingestellt werden als von "Gruppenreisen".

Oder hat das andere Gründe, daß er keine Mitradler findet?
Wie seht ihr das ?

Grüßle, Ludger
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#466452 - 09/10/08 04:55 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Claudius
Unregistered
Finde einfach mal jemand, mit dem du ein paar Wochen auf engsten Raum zusammen leben kannst, der sportlich auf deiner Höhe (oder Tiefe grins ) liegt, gleichzeitig mit dir Urlaub hat UND auch noch das gleiche Ziel als Reiseziel hat.
Meiner Meinung nach schaffen sowas meist nur Ehepartner oder wirklich echt gute Freunde und dann kommen oft doch kleine Dinge dazwischen.

Und dazu kommt eben noch, dass du "alleine" Herr aller Dinge bist. Kannst bestimmen wann Pause ist, wann Fotos gemacht werden, was gekocht wird, wo jetzt eigentlich langgesteuert wird etc etc

Claudius - Alleinfahrer aber kurze Touren gerne mit Begleitung

edith meint ich solle nich so schludrig schreiben...

Edited by Claudius (09/10/08 04:56 PM)
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#466455 - 09/10/08 05:26 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Hobo61
Unregistered
hi Ludger,

.. gibt halt doch eher Individualisten in dieser community (wie auch in vielen anderen). Das Thema ist grundsätzlich sehr wichtig. Ich hab früher auch intensiver nach Radreisepartnern gesucht, gebe dies aber mehr und mehr auf. Aktuell habe ich in diesem Forum ein Gesuch für Malaga respektive Südspanien laufen. Wenn sich bei mir im Freundeskreis keine gemeinsame Reiseidee ergibt, plane ich eben alleine. Wenn dann der Flug oder Zug oder ein sonstiges Arrangement fix gebucht ist, stell ich im Nachhinein mein Gesuch ins Forum. Ich bin einer Meinung mit Claudius, wenn er sinngemäß schreibt, daß es schwierig ist alle bzw. alles unter einen Hut zu bringen. Nicht jedoch, wenn es heißt, beim Alleinfahren wäre man Herr aller Dinge, denn erstens stimmt das nicht und zweitens kommt man auf sehr viele Vorteile beim gemeinsamen Reisen, wenn man darüber nachdenkt.

Andererseits habe ich gesehen, daß es Viele gibt, die es grundsätzlich ablehnen, sich auf ganz fremde Reisepartner (z. B. per Gesuch) einzulassen. Dies halte ich nun für ein Ausschließen von potentiellen Chancen im Vorhinein und deshalb für falsch.
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#466456 - 09/10/08 05:32 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: ]
bikeman
Member
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Posts: 135
Ich sehe es so wie Claudius.
Wenn man alleine unterwegs ist, kommt man leichter in`s Gespräch mit anderen. Find ich jedenfalls.
Es kann aber auch sein, das viele Radreisende generell eher Einzelgänger sind. Bei mir ist das jedenfalls so. Ich könnte auch ein paar Wochen auf einer unbewohnten Insel verbringen und mir würde nichts fehlen. Ich mach auch meistens meine Tagestouren alleine. Da kann ich fahren soweit und solange ich will.
Dafür würde ich keine Kreuzfahrt machen, auch wenn die mir nichts kosten würde. Da sind zu viele Leute und es ist sterbenslangweilig. Was sollst du auf dem Schiff den ganzen Tag machen, außer Essen?

Stefan - Auch meist Alleinfahrer.
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#466459 - 09/10/08 05:42 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: bikeman]
stax
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Also bei mir ist es bis jetzt so, dass ich eigentlich fast alle meine Touren mit Begleitung gemacht habe. Nur ganz am Anfang waren auch ein paar alleine dabei, weil der, mit dem ich sie geplant hatte, immer wieder kurzfristig abgesagt hat. Auch sonst fällt mir jetzt niemand in meinem Bekanntenkreis ein, der schon mal alleine eine Radtour gemacht hat.

Ich glaube, dass die Vermutung, die Ludger geäußert hat, sehr zutreffend ist. Wenn man alleine reist, hat man sehr viel stärker den Wunsch, die Erlebnisse mit anderen zu teilen, und schreibt deswegen eher darüber. Mir ist das mal aufgefallen, als ich einen Teil der Tour alleine gemacht habe, weil meine Mitfahrerin verletzt "ausgeschieden" ist. Danach habe ich wesentlich mehr Fotos gemacht, als auf jeder anderen Tour. Ich veröffentliche übrigens auch Reiseberichte, obwohl ich immer mit jemandem unterwegs war. Allerdings nicht direkt hier im Forum, sondern auf meiner Homepage.
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#466463 - 09/10/08 05:49 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: bikeman]
otti
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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich weniger allein bin, wenn ich allein radreise. Ich lerne ständig irgendwelche Leute kennen, die ich anspreche oder die mich ebenso ansprehcne. Das nimmt deutlich ab, wenn man in einer Kleingruppe reist. Ich lerne dann zwar die Gruppe gut kennen aber weniger Fremde. Und gerade daran leigt mir doch so sehr. Ich finde es einfach faszinierend, wen man auf Radreisen alles trifft.

Selbstverständlich bin ich auch Individualist. Ich genieße es allein dahin zu rollen. Das geht nach meiner Einschätzung vielen hier so. Kontaktscheu sind wir nicht, sonst wären wir nicht im Forum und würden uns zu Forumstouren am Wochenende verabreden, aber wir können fast alle auch gut allein sein und das ist eigentlich etwas wertvolles. Viele Menschen können heutzutage keinen Augenblick mehr mit sich allein sein. Die Ärmsten.
Viele Grüße
Ulli
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#466464 - 09/10/08 05:54 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Falk
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Der gewöhnliche Urlaubsreisende muss sich gelegentlich mit seinem Arbeitgeber über den passenden Zeitpunkt einigen. Gelegentlich besteht die Möglichkeit auch sehr kurzfristig. Soll man da zu Hause bleiben, nur weil sich in drei Tagen niemand findet, der ebenfalls frei hat? Ich jedenfalls kann damit leben, dass mir soziale Inkompetenz vorgeworfen wird.
Alleine fahren hat auch noch den Vorteil, dass die Zeit besser und ohne Diskussionen ausnutzbar ist. Außer beim großen Jahresurlaub werde ich auch weiterhin sozialen Egoismus ausleben - und nein, dabei fühle ich mich nicht mies und lasse mir das auch nicht einreden. Mit der Rubrik »Reisepartner« habe ich jedenfalls nicht viel zu tun.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#466466 - 09/10/08 06:10 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: otti]
Hobo61
Unregistered
Zitat:
sonst wären wir nicht im Forum und würden uns zu Forumstouren am Wochenende verabreden


wenn ich von diesem Forum erzähle, werde ich spaßeshalber zuweilen von einem Arbeitskollegen gefragt: "was, Du triffst Leute aus diesem Forum? Sind das wirklich echte Menschen? Ich dachte da gibts nur second life un Avatare und sowas"

Ich finde es interessant, die Unterschiedlichkeit der Antworten auf diesen Beitrag, eröffnet einem den Blick auf ganz unterschiedliche Weltbilder.

Gruß,
Hobo61
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#466469 - 09/10/08 06:15 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: otti]
Hoin
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Hi Ulli.

In Antwort auf: otti
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich weniger allein bin, wenn ich allein radreise. Ich lerne ständig irgendwelche Leute kennen, die ich anspreche oder die mich ebenso ansprehcne. Das nimmt deutlich ab, wenn man in einer Kleingruppe reist. Ich lerne dann zwar die Gruppe gut kennen aber weniger Fremde. Und gerade daran leigt mir doch so sehr. Ich finde es einfach faszinierend, wen man auf Radreisen alles trifft.


Da liegen wir voll auf derselben Wellenlänge. Normalerweise unternehme ich eine Radreise im Jahr alleine, und wenn es terminlich passt, noch eine in der Gruppe (ca. 5 Leute), so wie dieses Jahr.

Aber selbst in der Gruppe schimmert die Individualität von Reiseradlern schwer durch. Die ersten drei haben sich nach 5 Tagen ausgeklinkt, weil sie noch Termine hatten. Dann waren wir noch drei Tage zu zweit, bis auch hier der Termin zuschlug, und drei Tage bin ich alleine weitergeradelt.

Der schönste Teil und auch der mit den meisten "Fremdkontakten" war meine Alleinfahrt. Ein interessiertes Wanderer-Ehepaar auf dem Ofenpass, eine konfuse, aber nette, portugiesische Hotelbesitzerin in Zernez, ein kleiner Flirt auf dem Flüela, eine kleine Plauderei mit einem Schweizer, als ich dort im eiskalten See gebadet habe.... Die ganze Zeit vorher gabs das nicht.

Gruppentouren haben für mich auch einen Reiz, aber sie sind nur eine Zugabe, ich brauche meine Solotour zum richtigen Abschalten.

Ciao,
Hoin.
...bloss kein Stress
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#466470 - 09/10/08 06:16 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Peter OG
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Hallo Ludger,
ein interessantes Thema, das mich auch sehr beschäftigt. Es müssen einfach zu viele Bedingungen erfüllt sein, wenn man mit mit einem Genossen fahren will:
1. Etwa gleiche Kondition, damit man sich nicht gegenseitig bremst oder treibt.
2. Gleiche Radfahrphilosophie, z.B. sportlich (hoher Schnitt), oder mit Muse (öfter mal was anschauen und geniessen)
3. Gleiche Vorstellung vom Übernachten (Zelt oder Gasthof)
4. Menschlich etwa die gleiche Wellenlänge, d. h. man sollte sich vorher schon mal eine Weile kennen, und auch miteinander Probetouren unternehmen, bevor man auf eine längere Reise geht.
5. Um Punkt 4. zu erfüllen, wäre es gut, wenn man nicht so weit auseinander wohnt. Man müsste also den Reisepartner in der näheren Umgebung finden.
6. Der Partner muss zur gleichen Zeit zur Verfügung stehen. Dieser Punkt könnte entschärft werden, wenn ich in einem Jahr pensioniert werde, dann bin ich flexibler in der Zeitplanung.

Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit, zeigt aber, das man nicht "sozial inkompatibel" sein muss, wenn man schließlich doch alleine fährt. Immerhin ist eine Radreise alleine besser als gar keine.
Deshalb habe ich dieses Jahr, wie immer zwei Solo- Radreisen gemacht.
Viele Grüsse von dem durchaus geselligen
PeterOG
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Off-topic #466477 - 09/10/08 06:46 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: bikeman]
iassu
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In Antwort auf: bikeman
....würde ich keine Kreuzfahrt machen, auch wenn die mir nichts kosten würde. Da sind zu viele Leute und es ist sterbenslangweilig. Was sollst du auf dem Schiff den ganzen Tag machen, außer Essen?

Oh, die sind erfindungsreich. Also da gibt es Decks, da stehen Dutzende Hometrainer in Reih und Glied und mit toller Aussicht. Es gibt div. Playgrounds und manchmal sogar einen Radparcours, bei Schiffslängen von über 300 m und Einbeziehung mehrerer Stockwerke ist man dann tatsächlich erst nach 2 km wieder am Ausgangspunkt. Und erst die ganze Kul-Tour. Theater, Kabaret, Kino....

....aber stimmt schon, mich brächten da auch keine zehn Pferde drauf. Schlimmer ist nur Ballonfahren. 30 Minuten Ausblick auf dieselbe Grasnarbe bzw. denselben Balkon böse
Andreas
...in diesem Sinne. Andreas
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#466485 - 09/10/08 07:01 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Martina
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Hallo Ludger,

für mich hat das wenig mit Radreisen zu tun: die Anzahl der Leute, mit denen ich meinen Urlaub verbringen möchte kann ich an den Fingern einer Hand abzählen und einen Reisepartner übers Internet zu suchen wäre das letzte was mir einfiele. Das heißt nicht, dass ich alle anderen nicht leiden kann, aber man kommt sich bei sowas doch sehr nahe und dazu gehört *für mich* ein gewisses Vertrauensverhältnis. Dann liegt man auch bezüglich der Rahmenbedingungen (Anzahl Kilometer, Art der Urlaubsgestaltung etc.) auf einer Wellenlänge oder ist zumindest ausreichend kompromissfähig.

Allein wegfahren würde ich andererseits nur im Notfall, ich bin daher sehr dankbar einen Mann zu haben, der mit mir auf einer Wellenlänge liegt.

Martina
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#466487 - 09/10/08 07:02 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
joerg721
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Ich fahre meistens mit meiner Holden, gelegentlich auch alleine.
Mit mir Unbekannten würde ich eine Tagestour machen, keinesfalls aber eine Mehrtagestour. Wer weiß an wen ich da gerate! grins
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#466495 - 09/10/08 07:40 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
DerBergschreck
Unregistered
In Antwort auf: LudgerP


Ist der radreisende Tourenradler (siehe hier) - auf gut Deutsch listig - dermaßen sozial inkompatibel, daß keiner, der ihn kennt, ihn begleiten will ?


Wenn man mit jemandem verreisen will, ist dazu eine verbindliche Zusage erforderlich. Darauf scheinen sich viele Menschen nicht mehr einlassen zu wollen oder zu können.

Ich erlebe immer wieder dieselben Verhaltensmuster: spontan eine Tour fahren, kein Problem. Sich aber mal für nächstes Wochenende festlegen, das ist für viele unmöglich. Da ist keine Ausrede zu schlecht um benutzt zu werden. Lieber nicht festlegen - es könnte ja noch ein besseres Angebot kommen.

(Das es nicht an mir liegt, sehe ich daran, daß die Leute auch allein oder in anderen Gruppen keine Tour fahren)

Und wenn es dann doch mal geklappt hat, sind alle so tief beeindruckt von der Tour, daß sie das nicht noch einmal wiederholen. Klingt irgendwie krank...

Ich fahre gerne in der Gruppe oder zu zweit - aber mir wird in Zukunft wohl nichts anderes übrig bleiben, als öfter mal allein zu fahren.

Edited by DerBergschreck (09/10/08 07:41 PM)
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#466498 - 09/10/08 07:53 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: ]
otti
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Ich halte das nicht für krank. Ich denke, dass dahinter berechtigte Interessen stehen. Warum soll ich nicht das beste Angebot auswählen? Warum soll ich nicht aus schlechten Erfahrungen lernen und längere Touren alleine fahren? Warum soll ich mich nicht über eine gelungene Tour freuen, aber trotzdem wissen, dass das nicht beliebig wiederholbar ist? ...
Viele Grüße
Ulli
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#466501 - 09/10/08 07:57 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: otti]
Allwetterfahrer
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In Antwort auf: otti
... aber wir können fast alle auch gut allein sein und das ist eigentlich etwas wertvolles. Viele Menschen können heutzutage keinen Augenblick mehr mit sich allein sein. Die Ärmsten.


Lieber Uli,

schöner hätte ich es nicht formulieren. Mir bleibt nichts mehr hinzuzufügen.

Viele Grüße,

Mathias
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#466504 - 09/10/08 08:07 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
JoMo
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Servus Ludger,

hätte ich nicht eine Frau, mit der ich bereits seit über 20 Jahren Radreisen unternehme, würde auch ich inzwischen eher alleine fahren.
Mir würde es zwar sehr gefallen, wenn man mal eine Radreise über 2-3 Wochen mit mehreren Leuten machen könnte, das geht aber fast nur noch, wenn man sich einer organisierten Radreise anschließt. Dazu habe ich nun auch wieder keine Lust. Die Erfahrung einer Radreise oder Fußwanderung über mehrere Tage alleine kann man keinem vermitteln, der so etwas noch nie selbst gemacht hat. Bücher, wie "Ich bin dann mal weg" lassen zwar kurzzeitig ein paar Leute so was auch mal selbst probieren, aber bei den meisten Menschen legt sich die Begeisterung schon wegen der "Strapazen" einer solchen Art zu reisen recht schnell wieder.
Wie schon Wolfgang Borchert in "Draußen vor der Tür" geschrieben hat: Man mutet sich viel zu oft anderen Leuten zu, kann sich aber selbst kaum ein paar Minuten alleine ertragen.
Wir Reiseradler sind ein Typ, der das eben doch noch recht gut kann.

Gruß
jomo
when life gives you lemons make lemonade
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#466510 - 09/10/08 08:19 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Wolkenberg
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Hallo Ludger,

ich glaube es hat einfach was mit den Anforderungen zu tun.

Mit einer 10er Gruppe zum nächsten Biergarten ist ja OK, aber 150 km pro Tag? Geht, wie man an den Forumsausfahrten sieht, aber da treffen sich in der Regel Leute die wissen was auf sie zu kommt.

Ansonsten wird der eine oder andere - und das kann man selbst sein - überfordert und fängt an zu meckern. Menschlich verständlich, aber schlecht für das Gruppenklima. Ich fahre gerne mal mit jemanden mit, aber spätestens bei einer Inkompatibilität (Pause, Geschwindigkeit o.ä.) bin ich froh wieder mein eigener Herr zu sein.

Das Ehepaare und Partner sich arrangieren ist logisch, das tun sie im normalen Leben auch. Wenn ich mit einer Freundin fahre, geht es auch ganz gemütlich zu. Vielleicht setze ich dann andere Prioritäten.

Ansonsten bin ich bekennender Alleinfahrer.

Gruß Ludwig

EDIT: Ergänzung

Edited by Wolkenberg (09/10/08 08:22 PM)
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#466512 - 09/10/08 08:30 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Dittmar
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Hallo Radreisende,

früher habe ich Radtouren (außer für ein paaar Tage) grundsätzlich nicht alleine gemacht, im Studium etc. hatten etliche Leute auch eine flexiblere Zeiteinteilung. Von der Strecke und den Interessen her, haben wir uns dann auf Kompromisse geeinigt. Die Mitfahrer waren freunde, Bekannte oder Leute, ich ich zuvor mal im Urlaub kennengelernt habe.

In den letzten Jahren wurden die Mitreisenden, bzw.deren Zeit, spärlicher, bis zu 2 Wochen bin ich dann auch allein gefahren. Außerdem habe den Kreis potentieller Mitreisenden um "Unbekannte" erweitert, z.B. hier aus dem Forum oder aus der Reisepartnersuche von Globetrotter. Das hat erstaunlicherweise meist recht gut geklappt, mit einem Mitfahrer war ich mal 9 Wochen unterwegs gewesen, im nächsten Jahr sind wir dann gleich wieder zusammen los. Heute fahren wir nur deshalb nicht mehr zusammen, weil er nun eine Freundin hat, die mit ihm auf Radreise geht.

Dieses Jahr war ich zum ersten Mal 4,5 Wochen alleine unterwegs, was mir ehrlcih gesagt, zu lang war. Deshalb habe ich mir vorgenommen den nächsten Sommerurlaub frühzeitiger zu planen und Freunde zu motivieren bzw. feste Zeiträume abzusprechen. Denn an den Zeiträumen mangelt es oft.

Inzwischen genieße ich es allerdings auch kürzere Touren (bis ca. 2 Wochen) alleine zu fahren, denn dann kann ich so fahren, wie ich will.
Gruß

Radreisebilder: http://picasaweb.google.de/arfeis
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#466516 - 09/10/08 08:41 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
Martina
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In Antwort auf: Wolkenberg

ich glaube es hat einfach was mit den Anforderungen zu tun.

Mit einer 10er Gruppe zum nächsten Biergarten ist ja OK, aber 150 km pro Tag? Geht, wie man an den Forumsausfahrten sieht, aber da treffen sich in der Regel Leute die wissen was auf sie zu kommt.

Ansonsten wird der eine oder andere - und das kann man selbst sein - überfordert und fängt an zu meckern. Menschlich verständlich, aber schlecht für das Gruppenklima. Ich fahre gerne mal mit jemanden mit, aber spätestens bei einer Inkompatibilität (Pause, Geschwindigkeit o.ä.) bin ich froh wieder mein eigener Herr zu sein.


Dieser (und nicht nur dieser) Beitrag klingt ja schon ein bisschen so als sei Radreisen nur was für ganz harte Burschen, die einsam gegen die Unbillen des Lebens kämpfen. wirr Ein bisschen schade finde ich das eigentlich schon.

Natürlich wächst mit der Zahl der Teilnehmer das Risiko, dass einer nicht gut drauf ist und man auf ihn Rücksicht nehmen muss (wie furchtbar), die andere Seite der Medaille ist aber, dass die richtige Begleitung einen auch ungeheuer motivieren und über Schwierigkeiten weghelfen kann. Bei mehr als sagen wir mal vier Teilnehmern steigt allerdings der allgemeine Organisationsaufwand deutlich an. Die Gruppe muss wenn sie nicht sehr gut aufeinander eingespielt ist aktiv zusammengehalten werden, spontanes Übernachten wird schwieriger, egal ob beim Wildzelten oder im Gasthaus etc. Da müssen alle Teilnehmer deutlich toleranter sein als wenn z.B. zwei Paare, die sich gut kennen und verstehen miteinander unterwegs sind.

Zitat:

Das Ehepaare und Partner sich arrangieren ist logisch, das tun sie im normalen Leben auch. Wenn ich mit einer Freundin fahre, geht es auch ganz gemütlich zu. Vielleicht setze ich dann andere Prioritäten.


Wir fahren tatsächlich gerne zusammen Rad, vielleicht ja deshalb weil wir für ein spezifisches Problem schon vor Jahren eine kreative Lösung (Tandem) gefunden haben. Dabei geht es durchaus nicht immer gemütlich zu, aber in allererster Linie machen wir Urlaub.

Martina
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#466520 - 09/10/08 09:00 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
Wolkenberg
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Hallo Martina,
Zitat:
Dieser (und nicht nur dieser) Beitrag klingt ja schon ein bisschen so als sei Radreisen nur was für ganz harte Burschen, die einsam gegen die Unbillen des Lebens kämpfen.

Ich hoffe doch nicht. grins
Es kommt halt immer darauf an, welche Ansprüche man persönlich an eine Radreise stellt. Wenn ich alleine fahre, steht die Sportlichkeit im Vordergrund. In weiblicher Begleitung setze ich auch mal andere Prioritäten. Dazu gehört auch das Früstück um acht Uhr. grins

Ich wiederhole mich ungern, aber ich bin inzwischen 61 und muss mich wirklich anstrengen meine Kondition, die ich mit 40 hatte, zu halten. Das ist mein Anspruch und den lasse ich mir auch nicht ausreden. Wenn ich gemütliche Kaffeefahrten mache, kann ich gleich auf E-Bike umsteigen.

Reden wir einfach mal drüber, wenn Du mein Alter erreicht hast.

Gruß Ludwig
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#466521 - 09/10/08 09:06 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
iassu
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In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Wolkenberg

ich glaube es hat einfach was mit den Anforderungen zu tun.


Dieser (und nicht nur dieser) Beitrag klingt ja schon ein bisschen so als sei Radreisen nur was für ganz harte Burschen, die einsam gegen die Unbillen des Lebens kämpfen. wirr Ein bisschen schade finde ich das eigentlich schon.


Finde schon, daß das ein wesentlicher Punkt ist. Nur sehr wenige Menschen können sich eine richtige Vorstellung davon machen, was eine mehrwöchige Radreise bedeutet. Wem auch immer man das erzählt, der/die nicht auch Erfahrung hat mit Ausdauersport, schlägt doch die Hände über dem Kopf zusammen, rollt vielsagend mit den Augen oder sagt ja, ja und hat es garnicht realisiert. Und abgesehen von einigen versteckten und verdrängten Träumen in wechselnder Realitätsnähe bleibt bei den meisten doch nichts übrig, was für ein "ich-auch" reichen könnte. Und es ist doch schon so: 4-6 Wochen Nordkapp oder Griechenland oder Rußland oder Spanien sind ja einfach kein Spaziergang.

Also Hobby: Radreisen ist meiner Meinung nach ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.

