Hallo

Bei meinen Planungen stehe ich vor der Alternative,
a) eine Mittelschweden-Rundtour zu machen, also z.B. von Karlstad nach Umea und auf anderem Wege wieder zurück, oder
b) von Umea mit der Fähre nach Vaasa überzusetzen und dann runter bis Helsinki als Endpunkt zu radeln.

1. Generell die Frage: Wie unterscheidet sich eigentlich Finnland von Mittelschweden in Bezug auf Landschaft, Verkehr/Bevölkerungsdichte, Infrastruktur, Wildcamping, Reiseradeln im Allgemeinen. In Mittelschweden war ich schon unterwegs, aber noch nie in Finnland.

2. Für die Alternative über Finnland sah ich im Nordland-Shop einen Radwanderführer "Via Finnlandia", der genau die Route Vaasa-Helsinki beschreibt. Ist jemand schon mal nach diesem Führer gefahren? Lohnt sich die Anschaffung? Oder gibt es schönere Verbindungen zwischen Vaasa und Helsinki (die sich in etwa 1 Woche bewältigen lassen)?

Danke
Ralph

> Wie unterscheidet sich eigentlich Finnland von Mittelschweden in Bezug auf Landschaft, Verkehr/Bevölkerungsdichte, Infrastruktur, Wildcamping, Reiseradeln im Allgemeinen.

Puh sehr schwierige Frage. Allein Mittelschweden ist groß und allein schon dort sehr unterschiedlich.
In Karlstadt direkt ist es mit Wildcampen noch recht schwierig- aber schon 50 km weiter im Norden ist es total einfach. (is klar)
Auch in Finnland ist es ähnlich. Im Süden von Finland kann es teilweise richtig schwierig werden. Rund um Oulu gibt es natürlich eher Möglichkeiten als als rund um Helsinki.
In Finnland kann man eigentlich richtig gut Radeln. (von den Straßen her). Die haben dort erstaunlich viele Radwege. Der Süden von Finnland ist recht lieblich. Je weiter du in den den Norden kommst, desto eher solltest Du nichts gegen monotone Nadelwälder haben. ;-)

> Oder gibt es schönere Verbindungen zwischen Vaasa und Helsinki (die sich in etwa 1 Woche bewältigen lassen)?

Auch das ist wieder nur sehr wage zu beantworten- Das kommt ganz auch Deine Kondition an ....
Zwischen Vaasa und Helsinki gibt es einige relativ ruhige Nebenstraßen. Diese sind allein des Verkehrs wegen den ganz direkten Verbindungen vorzuziehen. Aber dies wurde sicher schon berücksichtigt, wenn das eine Fahrradroute sein sollte.

Moin!

falls du Schweden und Finnland miteinander verbindest: die Fähre Stockholm-Turku ist ein hochfeine Fahrt: stundenlang durch die Schären!

Solltest du Vaasa - Helsinki fahren wollen, ist meine Empfehlung, zuerst den Oulujärvi anzusteuern und dich dann in Richtung Seenplatte zu orientieren, eher östlicher als Jyväskylä. Die Weatküste bin ich mal hochgefahren und fand sie nicht sooo spannend, vielleicht abgesehen von der Gegend Rauma - Uusikaupunki - Turku.

insgesamt ist Schweden eher hügeliger, Finnland har mehr Moore und in manchen Landesteilen auch mehr Seen. Wildcamping ist durchaus machbar in Finnland; ein freies Plätzchen findet sich recht leicht - vielleicht nicht gerade in Helsinki.

Für eine Rundtour in Mittelschweden kann ich Dir das westliche Schweden vom Dalsland bis hoch nach Härjedalen bestens empfehlen (die Ostküstenregion kenne ich selbst noch nicht).
Von Karlstad aus fahrend würdest du allerdings interessante Gegenden wie die Westküste oder das westliche Värmland auslassen.

Finnland ist im Landesinneren recht hügelig, weist aber keine allzu großen Höhenunterschiede auf. Es ist mehr ein ständiges auf und ab. In Schweden gibt es schon mal Anstiege, die mehrere hundert Höhenmeter überwinden. Je weiter von der Küste weg, umso häufiger.
In Finnland gibt es flächenanteilsmäßig sicher mehr Seen als in Schweden, aber auch in Schweden ist es meist nicht weit von einem (kleinen) See zum nächsten.

Verkehr und Bevölkerungsdichte sind in den ländlichen Regionen recht ähnlich. Auf den Hauptstraßen ist mit Sicherheit, insbesondere in der Haupturlaubszeit, in Schweden mehr Verkehr - aber Hauptstraßen meidet man ja sowieso. Ansonsten gibt es in beiden Ländern sehr ruhige Nebenstraßen ,auf denen man Kilometerlang kein Auto und auch kein Haus sieht.
Zwei Unterschiede zwischen schwedischen und finnischen Kleinstädten/Orten sind mir aufgefallen (möglicherweise ist das aber nicht repräsentativ, ich bin schließlich nur einmal eine längere Strecke durch Finnland gefahren):
Zum einen sind mir in mehreren finnischen Orten sichtlich angetrunkene Bewohner ins Auge gefallen, die mich teilweise angesprochen haben (was mir etwas unangenehm war, weil ich mich mit ihnen nun wirklich nicht unterhalten wollte, schon wegen des unangenehmen Geruchs). Sowas habe ich in Schweden nie erlebt.
Zum anderen habe ich in finnischen Städtchen immer Parks oder Grünanlagen mit Bänken, auf denen man in Ruhe Pause machen kann, vermisst. So etwas gibt es in Schweden in jedem etwas größeren Ort.

Was Wildcamping betrifft, gab es für mich keinen Unterschied.

Für Finnland spricht, wenn der Bedarf besteht, die recht unkomplizierte Fahrradmitnahme bei der Bahn.

Angetrunkene sind mir in Finnland (war auch erst einmal dort) nie begegnet. Mir ist eher aufgefallen, dass die Finnen sehr viel zurückhaltender und seltener an einem Gespräch interessiert waren als die Schweden. Außerdem spricht in Schweden wirklich jeder englisch, in Finnland eher nicht. Das ist mir besonders bei älteren Leuten aufgefallen. Ältere Schweden sprechen auch nicht unbedingt fließend englisch, haben aber keinerlei Hemmungen, ihre drei Worte englisch oder auch deutsch an den Mann zu bringen, ältere Finnen sind in dieser Hinsicht sehr zurückhaltend.

Martina

Hallo,

ich werde Anfang September in Finnland unterwegs sein und muss mich etwas eher von meiner Begleitung und somit dem Zelt trennen. Findet man dort Schutzhütten, wo man auch so mal gratis die Nacht verbringen kann bzw. gibt es ggf. empfehlenswerte Karten, wo die eingezeichnet sind?

Viele Grüße
Christian

P.S. Sorry, dass ich mich hier einfach