Andreas
...in diesem Sinne. Andreas

Edited by iassu (09/10/08 09:07 PM)
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#466526 - 09/10/08 09:13 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: iassu]
Wolkenberg
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Hallo Andreas,

sehr gut formuliert. Muss aber nicht unbedingt Nordkapp sein, Schwarzwald reicht auch. Hast Du meinen Kurzbericht über den Schwarzwaldweg gelesen. Liegt ja vor Deiner Haustür.

Gruß Ludwig
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#466546 - 09/10/08 09:42 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
normalo0815
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Hallo Ludger,

ich habe zwar noch keinen Reisebericht geschrieben, bin aber auch immer alleine unterwegs.

Als dreifacher Familienvater und beruflich sehr eingespannte Person habe ich meine Trainingszeit auf Sonntags 7.00 Uhr gelegt. Hier einen Trainingspartner zu finden wäre sicherlich schwierig, möchte ich aber auch nicht.

Ich mache jedes Jahr eine größere Tour über 7-10 Tage. Diese Zeit nutze ich bewusst, um Abstand von Beruf und Familie zu bekommen. Dies führt bei mir immer zu einem tollen Gefühl, wenn man wieder zu Hause bei der Familie ankommt, die man schon nach dem 3. Tag vermisst hat. (was ich manchmal beim Losfahren nicht glauben würdehttp://www.rad-forum.de/images/icons/default/biggrin.gif)

Folgende Gründe sind es bei mir, wieso ich alleine fahren will:

1. Wer alleine radelt erlebt mehr, da man automatisch mehr auf Leute zugeht.

z.B. verbrachte ich bei meiner Donautour letztes Jahre den einen Abend wild campend mit einem Radfahrer aus Berlin, den nächsten Tag war ich in einer Gaststätte in der ich am Stammtisch von den Einheimischen eingeladen wurde und bis Nachts um 2.00 Uhr [url=versumpftehttp://www.rad-forum.de/images/icons/default/sick.gif]versumpftehttp://www.rad-forum.de/images/icons/default/sick.gif[/url] und am nächsten Tag habe ich bei einer 75-jährigen Frau ein Zimmer bekommen und mich beim gemeinsamen Abendessen über die Donaulandschaft vor dem Deichbau unterhalten usw, usw.
Dies wäre zu zweit oder in einer Gruppe nie passiert!

2. Man bestimmt das Tempo selbst.

Wenn man jemanden auf der Fahrt trifft und mit diesem eine Zeit lang fährt, merkt man schnell, dass das Tempo meist nicht harmonisiert. Wenn man auf den Touren im Schnitt 120 km am Tag fährt und dies nicht im eigenen Tempo machen kann, wird es mit der Zeit anstrengend. (und das komischerweise auch, wenn man sonst eigentlich schneller fährt, als der Andere) Da genügt schon ein Unterschied von 2 km/h.

3. Man ist einfach freier
Alleine kann man pause machen wenn man will, anschauen was man will, im Regen fahren oder auch nicht, die Tagesetappe selbst bestimmen, einen Ruhetag einlegen oder auch nicht usw..
Ich und meine Frau waren früher immer mit dem Rucksack im Urlaub und haben damals schon festgestellt, dass man als Individualreisender viel von seiner eigentlichen Flexibilität verliert, wenn man eine Gruppe ist. Mit meiner Frau würde ich zusätzliche Touren fahren. Sie ist aber nicht mehr für sportliche Aktivitäten zu gewinnen. Auf meine "Allein-Woche" würde ich aber nicht mehr verzichten. (Meine Frau hat natürlich auch das Recht auf eine "Allein-Woche", ist doch logisch)

4. Man trifft so viele tolle Leute
Wenn man sich auf den üblichen Reiserouten bewegt, trifft man so viele Radler, mit denen man eine Zeit fahren kann oder sich auf dem Campingplatz abends stundenlang unterhalten kann. Wieso soll man dann jemanden von zu Hause mitnehmen, der einem nur die bekannten Geschichten erzählen kann? Es ist wohl wirklich ein besonderer Menschenschlag, wer alleine mit dem Fahrrad fährt. Aber sicherlich nicht im negativen Sinne.

5. Es soll erholend sein
Soll bedeuten, dass man alleine besser auf seinen Körper achten kann.Ich sehe die Gefahr, gerade bei Männern, dass in einer Gruppe (also schon bei 2) fast immer ein sportlicher Wettkampf entsteht. Auf diesen habe ich aber keine Lust, da ich bei der Arbeit Höchstleistung bringen muss und mir in der Freizeit zwar Ziele stecke aber diese nicht unbedingt erreichen muss.

Wer eine Reise tut, der hat auch viel zu erzählen. Dies tut man sicherlich im Freudeskreis, aber auch hier im Forum. Das ist auch gut so, da man sich hier viele Ideen holen kann und es auch interessanter ist, als ein Unentschieden bei der Nationalmannschaft anzuschauen.

Einziger Nachteil sehe ich bei Pannen und Stürzen.

Viele Grüße vom Bodensee und gute Nacht

Roland
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#466551 - 09/10/08 09:53 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
Martina
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In Antwort auf: Wolkenberg
Das ist mein Anspruch und den lasse ich mir auch nicht ausreden.
*Deinen* Anspruch will ich dir auch gar nicht ausreden. Die Frage ist nur wie allgemeingültig der ist. Wenn ich ehrlich sein soll, glaube ich dass hier die Forumsmitglieder bzw. zumindest die Vielschreibenden unter ihnen genauso wenig repräsentativ sind wie die, die gar nicht radreisen.

(Ja ich weiß, die Diskussion was eine Radreise ist, ist noch nicht entschieden. Aber wenn wir uns auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, nämlich die 'mehrtägige Tour, bei der an verschiedenen Orten übernachtet und das Gepäck selbst transportiert wird', dann kann man auf dem Donau-, Weser- oder Elberadweg jede Menge Radreisende treffen und die haben garantiert zu einem großen Teil andere Ansprüche)

Zitat:

Wenn ich gemütliche Kaffeefahrten mache, kann ich gleich auf E-Bike umsteigen.
Reden wir einfach mal drüber, wenn Du mein Alter erreicht hast.


Der Satz mit dem E-Bike und dem Alter erschreckt mich und zwar gerade weil du einige Jahre älter bist als ich. Ich denke immer wieder wenn ich in welcher Form auch immer Rad fahrende ältere Herrschaften sehe, dass ich Gott für jedes Jahr dankbar sein möchte, das ich in welcher Form auch immer auf dem Rad verbringen kann und wenn das Rad ein Pedelec ist, das mich berghoch unterstützt. Das ist allemal um Klassen besser als der Rollstuhl.

Ein kleines bisschen off topic
Ich habe bei jemand, der mir sehr nahe steht erlebt wie schnell es gehen kann, dass ein junger bis dato sehr sportlicher Mensch nur noch unter Schmerzen an Krücken gehen kann. Zum großen Glück ist die Krankheit in diesem Fall folgenlos verheilt, was keineswegs selbstverständlich war. Die Person erbringt heute wieder hervorragende sportliche Leistungen, aber ehrlich gesagt glaube ich dass das gar nicht mehr so wichtig ist.

Martina
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#466558 - 09/10/08 10:08 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: iassu]
Martina
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In Antwort auf: iassu

Finde schon, daß das ein wesentlicher Punkt ist. Nur sehr wenige Menschen können sich eine richtige Vorstellung davon machen, was eine mehrwöchige Radreise bedeutet. Wem auch immer man das erzählt, der/die nicht auch Erfahrung hat mit Ausdauersport, schlägt doch die Hände über dem Kopf zusammen, rollt vielsagend mit den Augen oder sagt ja, ja und hat es garnicht realisiert.


Was mich nach dem Bild, das du hier zeichnest nicht wundert. Es gibt ja auch noch das andere Extrem der 'alles kein Problem, auch Untrainierte fahren nach drei Tagen 100 km vor dem Frühstück-Sager', was genau der gleiche Quatsch ist. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.
Denn was bedeutet denn eine mehrwöchige Radreise wirklich? Schon bei 50 km am Tag kann man ganz schön weit kommen, bei 70 erst recht. Dafür hat man auch wenn man gerne lange schläft und sich frühzeitig eine Unterkunft sucht sagen wir mal von 10 bis 17 Uhr Zeit, muss also in der Stunde gerade mal 10 km schaffen. Bzw. wenn man einen gefahrenen Schnitt von ca. 18 km/h ansetzt, sitzt man vier Stundem im Sattel und kann also nochmal drei Stunden Pause machen.

Zitat:

Und abgesehen von einigen versteckten und verdrängten Träumen in wechselnder Realitätsnähe bleibt bei den meisten doch nichts übrig, was für ein "ich-auch" reichen könnte. Und es ist doch schon so: 4-6 Wochen Nordkapp oder Griechenland oder Rußland oder Spanien sind ja einfach kein Spaziergang.


Ich bin wahrhaftig das genaue Gegenteil einer Sportskanone, trotzdem ist es mir in weit schlechterem Trainingszustand als heute gelungen, mit vollem Campinggepäck die Alpen zu überqueren. Und wenn ich das kann, können das auf genau dieselbe Art und Weise (sich nicht von den Leistungen anderer irre machen lassen, den eigenen Rhythmus finden, einen Pass auf zwei Tage aufteilen etc.) noch genügend andere Leute, ohne dass sie sich dafür kasteien müssen.

Ich jedenfalls mache keine Radreisen um mich gegen Couchpotatoes abzugrenzen, sondern weil das Fahrrad für mich in meiner momentanen Lebenssituation das ideale Urlaubsvehikel ist. Es ist sehr gut möglich, dass sich das mal ändert. Dadurch werde ich aber bestimmt kein schlechterer Mensch.

Martina
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#466576 - 09/11/08 06:05 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
natash
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Hai allerseits,
ich glaube ich bin hier nicht repräsentativ - aber: ich fahre fast immer mit anderen Leuten zusammen, kannte viele von den jeweiligen Reisepartnern (Frauen finden sich meistens keine)vorher nicht und hatte eigentlich noch nie so richtig Pech mit den Mitfahrern. In der Regel war und ist es sogar ausgesprochen lustig mit mehreren zu fahren und aus den diversen Fahrten sind zum Teil sehr gute Freundschaften enstanden, weil man die Leute während der Reise sehr gut kennen lernt.
Einen habe ich so gut kennengelernt, dass ich den geheiratet habe.
LG nat
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#466580 - 09/11/08 06:24 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: natash]
Hanjok
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Hallo
Habe noch nie über Wochen die große Radreise gemacht.Fahre immer ein Langes Wochende und alleine
Mann muß nicht auf andere Rücksicht nehmen und man
macht sein ding.Ich glaube die meisten sind Einzelgänger mir geht es so man Unterhält sich mit anderen Leuten schon die man trifft oder hilft wenn was ist.Aber dann bin ich auch froh wenn es alleine weitergeht.Warum das so ist weiß ich auch nicht,ist halt so.

Gruß Hanjok
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#466585 - 09/11/08 06:35 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
José María
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Weil man/frau alleine besser zu sich kommt zwinker
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#466590 - 09/11/08 06:51 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Uwe Radholz
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Ich weiß nicht, ob das so stimmt. Man sieht doch eigentlich alle Varianten unterwegs. Größere Gruppen, kleinere, Paare, Einzelne.
Jegliches hat seine Zeit. Ich bin in diesem Jahr ein paar Tage mit "Hardliner"-Danjel unterwegs gewesen, habe eine längere Urlaubstour mit meiner Frau gemeinsam unternommen und bin auch allein unterwegs gewesen. Und alles war auf seine Art sehr ok.

Was allerdings die Extrem- und Langzeitreisenden betrifft, ist es wahrscheinlich deutlich schwerer Partner zu finden, weil da meist auch ein anderer Lenbensentwurf dazu gehört. Jenseits von Familie, Kindern, festem Job. Sowas trifft man dann nicht an jeder Ecke und dann müssen sehr viel mehr Dinge zusammenpassen, als bei einer Tour durchs Sauerland.
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#466592 - 09/11/08 06:52 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
JohnyW
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Hallo,

weil sich kaum jemand auf meine Reispartnersuche meldet... (s. Projekt Hessen oder Dezember).

Reist man nicht alleine - so muß jeder Kompromisse eingehen. Ich finde das Radreisende Individualisten sind und für die ist es nicht os einfach Kompromisse einzugehen.

Gründe, warum ich keine Mitfahrer finde sind vielfältig:
- Reiseziel
- Reisezeit
- Budget
- Tempo (weniger das Radfahren...)
- Mein "Besichtigungswahn" lach
- Streckenauswahl (flach ist langweilig)

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#466595 - 09/11/08 06:58 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
baltic
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hallo,
mit der gefahr, das vieles schon gesagt wurde, meine erfahrungen:
glaube bei den meisten radreisen, besonders die die ueber monate/ jahre gehen, eruebrigt sich die frage solo/ gruppe schon von vornherein, entweder man hat einen partner, der die sache genauso begeistert angeht, wie man selber, sonst kann man es gleich vergessen...
ich habe bisher alle meine fernreisen, sei es mit oder ohne rad alleine gemacht, der hauptgrund ist wohl derer, das viele meiner freunde/ bekannten einfach andere interessen haben, sich nicht vom job trennen koennen oder einfach sich nicht vorstellen koennen ueber lange zeit von zuhaus fortzusein.
allerdings ist das alleine reisen nicht so arg, und man lernt sich selber von einer ganz anderen seite kennen, ausserdem ist es super neue nette leute zu treffen (einheimische, sowie andere reisende), mit denen zusammen zu radeln und einfach spass zu haben, doch alleine werden manche entscheidungen schneller/ spontaner getroffen, da man sich mit niemanden absprechen muss. dies soll natuerlich nicht heissen, das ich keine lust auf begleitung habe, es ist immer wieder schoen gleichgesinnte zu treffen und mit denen tage/ wochen/ monate zu verbringen!
so nun geniesst das reisen ob allein oder zu mehreren, gruss der christian
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#466605 - 09/11/08 07:26 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
SchottTours
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In Antwort auf: Martina
Denn was bedeutet denn eine mehrwöchige Radreise wirklich? Schon bei 50 km am Tag kann man ganz schön weit kommen, bei 70 erst recht. Dafür hat man auch wenn man gerne lange schläft und sich frühzeitig eine Unterkunft sucht sagen wir mal von 10 bis 17 Uhr Zeit, muss also in der Stunde gerade mal 10 km schaffen. Bzw. wenn man einen gefahrenen Schnitt von ca. 18 km/h ansetzt, sitzt man vier Stundem im Sattel und kann also nochmal drei Stunden Pause machen.

Ich bin wahrhaftig das genaue Gegenteil einer Sportskanone, trotzdem ist es mir in weit schlechterem Trainingszustand als heute gelungen, mit vollem Campinggepäck die Alpen zu überqueren. Und wenn ich das kann, können das auf genau dieselbe Art und Weise (sich nicht von den Leistungen anderer irre machen lassen, den eigenen Rhythmus finden, einen Pass auf zwei Tage aufteilen etc.) noch genügend andere Leute, ohne dass sie sich dafür kasteien müssen.

Ich jedenfalls mache keine Radreisen um mich gegen Couchpotatoes abzugrenzen, sondern weil das Fahrrad für mich in meiner momentanen Lebenssituation das ideale Urlaubsvehikel ist. Es ist sehr gut möglich, dass sich das mal ändert. Dadurch werde ich aber bestimmt kein schlechterer Mensch.

Martina

Ich stimme Martina voll und ganz zu.

Ich habe einige wenige Radtouren schon alleine gemacht, die überwältigende Mehrheit jedoch zusammen mit meiner Frau, und seit einigen Jahren zusammen mit unseren Kindern.

Wenn es in einer Partnerschaft harmoniert - und man genau das gleiche will - müssen bei Radtouren beide kaum Kompromisse eingehen, von denen hier so viel geschrieben wird. Und natürlich will jeder sein eigenes Tun irgendwie rechtfertigen.

Wir geniessen es hinterher, ein GEMEINSAMES Erlebnis zu haben und uns über dieses auch Jahre danach noch unterhalten zu können. Dies können Alleinradler zum Beispiel so nicht.

Ich lasse mir als begeisterter Zusammenradler (eben mit meiner Frau und jetzt meinen Kindern) nicht ausreden, dass ich aus eben diesem Umstand nicht so viel erlebe wie ein Alleinradler. Das trifft wenigstens für uns definitiv nicht zu. Ich wüsste nicht, wieviel mehr an Spass und Erholung ich noch haben könnte. Zudem weiss ich ja, wie es ist, allein unterwegs zu sein. Nein, nein, das muss ich nicht mehr haben.

Ich denke auch, dass es oft auch bestimmten Lebenssituationen geschuldet ist. Hätte ich keinen Partner, würde ich ziemlich sicher trotzdem alleine auf Radtour gehen.
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Off-topic #466606 - 09/11/08 07:37 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
JohnyW
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Hi,

die letzten Jahre regst Du Dich hier im Forum über den Leistungsanspruch einiger Mitglieder auf. Und jetzt kommst Du mit einem Mörderschnitt von 18 km/h daher. So schnell reise ich ganz selten. Siehe hier - da war ich ganz gut in Form...

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#466608 - 09/11/08 07:51 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: SchottTours]
spuernase
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Hallo zusammen

Ich denke, das kann man gar nicht generalisieren, sondern das hängt von den ganz persönlichen Umständen und Erfahrungen eines jeden Einzelnen ab.
Ich habe z.B. nur zwei Gruppenreisen mitgemacht. Die 1. war gleichzeitig meine Letzte. ;-)
Die Umstände dieser Reise waren derart desaströs, dass ich mir danach gesagt habe, das tue ich mir nicht nochmal an. Wären die
Erfahrungen dieser Reise positiv gewesen, hätte ich mich vielleicht zu weiteren Gruppenreisen entschlossen.
Ich unternehme die meisten Radreisen mit meiner Frau und nehme dann natürlich auf sie Rücksicht, passe mich ihrem Tempo an, fahre also hinter ihr, nehme mir dann die Zeit für Fotos, weil ich sie problemlos wieder einholen kann und und und.
Ein Single hat nur die Möglichkeit, mit Freunden und Bekannten zu fahren und da lauern wieder ganz andere "Gefahren".
Auch hier wird es daher von den persönlichen ersten Erfahrungen abhängen, wie man sich hier weiter entwickelt.

Ganz anders sieht es bei mir bei Tagestouren aus. Da bin ich nicht festgelegt. Die mache ich sowohl alleine als auch mit meiner Frau oder 1-2 Freunden oder auch in der Gruppe, z.B.
ADFC Tagestouren.
Mein Fazit: Es kommt immer auf die eigenen individuellen Befindlichkeiten an.

Herzliche Grüße

spuernase alias manfred
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Off-topic #466611 - 09/11/08 07:54 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: JohnyW]
Martina
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In Antwort auf: JohnyW


die letzten Jahre regst Du Dich hier im Forum über den Leistungsanspruch einiger Mitglieder auf. Und jetzt kommst Du mit einem Mörderschnitt von 18 km/h daher. So schnell reise ich ganz selten.


OK, dann setze ich halt 12 km/h an, stehe eine halbe Stunde früher auf bzw. fahre bis 17:30 und mache nur noch 2,5 Stunden Pause. Das zerbröselt meine Argumentation m.E. nicht

Martina
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Off-topic #466616 - 09/11/08 08:10 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: spuernase]
JohnyW
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Hi,

In Antwort auf: spuernase
auf sie Rücksicht, passe mich ihrem Tempo an, fahre also hinter ihr, nehme mir dann die Zeit für Fotos, weil ich sie problemlos wieder einholen kann


Da nimmst Du super Rücksicht. Erst schön im Windschatten fahren, dann plötzlich für ein paar Fotos verschwinden grins
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#466619 - 09/11/08 08:34 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
haneburger
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In Antwort auf: LudgerP
was mir beim Schmökern in den Radreiseberichten auffiel ist, daß ein Großteil (subjektiv empfundene 80%, kann aber auch weniger sein) der Radreisen allein unternommen werden. Es werden unterwegs oft andere Radler getroffen, mit denen evtl. ein Stück gefahren wird, aber in der Hauptsache wird alleine gefahren.


Ich bin auf dem Weg zur Arbeit und auch so fast täglich auf dem Inntalradweg unterwegs, wo ich vielen Reiseradlern begegne. Höchstens 40 Prozent sind allein unterwegs. Es fällt mir aber auf, dass unter den "hartgesottenen" Reiseradlern - sofern sich von Fahrrad, Ausrüstung,... darauf schließen lässt - eher mehr alleine unterwegs sind. Das kommt schon auf die 80 Prozent hin. Bei denen, wo ich das Gefühl habe, das Rad und Ausrüstung eher nur gelegentlich und auf kürzeren Strecken in Anspruch genommen werden, fahren die meisten in Gruppen. Die Paar-Radler sind überall vertreten.

Ich selber fahre lieber alleine. Wenigstens für die paar Tage im Jahr möchte ich tun können, was ich will. Und wer will schon um 4.00 Uhr früh weg fahren oder 100 Kilometer Umweg fahren, um in irgendeinen Wallfahrtsort zu kommen?
Schöne Grüße aus Tirol
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#466623 - 09/11/08 09:06 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Frank S.
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Hallo Ludger,

um hier noch mals auf Deine Threadfragestellung direkt einzugehen:

1. Viele Leute suchen die "Einsamkeit", oder besser das Alleinsein, um mal sich mal wieder Gedanken über den Alltag machen zu können. Das geht imho am besten bei Ausdauertätigkeiten.

2. In unserer Gesellschaft ist man immer weniger Bereit Kompromisse einzugehen. Wenn man allerdings in einer Gruppe ein gewisses Ziel verfolgen will, so gibt es mindestens so viele Meinungen, wie Mitglieder, wie das zu geschehen hat. Um zu einem Ziel zu kommen, muss aber eine Meinung von allen aktzeptiert und befolgt werden. Wenn nun jeder auf seine Meinung beharrt, so kann es zwar sein, dass jeder alleine zum Ziel kommt, aber in der Gruppe hätte man es vielleicht leichter oder schneller schaffen können.
Leider spiegelt uns unsere Gesellschaft jedoch vor, wir könnten alles alleine schaffen. Denn heutzutage kann ich alleine zur Arbeit gehen, dort meine Arbeit alleine Erledigen (nicht überall, schon klar), dabei Geld verdienen, mit dem ich alleine Einkaufen gehe, ...
Dass ich dafür aber die Gesellschaft brauche, da diese die Waren in den Supermarkt stellt, oder die Sachen kauft, die ich bei der Arbeit produziert habe, das sehe ich nicht mehr. Alles wird annonym.
Früher, in der guten alten Zeit, als jeder noch ein Bauer war, da war ich auf die Hilfe der Familie, oder des Stammes angewiesen, da ich sonst den nächsten Winter nicht überlebt hätte. Da musste ich mich hier oder da unterordnen. Also Kompromisse eingehen. Heute müssen die meisten das nur noch auf Ihrer Arbeitsstelle. Das erzeut natürlich Druck, den man z.B. beim Radfahren über Stunden oder Tage gut abbauen kann.

Gedanken von
Frank

Edited by Frank S. (09/11/08 09:07 AM)
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#466642 - 09/11/08 10:43 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
Wolkenberg
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Zitat:
kann man auf dem Donau-, Weser- oder Elberadweg jede Menge Radreisende treffen und die haben garantiert zu einem großen Teil andere Ansprüche)


Volle Zustimmung. Und wie viel Prozent von denen sind hier im Forum aktiv? Ich glaube schon, dass die meisten unserer Mitforianer das Radfahren auch von der sportlichen Seite angehen. Möchtest Du das Gros der Weserradler mal eine 100 km Tour mit 1000 Hm machen lassen? Die würden sich bedanken. Da ist halt eine ganz andere Klientel unterwegs. Ach so, ich hab die Weser auch schon gefahren. Sogar zweimal. Einmal auf meiner zweiten Radreise 1998 und einmal mit einer Freundin.

Zitat:
Der Satz mit dem E-Bike und dem Alter erschreckt mich und zwar gerade weil du einige Jahre älter bist als ich. Ich denke immer wieder wenn ich in welcher Form auch immer Rad fahrende ältere Herrschaften sehe, dass ich Gott für jedes Jahr dankbar sein möchte, das ich in welcher Form auch immer auf dem Rad verbringen kann und wenn das Rad ein Pedelec ist, das mich berghoch unterstützt. Das ist allemal um Klassen besser als der Rollstuhl.


Auch das kann ich unterschreiben, gebe aber zu bedenken, dass es ohne Fleiß keinen Preis gibt. Wenn man mit 40 seine sportlichen Aktivitäten einstellt, wie manche, vielleicht sogar die Mehrheit, das tun, kann man nicht erwarten bis ins hohe Alter fit zu bleiben. Ich habe es schon mal geschrieben und wiederhole mich diesmal gerne, der Trainingsaufwand um die Kondition zu halten nimmt von Jahr zu Jahr zu. Das merkt man um so deutlicher je älter man wird. Ich habe auf meiner Ostseetour 2000 in Anklam einen Herrn kennen gelernt der gerade die Oder runter kam. Der war 73, also 20 Jahre älter als ich und hatte gerade einen 100 km Tagesritt hinter sich. Dieses Ziel, so lange wie möglich fit zu bleiben, habe ich auch. Ob es mir gelingt ist ungewiss, wie alles im Leben, aber zumindest kann ich meinen Teil dazu beitragen.

Gruß Ludwig

Edit: Änderung Satzbau

Edited by Wolkenberg (09/11/08 10:50 AM)
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#466649 - 09/11/08 11:03 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
natash
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und was hat sportliches Radfahren mit alleine fahren zu tun? Man kann z.B. in der Gruppe wunderbar Windschatten fahren (geht auch mit Gebäck gut). Tempo, Strecke und Höhenmeter sind natürlich von den Leuten abhängig, aber auch da lassen sich schon ml 3-4 Personen finden, die da ähnlich fahren.
Bei Gruppenstärken über 4 Personen wird es dann allerdings schwierig, da kommt man oft nicht vorwärts, weil ständig einer anhalten will.
LG nat
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#466652 - 09/11/08 11:15 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: haneburger]
veloträumer
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In Antwort auf: haneburger
Ich bin auf dem Weg zur Arbeit und auch so fast täglich auf dem Inntalradweg unterwegs, wo ich vielen Reiseradlern begegne. Höchstens 40 Prozent sind allein unterwegs. Es fällt mir aber auf, dass unter den "hartgesottenen" Reiseradlern - sofern sich von Fahrrad, Ausrüstung,... darauf schließen lässt - eher mehr alleine unterwegs sind. Das kommt schon auf die 80 Prozent hin. Bei denen, wo ich das Gefühl habe, das Rad und Ausrüstung eher nur gelegentlich und auf kürzeren Strecken in Anspruch genommen werden, fahren die meisten in Gruppen. Die Paar-Radler sind überall vertreten.


Diese Beobachtung halte ich für eine ziemlich treffende. Es kommt noch die statistische Täuschung hinzu: Trifft man eine Gruppe mit 10 Reiseradlern, muss man erst mal 10 Einzelradreisende treffen, bevor man bei 50 % ist. So gesehen ist der Anteil der Einzelradreisenden eher noch geringer.

Wenn sich jemand für mich als Radreisenden interessiert, mir irgendwie Komplimente machen will etc., werde ich immer gefragt, ob ich allein unterwegs bin. Das löst noch mehr Respekt, Verwunderung etc. aus - d.h. ist offenbar seltener als Gruppen. Auch Fragen, ob das nicht gefährlich oder zu einsam sei und warum ich denn allein fahre, sind häufig. Auch hier die indirekte Schlussfolgerung, eher ungewöhnlich als in einer Gruppe.

Ich selber bin auch notorischer Solist - die meisten Gründe tauchen hier bereits auf, ich will da nicht alles wiederholen. Grundsätzlich ist das Alleinfahren bei mir jedoch keine Grundsatzphilosophie, denn gerne würde ich mit Idealpartner/in(nen) auch im Duo oder in kleiner Gruppe fahren. Aber da sind eben die vielen kleinen Eigenheiten. Und wohl bin ich schon ein langes Stück des Lebens ohnehin zu einem ziemlich ausgeprägtem Individualisten geworden. In einer größeren Gruppe möchte ich eigentlich generell nicht über einen längeren Zeitraum radreisen. Durch die Beobachtungen von Radreisegruppen (nur Paare ausgenommen), die ich unterwegs getroffen haben, fühle ich mich in meiner Alleinfahrermentalität bestätigt. Für einzelne Tagestouren sind Gruppenfahrten mir aber als Abwechslung sehr willkommen.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#466653 - 09/11/08 11:17 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
Martina
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In Antwort auf: Wolkenberg
Volle Zustimmung. Und wie viel Prozent von denen sind hier im Forum aktiv?

Nicht so viele und das finde ich schade
Zitat:

Ich glaube schon, dass die meisten unserer Mitforianer das Radfahren auch von der sportlichen Seite angehen.

Tja, das gehört für mich zu den selbsterfüllenden Prophezeihungen.

Zitat:

Möchtest Du das Gros der Weserradler mal eine 100 km Tour mit 1000 Hm machen lassen? Die würden sich bedanken.

Darum gehts doch gar nicht. Mir gehts um diesen Exklusivitätsanspruch, der sich in 'ein echter Reiseradler fährt deshalb alleine, weil all diese Weicheier da draußen nicht mithalten können und eh nur meckern würden' ausdrückt. Ist schon irgendwie paradox, wenn das mehrere Leute hintereinander sagen. zwinker



Zitat:

Wenn man mit 40 seine sportlichen Aktivitäten einstellt, wie manche, vielleicht sogar die Mehrheit, das tun, kann man nicht erwarten bis ins hohe Alter fit zu bleiben.


??? Ich kenne ganz ehrlich niemanden, der mit 40 seine sportlichen Aktivitäten einstellt. Die Leute, die ich kenne fangen mit 40 erst so richtig an. Mit dem Erfolg, dass sie nie mehr so weit kommen, wie die die es 'schon immer' gemacht haben.

Zitat:

Ich habe es schon mal geschrieben und wiederhole mich diesmal gerne, der Trainingsaufwand um die Kondition zu halten nimmt von Jahr zu Jahr zu.


In dem Augenblick, in dem ich das als 'Aufwand' sehe, hör ich auf. Noch macht es Spaß, zumindest solange wie ich nicht ständig damit konfrontiert werde, dass ich keine echten Radreisen mache, weil ich *auf Reisen* in der Regel unter 100 km/Tag fahre. Es kann natürlich auch sein, dass ich gegenüber dir einen Vorteil haben, denn es scheint statistisch tatsächlich so zu sein, dass Frauen ihr Niveau im Alter leichter halten, die Leistungen von Männern und Frauen nähern sich mit zunehmendem Alter immer mehr an.

Martiba
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#466655 - 09/11/08 11:21 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: natash]
Martina
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In Antwort auf: natash
und was hat sportliches Radfahren mit alleine fahren zu tun?


Nix, eher im Gegenteil. Genau das wollte ich schon ein paar Beiträge weiter oben rüberbringen, als ich sagte dass die richtigen Partner eine wunderbare Motivation sein können. Auch dann wenn man wie z.B. ich nicht Windschatten fahren kann.
Aber dazu muss man halt auch bereit sein, sich ab und zu mal in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen und z.B. nicht jedem Anhaltebedürfnis sofort und ohne Rücksprache nachgeben....

Martina
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#466656 - 09/11/08 11:31 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: natash]
Wolkenberg
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Ich weiss jetzt leider nicht auf welche meiner Aussagen Du Dich beziehst. Vielleicht diese?
Zitat:
Es kommt halt immer darauf an, welche Ansprüche man persönlich an eine Radreise stellt. Wenn ich alleine fahre, steht die Sportlichkeit im Vordergrund. In weiblicher Begleitung setze ich auch mal andere Prioritäten. Dazu gehört auch das Frühstück um acht Uhr. grins

Diese Aussage bezog sich auf meine Person und muss, wie Du so schön dargestellt hast, keine allgemeine Gültigkeit haben.

Außerdem möchte ich mal die Geschlechterrolle ins Spiel bringen. Vielleicht könnte ja jemand eine Umfrage starten wie hoch der Anteil der Alleinreisenden männlichen und weiblichen Geschlechts ist. Wobei man natürlich Liierte, deren Partner gleiche Interessen haben, außen vor lassen sollte. Das die zusammen fahren ist logisch.

Vielleicht ein kleiner Hinweis dazu: Männer können Stunden lang auf eine Angel starren, oder in ein Lagerfeuer, ohne ein Wort zu sagen. grins

Gruß Ludwig
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Off-topic #466657 - 09/11/08 11:34 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
macrusher
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Ich finde die ganzen Angehoerigen der exemplarisch "Weserradler" bezeichneten Spezies sollten ein eigenes Forum aufmachen. Dieses Forum hier ist ein Radreise- & Fernradlerforum. Ich finde von der Spezies "Weserradler" gibt's eh schon ne ganze Menge hier. Und es werden zum Grossteil auch nur noch Themen diskutiert die diese betreffen. Das find ich schade denn das war mal anders...
Gruß,
Andreas
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#466660 - 09/11/08 11:43 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
Wolkenberg
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Zitat:
In dem Augenblick, in dem ich das als 'Aufwand' sehe, hör ich auf. Noch macht es Spaß, zumindest solange wie ich nicht ständig damit konfrontiert werde, dass ich keine echten Radreisen mache, weil ich *auf Reisen* in der Regel unter 100 km/Tag fahre. Es kann natürlich auch sein, dass ich gegenüber dir einen Vorteil haben, denn es scheint statistisch tatsächlich so zu sein, dass Frauen ihr Niveau im Alter leichter halten, die Leistungen von Männern und Frauen nähern sich mit zunehmendem Alter immer mehr an.


Ohne "Aufwand", also beim Radfahren die Geschwindigkeit zu fahren bei der lediglich die Gelenke geschmiert werden, hält niemand seine Kondition. Auch keine Frau.

Wenn sich die Leistungen von Frauen und Männern im Alter immer mehr annähern, wird es Zeit bei den Alterklassen die Geschlechter direkt gegeneinander antreten zu lassen. Zum Beispiel beim Tennis. grins

Also lass uns beide weiterhin Spaß am Radfahren haben. Jeder auf seine Weise.

Gruß Ludwig
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Off-topic #466664 - 09/11/08 12:10 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: macrusher]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: macrusher
Ich finde die ganzen Angehoerigen der exemplarisch "Weserradler" bezeichneten Spezies sollten ein eigenes Forum aufmachen. Dieses Forum hier ist ein Radreise- & Fernradlerforum. Ich finde von der Spezies "Weserradler" gibt's eh schon ne ganze Menge hier. Und es werden zum Grossteil auch nur noch Themen diskutiert die diese betreffen. Das find ich schade denn das war mal anders...


Das finde ich nicht so gut. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich finde, mich verbindet mit dem Weserradler sehr viel mehr als mit dem Malle-AI-Komasaufen-Touri.
Das ist wie wenn in Berlin beim Marathon 30.000 Menschen am Start sind. Da vorne passieren vollkommen unglaubliche Dinge. In kaum 2 Stunden kommen da Sportler ins Ziel, bei denen man den Eindruck hat, sie laufen nicht mehr, sie schweben schon. Dann viele hunderte großartige Sportler, die sowas unter drei, weniger gute unter vier Stunden laufen können. Und dann kommen immer noch tausende, die mehr als vier Stunden brauchen, manch einer davon, der sich gerade zu ins Ziel quält. Und trotzdem ist es die selbe Sache, wie die, die der Sieger des Laufes betreibt. Für mich ist der eigentliche Unterschied der zwischen den hunderttausenden Zuschauern an der Strecke und den 30.000 Läufern auf der Strecke.

Und was die Frage der interessanten Diskussionen betrifft. Dinge, die einen selbst nicht interessieren, liest man einfach nicht und anderes rum kann man ja Diskussionen zu Themen, die einen selbst mehr berühren, jederzeit anregen.
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Off-topic #466665 - 09/11/08 12:18 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: macrusher]
jutta
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Ich will jetzt absolut keine Diskussion pro/kontra Fernreisen machen, und sicher sind unter den Weserradlern auch viele aus Papua-Neuguinea, die sich nur für nen schnellen Wesertrip haben einfliegen lassen, von HannMünden bis Karlshafen, und dann zurückjetten.
Aber vielleicht solltest du mal die Eigen-Fremd-km-Bilanz der Stino-Weserradler mit der von FERNFLUGradlern vergleichen
Gruß Jutta
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#466666 - 09/11/08 12:26 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
amarillo
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Hallo Ludwig,

dein Beitrag provoziert dermaßen, dass ich mich genötigt fühle zu diesem Thema Stellung zu beziehen.
Zitat:
Außerdem möchte ich mal die Geschlechterrolle ins Spiel bringen. Vielleicht könnte ja jemand eine Umfrage starten wie hoch der Anteil der Alleinreisenden männlichen und weiblichen Geschlechts ist. Wobei man natürlich Liierte, deren Partner gleiche Interessen haben, außen vor lassen sollte. Das die zusammen fahren ist logisch.


Wenn ich für eine Tour keine Mitfahrer/innen gewinnen kann, fahre ich auch alleine los, obwohl ich einen Partner habe, der das Interesse am Radreisen teilt. Automatisch bedeutet dies jedoch nicht, dass wir immer gemeinsam fahren können, da sich Anzahl der Urlaubstage und Urlaubszeiten und deren Dauer nicht immer decken.

Wenn du jetzt hier nach Geschlechtern unterteilen möchtest und gerne eine Umfrage anhängen würdest, so tu doch dies!

In diesem Zusammenhang möchte ich nur mal erwähnen, dass ich auf meiner letzten Alleintour durch die Schweiz, als ich auf einen Waldweg eingebogen bin, einem Exhibitionisten (wahrlich etwas, worauf frau verzichten kann), begegnet bin. Da kann ich schon nachvollziehen, dass manche Frau sich schlicht und ergreifend nicht traut, alleine auf eine längere Radreise zu gehen. Und daran sind m. E. die Männer schuld. Oder ist dir schon mal Ähnliches passiert und eine Frau hat dich auf einer Radreise mit ihren Geschlechtsteilen provoziert?

Zitat:
Vielleicht ein kleiner Hinweis dazu: Männer können Stunden lang auf eine Angel starren, oder in ein Lagerfeuer, ohne ein Wort zu sagen.

Außerdem bezweifle ich, wenn ich mir dein Profil betrachte, ob du auch eine längere (>4 Wochen) Radreise in ferne Gefilde (Russland?, China?, Nordafrika?) alleine antreten würdest. Da könntest du dann testen, ob dir beim Wilzelten und Lagerfeuerromantik nicht doch ein Gesprächspartner fehlt.

Gruß Hildegard, die auch weiterhin alleine auf kürzere Radreisen (bis 2 Wochen) gehen wird, wenn sich keine Mitstreiter finden.
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Off-topic #466670 - 09/11/08 12:47 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Uwe Radholz]
macrusher
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Es geht ja nicht unbedingt um sportliche Hoechstleistungen. Sondern um Einstellung. Natuerlich sind "Radreise" und "Fernradler" etwas schwammige Begriffe, aber Deutschland ist doch gut erschlossen, was gibt's da gross zu diskutieren, ausser Ausruestungsfragen vielleicht (die im Uebrigen ja auch immer relativ sind)?

Was die Themen die einen selbst mehr beruehren angeht, auf die antwortet ja dann kaum jemand, wenn es zu wenig gleich ausgerichtete gibt...
Gruß,
Andreas
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#466675 - 09/11/08 01:06 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
natash
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In Antwort auf: Wolkenberg

Vielleicht ein kleiner Hinweis dazu: Männer können Stunden lang auf eine Angel starren, oder in ein Lagerfeuer, ohne ein Wort zu sagen. grins
und ich dachte immer der lonesome cowboy wäre ein Auslaufmodell zwinker
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Off-topic #466676 - 09/11/08 01:13 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: amarillo]
macrusher
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In Antwort auf: amarillo
In diesem Zusammenhang möchte ich nur mal erwähnen, dass ich auf meiner letzten Alleintour durch die Schweiz, als ich auf einen Waldweg eingebogen bin, einem Exhibitionisten (wahrlich etwas, worauf frau verzichten kann), begegnet bin. Da kann ich schon nachvollziehen, dass manche Frau sich schlicht und ergreifend nicht traut, alleine auf eine längere Radreise zu gehen. Und daran sind m. E. die Männer schuld. Oder ist dir schon mal Ähnliches passiert und eine Frau hat dich auf einer Radreise mit ihren Geschlechtsteilen provoziert?


Das ist ein heikles Thema und ich will das auch nicht trivialisieren, aber in diesem Zusammenhang muss ich auch erwaehnen dass das ein weitverbreitetes Vorurteil ist, dass Maenner nicht Gegenstand sexueller Belaestigung sind. Mir ist in Laos auch ein Exhibitionist begegnet, ganz zu schweigen von der staendigen Anmache durch Prostituierte in Suedostasien. Und dann gibt's ja noch die Gesellschaften wo Sexualitaet total unterdrueckt ist, da sind ueberraschenderweise auch mehr Maenner Ziel von sexuellen Uebergriffen als Frauen (betatschen und so). Und das ist wahrscheinlich so weil die Taeter denken, dass Maenner deswegen nicht gleich zur Polizei gehen.
Gruß,
Andreas

Edited by macrusher (09/11/08 01:14 PM)
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Off-topic #466678 - 09/11/08 01:19 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: natash]
LudgerP
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In Antwort auf: natash
In Antwort auf: Wolkenberg

Vielleicht ein kleiner Hinweis dazu: Männer können Stunden lang auf eine Angel starren, oder in ein Lagerfeuer, ohne ein Wort zu sagen. grins
und ich dachte immer der lonesome cowboy wäre ein Auslaufmodell zwinker

Hallo Natalie,

das hat nichts mit lonesome cowboy zu tun! Die Männer wohnen, man(n) kann das in geschlossenen Räumen machen oder auch draußen - das ist völlig egal, das geht überall. Das sieht so aus, alsob Männer mit offenen Augen träumen oder einfach nur Löcher in die Luft starren, dabei widmen sie sich intensiv einer Beschäftigung: sie wohnen. grins

Grüßle, Ludger
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#466710 - 09/11/08 03:32 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
spuernase
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Hallo zusammen

Wieder mal ein Fred, der sich immer mehr vom eigentlichen Thema entfernt und einige wieder anfangen, sich gegenseitig missionieren zu wollen.
Man muss nicht auf jeden Pott ein Deckelchen setzen wollen
und jede manchmal ja auch nur ironisch lustig gemeinte Spitze
kommentieren.

Meine Meinung dazu ist: Leve un leve lasse oder jedem Tierchen sein Pläsierchen

Mit humoristischen kölschen Grüßen

spuernase alias manfred
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#466715 - 09/11/08 04:00 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: otti]
DerBergschreck
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In Antwort auf: otti
Ich halte das nicht für krank. Ich denke, dass dahinter berechtigte Interessen stehen. Warum soll ich nicht das beste Angebot auswählen? Warum soll ich nicht aus schlechten Erfahrungen lernen und längere Touren alleine fahren? Warum soll ich mich nicht über eine gelungene Tour freuen, aber trotzdem wissen, dass das nicht beliebig wiederholbar ist? ...


Wieso das nicht? Ich habe schon viele schöne Touren gefahren - nicht nur eine.
Natürlich ist jede auf ihre Art anders.

Was mich viel mehr nervt, sind die Lügen, das "sich verstecken" und das Erfinden von Ausreden. Wenn mir jemand klar sagen würde "die Tour mit Dir hat mir nicht so gefallen aus dem un dem Grund" - da könnte ich etwas mit anfangen. Sagt aber keiner. Stattdessen kommt "Alles war toll aber in Zukunft habe ich keine Zeit mehr für so etwas."
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#466719 - 09/11/08 04:30 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
mille1
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Hallo Ludger,
ich fahre meistens zu zweit. Meine erste Radtour wäre eine Solotour gewesen, wenn ich nicht am ersten Tag eine Panne hatte, die mich zum aufgeben zwang.
Danach bin ich lange Zeit zu zweit gefahren(mind.20 Jahre)Ich mußte 2006 die erste Solotour einlegen, weil mein Mitfahrer nicht konnte.
Und ich muß sagen, ich bedauerte es sehr, daß ich keinen Geprächspartner hatte, wo ich meine Erlebenisse des Tages mitteilen konnte. Ich finde es toll, wenn man abends im Zelt mit jemanden reden kann.
Die sieben Tage solo, waren schön, würde ich wieder machen, aber abends wirds schon einsam. Da ich meistens wild zelte, bin ich auch alleine. Unterwegs treffe ich viele interressante Leute, aber kaum jemanden der auch wild zeltet. Wenn ja, dann fährt der eine andere Route.
Wenn ich zu zweit fahre, habe ich/wir immer noch viele positive Erlebnisse, die mit man einer Gruppe nicht erleben würde.
Wie es nächstes jahr ausschaut, na mal sehen. Kann sein, daß ich wieder mal alleine fahren muß.
Grüße Mille, der am liebsten zu zweit fährt
Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum....
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#466722 - 09/11/08 04:38 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
ChrisTine
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Hallo schmunzel

Ich habe das ganze Jahr "Menschenmasse" anne Backe - im positiven Sinne (manchmal auch anners teuflisch)
Ich mache das ganze Jahr kleine Radtouren mit Freunden und Freundinnen oder Forumisten zwinker

Ich suche auf längeren Radreisen:
- MEINE RUHE
- Zeit nur für mich und alles, was ich im täglichen Leben nicht schaffe oder permanent aufschiebe.

Für mich ist das inzwischen gesunder Egoismus, der mir gut tut und einen enormen Erholungswert hat. 365 Tage im Jahr immer nur MITdenken, da sind ca.35 Tage im Jahr soooo wenig, an denen man fast nur an sich denken darf.
Ich weiß, dass es mir persönlich mehr bringt und es stört mich überhaupt nicht, wenn ich am Abend niemanden habe, mit dem ich die Tageseindrücke auf/verwerten kann.

Man trifft genug Leutchens unterwegs und selbst dann kann man noch für sich entscheiden, ob vertiefen oder nicht.

Die Welt ist so schnelllebig geworden, wir werden voll-und zugetackert mit Infos, Müll, Soaps, Bürosch....., sinnlosen Verordnungen, Anordnungen, wer mit wem -gegen wen -für wen und warum, weshalb so und warum dort und warum nicht anders....und überhaupt.
Was heute gilt, hat morgen schon Pickel bäh

Also, bloß mal raus da zwinker

Für mich ist Radreisen auch ein gewisser Entzug aus alle dem.... ganz steigt man eh nie aus und wird's auch nicht wirklich.
Mir gelingt es immer besser schmunzel
Und jünger werde ich auch nicht mehr gähn .



Chris, sonst gern unter Menschen
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#466726 - 09/11/08 04:46 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: mille1]
michiq_de
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ich bin jetzt auf größeren Touren Alleinradler. Meine liebe Frau radelt auch sehr gerne, kann aber gesundheiltich nicht mehr so gut. Deshalb (wie Martina hier im Forum) haben wir ein Tandem, auf dem wir geminsam Reisen von 3..5 Tagen machen.
Der "Erlebnisaustausch" am Abend im Zelt geht bei mir mit einem Reisetagebuch. Und das Schöne daran ist, auch wenn ich einzelheiten der Tour nach Jahren vergessen habe, die Lektüre dieser Reisetagebücher ist immer wieder toll.
viele Grüße vom michiq_de, der in diesem Sommer keine zusammenhängenden Tage für eine Radtour fand
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Off-topic #466727 - 09/11/08 04:52 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: macrusher]
KnobiWanKenobi
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Was die Themen die einen selbst mehr beruehren angeht, auf die antwortet ja dann kaum jemand, wenn es zu wenig gleich ausgerichtete gibt...


Die werden aber auch nicht mehr, nur weil die "Weserradler" umziehen. schmunzel
Grüße

KnobiWanKenobi
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#466728 - 09/11/08 05:00 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: amarillo]
Wolkenberg
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Zitat:
dein Beitrag provoziert dermaßen .....

Hallo Hildegard,

Das war jetzt aber nicht beabsichtigt. Eine Umfrage kann man sich m. E. schenken. Die meisten von uns sind Reiseradler und kennen die Antwort auch so. Ich wollte nur einen der möglichen Gründe erwähnen. Du hast einen anderen, den ich natürlich auch akzeptiere, gebracht.
Zitat:
Oder ist dir schon mal Ähnliches passiert und eine Frau hat dich auf einer Radreise mit ihren Geschlechtsteilen provoziert?

Leider nicht, aber was nicht ist kann ja noch werden. cool
Zitat:
Außerdem bezweifle ich, wenn ich mir dein Profil betrachte, ob du auch eine längere (>4 Wochen) Radreise in ferne Gefilde (Russland?, China?, Nordafrika?) alleine antreten würdest. Da könntest du dann testen, ob dir beim Wilzelten und Lagerfeuerromantik nicht doch ein Gesprächspartner fehlt.

Ich habe in meinem Leben schon oft gezeltet, aber nicht unbedingt freiwillig. Deshalb verzichte ich heute gerne darauf und ziehe ein Hotel vor. Dadurch bleiben mir natürlich die meisten Gegenden dieser Erde zum Radreisen verschlossen. Damit muss und kann ich gut leben. Vier Wochen im Wohnmobil durch NZ waren auch ganz nett.

Gruß Ludwig
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#466730 - 09/11/08 05:08 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: natash]
Wolkenberg
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Zitat:
Vielleicht ein kleiner Hinweis dazu: Männer können Stunden lang auf eine Angel starren, oder in ein Lagerfeuer, ohne ein Wort zu sagen. grins
und ich dachte immer der lonesome cowboy wäre ein Auslaufmodell zwinker

Ja, Du hast recht. Die Umerziehung ist im vollen Gang und die Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein werden immer kleiner. Leider stammt meine Prägung noch aus den Fünfzigern und ich habe davon noch nichts mit bekommen. Ich stelle mal ganz wertneutral fest: Wir sind damals auf Bäume geklettert und die Mädels haben mit Puppen gespielt. Wenn Du etwas über diese Zeit erfahren möchtest, google mal nach: "Genau so war das"

Gruß Ludwig
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#466777 - 09/11/08 08:24 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
Falk
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Zitat:
Ich glaube schon, dass die meisten unserer Mitforianer das Radfahren auch von der sportlichen Seite angehen.

Ich glaube, ehe ich mich mit Sport abgebe, erschieße ich mich. Praktisch alle Versuche, sich auf meine Kosten zu profilieren, hatten mit Sport zu tun. Ich habe schonmal geschrieben, dass ich vor allem Sportlehrern nichts schlechtes wünsche - außer die Pest an den Hals.
Kann man nicht einfach mit dem Fahrrad in den Urlaub fahren, ohne es »Sport« nennen zu müssen?

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#466781 - 09/11/08 08:36 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Falk]
Wolkenberg
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Zitat:
Zitat:
Ich glaube schon, dass die meisten unserer Mitforianer das Radfahren auch von der sportlichen Seite angehen.

Ich glaube, ehe ich mich mit Sport abgebe, erschieße ich mich. Praktisch alle Versuche, sich auf meine Kosten zu profilieren, hatten mit Sport zu tun. Ich habe schonmal geschrieben, dass ich vor allem Sportlehrern nichts schlechtes wünsche - außer die Pest an den Hals.
Kann man nicht einfach mit dem Fahrrad in den Urlaub fahren, ohne es »Sport« nennen zu müssen?


Gut Falk, dann nehme ich zur Kenntnis, dass Du nicht zu denen gehörst die ich im Auge hatte. Wenn Du meinst, dass Deine Radreisen nichts mit Sport zu tun haben, ist das in Ordnung.

Gruß Ludwig
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Off-topic #466903 - 09/12/08 12:01 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: KnobiWanKenobi]
macrusher
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In Antwort auf: macrusher


Was die Themen die einen selbst mehr beruehren angeht, auf die antwortet ja dann kaum jemand, wenn es zu wenig gleich ausgerichtete gibt...


Die werden aber auch nicht mehr, nur weil die "Weserradler" umziehen. schmunzel



Stimmt,

es haben sich aber ueber die Zeit aber auch einige ernsthafte Reiseradler und Fernradler die frueher hier zu Gange waren verabschiedet. Sicher jeder mag seine Gruende haben - ich zuletzt fuehre es aber zum Teil auf Veraenderungen in der Mitgleidsstruktur zurueck...
Gruß,
Andreas
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#466906 - 09/12/08 12:17 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
Martina
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In Antwort auf: Wolkenberg

Ohne "Aufwand", also beim Radfahren die Geschwindigkeit zu fahren bei der lediglich die Gelenke geschmiert werden, hält niemand seine Kondition.


Vielleicht verstehen wir verschiedene Dinge unter 'Aufwand'. Ich verstehe darunter, dass ich auch dann Rad fahre, wenn es in Strömen regnet, um auf meine Kilometer zu kommen oder dass ich weiter und/oder schneller fahre als ich Lust habe, weil es ein Plan so vorgibt oder weil ich meine Kondition haltem muss. Das alles mache ich nicht und ich halte meine Kondition. Vielleicht habe ich ja auch nur das Glück ausreichend Lust zu haben.

Zitat:

Wenn sich die Leistungen von Frauen und Männern im Alter immer mehr annähern, wird es Zeit bei den Alterklassen die Geschlechter direkt gegeneinander antreten zu lassen. Zum Beispiel beim Tennis. grins


Wir sprachen von Ausdauerleistungen. Vergleiche da mal Bestenlisten, m.E. gibt es diesen Effekt wirklich.

Martina
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#466909 - 09/12/08 12:20 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
amarillo
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Hallo,

was mir hier im Thread auffällt, ist, dass sich überdurchschnittlich viele Alleinreisende zu Wort melden.

Darüber hab ich mir mal so meine Gedanken gemacht und komme zu dem Schluss, dass viele glauben, ihre Solofahrten rechtfertigen zu müssen. Warum auch immer?

Wenn ich jetzt mal auf meine 4-wöchige Karpatenreise zurückblicke, so sind uns relativ viele Reiseradler begegnet. Es war aber nur ein alleinreisender Engländer dabei, der schon seit Mai durch den Süden und Südosten Europas tourte.
Langzeitreisende haben wahrscheinlich eher Schwierigkeiten, einen Reisepartner zu finden, da nicht jeder so lange verreisen kann oder möchte.

Dann haben wir viele Paare getroffen, hauptsächlich Deutsche und Österreicher und auch einige Gruppen waren unterwegs - in der Regel Tschechen.

Mein Fazit aus dieser Beobachtung: die meisten Radreisende sind mit Partner unterwegs.

Je nach Region muss meine Beobachtung natürlich nicht repräsentativ sein.

Gruß Hildegard
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Off-topic #466910 - 09/12/08 12:23 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: macrusher]
Martina
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In Antwort auf: macrusher
Ich finde die ganzen Angehoerigen der exemplarisch "Weserradler" bezeichneten Spezies sollten ein eigenes Forum aufmachen. Dieses Forum hier ist ein Radreise- & Fernradlerforum.


Diese Diskussion hatten wir wenn ich mich recht erinnere schon mehrmals. Ich habs damals schon gesagt: in dem Augenblick, in dem mir ein Admin verbindlich sagt, ab welcher Jahreskilometerzahl bzw. ab welcher Reiseentfernung von zu Hause ich hier schreiben darf, werde ich mich verabschieden, wenn ich die Bedingungen nicht erfülle. Solange das nicht passiert, wird man sich weiter damit auseinandersetzen müssen, dass ich zugebe den Weserradweg *damals* (ich glaub es war 1991) recht schön gefunden zu haben.

Martina

Ach ja edit: was ist ein 'ernsthafter Radreisender'? Ich glaub, dass 99 Prozent aller Teilnehmer hier zum Spaß unterwegs sind, mit Radreisen Geld verdienen können wirklich nur ganz wenige.

Edited by Martina (09/12/08 12:27 PM)
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Off-topic #466913 - 09/12/08 12:27 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: macrusher]
szaffi
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In Antwort auf: macrusher

Stimmt,

es haben sich aber ueber die Zeit aber auch einige ernsthafte Reiseradler und Fernradler die frueher hier zu Gange waren verabschiedet. Sicher jeder mag seine Gruende haben - ich zuletzt fuehre es aber zum Teil auf Veraenderungen in der Mitgleidsstruktur zurueck...


Ich würde auch sagen: mit der Erweiterung der Mitgliederanzahl bzw. der zunehmenden Popularität von Radreisen.
Da wird halt der Anteil der Hardcore-Radler, die mit dem Rad am Buckel den Amazonas durchwaten, zwangsläufig geringer schmunzel
Gruss
Christian
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#466930 - 09/12/08 01:07 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: amarillo]
Falk
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Zitat:
was mir hier im Thread auffällt, ist, dass sich überdurchschnittlich viele Alleinreisende zu Wort melden.

Sollte das eventuell an der Fragestellung liegen? Vielleicht auch noch daran, dass sich Paarfahrer für den »Normalfall« halten.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#466932 - 09/12/08 01:20 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Falk]
amarillo
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Hallo Falk,

Zitat:
Normalfall

Gibt es eine Norm oder einen Normalfall, wenn man über Radreisen spricht? Doch wohl nicht! Sonst gäbe es doch dieses Forum nicht.
Ich behaupte mal, dass der Begriff Radreise facettenreicher ist als der Begriff Pauschalreise.

Zitat:
Sollte das eventuell an der Fragestellung liegen?

Da pflichte ich dir bei!

Gruß Hildegard
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#466942 - 09/12/08 01:50 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
Dittmar
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In Antwort auf: Martina
Noch macht es Spaß, zumindest solange wie ich nicht ständig damit konfrontiert werde, dass ich keine echten Radreisen mache, weil ich *auf Reisen* in der Regel unter 100 km/Tag fahre.


Hallo Leute,

die Diskussion ist mir etwas zu dogmatisch, als wenn sich die Gruppen einteilen kassen an die "Weserradler" und die , die mehr als 100km/Tag fahren. Ich bin bin schon mal an der Weser geradelt, habe eine Radtouren mit einem "kleinsten" Durchschnitt von 53km/Tag gemacht, Länge 4 Wochen, und mit einem "größten" Durchschnitt von 168km/Tag, Länge 4,5 Wochen. Zu welcher Gruppe muss ich mich zählen?

Natürlich ist mir klar, dass ich alleine zumeist sportlich unterwegs bin, aber mit anderen fahre ich gerne gemütliche Touren, die sogar unter 50km/Tag sein können, denn meist nehme ich auf gemütlicheren Touren keinen Tacho mit.

Unverständlich finde ich es, das gegeneinander auszuspielen, so manche "langsame" Tour gehört zu den schönsten Radreisen meines Lebens.

Gruß

Radreisebilder: http://picasaweb.google.de/arfeis
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#466951 - 09/12/08 02:33 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Dittmar]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: Dittmar
[zitat=Martina]


Natürlich ist mir klar, dass ich alleine zumeist sportlich unterwegs bin, aber mit anderen fahre ich gerne gemütliche Touren, die sogar unter 50km/Tag sein können, denn meist nehme ich auf gemütlicheren Touren keinen Tacho mit.

Unverständlich finde ich es, das gegeneinander auszuspielen, so manche "langsame" Tour gehört zu den schönsten Radreisen meines Lebens.



Deshalb hast Du auch gleich das passende Rad verlinkt. Der Gegenentwurf zu "Kette rechts" der dem Radfahrer ja als Ausdruck für Kurbeln-bis-die-Augen-aus-den-Höhlen-treten gilt. Das geht bei dieser schönen älteren Dame nicht, überhaupt nicht. Und weniger, weil da die Kette links ist schmunzel
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#466952 - 09/12/08 02:39 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
ALPHA
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Ich finde Deinen Beitrag ehrlich gesagt etwas provaktiv.

Frage Du doch mal in Deinem Bekanntenkreis, wer Dich auf Deiner nächsten Radreise (die vom Streckenprofil / der Tagesetappenlänge / den sonstigen Umständen, ungefähr dem Mittel entspricht, das Du aus der Menge der hier veröffentlichen Berichte herleiten kannst) begleiten möchte.

Oder bist Du - auf gut Deutsch - dermaßen sozial inkompatibel, das Du keinen Bekanntenkreis hast?

Du brauchst mir nicht wirklich auf diese Frage zu antworten. Ich wollte Dir nur mal einen Spiegel vorhalten, damit Du Dir mal überlegen kannst, ob es gerechtfertigt ist, zu behaupten, jemand ist sozial inkompatibel, nur weil er in seinem Bekanntenkreis niemanden findet, der sein Hobby teilt.

Zum Thema: Wir leben in einer Autofahrer-Nation. Deshalb findest Du hier meistens Berichte von Solo-Reisenden.
Aber schlimmer ist es manchmal in Ländern, die ich nicht zu den Autofahrernationen zählen würde. Dort ist es oft das erstrebenswerteste, endlich ein Auto zu besitzen. Wenn die hören, das man aus dem reichen Deutschland kommt, dann können die gar nicht verstehen, das man freiwillig Rad fährt.

Gruß,
Peter
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#466954 - 09/12/08 02:51 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Falk]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: falk
Zitat:
Ich glaube schon, dass die meisten unserer Mitforianer das Radfahren auch von der sportlichen Seite angehen.

Ich glaube, ehe ich mich mit Sport abgebe, erschieße ich mich. Praktisch alle Versuche, sich auf meine Kosten zu profilieren, hatten mit Sport zu tun. Ich habe schonmal geschrieben, dass ich vor allem Sportlehrern nichts schlechtes wünsche - außer die Pest an den Hals.
Kann man nicht einfach mit dem Fahrrad in den Urlaub fahren, ohne es »Sport« nennen zu müssen?

Falk, SchwLAbt


Ach an solche Wünsche tief in meinem Herzen erinnere ich mich auch.
Aber auch an so ein merkwürdiges Erlebnis mit unserem Sportlehrer an der POS, den ich auch bestens gehasst habe. Und dann hat dieses "Ekel" mit einem Mitschüler von mir in seiner Freizeit ein Jahr trainiert, um ihn von der "fünf" in Sport, was ihm die EOS versemmelt hätte, auf die "vier" zu bringen, es wurde dann sogar die "drei".
Für die, die nicht in der DDR groß gewordenen sind und die hier etwas verständnislos schauen sollten: Die Zensuren waren nicht an irgendwelche Bemühungen oder so sondern an konkrete Normen gebunden. Und mit einer fünf gab es keinen Platz am Gymnasium (EOS).

Ich weiß nicht, ob die Normen sich später änderten, in den 70er waren das ZB. 15 Minuten für 3000m um eine vier zu schaffen traurig Für mich immer eine Quälerei
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#466963 - 09/12/08 03:29 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: ALPHA]
Mr. Pither
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In Antwort auf: ALPHA

Zum Thema: Wir leben in einer Autofahrer-Nation. Deshalb findest Du hier meistens Berichte von Solo-Reisenden.

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?
Florian
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#466966 - 09/12/08 03:36 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: ALPHA]
LudgerP
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Hallo Peter,
In Antwort auf: ALPHA
Ich finde Deinen Beitrag ehrlich gesagt etwas provaktiv.

Richtig, das war von mir bewußt so formuliert, um die Forumsmitglieder ein Bißchen aus der Reserve zu locken.
In Antwort auf: ALPHA

Frage Du doch mal in Deinem Bekanntenkreis, wer Dich auf Deiner nächsten Radreise (die vom Streckenprofil / der Tagesetappenlänge / den sonstigen Umständen, ungefähr dem Mittel entspricht, das Du aus der Menge der hier veröffentlichen Berichte herleiten kannst) begleiten möchte.

Ich glaube, die Auswertung ist nicht ganz einfach - aber falls du sie gemacht hast, dann stell sie doch bitte hier ein.
In Antwort auf: ALPHA

Oder bist Du - auf gut Deutsch - dermaßen sozial inkompatibel, das Du keinen Bekanntenkreis hast?

Ich kann dich beruhigen, so ganz sozial inkompatibel bin ich nicht, ich habe den einen oder anderen Bekannten - und sogar Freunde! Trotzdem radle ich meistens auch allein, aus vielen - in diesem Fred aufgeführten - Gründen.
In Antwort auf: ALPHA

... damit Du Dir mal überlegen kannst, ob es gerechtfertigt ist, zu behaupten, jemand ist sozial inkompatibel, nur weil er in seinem Bekanntenkreis niemanden findet, der sein Hobby teilt.

Hab ich nie behauptet, sonder als (provokante) Frage gestellt (Wer lesen kann ist im Vorteil!)

Grüßle, Ludger
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#467062 - 09/12/08 09:53 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
ALPHA
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Dann mal einfach, für Dich:

Ist der radreisende Tourenradler (siehe hier) - auf gut Deutsch - dermaßen sozial inkompatibel, daß keiner, der ihn kennt, ihn begleiten will?

Ich gehe mal davon aus, das derjenige, der so etwas behauptet meint, was er sagt. Und deshalb frage ich: Wo siehst Du hier den Zusammenhang zwischen alleine reisen und sozialer Inkompitenz?
Weil ich lesen kann, frage ich...

So eine Frage impliziert immer auch eine Behauptung, das solltest Du wissen.
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Off-topic #467065 - 09/12/08 10:37 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: macrusher]
HeinzH.
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In Antwort auf: KnobiWanKenobi
In Antwort auf: macrusher

Was die Themen die einen selbst mehr beruehren angeht, auf die antwortet ja dann kaum jemand, wenn es zu wenig gleich ausgerichtete gibt...

Die werden aber auch nicht mehr, nur weil die "Weserradler" umziehen. schmunzel


Stimmt,
es haben sich aber ueber die Zeit aber auch einige ernsthafte Reiseradler und Fernradler die frueher hier zu Gange waren verabschiedet. Sicher jeder mag seine Gruende haben - ich zuletzt fuehre es aber zum Teil auf Veraenderungen in der Mitgliedsstruktur zurueck...


Moin Andreas,
Veränderung der Mitgliederstruktur, Du sagst es:
Seit ich 2002 Mitglied dieses Forums wurde, hat sich die Mitgliederzahl vervielfacht. Völlig klar, daß das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Reiseradlern einerseits und Fernradlern andererseits sich dadurch veränderte.
Wenn man immer fleißig fast alle Beiträge liest und auch sonst Kontakt mit diesem oder jenem hält, bekommt man auch mit, der der eine oder andere der Fernradler aus der Anfangszeit dieses Forums seine Lebensplanung verändert hat, ich nenne nur die Stichwort schulpflichtige Kinder, berufliche Karriere oder ehrenamtliche Engagements....
Wenns gut läuft und auch nur dann, bleibt es dann eben bei einer viertägigen Flussadreise, das ist ja nichts Schlimmes.
Gruß aus Münster,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...
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#467066 - 09/12/08 11:01 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
Wolkenberg
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Hallo Martina,
Zitat:
Vielleicht verstehen wir verschiedene Dinge unter 'Aufwand'.

Wahrscheinlich ist das so. Wenn ich im Winter drei mal die Woche laufe, muss ich Zeit, Abnutzungskosten für Laufschuhe usw. investieren. Ich bezeichne das als einen Aufwand, für den ich keine Entschädigung bekomme.
Zitat:
Ich verstehe darunter, dass ich auch dann Rad fahre, wenn es in Strömen regnet, um auf meine Kilometer zu kommen oder dass ich weiter und/oder schneller fahre als ich Lust habe, weil es ein Plan so vorgibt oder weil ich meine Kondition haltem muss.

Ich nicht.
Zitat:
Das alles mache ich nicht und ich halte meine Kondition.

Wenn Du 61 bist, werde ich höchstwahrscheinlich nicht mehr hier aktiv sein um Deine aktuelle Meinung zu diesem Thema zu erfragen.

Ist doch irgendwie komisch, oder auch nicht? grins Unser beruflicher Background scheint gleich zu sein. Auch ich habe mich viele Jahre mit TSO, ISPF, DB2, IMS, PL1, FORTRAN und ähnlichen Dingen beschäftigt, Softwareentwicklung und Nutzerbetreuung an einer IBM 3090 , aber was die Einstellung zum Thema Sport betrifft, liegen wir meilenweit auseinander. Nun ja, es wäre langweilig wenn alle Menschen gleich wären.
In diesem Sinne.
Gruß Ludwig
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#467082 - 09/13/08 08:43 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Falk]
JoMo
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Zitat:
Kann man nicht einfach mit dem Fahrrad in den Urlaub fahren, ohne es »Sport« nennen zu müssen?


Servus Falk,

Sport kommt aus dem Englischen, ursprünglich Zeitvertreib, Spiel. Auch Kurzform von disport, was soviel wie aus Spaß rumtollen heißt.
Von Kampf oder gegenseitigen Anmachen habe ich da nichts gefunden. Vielleicht käme das später noch, geht ja über fast zwei Seiten im Brockhaus.
So genau wollte ich das aber auch nicht wissen.
...also Zeitvertreib, Rumtollen, Spiel, Spaß...., sind schon Hund die Engländer.
Ich sehe das aber genauso wie du. Trotz einiger Tausend Lauf- Schwimm- und Radlkilometer im Jahr, bin ich kein Triathlet und werde auch bei einem solchen Spektakel nicht teilnehmen.
Am Sport hat mich auch immer gestört, daß durch den Höher-Schneller-Weiter-Gedanken so manche Ästhetik der Bewegung im Kampf verlorengeht. Damit natürlich auch (bei mir) der Spaß und das Gesunde am Sport.

Viele Leute, die ich angesprochen habe, ob sie nicht auch mal Lust hätten, mitzufahren, trauten sich nicht, "weil sie so unsportlich wären" (?!). Aber schon klar was damit gemeint war.
Gut, eine gewisse Konidition ist notwendig, sonst ist es eine Plackerei. Aber die kommt ja auch automatisch beim Radeln. Auch im sportlichen Training fängt man ja mit leichten Einheiten an. Die Grand Alpes als Appetittour ist sicherlich nicht besonders geeignet. Aber mal Passau Wien, oder um den Bodensse rum.

Zum eigentlichen Thema Solotouren. Außer auf den populären Flußstrecken treffe ich komischerweise fast nie einen anderen Reiseradler auf Tour. Fahre überwiegend in Frankreich und Italien, was ja eigentlich recht schöne Länder sind. Ob die 11000 Forumsmitglieder mehr surfen als radeln? So dünn gesäht, wie ich die Reiseradler sehe, ist es wahrscheinlich eben auch nicht leicht einen Mitfahrpartner zu finden. Konsequenz: Solotour.

Gruß
jomo
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Off-topic #467088 - 09/13/08 09:48 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: iassu]
Uli
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Zitat:

Oh, die sind erfindungsreich. Also da gibt es Decks, da stehen Dutzende Hometrainer in Reih und Glied und mit toller Aussicht. Es gibt div. Playgrounds und manchmal sogar einen Radparcours, bei Schiffslängen von über 300 m und Einbeziehung mehrerer Stockwerke ist man dann tatsächlich erst nach 2 km wieder am Ausgangspunkt. Und erst die ganze Kul-Tour. Theater, Kabaret, Kino....

....aber stimmt schon, mich brächten da auch keine zehn Pferde drauf. Schlimmer ist nur Ballonfahren. 30 Minuten Ausblick auf dieselbe Grasnarbe bzw. denselben Balkon


Wenn man so etwas noch nie gemacht hat, sollte man seine wg. Unwissen arg von Vorurteilen gepägte Meinung vielleicht besser für sich behalten.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#467090 - 09/13/08 09:57 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: JoMo]
veloträumer
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In Antwort auf: JoMo
Zum eigentlichen Thema Solotouren. Außer auf den populären Flußstrecken treffe ich komischerweise fast nie einen anderen Reiseradler auf Tour. Fahre überwiegend in Frankreich und Italien, was ja eigentlich recht schöne Länder sind. Ob die 11000 Forumsmitglieder mehr surfen als radeln? So dünn gesäht, wie ich die Reiseradler sehe, ist es wahrscheinlich eben auch nicht leicht einen Mitfahrpartner zu finden. Konsequenz: Solotour.

Das ist ja nun auch wieder übertrieben. Gerade in den populären Bergregionen (Alpenpässe), Pyrenäen (auch ohne Jakobsweg) treffe ich doch eine ganze Reihe von Reiseradlern. Seit meiner Radreisekarriere seit 1999 übrigens immer mehr. Weniger Radreisende sind es eher auf Nicht-Mainstream-Routen, etwa im italienischen Binnenland Mitte/Süd, jetzt Nordspanien abseits des Jakobsweges auch Fehlanzeige usw. "Forums"radler sind aber nie dabei, soweit ich sie näher kennen lerne. Immer wieder sind auch Globetrotter aus Übersee dabei, US-Amerikaner, Kanadier, Australier, Israeli usw. oder auch nicht im Forum reflektierte andere Europäer (Franzosen werden auch als Reiseradler immer mehr, Niederländer schon immer viele, Italiener auch schon mehr, Tschechen und Polen immer wieder angetroffen). Es gibt ja weit mehr Reiseradler als hier im Forum angemeldet sind (und etliche davon auch aktiver sind als hier Angemeldete - darüber schreiben oder einfach nur fahren sind zwei verschiedene Dinge; - es gibt auch hier aktive Schreiber, die wenig Radreisen unternehmen und umgekehrt). Und was sind schon 11000 Leutchen gegebenüber über 100 Millionen, aus deren Länder die Forenmitglieder kommen. Die sozial schwierigste Gruppe ist meiner Erfahrung nach übrigens die deutsche - etwa 2/3 sind offenherzig ansprechbar, das andere Drittel aber seltsam verschlossen und unzugänglich.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#467091 - 09/13/08 09:59 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Uwe Radholz]
Blinderelch
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Ich bin jetzt 2 Jahre mit verschiedenen Partnern gefahren und muß es vorraussichtlich nächstes Jahr auch noch einmal tun(gewollt). Danach ist Schluß damit und ich fahre wieder alleine.
Man muß auf den Partner Rücksicht nehmen oder auch Kompromisse eingehen, das geht zu einem gewissen Teil.
Für meine Person kann ich sagen wenn ich wieder alleine unterwegs bin ist 16-18 Uhr Schluß mit fahren, da ich nicht mit dem Rad verheiratet bin und daher nicht bis 20 Uhr im Sattel sitzen muß.

Alles hat Vor und Nachteile, das sollte man für seine Person abwägen was besser für einen ist.
MfG Uwe
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#467099 - 09/13/08 10:34 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: veloträumer]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: veloträumer
[zitat=JoMo]
Es gibt ja weit mehr Reiseradler als hier im Forum angemeldet sind (und etliche davon auch aktiver sind als hier Angemeldete - darüber schreiben oder einfach nur fahren sind zwei verschiedene Dinge; - es gibt auch hier aktive Schreiber, die wenig Radreisen unternehmen und umgekehrt). Und was sind schon 11000 Leutchen gegebenüber über 100 Millionen, aus deren Länder die Forenmitglieder kommen. Die sozial schwierigste Gruppe ist meiner Erfahrung nach übrigens die deutsche - etwa 2/3 sind offenherzig ansprechbar, das andere Drittel aber seltsam verschlossen und unzugänglich.


Selbst wenn wir 1 Millionen Reiseradler wären, eine sicher vollkommen unrealistische Zahl, würden wir uns nicht andauernd über den Weg laufen, einfach weil wir nicht Berufsradfahrer sind sondern auch Arbeiter, Angestellte, Beamte, Studenten, Renter usw.

Der Deutsche Fußballbund hat mehr als sechs Millionen Mitglieder und 170.00 Mannschaften im regelmäßigen Wettkampfbetrieb und trotzdem triff man nicht ständig auf Leute, die Fußball spielen oder trainieren.
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#467137 - 09/13/08 01:25 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: ]
Martina
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In Antwort auf: Blinderelch
Ich bin jetzt 2 Jahre mit verschiedenen Partnern gefahren und muß es vorraussichtlich nächstes Jahr auch noch einmal tun(gewollt). Danach ist Schluß damit und ich fahre wieder alleine.


Ich würde dieses Posting gerne zum Anlass nehmen, die Sache aus einer Perspektive zu beleuchten, die bisher wie ich finde zu kurz kam. Und zwar würde mich bei allen, die ganz manchmal auch Urlaub machen, der keine Radreise ist bzw. sich zumindest einen solchen vorstellen können interessieren, ob sich ihre Mitreisendenpräferenzen von Radreisen von denen von Nicht-Radreisen unterscheiden. Denn bisher wurden ja sowohl radreisespezifische Gründe als auch von der Radreise völlig unabhängige Gründe fürs Alleinreisen genannt.

Ich bin ja nun durchaus auch jemand, der nur sehr schwer Kompromisse eingehen kann und der genau deshalb herzlich wenig Lust verspürt, mit anderen zusammen (bis auf wenige Ausnahmen und die fahren auch Rad...) in den Urlaub zu fahren. Ob dieser Urlaub eine Radreise oder etwas anderes ist, ist für diese Entscheidung bei mir absolut unbedeutend.

Martina
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#467142 - 09/13/08 02:03 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Uwe Radholz]
JoMo
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Zitat:
Der Deutsche Fußballbund hat mehr als sechs Millionen Mitglieder und 170.00 Mannschaften im regelmäßigen Wettkampfbetrieb und trotzdem triff man nicht ständig auf Leute, die Fußball spielen oder trainieren.


Ich fahre überwiegend in den Haupturlaubszeiten, wo man schon eine gewisse Konzentration erwarten (nicht wünschen)würde. Konnte es aber eben nicht nur subjektiv sondern absolut nicht feststellen. Es waren in diesem Urlaub auf ca. 900km keine 5 Radler.
Selbst wenn man auf der Strecke keinen trifft, so müßten auf Campingplätzen dann wenigstens einige Radler auftauchen. Da sieht man aber immer mehr und immer größere Wohnmobile.
Vor einigen Jahren meinte ich, daß es eine größere Anhzahl "Späteinsteiger" gibt. Da sah ich vermehrt ältere Paare und die auch gleich mit High-End-Ausstattung. War aber scheinbar nur eine kurze Zeiterscheinung.

jomo
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#467144 - 09/13/08 02:25 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: JoMo]
Radlfreak
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Ich hab jetzt nicht alles gelesen, möchte aber trotzdem was dazu sagen.

Grundsätzlich fahre ich sowohl gerne alleine wie auch mit Reisepartnern. Hab bisher auch unterschiedliche Erfahrungen mit Reisepartnern gemacht, und unterm Strich kann ich sagen, dass die grösste Einschränkung bei mir darin besteht, dass ich aufgrund diverser gesundheitlichen Probleme mit anderen Radler einfach nicht Schritt halten kann.
Im Gegensatz zu mir können andere erstens schneller fahren und zweitens kommen sie mit weniger Pausen und sogar mit weniger Nahrung aus.
Mein Rhythmus passt also überhaupt nicht mit dem anderer Radler zusammen, folglich bleiben für mich nur zwei Möglichkeiten:
Entweder ich fahre - wie bisher die meisten grösseren Touren - alleine, oder der Partner, sofern er wirklich mit mir zusammen fahren will, passt sich meiner Fahrleistung an.

Meine Tagestour auf Reisen läuft so ab, dass ich spätestens um 9.00 losfahre und spätestens um 18.00 ne Unterkunft ansteuere. Innerhalb diese Zeitrahmens ist es mir dann meist möglich so um 80-100 km zu fahren - guter Verpflegung vorausgesetzt, denn ich besitze keinerlei Fettreserven, von denen ich zehren kann.

Gruss Alex

Kilometerstand 72.441 km
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#467147 - 09/13/08 02:48 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Radlfreak]
JoMo
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Servus,

na da hättest du mit uns mitfahren können. Deckt sich mit diesen Eckdaten zumindest genau mit unseren Vorlieben. Das mit den Fettreserven stimmt zwar sicherlich nicht, aber ich esse zwischendurch auch gerne was gutes. Ein Grund, warum ich hauptsächlich in Italien und Frankreich unterwegs bin.
Wenn es mit anderen Partnern, egal ob auf Fußwander- oder Radwandertouren mal nicht so geklappt hat, dann auch nicht wegen solcher Daten wie: Maximal 100km, 1-2 Stunden Mittagspause usw...
Auch die Leistugsunterschiede waren es nicht. Es war die bekannte falsch ausgedrückte Zahnpastatube (mal stellvertretend gesagt). 2-3 Wochen miteinander zu verbringen stellt gewisse Anforderungen an die Toleranz. Im leicht ausgepowerten körperlichen Zustand werden dann manche Kleinigkeiten oftmals zur Streitursache. Manchmal kommt es ungeplant und ungewollt zu Etappen, die einen etwas mehr fordern. In solchem Zustand sind manche Menschen manchmal sozial etwas problematisch. Auch der Grund, warum sich erwachsene Menschen in ebensolchen Situationen auf dem Spielfeld gegenseitig anspucken oder sonstwas antun. Solche Situationen habe ich schon mit Menschen erlebt, welche im "grünen Bereich"
recht ausgeglichen gewirkt haben und somit auch über ihr eigenes Verhalten selbst mehr als überrascht waren. Solchen Schwierigkeiten kann man dann nur durch Solotouren aus dem Weg gehen. Ist ja auch keine Sünde.

Gruß
jomo
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#467181 - 09/13/08 04:59 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
KnobiWanKenobi
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Doppelter Beitrag
Grüße

KnobiWanKenobi

Edited by KnobiWanKenobi (09/13/08 05:05 PM)
Edit Reason: Doppelt
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#467183 - 09/13/08 05:03 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
KnobiWanKenobi
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In Antwort auf: Wolkenberg
Hallo Martina,



Wahrscheinlich ist das so. Wenn ich im Winter drei mal die Woche laufe, muss ich Zeit, Abnutzungskosten für Laufschuhe usw. investieren. Ich bezeichne das als einen Aufwand, für den ich keine Entschädigung bekomme.


Die Gegenleistung / Entschädigung für diese "Aufwände" ist doch dann Spaß an der Sache, Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit, Gewinn an Lebensqualität usw.
Wo klemmst es da mit der mangelnden Entschädigung?
Grüße

KnobiWanKenobi
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#467206 - 09/13/08 06:24 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Reimund
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Wenn wir als Paar eine Radreise machen geht es wenigen um Höhenmeter, Distanzen, noch was irgendetwas wiegt, wenn wir ein Problem haben so klären wir es unter uns, und so haben wir wenig was wir im Forum klären könnten.

Aus diesem Grund schreiben Paar Radler bestimmt weniger Beiträge als Einzelradler.


Herzliche Grüße vom Reimund
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#467223 - 09/13/08 07:29 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Reimund]
Wolkenberg
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Zitat:
Wenn wir als Paar eine Radreise machen geht es wenigen um Höhenmeter, Distanzen, noch was irgendetwas wiegt,

Hallo Reimund,

Eine sehr vernünftige Einstellung.
Zitat:
wenn wir ein Problem haben so klären wir es unter uns, und so haben wir wenig was wir im Forum klären könnten.

Es käme mir auch nicht in den Sinn partnerschaftliche Probleme im Forum aus zu breiten.
Zitat:
Aus diesem Grund schreiben Paar Radler bestimmt weniger Beiträge als Einzelradler.

Das halte ich allerdings für eine sehr gewagte Theorie. grins

Gruß Ludwig
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#467239 - 09/13/08 09:16 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
Dittmar
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In Antwort auf: Martina

Und zwar würde mich bei allen, die ganz manchmal auch Urlaub machen, der keine Radreise ist bzw. sich zumindest einen solchen vorstellen können interessieren, ob sich ihre Mitreisendenpräferenzen von Radreisen von denen von Nicht-Radreisen unterscheiden.

Martina


Beim mir gibt es insofern Unerschiede, dass ich einige Freunde habe, die eher ungern Radfahren, oder zumindest nicht den ganzen Tag Rad fahren wollen, mit denen ich aber sofort anderen Urlaub machen würde.

Interessant in dem Zusammenhang war eine Radtour mit Leuten, die ich aus der Arbeit und dem Wohnen in einem Behindertenwohnprojekt kannte. Das war von vornherein recht klar, dass es keine großen Probleme geben würde, wir hatten im Alltag genügend kleine und große Probleme lösen müssen, ohne eine gewisse Toleranz und Flexibilität wäre wir da schon untergegangen.
Gruß

Radreisebilder: http://picasaweb.google.de/arfeis
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#467283 - 09/14/08 09:21 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
DyG
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Hallo Ludger,

meine persönliche erfahrung geht ganz klar in die richtung, dass ich mir mittlerweile sehr gut überlege, mit wem ich eine radreise unternehmen würde, so dass von den wenigen leuten, mit denen man sowas tatsächlich durchführen könnte, noch wieder einige wegfallen, obwohl's vielleicht von der zeitplanung, kondition und dem ganzen rest passen würde - was nützt mir das aber, wenn mir dann in meinem URLAUB, was es ja immerhin sein soll, die ganze zeit jemand auf die nerven geht, den ich nur mitgenommen hab, um nicht allein zu fahren? zum glück ist das bis jetzt nur einmal verschärft vorgekommen, aber das hat mich schon davon geheilt jedem, der interesse zeigt, anzubieten mitzufahren. oder ich führe vorher mit demjenigen, vor allem mit leuten, deren erste radreise das wäre, eine art probetour über ein wochenende oder so durch, um zu schauen, ob ich mit demjenigen zurechtkomme sowie derjenige mit mir und dem radreisen.
und anderen leute, mit denen man durchaus gerne fahren würde, mangelt es dann eben an zeit und interesse. aber so isses eben und wenn ich jedesmal warten würde, bis jemand mitfährt, käme vielleicht nie eine reise zustande.

übrigens bin ich am freitag erst von einer reise zu zweit wiedergekommen und werde voraussichtlich dazu trotzdem einen bericht veröffentlichen. zwinker

viele grüße, Richi

Edited by DyG (09/14/08 09:22 AM)
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#467288 - 09/14/08 09:37 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
HyS
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Zitat:
Ist der radreisende Tourenradler (siehe hier) - auf gut Deutsch listig - dermaßen sozial inkompatibel, daß keiner, der ihn kennt, ihn begleiten will ?

Das kann man so sagen.
Eine gemeinsame Radreise fordert so viel soziale Kompatibilität, wie eine Ehe, eher sogar mehr. Während Ehepaare zumindest tagsüber getrennte Wege gehen und gute Freunde meist nur ein paar Stunden zusammen sind, sind Radreisende meist 24 Stunden am Tag zusammen und das über Wochen oder Monate. Es besteht kaum eine Chance sich mal aus dem Weg zu gehen oder etwas für sich persönlich zu entscheiden, ohne das es den anderen Betreffen würde.
Für mich ist es eher verwunderlich, das es außer bei Paaren überhaupt gemeinsam Radreisende gibt.
*****************
Freundliche Grüße
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#467295 - 09/14/08 10:35 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: HyS]
Toury
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Ich werde übernächste Woche meine erste Reise alleine machen, natürlich mit dem Rad(aber nur 1 Woche). Tagsüber beim radln ist es sicher fast wurscht, ob alleine oder zu zweit, aber so abs. bei Bierchen oder Weinchen ist es doch auch immer schön, ein bisschen die Eindrücke vom Tag zu beschnacken und die Pläne für den nächsten Tag zu machen usw. Aber ich freue mich total auf diese neue Erfahrung und bin ganz gespannt, was diese Woche so bringt. Im Übrigen bin ich ganz begeistert von diesem Forum und den vielen tollen Tipps, die man hier finden und suchen kann.
Reisen ist tödlich für die Vorurteile (Marc Twain)
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#467319 - 09/14/08 12:59 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Toury]
Gaby Schweiz
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Hallo zusammen

Ich habe mich jetzt tatsächlich durch alle Beiträge gelesen.... und zwar darum, weil mich das Thema immer wieder beschäftigt. Interessant, dass es scheinbar auch anderen so geht.

Ich habe bis jetzt zwei 2-wöchige Radreisen gemacht (zweimal vom Bodensee nach Venedig), beide Male alleine. Bei meiner diesjährigen Reise hatte ich schon nch 2-3 Tagen das Gefühl, es wäre schön eine Begleitung zu haben. Habe mir auch vorgenommen, fürs nächste Jahr jemanden zu suchen, wenigstens für eine Teilstrecke. Aber nach ein paar Tagen wieder zuhause war für mich schon klar, dass ich auch nächstes Jahr alleine losziehen werde.

Ich denke, es ist einfach der Wunsch, zwei Wochen der insgesamt 52 verfügbaren Wochen eines Jahres mit mir alleine zu verbringen. Mich nur mit meinen eigenen Ansprüchen und Wünschen auseinander zu setzen. Meinen Gedanken nachzuhängen, mir selber wieder etwas näher zu kommen. Vielleicht hat das gar nichts mit dem Radeln zu tun. Das könnte ich auch auf einer Alphütte tun oder zu Fuss den Pilgerweg machen. Aber da ich Radeln schön finde mache ich dieses jährliche "mit mit selber zusammensein" halt auf dem Fahrrad.

Gruss vom Bodensee
Gaby
Auf der Suche zu bleiben, ohne zu finden, ist besser, als nur das Gefundene zu hüten (Ernst Reinhart)
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#467458 - 09/14/08 08:55 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Lucas
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Ich fahr' auch alleine weil ich schlechte Erfahrungen mit +2 Personen Gruppen hatte.

Wie es schon gesagt wurde, könnte ich auch locker 1 Jahr lang im Wildnis wohnen - ohne zu meckern. Ich glaube Tourenradler die alleine fahren, von besonderer Beschaffenheit sind - sie haben mehr Asketenblut in den Adern und sind mehr selbständig, kreativ etc als andere "normale" Menschen. Topatleten werden vergöttlicht - aber wenn sie keine Massage, ein 5 Star Hotelzimmer und Haute Cuisine bekommen sind sie null und nix am nächsten Tag. Das sind unsere Stärken - wenn alles zensiert ist leisten wir weiter.

Freunde von mir fragen auch immer warum ich alleine fahre. Ich antworte immer das ich sooooooo viele Menschen treffe und bla bla bla. Dann schweigen sie. Aber für mich ist es nur eine Ausrede damit ich nicht als kompletter Depp erfasst werde. In diesen Zeiten ist Quantität nähmlich so wichtig: Die Qualität einer Party wird heute von der Anzahl der Gäste beurteilt - und gar nicht ob 5 Menschen es lustig hatten.

Ich könnte mir durchaus eine Fahrradtour zu zweit vorstellen. Aber dann darf es nicht ambitioniert sein wie wenn ich 200 km jeden Tag für 50 Tage fahre. Dann wäre es mit Omas Stahlesel, 1 Gang, Ein Pappkoffer auf dem Gepäckträger und dann in Scheunen pennen.

Übrigens finde ich USA/Kanada als die fahhradfreundlichsten Länder bis jetzt. Stellt euch mal folgendes vor: Man fährt mit seinem Rad in einer kleinen Stadt (5000-10000 Einwohner) irgendwo in USA gegen 16 Uhr herum. Während du auf der main street mit etwa 15 kmh nach einem Laden guckst kommt plötzlich von hinten ein Auto und während des fahren rollt die hübsche Frau (35 Jahre alt - eindeutig Mutter) und fragt mich ob ich bei denen nicht essen und schlafen möchte - sie wohnten gerade um die Ecke ... und all dies während des fahrens ....

Liebe Leut' - sowas kann ich mir gar nicht in Europa vorstellen - und war ich damals in USA mit anderen unterwegs, hat die nette Frau wahrscheinlich nicht gefragt.

Mahlzeit, der lucas
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Off-topic #467460 - 09/14/08 09:08 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Lucas]
tkikero
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In Antwort auf: Lucas
... (35 Jahre alt - eindeutig Mutter) ...


Wie war denn das festzustellen? Kindersitze oder Spielzeug oder die Kinder selbst im Auto?

Edited by tkikero (09/14/08 09:09 PM)
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#467464 - 09/14/08 09:29 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
Martina
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In Antwort auf: Wolkenberg

Wenn Du 61 bist, werde ich höchstwahrscheinlich nicht mehr hier aktiv sein um Deine aktuelle Meinung zu diesem Thema zu erfragen.


Ich hoffe, dass du dich irrst und auch noch in 18 Jahren so fit wie ein Turnschuh bist, aber leider kann das niemand von uns letztlich bestimmen.

Zitat:

aber was die Einstellung zum Thema Sport betrifft, liegen wir meilenweit auseinander.


Das hat vielleicht gar nicht soviel mit der Einstellung zum Sport als mit der zum Leben zu tun. Ich bin nämlich ehrlich gesagt ein ziemlicher Fatalist, der nicht wirklich daran glaubt, mit seinem Verhalten etwas grundlegend ändern zu können. Ich weiß selbstverständlich wirklich nicht, wie ich mit 61 über dieses Thema denken werde, aber ich weiß sicher, dass mein eigenes Tun nur einen sehr begrenzten Einfluss auf meine Fitness mit 61 haben wird. So bin ich z.B. gar nicht wirklich frei in der Entscheidung, Sport zu treiben. Hätte mein Mann plötzlich keine Lust mehr mit mir Tandem zu fahren bzw. könnte es nicht mehr, würde sich meine Jahreskilometerzahl erheblich reduzieren, denn aufgrund meiner Sehbehinderung kann ich nicht beliebig lange und auch nicht beliebig schnell Solorad fahren. Ich müsste Z.B. aufs Laufen umsteigen, müsste überprüfen in wieweit meine Gelenke das aushalten etc.

Der zweite Grund, warum ich eine andere Einstellung zum Sport habe ist noch einfacher: ich kann mir den Luxus, Sport für wichtig zu halten nicht leisten, weil ich dazu schlicht zu unsportlich bin. Ich weiß inzwischen, dass ich selbst nach jahrelangem Radfahren nicht das Niveau erreiche, auf dem die meisten hier im Forum beginnen. Die logische Konsequenz ist, dass ich auch von keiner sporttreibenden Gruppe akzeptiert werde. Man spürt ja (und deshalb ist mein Beitrag auch nicht off topic) gerade in diesem Thread in manchen Beiträgen eine unglaubliche Verachtung gegenüber denen, die die eigenen Leistungen nicht bringen und leitet zum Teil sehr selbstverständlich das Recht daraus ab, sich selbst für einen besseren Menschen zu halten. Ja sogar unter den Radreisenden selbst werden noch Hierarchien gefordert.
Auch wenn ich es wollte: ich könnte hier keinen Beitrag schreiben, dass ich allein fahre, weil mir alle anderen zu lahm und zu weicheiig sind, ganz im Gegenteil. Auch bei den vielzitierten Kollegen gehe ich zum größten Teil davon aus, dass sie ähnliche wenn nicht bessere 'Leistungen' auf Radreise als ich bringen könnten wenn sie denn Interesse daran hätte. Dass sie das nicht haben ist ihr gutes Recht.

Martina, entsetzt ob des Standesdünkels der aus vielen Beiträgen spricht
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#467467 - 09/14/08 09:49 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Reimund]
tkikero
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In Antwort auf: Reimund
...

Aus diesem Grund schreiben Paar Radler bestimmt weniger Beiträge als Einzelradler.
...


Beiträge oder Reiseberichte?

Es soll auch gefälschte Reiseberichte geben. Da ist es natürlich vorteilhaft, alleine "unterwegs" gewesen zu sein.
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#467478 - 09/15/08 05:56 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
Getorix
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Hallo, Martina,
RESPEKT! Ein mutiger Beitrag! Schöne Woche - Peter
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Off-topic #467479 - 09/15/08 05:57 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
StephanZ
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In Antwort auf: Martina

Der zweite Grund, warum ich eine andere Einstellung zum Sport habe ist noch einfacher: ich kann mir den Luxus, Sport für wichtig zu halten nicht leisten, weil ich dazu schlicht zu unsportlich bin. Ich weiß inzwischen, dass ich selbst nach jahrelangem Radfahren nicht das Niveau erreiche, auf dem die meisten hier im Forum beginnen. Die logische Konsequenz ist, dass ich auch von keiner sporttreibenden Gruppe akzeptiert werde.


Halte ich bis auf den letzten Satz falsch. Ich gehöre auch zu diesem Typus, der eher weiter unten anfangen muss und sich nie auf diese Höhen schwingen wird. Aber die Erkenntnisse von Trainingslehre und Biomechanik sind deswegen trotzdem für mich geltend. Ich kann also mein Niveau auch ändern. Berge waren mal für mich: Geht nicht, jetzt fahre ich sie halt ganz langsam hoch.

Ich bin momentan durch eine Muskelverkürzung sozusagen außer Gefecht gesetzt. Und ich merke, wie mir de Bewegung fehlt. Und sozusagen ist das Radfahren wichtig für mich. Das fällt dann unter den Begriff Gesundheitssport.

GS
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#467480 - 09/15/08 06:02 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
HyS
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In Antwort auf: Martina

...Auch wenn ich es wollte: ich könnte hier keinen Beitrag schreiben, dass ich allein fahre, weil mir alle anderen zu lahm und zu weicheiig sind, ganz im Gegenteil. ...

Warum denn nicht? Ich finde es gut, wenn jemand aus realistischer Selbsteinschätzung alleine fährt, weil er eben gerade nicht ein lahmes Weichei animiert hat ihn zu begleiten und es dann auf der Reise zu quälen.
Wenn man Reisen macht, die nichts für Weicheier sind, dann ist das nur eines von vielen Kriterien, die die Anzahl der möglichen Begleiter einschränkt. Wenn jemand gerne schnell fährt ein weiteres.
Einer der vielen Gründe für Einzelreisende sind eben die großen Unterschiede zwischen den verschiedenen Reisradlergruppen. Mit Standesdenken im negativen Sinne hat das wenig zu tun. Kein harter, schneller Reiseradler muß sich von einem Gleichstellungsbeauftragten ein lahmes Weichei als Reisebegleiter vorschreiben lassen. grins zwinker
*****************
Freundliche Grüße
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#467493 - 09/15/08 07:11 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: HyS]
sdob
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Hallo!

Gerade in diesem Sommer habe ich mir über dieses Thema viele Gedanken gemacht.
Ich war gut drei Wochen in Polen unterwegs, einmal quer durch den Süden; mit Bergen, Städten, Regen, Sonne, auch eine große Reparatur war nötig, etc... Sehr abwechslungsreich also und sehr, sehr schön.
In der ersten Woche bin ich alleine gefahren und habe dann einen guten Freund in Breslau am Bahnhof eingesammelt. Zu zweit sind wir dann bis zur ukrainischen Grenze und nördlich nach Lublin weiter gefahren.
Es waren zwei komplett unterschiedliche Phasen.
Und auch, wenn wir in der Fahrweise, dem Tagesrhythmus und einigem Anderen sehr unterschiedlich sind, wir also beide Kompromisse eingehen mussten, möchten wir diese Zeit nicht missen. Ich hätte sehr vieles nicht erlebt und mich vieles alleine einfach nicht getraut, wäre einige Wege nicht (weiter) gefahren, hätte vielleicht nicht mal wild gezeltet.
Im Nachhinein hätte ich es spannend gefunden, wie es wohl NACH der Zweisamkeit gewesen wäre, noch eine Woche alleine zu fahren. Am Anfang kam ja einiges Zusammen, wie, dass ich mich an das Land, die Sprache etc. gewöhnen musste...und ans Alleinesein nach dem trubeligen Arbeitsalltagsleben. Das war oft sehr schön, aber auch nicht immer leicht.
Und so großartig und romantisch es auch klingt oder sich hier im Forum lesen lässt, wenn jemand alleine um die Welt radelt oder jährlich seine Touren fährt. Dafür bin ich letztlich einfach zu schissig! Zumindest kann ich das nicht komplett genießen und bin auch immer wieder recht angespannt. Schade - aber isso. Dennoch werde ich nicht müde werden, es immer wieder zu testen und auszureizen.
Denn die Form des Fahradurlaubs mit Zelt und Kocher ist schon eine der schönsten Sachen, die es gibt.

Zu meinem Freund muss ich sagen, dass es wirklich nicht alltäglich ist, jemanden zu kennen, mit dem eine solche Reise geht. Eigentlich kennen wir uns nur aus einer dreimonatigen WG-Phase vor acht Jahren und sporadischem Kontakt per Telefon. Er war schon mal mit dem Rad in Polen, vier Wochen alleine im Norden. So rief ich ihn wegen ein paar Fragen kurz vor meiner Reise, an...und plötzlich meinte er:"Wann fährst denn Du eigentlich?" Wir hatten keinerlei gemeinsame Vorbereitungszeit und wussten trotzdem, dass es klappen würde und können uns beide niemand anderen vorstellen, mit dem das so funktioniert. (Obwohl er zB nie einen Kocher dabei hatte und mir das Kochen sehr wichtig ist u.a.). Sicher ein Glücksfall. Und als ich nach anfänglich widerstrebenden Gefühlen, dass da jemand einen anderen Urlaub aus meinem Urlaub macht, entschieden habe, dass er ruhig kommen solle (hätte ja auch nein sagen können), habe ich es als Herausforderung an mich, meinen Egoismus, meine Arroganz gesehen und gehofft, vieles Bereichernde zu erleben, was ich alleine nie gesehen und erlebt hätte. Und so kam´s.
Dazu hatten wir einfach mal wieder eine längere Zeit zusammen, in der wir uns wieder ein Stück mehr kennengelernt haben.

Natürlich wünsche ich mir auch eine Tour alleine, bei der ich so sorglos und voller Vertrauen alles so machen kann, wie wir es zu zweit erlebt haben. Aber so bin ich nicht - vielleicht immer ein Stückchen mehr?!...
Und die Vorstellung, bei aufziehendem Gewitter alleine im Zelt zu liegen oder mit immer lauter werdender Nabe (weil im A.....) bei Dauerregen auf Auschwitz zu zufahren oder vorübergehend Probleme mit der Visa-Karte zu haben...die Vorstellung möchte ich lieber nicht in die Tat umgesetzt wissen.
Ich weiß nicht, ob ich alleine durchgehalten hätte.

Soweit dieser, sicher teilweise off-topice, Reisebericht.

Sorry, dass es so lang geworden ist.

Liebe Grüße,
sdob
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#467514 - 09/15/08 08:31 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: HyS]
natash
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In Antwort auf: HvS
Mit Standesdenken im negativen Sinne hat das wenig zu tun. Kein harter, schneller Reiseradler muß sich von einem Gleichstellungsbeauftragten ein lahmes Weichei als Reisebegleiter vorschreiben lassen. grins zwinker
aber er muss auch nicht raushängen lassen, dass er dieses oder jenes "Weichei" verachtet und sich für einen ganz tollen, harten Hecht hält. Jemand der sich tatsächlich jenseits der "Weicheigrenze" (ich dachte solche Bezeichnungen streicht man im Alter jenseits der 30 aus seinem Sprachgebrauch)befindet, hat spätpubertäre Pfauallüren nämlich nicht nötig. Der(oder die)kann sich zeitweilig aus Gründen der Geselligkeit auch mal mit Schwächeren zusammentun und dann wieder trennen und alleine weiterbrettern. Je weiter eine Reise geht, desto schwieriger sind dauerhafte Partnerschaften, was aber ein kurzzeitiges Zusammenfahren durchaus zur erfreulichen Abwechslung machen kann. Auch für die "ganz harten Kerle". Wenn´s nicht passt kann ja jederzeit alleine weitergefahren werden, immerhin sind wir ja alle erwachsen, wenn auch im Verlauf des einen oder anderen Fadens zuweilen ein ganz anderer Eindruck entsteht. zwinker
LG nat

Edited by natash (09/15/08 08:32 AM)
Edit Reason: Tippfehler
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#467523 - 09/15/08 09:15 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: natash]
DyG
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In Antwort auf: natash
In Antwort auf: HvS
Mit Standesdenken im negativen Sinne hat das wenig zu tun. Kein harter, schneller Reiseradler muß sich von einem Gleichstellungsbeauftragten ein lahmes Weichei als Reisebegleiter vorschreiben lassen. grins zwinker
aber er muss auch nicht raushängen lassen, dass er dieses oder jenes "Weichei" verachtet und sich für einen ganz tollen, harten Hecht hält. Jemand der sich tatsächlich jenseits der "Weicheigrenze" (ich dachte solche Bezeichnungen streicht man im Alter jenseits der 30 aus seinem Sprachgebrauch)befindet, hat spätpubertäre Pfauallüren nämlich nicht nötig. Der(oder die)kann sich zeitweilig aus Gründen der Geselligkeit auch mal mit Schwächeren zusammentun und dann wieder trennen und alleine weiterbrettern. Je weiter eine Reise geht, desto schwieriger sind dauerhafte Partnerschaften, was aber ein kurzzeitiges Zusammenfahren durchaus zur erfreulichen Abwechslung machen kann. Auch für die "ganz harten Kerle". Wenn´s nicht passt kann ja jederzeit alleine weitergefahren werden, immerhin sind wir ja alle erwachsen, wenn auch im Verlauf des einen oder anderen Fadens zuweilen ein ganz anderer Eindruck entsteht. zwinker
LG nat


Hallo Natash,

der letztliche unterschied hier zwischen denen, die solche äußerungen treffen und dem rest, der es in worten wie "finde niemanden auf meinem sportlichen/konditionellen niveau" ausdrückt, liegt doch quasi nur im sprachgebrauch und nicht groß in der persönlichen einstellung.
außerdem ist das ja für viele, wie oft hier zu lesen, kein alleiniger grund alleine zu reisen. und jemanden mitzuhaben heißt immer kompromisse einzugehen, wie ebenfalls oft festgestellt. jemanden mitzuhaben KANN also eine nette abwechslung sein, aber in der gestaltung des eigenen urlaubs sollte doch jeder so frei sein selbst zu entscheiden, ob er sich in jener zeit überhaupt nach gesellschaft sehnt oder eben gänzlich für sich alleine sein möchte und mal keine rücksicht auf andere nehmen will, was er vielleicht sonst ständig tun muss. dann kann man doch für ein, zwei wochen ruhig mal den egoisten raushängen lassen und sich für einen mordsmäßig starken und abgebrühten burschen halten, man stört doch alleine in der zeit auch niemanden damit...
des weiteren hab ich den thread komplett gelesen und kann mich eigentlich nicht an sachen wie "verachtung von weicheiern" erinnern, kann aber sein das mir das entfallen ist.


viele grüße, Richi
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#467530 - 09/15/08 09:36 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: natash]
iassu
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In Antwort auf: natash
aber er muss auch nicht raushängen lassen, dass er dieses oder jenes "Weichei" verachtet und sich für einen ganz tollen, harten Hecht hält

Natürlich nicht. Denn es gibt eben große Unterschiede in der "Leistungs"fähigkeit auf dem Rad. Ich habe ebenso nicht den Eindruck, daß hier verachtend auf niedrigere Niveaus herabgesehen wird. Meiner Meinung nach liegt es auch anders. Jede/r der seine Möglichkeiten ausschöpft auf der Radtour, befindet sich dann an seinen Grenzen. Das ist quasi die qualitative Ebene. Und hier gibt es dann keine Unterschiede. Was dabei quantitativ herausspringt, wieviele km und HM das im einzelnen geworden sind, steht auf einem anderen Blatt.

Das Alleinstellungsmerkmal, das Radreisenwollen von fast allen anderen Arten von Freizeit-/Urlaubsbetätigung unterscheidet, ist, daß sich der Großteil der Menschen überhaupt nicht vorstellen kann, sich anhaltend und jeden Tag auf´s Neue körperliche Leistung abzuverlangen. Das ist meistens der Inbegriff des Gegenteils von Urlaub. Und weil es von der erstgenannten Sorte Menschen eben nur eine begrenzte Anzahl gibt, radeln die überwiegend allein. Die sozialen Beweggründe kommen dann noch dazu.
Andreas
...in diesem Sinne. Andreas
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#467532 - 09/15/08 09:39 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: iassu]
szaffi
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In Antwort auf: iassu

Das Alleinstellungsmerkmal, das Radreisenwollen von fast allen anderen Arten von Freizeit-/Urlaubsbetätigung unterscheidet, ist, daß sich der Großteil der Menschen überhaupt nicht vorstellen kann, sich anhaltend und jeden Tag auf´s Neue körperliche Leistung abzuverlangen. Das ist meistens der Inbegriff des Gegenteils von Urlaub. Und weil es von der erstgenannten Sorte Menschen eben nur eine begrenzte Anzahl gibt, radeln die überwiegend allein. Die sozialen Beweggründe kommen dann noch dazu.
Andreas


Das könnte von mir aus so stehenbleiben !
Gruss
Christian
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#467536 - 09/15/08 09:48 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: iassu]
Martina
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In Antwort auf: iassu
Das Alleinstellungsmerkmal, das Radreisenwollen von fast allen anderen Arten von Freizeit-/Urlaubsbetätigung unterscheidet, ist, daß sich der Großteil der Menschen überhaupt nicht vorstellen kann, sich anhaltend und jeden Tag auf´s Neue körperliche Leistung abzuverlangen.


Stimmt das wirklich? Ich weiß, dass ich jetzt gleich wieder Gefahr laufe, mich in eine Diskussion zu verstricken, was körperliche Leistungen sind, aber Radreisen ist doch nun wirklich nicht die einzige körperliche Aktivität, die man im Urlaub machen kann. Früher sind meine Eltern wandern gegangen. Gut, sie hatten ein festes Quartier, aber die Gehzeiten waren in der Regel länger als meine täglichen Fahrzeiten heute auf dem Rad. Meine golfspielende Kollegin mach Golfurlaub und bespielt dort täglich einen anderen Platz, andere gehen reiten, tauchen, segeln, surfen etc.

Meiner Ansicht nach ist der den ganzen Tag am Strand und abends in der Bar rumhängende Pauschalurlauber genauso ein Klischee wie der sich Leistungen abverlangende Reiseradler.

Martina
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Off-topic #467543 - 09/15/08 09:57 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
JohnyW
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Hi,

an Klischees ist sehr oft etwas wahres dran...

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#467545 - 09/15/08 10:02 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: iassu]
tkikero
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In Antwort auf: iassu

Das Alleinstellungsmerkmal, das Radreisenwollen von fast allen anderen Arten von Freizeit-/Urlaubsbetätigung unterscheidet, ist, daß sich der Großteil der Menschen überhaupt nicht vorstellen kann, sich anhaltend und jeden Tag auf´s Neue körperliche Leistung abzuverlangen. ...


Das mit dem Großteil relativiert sich, wenn man die Wanderer in die Betrachtung miteinbezieht. Das ist eine große Gruppe! Und nach meinen Eindrücken ist der so genannte "Aktivurlaub" wieder "in".

Ich finde die Aussage "Radreisen sind oft Solotouren" sehr abhängig von der Definition von "Radreise". Die Rentner und Pensionäre, die 1 Woche einen Flussradwanderweg abradeln sind meistens in Gruppen, oft sogar in größeren Gruppen, unterwegs. Vielleicht hat man im Alter stärker das Bewusstsein, dass man (z.B. aus gesundheitlichen Gründen) besser in einer Gemeinschaft unterwegs ist, vielleicht hat man im Alter sowieso schon ausreichend einsame Stunden im Alltag ... ich bin selbst zu jung, um das beurteilen zu können.

Wer sehr aufs alleine Radeln erpicht ist, der sollte ab- und zu sicherstellen, dass er nicht unter dem Christopher McCandless Syndrom leidet ...



Edited by tkikero (09/15/08 10:03 AM)
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#467553 - 09/15/08 10:45 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
iassu
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Es geht vielleicht auch nicht darum, körperlich aktiv zu sein oder nicht, sondern um das wie der körperlichen Aktivität. Wandern, Tennis, Schwimmen, Kanufahren, was auch immer, beinhaltet nicht die dem Radreisen typische Verbindlichkeit. Wenn ich einmal losgeradelt bin und eine vielwöchige Reise antrete, dann bin ich diesem Entschluß in ganz anderem Maße unterworfen, ja manchmal ausgeliefert, als wenn ich einige Tage (und darum wird es sich doch meistens handeln; und wenn nicht, dann ist die Anzahl wiederum so gering, wie beim Reiseradeln) vom gleichbleibenden Quartier aus sportlichen Unternehmungen zuwende. Und ja, ich weiß, man kann auch mit dem Zug heimfahren und man kann Ruhetage einlegen. Aber der Qualitätsunterschied bleibt. Und das ist es schließlich auch, was die Begeisterung ausmacht. bei mir jedenfalls.
Andreas
...in diesem Sinne. Andreas

Edited by iassu (09/15/08 10:47 AM)
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#467554 - 09/15/08 11:02 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: iassu]
Martina
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In Antwort auf: iassu
Wenn ich einmal losgeradelt bin und eine vielwöchige Reise antrete, dann bin ich diesem Entschluß in ganz anderem Maße unterworfen, ja manchmal ausgeliefert, als wenn ich einige Tage (und darum wird es sich doch meistens handeln; und wenn nicht, dann ist die Anzahl wiederum so gering, wie beim Reiseradeln) vom gleichbleibenden Quartier aus sportlichen Unternehmungen zuwende. Und ja, ich weiß, man kann auch mit dem Zug heimfahren und man kann Ruhetage einlegen. Aber der Qualitätsunterschied bleibt. Und das ist es schließlich auch, was die Begeisterung ausmacht. bei mir jedenfalls.


Tja ich bin doch ein Weichei. Ich habe definitiv keinen Spaß daran, mich einer Sache auszuliefern und mache deshalb höchst selten Radreisen, bei denen ich zu einem bestimmten Termin an einer bestimmten Stelle sein muss. Und ich überlege mir sehr genau, was ich mache, wenn ich nicht mehr können/wollen sollte.

Martina
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#467557 - 09/15/08 11:11 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
iassu
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Darum geht es glaube ich im Moment nicht. Sondern darum, wo der Unterschied ist zwischen jemandem, der für eine Woche in die Berge fährt um dort Tageswanderungen zu machen und einem, der für zwei, drei, sechs Wochen aufbricht und jeden Abend woanders sein will und dazu nur seine eigene Aktivität und sein Fahrrad zur Verfügung hat. Von Weltumradlern will ich ja schon garnicht sprechen.
Andreas
...in diesem Sinne. Andreas
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#467563 - 09/15/08 11:44 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: iassu]
tkikero
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In Antwort auf: iassu
Darum geht es glaube ich im Moment nicht. Sondern darum, wo der Unterschied ist zwischen jemandem, der für eine Woche in die Berge fährt um dort Tageswanderungen zu machen


Zu mehrwöchigen Hüttenwandertouren im Hochgebirge, eventuell mit Biwak zwischendurch, sehe ich keinen Unterschied mehr. Bei solchen Touren beobachte ich meistens Gruppen, der Einzelbergwanderer/steiger ist doch eher selten, und wenn, dann ist es einer aus der Reinhold Messner Klasse ... ; Von Bergtouren Solo wird auch meistens abgeraten.
Vielleicht ist eine Radreise nicht gefährlich genug? Nur was für Weicheier zwinker

Edited by tkikero (09/15/08 11:49 AM)
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#467569 - 09/15/08 12:02 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: tkikero]
veloträumer
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In Antwort auf: tkikero
Von Bergtouren Solo wird auch meistens abgeraten.
Vielleicht ist eine Radreise nicht gefährlich genug? Nur was für Weicheier zwinker

Mit Blick auf meine Solo-Radreisen habe ich schon oft von Nichtradlern die Frage gehört: Ist das nicht gefährlich? (z.B. Verunglücken mit dem Rad in doch sehr einsamen Gebieten) Der Umstand, dass ich zudem ohne Handy unterwegs bin, sorgt nochmal zusätzlich für Sorgenfalten auf der Stirn. "Wenn ich mal auf einer Abfahrt den Berg runterstürze, was dann?" heißt es. Meine Standardantwort: "Dann bin ich sowieso tot..." grins
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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Edited by veloträumer (09/15/08 12:02 PM)
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#467575 - 09/15/08 12:16 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: iassu]
Uli
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Zitat:
Sondern darum, wo der Unterschied ist zwischen jemandem, der für eine Woche in die Berge fährt um dort Tageswanderungen zu machen und einem, der für zwei, drei, sechs Wochen aufbricht und jeden Abend woanders sein will und dazu nur seine eigene Aktivität und sein Fahrrad zur Verfügung hat.

Da es in der Diskussion momentan primär um die körperliche Anstrengung geht: Fast keiner. Der einzige wirkliche Unterschied sind die wechselnde tägliche Unterkunft und der zeitliche Aufwand, den man dafür treiben muss.

Ansonsten ist die mittlerweile aufgekommene Diskussion recht interessant, aber m.E. auch weit von der ursprünglichen Fragestellung entfernt. Meine Antwort auf diese: Sind sie gar nicht, wenn man alle mehrtägigen Radreisen betrachtet. Es gibt nur wesentlich mehr Soloradler, die von Ihren "großen" Touren berichten als Gruppenradler, die von Passau nach Wien geradelt sind. Deren Anzahl ist hingegen um ein Vielfaches größer.

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#467587 - 09/15/08 01:28 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Uli]
sdob
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Danke Uli!
Ich denke auch, dass es viele Menschen gibt, die oft in kleinen Gruppen oder auch zu zweit unterwegs sind, aber nie auch nur eine Minute in einem Forum zubringen, um einerseits Tipps und Anregungen zu erhalten und andererseits von Ihrer Reise zu berichten.
Vielleicht, so eine evtl. gewagte These, hat es ein derart Reisender auch gar nicht nötig, sein Mitteilungsbedürfnis hier zu befriedigen (ich scheinbar schon wirr ) . Denn wenn man nicht alleine reist, hat man sich ja bereits ausgetauscht und mitgeteilt. Nämlich direkt während des Reisens.
Meine Mutter z.B. fährt so. Eine bis zwei Wochen, oft auch nur ein langes Wochenende und viel in der Region. Münsterland, Wendtland, Fünf-Flüsse-Tour, Weser, Donau...etc...Klar reist sie sicher etwas langsamer als ich, ist aber öfter unterwegs und an sehr unterschiedlichen Orten. Auch stets selbstorganisiert und manchmal mit dem Zelt (oder Heuherberge, Pension...). Und es gibt sicher viele solcher Aktivurlauber.

Gruß,
sdob
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Off-topic #467637 - 09/15/08 06:01 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
Wolkenberg
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Zitat:
Das hat vielleicht gar nicht soviel mit der Einstellung zum Sport als mit der zum Leben zu tun. Ich bin nämlich ehrlich gesagt ein ziemlicher Fatalist, der nicht wirklich daran glaubt, mit seinem Verhalten etwas grundlegend ändern zu können.

Damit muss man wohl leben.
Zitat:
Der zweite Grund, warum ich eine andere Einstellung zum Sport habe ist noch einfacher: ich kann mir den Luxus, Sport für wichtig zu halten nicht leisten, weil ich dazu schlicht zu unsportlich bin.

Wenn man sich das lange genug einredet, oder eingeredet bekommt, glaubt man es am Ende womöglich.
Zitat:
Man spürt ja (und deshalb ist mein Beitrag auch nicht off topic) gerade in diesem Thread in manchen Beiträgen eine unglaubliche Verachtung gegenüber denen, die die eigenen Leistungen nicht bringen und leitet zum Teil sehr selbstverständlich das Recht daraus ab, sich selbst für einen besseren Menschen zu halten. Ja sogar unter den Radreisenden selbst werden noch Hierarchien gefordert.

Ich hoffe, das Du diese Thesen nicht aus meinen Beiträgen heraus gelesen hast.
Zitat:
Auch wenn ich es wollte: ich könnte hier keinen Beitrag schreiben, dass ich allein fahre, weil mir alle anderen zu lahm und zu weicheiig sind, ganz im Gegenteil.

Habe ich hoffentlich auch nicht.
Zitat:
Auch bei den vielzitierten Kollegen gehe ich zum größten Teil davon aus, dass sie ähnliche wenn nicht bessere 'Leistungen' auf Radreise als ich bringen könnten wenn sie denn Interesse daran hätte. Dass sie das nicht haben ist ihr gutes Recht.

Ja und, jeder soll so fahren wie er es für angebracht hält. Ich habe lediglich versucht zu begründen warum ich etwas zügiger unterwegs bin. Das tue ich für mich und ohne andere zu gleichem Verhalten animieren zu wollen.
Zitat:
Martina, entsetzt ob des Standesdünkels der aus vielen Beiträgen spricht

Ich hoffe nicht aus meinen, ansonsten gilt der Satz vom alten Herbert: Noch nicht mal ignorieren.

Gruß Ludwig
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#467640 - 09/15/08 06:07 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
Radwanderpaddler
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Bin grad von meiner Elbtour zurück. Ich finde es zwar auch schöner, mit jemandem zusammen zu fahren, weil man dann die vielen schönen Eindrücke teilen kann. Aber wie schwer es ist, den richtigen Reiseparter zu finden, darüber wurde ja schon genug geschrieben.
Ich kann allerdings nur bestätigen, dass man unterwegs immer wieder Leute trifft, mir denen man ein schönes Schwätzchen halten kann. Langeweile hatte ich jedenfalls nicht.
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#467667 - 09/15/08 07:44 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: sdob]
spuernase
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Hallo sdob

Genau das meine ich auch. Es hängt immer von den persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen ab, welche Kriterien, Präferenzen und weiß was Gott auch immer man im Hinblick auf seine zukünftigen Radreiseplanungen entwickelt.
Haben wir nicht auch in anderen Bereichen immer wieder die Erfahrungen gemacht, wo man sich nichts verspricht und doch hingeht, wird man positiv enttäuscht und wo man sich Gott weiß wieviel versprochen hat, dort wird man enttäuscht. Das spricht dafür, dass man immer auch offen sein sollte, für ein Abenteuer mit dem Mitmenschen und nicht an vorgefertigten Rasterbildern festkleben sollte.

In diesem Sinne kölsche Radlergrüße

spuernase alias manfred
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#467688 - 09/15/08 08:20 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: DyG]
Falk
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Zitat:
"finde niemanden auf meinem sportlichen/konditionellen niveau"

Schrecken der Berje, ick hör dir jaloppieren (Ach nee, der hat mich ja auf der Ignorierliste)

Falk, gerade alleine unterwegs
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #467689 - 09/15/08 08:36 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Falk]
DyG
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Hallo Falk,

wie meinen der Herr? ich nehme an das war zur allgemeinheit gesprochen...

ich selber würde mich weder als gebirgsschreck bezeichnen (höchstens für andere, die mir da begegnen), noch hab ich dich auf meiner ignorierliste - wie käm ich auch dazu?

verwunderte grüße, Richi
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Off-topic #467697 - 09/15/08 09:24 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: natash]
HyS
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Zitat:
aber er muss auch nicht raushängen lassen, dass er dieses oder jenes "Weichei" verachtet und sich für einen ganz tollen, harten Hecht hält.

Verachtung habe ich hier nicht bemerkt.
Ich persönlich verachte auch keine Weicheier sondern halte die Weicheierei einfach für eine hedonistische Lebensart, der ich auch oft nachgehe z.B. bin ich bekennender Warmduscher. grins
Ansonsten denke ich: ein harter Hecht kann das genauso raushängen lassen, wie die Vertreter die ihre (vielleicht nur angebliche) Unsportlichkeit raushängen lassen.

Leben und leben lassen, es gibt eben Unterschiede die braucht man nicht zu nivellieren, sondern kann sie ausleben und genießen, jeder auf seine Art.
*****************
Freundliche Grüße
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#467701 - 09/15/08 09:47 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Radwanderpaddler]
tkikero
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In Antwort auf: mbjj33
Bin grad von meiner Elbtour zurück. Ich finde es zwar auch schöner, mit jemandem zusammen zu fahren, weil man dann die vielen schönen Eindrücke teilen kann. Aber wie schwer es ist, den richtigen Reisepart[n]er zu finden, darüber wurde ja schon genug geschrieben. ...


Es ist allgemein heutzutage ungeheuer schwer geworden, den "richtigen" Mitmenschen zu finden. Das beschränkt sich nicht nur auf Radreisepartner. Ich kenne todunglückliche Menschen, die in 10 Jahren 10 Partnerschaften durchhaben und immer nie den Richtigen finden ...;

Die Menschen übersehen da was: Den "richtigen/passenden" Radreisepartner/Lebenspartner usw. gibt's nur in der Vorstellung, nicht in der Wirklichkeit.

Es gibt nur potentielle Reisepartner, die man schon länger und besser kennt, und solche, die man kaum kennt. Zu bevorzugen sind gute Freunde, am besten solche, mit denen man sich schon zigmal verkracht hat, denen man aber treu geblieben ist, und die ihrerseits geblieben sind, obwohl man auch nicht immer "richtig" ist. Dann weiß man nämlich genau, was man im unvermeidbaren Konfliktfall während einer mehrwöchigen Reise zu erwarten hat, und dass er gar nicht so viel bedeutet oder ein besonders großes Problem darstellt.
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Off-topic #467702 - 09/15/08 09:59 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
Holger
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In Antwort auf: Martina
[…]Meiner Ansicht nach ist der den ganzen Tag am Strand und abends in der Bar rumhängende Pauschalurlauber genauso ein Klischee wie der sich Leistungen abverlangende Reiseradler.[…]

Das glaube ich nicht. Wenn ich nur meine Kollegen nehme, dann bin ich der einzige in unserer Abteilung, der Radreisen macht. Dann kommen noch zwei, drei dazu, die wandern oder reiten. Das war es mit Sport (Winter lasse ich mal aussen vor). Dann gibt es einige, die sind "kulturell aktiv", wenn ich das mal so dumm verkuerzt ausdruecken darf. Die groesste Fraktion ist dennoch die Strandfraktion. Und das sind nicht mal alles Pauschalurlauber (Nachbarn meiner Eltern fahren seit Jahrzehnten mit dem Wohnwagen an die Costa Brava, und sie gehen wohl auch seit Jahrzehnten auf die gleiche "uebliche Strandposition" - das ist ein Originalzitat).
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Off-topic #467704 - 09/15/08 10:07 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Holger]
tkikero
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Wohnwagenfahrer? Da ist nicht nur die Strandposition jedes Jahr gleich, sondern auch der Stellplatz. Der wird bei der Abreise schon vorgebucht. Ich hab in Kroatien Caravan-Camper getroffen, die das bereits seit Jahrzehnten (mit Unterbrechung Jugoslawienkriege) so halten.

Edited by tkikero (09/15/08 10:07 PM)
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Off-topic #467705 - 09/15/08 10:14 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: tkikero]
Holger
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Nein, das ist jetzt auch ein Vorurteil. Als ich mit meinen Eltern unterwegs war, sind wir immer woanders hin gefahren, das machen die auch heute noch so. Und auch da kenne ich noch einige, die den Vorteil eines Wohnwagens nutzen. Natuerlich gibt es auch viele, die das nicht tun und sich ihre Wohnwaegen zu Burgen ausbauen; dieses Jahr ist es mir zum ersten Mal passiert, dass ich (mit Zelt und Fahrrad) nicht auf einen "Camping"platz kam, weil allas voller Dauercamper ist.

So, das ist jetzt aber wirklich weit off-topic
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Off-topic #467738 - 09/16/08 07:22 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Holger]
Martina
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In Antwort auf: Holger
Das glaube ich nicht. Wenn ich nur meine Kollegen nehme, dann bin ich der einzige in unserer Abteilung, der Radreisen macht. Dann kommen noch zwei, drei dazu, die wandern oder reiten. Das war es mit Sport (Winter lasse ich mal aussen vor). Dann gibt es einige, die sind "kulturell aktiv", wenn ich das mal so dumm verkuerzt ausdruecken darf. Die groesste Fraktion ist dennoch die Strandfraktion.


Das ist in meinem Kollegenkreis deutlich anders bzw. zumindest kommt es mir so vor. Es kann natürlich gut sein, dass die 'Strandfraktion' einfach nicht so oft von ihren Urlauben erzählt wie die die den Killimandscharo besteigen (übrigens eine Sache, die *mir* widerumg deutlich zu anstrengend wäre).
Ich würde die Mehrheit meiner Kollegen in die Ecke 'kulturell aktiv' stecken.

Martina
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#467748 - 09/16/08 08:28 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
roul1
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Hallo Ludger,

ich meine das wir zu oft egozentrisch unterwegs sind.
Wir sehen uns, unsere Ziele und nicht unsere(n) Mitradler-Menschen.
Zudem begreifen wir meist erst viel zu spät, dass ein schier endloser, einsamer Weg (trotz paar flüchtiger Episoden Straßenrand) nicht das Ziel unserer (Rad)reise ist.


Gruß
Roul
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#467750 - 09/16/08 08:42 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: roul1]
Wolkenberg
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Zitat:
ich meine das wir zu oft egozentrisch unterwegs sind.
Wir sehen uns, unsere Ziele und nicht unsere(n) Mitradler-Menschen.
Zudem begreifen wir meist erst viel zu spät, dass ein schier endloser, einsamer Weg (trotz paar flüchtiger Episoden Straßenrand) nicht das Ziel unserer (Rad)reise ist.

Das "Wort zum Sonntag" schon am Dienstag. Nicht schlecht.

Gruß Ludwig
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#467754 - 09/16/08 09:09 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: roul1]
DyG
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In Antwort auf: roul1
Hallo Ludger,

ich meine das wir zu oft egozentrisch unterwegs sind.
Wir sehen uns, unsere Ziele und nicht unsere(n) Mitradler-Menschen.
Zudem begreifen wir meist erst viel zu spät, dass ein schier endloser, einsamer Weg (trotz paar flüchtiger Episoden Straßenrand) nicht das Ziel unserer (Rad)reise ist.


Gruß
Roul


Hallo Roul,

das sehe ich persönlich anders. für mich macht die faszination des Radreisens auch mit aus, dass ich ganz ohne fremde hilfe an ein selbstgestecktes Ziel gelangen kann. das schafft hinterher eine enorme befriedigung und das gute gefühl, etwas geschafft zu haben, was die meisten mitmenschen nicht einmal versuchen würden. es ist eben grade auch das gefühl etwas ganz alleine schaffen zu können, ohne dazu auf andere menschen angewiesen zu sein - wenn es auch nur für ein paar wochen im jahr ist und im restlichen leben heutzutage nicht mehr funktioniert. und ein ziel nicht aus den augen zu verlieren und auch alleine den willen und das durchhaltevermögen zu besitzen, es ausdauernd zu verfolgen ohne motivation von außen zu benötigen, empfinde ich nicht als eine schlechte eigenschaft, obwohl man es auch egoistisch nennen könnte.
die menschen, denen man am rande dieses weges begegnet beachtet man dabei durchaus, unterhält sich mit ihnen über ihre erlebnisse, nimmt dadurch an ihrem erlebten anteil und lässt vielleicht zu, dass sie ein stück mit einem ziehen. aber man begibt sich beim alleine reisen nie vollends in deren abhängigkeit.
die wirklich große einsamkeit auf einem endlosen weg findet man, wenn man nicht grade monatelang in entlegenste gegenden zieht, sowieso nicht mehr, da kann ein bisschen abgrenzung von anderen mal ganz gut sein. zwinker

viele grüße, Richi
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#467758 - 09/16/08 09:15 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
LudgerP
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Naja Ludwig, so ganz daneben liegt er ja nicht, wenn ich mir hier die Beiträge so durchlese.

Und außerdem: das ganze Leben ist doch wie eine lange lange Radreise! zwinker
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Off-topic #467760 - 09/16/08 10:00 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wolkenberg]
roul1
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Hallo Ludwig,

nicht traurig sein, das ich mich erst zum Dienstag zu Wort melde. zwinker

Nach recht langer Forumsabstinenz habe ich heute erst wieder mal bischen gestöbert.
Und da fielen mir u.a. die Unmengen an z.T. sehr sinnfreien Beiträge zu diesem dazu einladenden Thread auf.

Sicher passt das von mir dazu Geschriebene nicht in jedermans/fraus Denkschemata. Geschweige denn in unsere so grellfarbene Höher-Schneller-Weiter-Ich-Welt.

Zu Missionar, Geistlicher, Gutmensch oder Weltverbesserer fehlen mir Ambitionen und Ehrgeiz.

Doch habe ich das Glück, das ich jeden Tag auf Reisen Neues in meinen Erfahrungsschatz-Kästlein legen darf. zwinker


Gruß
Roul
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#467765 - 09/16/08 10:24 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Wolkenberg
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Zitat:
Naja Ludwig, so ganz daneben liegt er ja nicht, wenn ich mir hier die Beiträge so durchlese.

Hab ich irgendwas gesagt, dass er daneben liegt?

@Roul: Eine zutreffende und sehr schön formulierte Feststellung, wie man sie auch in der von mir erwähnten Sendung hätte hören können.

Gruß Ludwig
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Off-topic #467767 - 09/16/08 10:26 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: HyS]
natash
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In Antwort auf: HvS


Leben und leben lassen, es gibt eben Unterschiede die braucht man nicht zu nivellieren, sondern kann sie ausleben und genießen, jeder auf seine Art.

da hat auch keiner was dagegen, das ist ja ohnehin der Idealfall. Und: bevor wir weiterhin aneinander vorbeischreiben: mirg ings mehr darum zu erwähnen, dass gerade Fernradler (egal welcher Colour) sich ganz gern mal kurzzeitig zusammentun, d.h. Soloradler bilden zeitweise auch mal ein Team mit anderen Soloradlern, ohne dass der echte oder vermeintliche Leistzungshintergrund eine allzu große Rolle spielt. Soll heißen: auch Soloradler sind manchmal keine zwinker
Ob und wie jemand fährt ist mir persönlich ziemlich egal, solange ich auch machen darf wozu ich Lust habe. Ich fahr auch nicht mit jedem. Mir ging nur diese Mär vom unabhängigen, freien Einzelkämpfer ein wenig gegen den Strich, aber gegenpolige Positionen sind ja immer etwas eindimensional, deshalb hätte vielleichtich lieber die Tastatur klemmen sollen...
LG Nat, die sich übrigens nicht für unsportlich hält
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#467801 - 09/16/08 12:18 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: DyG]
roul1
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Hallo Richi,

freut mich das Du anderer Ansicht bist.
Aber ich habe es schon in meinem Beitrag an Ludwig gesagt. Meine Argumentation passt nicht in jedes Denkschemata.
Es ist die Essenz aus meinem Erfahrungsschatz-Kästlein. In dem auch "ICH-SCHAFF-DAS-GANZ-ALLEINE" Radreisen - egal ob sie gut oder schlecht ausgingen - einflossen.

Gruß
Roul
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#467814 - 09/16/08 01:00 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: roul1]
gerold
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In Antwort auf: roul1

ich meine das wir zu oft egozentrisch unterwegs sind.
Wir sehen uns, unsere Ziele und nicht unsere(n) Mitradler-Menschen.
Zudem begreifen wir meist erst viel zu spät, dass ein schier endloser, einsamer Weg (trotz paar flüchtiger Episoden Straßenrand) nicht das Ziel unserer (Rad)reise ist.


Entweder verstehe ich nicht was du meinst oder wir sind grundlegend anderer Ansicht. Ich bin sehr gerne "egozentrisch" unterwegs - eben weil ich da nur auf meine Bedürfnisse Rücksicht nehmen muss - und ein "endloser einsamer Weg" ist sehr wohl eines der Ziele meiner Radfahrten - was aber nicht ausschliesst, zur Abwechslung in einer kleinen Gruppe unterwegs zu sein (wie im Frühling zu dritt im Atlas-Gebirge, hat auch gut funktioniert, aber ich freue mich schon wieder auf ein paar Tage Pässefahren allein in den Südalpen nächste Woche).

Mitradler müssen aber unbedingt eine ähnliche Vorstellung von der Radreise (eine Person, die erst um 10 am Rad sitzt, an jeder Ecke ein Foto macht und womöglich zu Mittag auf ihr Selbstgekochtes besteht, wird mit mir nicht glücklich werden und umgekehrt) und auch ein ähnliches Leistungsvermögen haben, sonst wird es mühsam. Meiner Meinung nach ist eine Nicht-Solo-Fahrt an sich (nur damit man nicht allein fährt) nicht unbedingt erstrebenswert.

Die interessanteren Kontakte zu den Einheimischen oder zu anderen Radlern hat sicher der Alleinfahrer, kleine Gruppen sind da eher in sich geschlossen.

Aber gibts hier im forum wirklich so viele, die gegen ihren Willen allein fahren müssen ? (wie hier schon festgestellt wurde, bewegt sich das forum eh - um es überspitzt auszudrücken - langsam aber sicher von den Wüsten- und Grönlanddurchquerungen zu den Donau- und Weserradwegfahrten, für einen Flußradweg werde ich leichter MitfahrerInnen finden als für eine mehrmonatige Sibirien-Fahrt).

Gute Reise wünscht Gerold
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Off-topic #467831 - 09/16/08 02:16 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Flachfahrer
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In Antwort auf: LudgerP
Ist der radreisende Tourenradler (siehe hier) - auf gut Deutsch listig - dermaßen sozial inkompatibel, daß keiner, der ihn kennt, ihn begleiten will ?


Ist der "gruppenradler" dermaßen inkompatibel mit sich selbst, dass er nicht mit sich alleine sein will? teuflisch

Gleich was schlechtes dahinter zu vermuten könnte die betrachtung von vornherein etwas einseitig werden lassen. zwinker

MfG
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#467837 - 09/16/08 02:42 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Peter OG]
Erfurt
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Hallo Männer,
ist ja alles ganz gut und auch richtig, was ihr so von euch erzählt. Aber wie sieht das aus der Sicht einer Frau aus?
Ich jedenfalls unternehme allein keine mehrtägigen Touren. Dafür gibt es verschiedene Gründe. In der Region jedoch fahre ich auch aus den o.g. Gründen lieber allein. Aber wer will immer NUR in der Heimatregion fahren? Sicherlich keiner!!
Weiß jedoch nicht, wie ich da Abhilfe schaffen kann, denn in meinem Bekanntenkreis gibt es solch einen weiblichen Radfan nicht, der Gefallen an mehrtägigen Touren hätte.
Bin für Ratschläge offen.
Übrigens, wieso "abwesend"?? Ich bin drin.
Erfurt :

Edited by Erfurt (09/16/08 02:48 PM)
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#467841 - 09/16/08 02:54 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Erfurt]
Gaby Schweiz
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Hallo Männer und Frauen

Also ob Männlein oder Weiblein, da sehe ich keinen grossen Unterschied. Natürlich werde ich nicht alleine in "gefährliche" Gegenden reisen, dort würde ich aber auch zu zweit nicht hinwollen. Bitte jetzt keine Diskussion, welches die "gefährlichen" Gegenden sind, die sind auch wieder für jeden anderswo. Aber dass wir jetzt noch den Aspekt des Geschlechts reinbringen, das finde ich nicht nötig.

Alleinradler - ich meine die freiwilligen - die gibts bei Frauen und Männern. Und die sind weder sozial inkompatibel nocht sonstwas blödes, sondern ganz einfach gerne auch mal mit sich selber alleine unterwegs.

Und sollen doch alle anderen Gruppenreisenden gerne in Gruppen unterwegs sein.

Oder hat wer ein Problem damit?

Gruss aus der Schweiz
Gaby
Auf der Suche zu bleiben, ohne zu finden, ist besser, als nur das Gefundene zu hüten (Ernst Reinhart)
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#467855 - 09/16/08 03:13 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Gaby Schweiz]
Martina
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In Antwort auf: Gaby Schweiz
Aber dass wir jetzt noch den Aspekt des Geschlechts reinbringen, das finde ich nicht nötig.


Schwierig. Ich selbst habe keine 'frauenspezifischen' Probleme, etwas alleine zu machen. Ich habe z.B. noch nie darüber nachgedacht, ob es empfehlenswert ist, alleine im Dunkeln über die Felder zu joggen, ich mache das einfach (und wundere mich, wenn andere Frauen entsetzt sind). Aber andererseits denke ich nicht, dass wir, denen das nichts ausmacht das Recht haben zu postulieren, dass es keinen Unterschied gibt. Insbesondere nicht gegenüber Frauen, die schon unangenehme Erlebnisse hatten.

Martina
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#467872 - 09/16/08 03:46 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
JohnyW
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Vielleicht fahren auch viele in Gruppen bzw. organisiert, weil sie "Angst" haben?
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#467875 - 09/16/08 04:06 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: JohnyW]
Martina
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In Antwort auf: JohnyW
Vielleicht fahren auch viele in Gruppen bzw. organisiert, weil sie "Angst" haben?


Ehrlich gesagt kann ich das gut nachvollziehen und noch ehrlicher gesagt habe ich auch schon erwogen, mich an etwas 'exotischere' Ziele erstmal mit einer organisierten Reise ranzutasten. *Für mich* überwiegen aber bisher noch die negativen Seiten einer organiserten Reise, so dass ich erstmal auf die exotischeren Ziele verzichte.

Ängste sind halt oft nicht rational begründbar.

Martina
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#467876 - 09/16/08 04:08 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Erfurt]
gerold
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In Antwort auf: Erfurt

Ich jedenfalls unternehme allein keine mehrtägigen Touren. Dafür gibt es verschiedene Gründe. In der Region jedoch fahre ich auch aus den o.g. Gründen lieber allein. Aber wer will immer NUR in der Heimatregion fahren? Sicherlich keiner!!


Was kann dir auf einer mehrtätigen Tour alleine (ich rede jetzt icht gleich von einer Afrika-Durchquerung) mehr passieren als wenn du alleine eine Tagestour rund um Erfurt machst ?
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Off-topic #467887 - 09/16/08 04:44 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Holger]
mille1
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In Antwort auf: Holger

Das glaube ich nicht. Wenn ich nur meine Kollegen nehme, dann bin ich der einzige in unserer Abteilung, der Radreisen macht. Dann kommen noch zwei, drei dazu, die wandern oder reiten. Das war es mit Sport (Winter lasse ich mal aussen vor). Dann gibt es einige, die sind "kulturell aktiv", wenn ich das mal so dumm verkuerzt ausdruecken darf. Die groesste Fraktion ist dennoch die Strandfraktion. Und das sind nicht mal alles Pauschalurlauber (Nachbarn meiner Eltern fahren seit Jahrzehnten mit dem Wohnwagen an die Costa Brava, und sie gehen wohl auch seit Jahrzehnten auf die gleiche "uebliche Strandposition" - das ist ein Originalzitat).

Hallo Holger,
Bei mir in der Firma würde ich auch niemanden finden, der mit mir eine Radtour machen würde.
Die meisten gehören der Strandfraktion an. Na gut jedem das seine. Ich hatte einen Kollegen der hat es fertig gebracht in zwei Wochen all-inclusive Urlaub in der Türkei kein einziges Mal im Meer zu baden. Auf meine Frage warum nich? Ich lege mich doch nicht in den Sand und gehe im Meer baden, wenn ich doch einen Pool und Drinks bis zum abwinken habe.
Also vom Geschäft würde keiner mit mir eine Tour machen(wenigstens keine lange). Ich habe eine Kollegin die würde vielleicht eine kleine Tagestour machen. Die traut sich aber nicht, weil sie meint ich fahre sie in Grund und Boden. wirr
So bleibt eigentlich nur der Freundeskreis übrig. Dort habe ich drei die Interresse zeigen. Mit zweien habe ich schon Tagestouren gemacht.
Probleme tauchen meistens bei den Terminen auf.
Wenn ich niemanden finde, fahre ich halt alleine.
Grüße Mille
Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum....
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#467903 - 09/16/08 05:37 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: DyG]
Reimund
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Hallo Ludwig und tkikero,

bei uns ist sogar so das meine Mitradlerin ein Reiseragebuch führt und ich es eigentlich nur abschreiben müsste um Reiseberichte zu veröffentlichen ab meist komme ich gerade mal dazu ein paar Fotos auf meine Web Seite zu zeigen.

Und da die Verfasserin der Reisetagebücher den PC nicht so mag kann man nur auf einen verregneten Winter hoffen wo man weder radeln noch wandern kann.

Dann gibt es bestimmt mehr Berichte.

Ab Morgen werden wir mit Auto, Fahrrad und Wanderstiefel Istrien erkunden.
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Off-topic #467928 - 09/16/08 08:09 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: DyG]
tkikero
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In Antwort auf: DyG


Hallo Roul,

das sehe ich persönlich anders. für mich macht die faszination des Radreisens auch mit aus, dass ich ganz ohne fremde hilfe an ein selbstgestecktes Ziel gelangen kann.


Ich versteh, was Du meinst.

Das mit "ganz ohne Hilfe" ist jedoch auch eine Frage der Betrachtungsweise. Du warst immerhin von der Unterstützung der Fahrrad- oder Fahrradteileherstellern abhängig, ohne die Deine Radreise eine Wandertour geworden wären, von Menschen, die Wege angelegt haben (weil sich's mitten durchs Dickicht selbst mit einem MTB nicht fahren lässt), von "Nahrungsmittelerzeugern", von Händlernetzen, usw.

So richtig "ganz ohne Hilfe" kann man evtl. dort lernen zwinker :

http://www.survival-abenteuer.de/

Ist natürlich auch nur eine Annäherung. Ob man da lernt, sich aus Tierfellen praxistaugliche "Outdoorklamotten" herzustellen, wage ich zu bezweifeln. Das steinzeitliche Know-How ist in Mitteleuropa verloren gegangen grins
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#467943 - 09/16/08 09:23 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Martina]
Dittmar
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In Antwort auf: Martina

Tja ich bin doch ein Weichei.

Martina


Hallo Martina und die anderen,

ist "Weichei" wirklich ein negativer Begriff? Du schreibst zuvor, dass du aus verschiedenen Beiträgen Verachtung für "Weicheier" herausliest, das will ich nicht bestreiten, obwohl ich mir so nicht aufgefallen ist.

Allerdings dazu meine Erfahrungen: Manchmal fahre ich auf Radtouren wie ein "Bekloppter" (Das ist bewusst eine negative Bezeichnung für das Leistungsdenken, denn auf solchen Touren habe ich teils Spass an der Leistung, teils frage ich mich nach dem Sinn dessen was ich da gerade mache)und komme dann z.B an eine Fähre, treffe andere Radler und werde gefragt, wo ich ich war.

Wenn ich dann von der Tour erzähle, werden die andere oft recht kleinlaut und erzählen, dass sie nur wenig Kilometer gefahren sind. Warum eigentlich "nur", ich erlebe immer wieder, dass sich die Leute selber klein machen, obwohl ich das erstens nicht gesagt habe, aber auch nicht denke, da ich so manche "langsame" Tour zu meinen schönsten Touren zähle.

Ich versuche dann immer klar zu machen, dass die Qualität einer Radtour an der persönlichen freunde liegt, und nicht an irgendeiner Kilometerzahl. Die "Vergötterung" der Kilometerleistung ist unötigerweise in vielen Köpfen drin, aber das Fahren einer langen Strecke meinerseits heißt noch lange nicht, dass ich dies für mich Maßstab ist.

Auf einer gemütlichen Tour in Südschweden mit 2 Tandems und einem Anhänger trafen wir auf der Fähre zurück einen Rennrad Reiseradler, der wirklich viele km gefahren hatte. Wir sind noch einen ganzen Tag zusammen gefahren und obwohl mich die hohen Tagekilometerwerte des Rennreiseradlers irgendwie "anmachen", wollte ich sicherlich nicht tauschen, denn es war eine meiner schönsten Radtouren gewesen.
Gruß

Radreisebilder: http://picasaweb.google.de/arfeis
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#467978 - 09/17/08 06:26 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Dittmar]
Martina
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In Antwort auf: Dittmar
ist "Weichei" wirklich ein negativer Begriff?


In dem Zusammenhang wars eher ironisch gemeint.

Zitat:

Du schreibst zuvor, dass du aus verschiedenen Beiträgen Verachtung für "Weicheier" herausliest, das will ich nicht bestreiten, obwohl ich mir so nicht aufgefallen ist.


Vielleicht sollte ich nochmal klarstellen, wem gegenüber ich Verachtung rauslese. Nicht so sehr gegenüber den Weserradwegradlern (mit wenigen allerdings für mich umso ärgerlicheren Ausnahmen), sondern gegenüber denen, die sich aus welchen Gründen auch immer im Urlaub(!) nicht irgendwelchen Herausforderungen stellen und Strapazen erleiden, sondern sich einfach nur erholen wollen. Genau das will ich nämlich auch und ganz ehrlich: ich finde das das natürlichste der Welt. Und ich finde es einfach schade und unverständlich, wenn Urlaub mit dem Rad mit so einem 'Nur was für harte Burschen'-Klischee versehen wird. Klar kann man auch solchen Urlaub machen (sowohl mit als auch ohne Rad), aber dann ist es eine höchst eigene Entscheidung.

Martina
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#468018 - 09/17/08 09:37 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: gerold]
roul1
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Hallo Gerold,

Zitat:
Entweder verstehe ich nicht was du meinst oder wir sind grundlegend anderer Ansicht.

Ja, dem ist so. Nimm's mir nicht krumm - aber ICH hab kein Problem damit.


Gruß
Roul
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#468061 - 09/17/08 01:01 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Erfurt]
Peter OG
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Hallo Erfurt,
also ein richtiger Vorname wäre schon besser für die Kontaktaufnahme. So kann ich nur vermuten, dass Du eine Frau bist. Du bestätigst mit Deinen Erfahrungen vieles von den Forumsbeiträgen. Man findet eben zu einem bestimmten Zeitpunkt keinen passenden Radlpartner, na und.... man fährt eben alleine. Ich hätte deshalb auf keine meiner Soloreisen verzichten wollen. Aus Deinem Beitrag lese ich heraus, dass Du auch bald soweit bist, denn Du machst ja bereits Solotouren in Deiner Region (wo ?). Da ist es nicht mehr weit bis man auch längere Reisen solo macht, so hat es bei mir auch angefangen. Es könnte allerdings sein, dass bei Frauen der Kommunikations-Stau früher eintritt, und damit die Allein-Reise-Dauer begrenzt.
Bei mir ist diese kritische Grenze nach ungefähr 2 Wochen erreicht. Entsprechend plane ich meine Reisen.
Such doch einfach hier im Forum nach Radlpartnern oder -partnerinnen und berichte über Deine Erfahrungen.
Gruß PeterOG
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#468113 - 09/17/08 04:24 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Peter OG]
Gaby Schweiz
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Hallo alle zusammen.

ich schliesse mich Peter an, bei mir liegt diese Grenze auch bei ungefähr zwei Wochen (bis jetzt).

Allerdings denke ich, dass Frauen bei Solo-Reisen sogar noch gewisse Vorteile geniessen. So ist doch die Hilfsbereitschaft Frauen gegenüber sehr hoch (habe ich auf jeden Fall immer so empfunden). Manchmal reicht es aus, nur in die Karte zu gucken und jemand kommt freiwillig zu Hilfe (ob das den Männern auch passiert kann ich allerdings nicht beurteilen). Zudem kann ich als Frau jederzeit problemlos jeden anquatschen, ohne dass irgendwer auf falsche Gedanken kommt. :):):) das ist sehr praktisch.....

Ansonsten bleibe ich dabei, alleine reisen hat mit der Einstellung zu tun, man will es oder eben nicht. Egal ob Frau oder Mann.

Gruss Gaby
Auf der Suche zu bleiben, ohne zu finden, ist besser, als nur das Gefundene zu hüten (Ernst Reinhart)
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#468175 - 09/17/08 08:09 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Gaby Schweiz]
veloträumer
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In Antwort auf: Gaby Schweiz
Manchmal reicht es aus, nur in die Karte zu gucken und jemand kommt freiwillig zu Hilfe (ob das den Männern auch passiert kann ich allerdings nicht beurteilen).

Das ist auch nicht geschlechtsgebunden. Je grübelnder du die Karte studierst, desto eher wirst du angesprochen. Wenn du auch noch zu fluchen anfängst, wo es denn lang gehen soll, bekommst du noch eher Hilfe... grins - Ich habe das zwar noch nicht absichtlich praktiziert, aber zufällig auf meine Touren beobachtet.
Jüngst habe ich sogar über den kalten Wind in den Pyrenäen geflucht (spanisches Baskenland), der mir nicht einmal erlaubte, mich auf eine Bank zum Essen zu setzen. Und windgeschützte Plätze konnte ich in dem Ort nicht finden. Darauf hin kam eine besorgte Einheimische auf mich zu, ob sie mir helfen könne, der ich aber mangels Sprachproblem mein Problem gar nicht schildern konnte.
Auch wenn ich mit dem Rad im Ort hin- und herirre und suchend herumschaue, werde ich oft angesprochen. Daraufhin ist mir schon mehrfach eine Unterkunft vermittelt worden, die ich sonst vielleicht nicht gefunden hätte.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#468305 - 09/18/08 02:25 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Peter OG]
Ula
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Zitat:
Es könnte allerdings sein, dass bei Frauen der Kommunikations-Stau früher eintritt, und damit die Allein-Reise-Dauer begrenzt.
Bei mir ist diese kritische Grenze nach ungefähr 2 Wochen erreicht. Entsprechend plane ich meine Reisen.


Bei mir ist es umgekehrt. Spätestens nach 2 Wochen gemeinsamen Reisens geht mir (fast) jeder Reisepartner auf die Nerven. Entsprechend plane ich dann auch meine Reisen zwinker
Drei Wochen alleine reisen ist kein Problem, solange ich die Landessprache gut genug beherrsche, um mit den Einheimischen sinnvolle Gespräche führen zu können. Um der Einsamkeit zu entgehen übernachte ich zwischendurch gerne mal in einem Hostel/Jugendherberge. Da findet man schnell Kontakt.

Gruß,
Katja
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#468313 - 09/18/08 03:14 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
fredde
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Hallo alle zusammen,

da greift ihr ein interssantes Thema auf, das uns auch immer wieder beschaeftigt.

Nach ueber zwei Jahren auf Reise sind wir schon mit dem einen oder anderen Radler unterwegs gewesen. Aus meiner Sicht (Mandy) war das Zusammenseim immer am schoensten, wenn alle Radler offen sind fuer die Eriegnisse des Tages. Wie hier schon mehrfach geschrieben wurde, entscheidet man auf gemeinsamer Radreise verschiedenste Dinge zusammen, ob das nun die Schlafplatzwahl betrifft oder wo man Mittag isst. Manchmal waren wir auf dem Tandem schneller, manchmal unsere Mitereisenden. Prinzipiel fiel es mir als als schnellerer Part leichter, entspannt zu warten als gestresst hinterherzuhecheln.Gerade bei Bergfahrten faehrt ja eh jeder sein eigenes Tempo, das geht aus meiner Sicht auch gar nicht anders.
Fazit fuer mich ist: Zuammenradeln macht superviel Spass. Aber wenn staendig individualistische Beduerfnisse aneinandergeraten, ist allein radeln vielleicht schoener und entspannter. Manchmal findet man vielleicht auch niemanden, der sich genauso viel Zeit nehmen kann/will, wie man selbst-dann ist es doch toll, wenn Leute trotzdem den Mut haben alleine aufzubrechen. Ob nun alleine, oder zu mehreren, jeder wird besondere Erfahrungen machen, es kommt nur darauf an wir offen man fuer z.B. Planaenderungen bzw. Anpassungen an die Beduerfnisse ist.
Tandem Weltreise von Mandy und Benny 2006-2009
www.globecyclers.de
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#538373 - 07/11/09 09:58 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Oliver1985
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In Antwort auf: LudgerP
Woran liegt das ?

Meine erste Tour war ein Quartett, das war echt Super.
Sonst bin ich meistens übers Wochenende oder mal ne Woche mit meiner Freundin unterwegs.


Nächstes Jahr schwebt mir eine 3 Wochen Tour alleine vor. Meine Freundin will nicht so weit...

Vieleicht findet sich noch wer
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#538407 - 07/12/09 07:30 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Oliver1985]
Wuppi
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Hallo Oliver,

du bist dir schon bewusst, dass der letzte Beitrag vor ca. einem Jahr geschrieben wurde?
Das ist dann wohl doch noch nicht ganz der "Goldene Spaten".
Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages
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#538415 - 07/12/09 08:25 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wuppi]
baschdl
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Ich halte es für legitim, alte Themen, die einen Beschäftigen und von Anderen schon erörtert wurden, wieder hervorzukramen, zumal das Forum wächst und es daher nicht immer die Gleichen sind, die dieses Thema aufwärmen. Auch wenn Oliver nur Erfahrungen beschreibt, die Andere schon lange vor Ihm gemacht haben, finde ich, daß er das Recht dazu hat, diese uns mitzuteilen. Zumal es uns zeigt, daß Oliver sich mit diesem Forum intensiv beschäftigt und es dadurch mit am Leben erhält.
Außerdem senkt es den Altersdurchschnitt! grins


Meine erste Tour war mit meiner damaligen Freundin und klappte hervorragend, da wir uns in den wesentlichen Dingen einig waren.
Die zweite Tour war dann auch als Quartett und verlief dann nicht ganz so friedlich. Da wurde vor Wut auch schonmal ein Fahrradschloss auf den Boden gepfeffert.
Dieses Jahr wird es bewußt eine Solotour und ich bin schon sehr gespannt darauf.

gruß
Baschdl
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#538444 - 07/12/09 09:26 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Wuppi]
Oliver1985
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In Antwort auf: Wuppi
Hallo Oliver,

du bist dir schon bewusst, dass der letzte Beitrag vor ca. einem Jahr geschrieben wurde?
Das ist dann wohl doch noch nicht ganz der "Goldene Spaten".


Jetzt wo du es sagst...

Aber tragisch find ich das nicht und ob es dieser "Auszeichnung" wert ist???
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#538804 - 07/13/09 08:14 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
Uki53
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Manchmal ist das garnicht so einfach, geeignete Mitradler zu finden! Ich mache diesen Sommer meine erste große Allein-Tour - nicht ganz freiwillig, aber im Freundeskreis hat sich aus den verschiedensten Gründen kein Begleiter gefunden - Vaterschaft, Hund, Terminproblem, nicht mit dem Zelt - habe es hier im Forum versucht, aber das ist ja auch nicht so leicht,sich auf gänzlich unbekannte Menschen verbindlich einzulassen - ich habe jetzt mal mit einem anderen Forumsteilnehmer ein unverbindliches Treffen unterwegs vereinbart und wenn es passt, dann gerne gemeinsam weiter - ansonsten hoffe ich eben dass mich nicht nach zwei der vier geplanten Wochen der Einsamkeitskoller trifft und ich nur noch schnell nach Hause will - habe diesbezüglich noch keine Erfahrung, lasse mich eben darauf ein und hoffe das Beste-
schließlich ist ja der Weg das Ziel, auf nette und aufbauende Kontakte beim unterwegs sein hoffe ich natürlich sehr!
In - trotz allem - freudiger Erwartung
Ulrike

Edited by Uki53 (07/13/09 08:15 PM)
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Off-topic #538807 - 07/13/09 08:16 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Uki53]
iassu
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Wo fährst du denn hin und wann?
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #541320 - 07/23/09 06:53 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: iassu]
bromfiets
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Ulkig, ich lese es hier und höre es andernorts, in meinem Bekanntenkreis bin ich die einzige (Frau), die alleine auf Tour geht und unterwegs treffe ich auch nicht wirklich auf andere Alleinradelnde...
Ich würde es jetzt gar nicht so dogmatisch sehen. Bei mir hat es sich halt so entwickelt durch mein Leben und durch die Bedingungen, die ich vorgefunden habe.
Inzwischen kann ich es aber auch sehr genießen, völlig unabhängig zu sein und genieße es unheimlich, machen zu können, was ich will, wann ich will, wo ich will - wenigstens im Urlaub.
Dennoch fahre ich auch mit anderen Leuten, zwar selten, Rücksicht aufeinander zu nehmen auf den unterschiedlichen Biorhythmus finde ich nicht schlimm, ein Bekannter von mir ist morgens immer vorne weg und abends lege ich dann den Turbogang ein und er hechelt hinterher... aber länger als 2 Tage waren wir auch noch nich zuammen auf Tour..
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Off-topic #541440 - 07/23/09 03:23 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: bromfiets]
Eva34
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bromfiets, auch ich bin oft allein auf Tour, umständehalber.
Obwohl ich mich über Begleitung oftmals freuen würde. Leider findet sich unter meinen Freunden niemand der die gleiche Leidenschaft für das Reisen mit dem Rad mitbringt.
Wobei ich auch sagen muß, wenn ich allein unterwegs bin lerne ich oft schnell Menschen kennen. Wenn ich mal vor ein Problem gestellt bin (Rad kaputt, Einsteigen in den Zug usw.) finden sich immer schnell ein paar Herren die nur zu gern bereit sind mir zu helfen. Ist man in Begleitung, ist es weitaus schwieriger Hilfe zu finden.
Zugeben muß ich aber auch, das Reisen allein macht einen offen für neue Eindrücke die einem oft entgehen wenn man mit Partner unterwegs ist. Da mein Alltag eher wortlastig ist kann ich das Schweigen durch aus auch genießen.
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#541441 - 07/23/09 03:31 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: LudgerP]
joerg046
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Das liegt haupsächlich daran, daß viele Leute alleine fahren.

> frag den Jörg, der weis alles <
Servus, Jörgi aus München bier

Münchner Liegeradstammtisch
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#541470 - 07/23/09 05:43 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: Oliver1985]
sebael
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Underway in Argentina

Hallo Oliver,
find ich gut, dass du mal ein älteres Thema wieder aufgreifst. Ich habe dieses Thema jedenfalls vorher noch nicht gelesen.
Also ich bin bis auf einmal, wo wir zu Dritt unterwegs waren und was ich echt toll fand, alleine gefahren. Man wird als allein Reisender immer gleich in die Ecke der Einzelgänger, die nicht mit anderen Leuten klarkommen, gestellt. Aber das ist bei mir überhaupt nicht der Fall. Ich bin gerne mit Anderen unterwegs. Man muss da halt einfach mal Kompromisse eingehen. Sonst funktioniert es nicht. Leider habe ich aber im Freundes-und Bekanntenkreis niemanden der meine Leidenschaft für das Reisen mit Rad und Zelt teilt. Und wenn man im Forum Mitradler sucht, dann ist es sehr schwierig jemanden für die annähernd gleiche Zeit und die ungefähr gleiche Strecke zu finden. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die meisten hier, gerne alleine unterwegs sind. Und wenn ich auf längerer Tour bin, treffe ich immer wieder allein Reisende. Gut, man kommt alleine schneller mit Anderen ins Gespräch, aber das ist ja dann meistens auch nur mal kurz. Bei den Übernachtungen Abends und Morgens wäre es mir lieber, wenn man jemanden zum Unterhalten hat. Man kann sich dann auch mal gegenseitig motivieren wenn's mal nicht so gut läuft. Oder wenn man bei starken Wind alleine das Zelt aufbauen muss.... Es gibt so viele Dinge unterwegs die zu Zweit oder zu Dritt einfach besser sind.
Grüße Sebastian
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#541486 - 07/23/09 07:18 PM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: sebael]
Hobo61
Unregistered
Hi all,

der Einfachheit halber häng ich mich hier an den letzten Beitrag.

Ich hab mich einfach damit abgefunden, Solotouren zu machen. Damit beziehe ich mich auf Rad- als auch auf Rucksacktouren. Im Vergleich zu früher ist es schwierig geworden, aus meinem Bekanntenkreis ein bis ca. drei Mitreisende just in time zu gewinnen die den Stil schätzen, den man selber pflegt. Das kann durchaus an meiner Eigenart liegen, muß es aber nicht: die Begründung muß ich also mal offen lassen.

Wenn man den Thread umformuliert auf das Thema „wie kann eine gemeinsame (Rad)-reise gelingen?“ ergibt sich eine völlig neue Sichtweise mit bisher wenig besprochenen Bewertungsmöglichkeiten:
- größere soziale „Wertschöpfung“ (z. B. lernt man Konflikte zu lösen)
- man erlebt Vieles gemeinsam, es wird Gemeinsames erlebt
- gegenseitige Hilfe und Rücksichtnahme
- als Teil einer solchen kleinen Gruppe kann man ein sehr starkes Selbstwertgefühl zurückerhalten, das hab ich als Solist so noch nicht bekommen
- es hat etwas für sich, am Abend eines langen Tages im Kreis von guten Freunden zu sein

Daß man in der Guppe nur schwer Zugang zu Fremden und Fremdem hätte, ist zwar teils zutreffend, könnte ich aber als Absolution fürs Alleinradeln nicht gelten lassen, denn auch aus einer Gruppe heraus kann man als Individuum initiativ werden.

Resumee: vielleicht liegt das Gute irgendwo dazwischen. Vielleicht ist es gut, einfach danach zu forschen, wie man sich sowohl als Solist als auch als Teil einer Gruppe gut fühlen kann. (einiges wird schon durch längere Gewohnheit an sich bewirkt..)

p.s: allein war ich u. a. in Indien, Marokko, Panama, Philippinen, Mauritius und kann daher sagen: das warn paar geile Tage!

Gruß,
Hobo61
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#541682 - 07/24/09 11:37 AM Re: Warum sind Radreisen oft Solotouren ? [Re: joerg046]
LudgerP
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In Antwort auf: joerg046
Das liegt haupsächlich daran, daß viele Leute alleine fahren.

Hmmm... - interessante Theorie!

Ludger
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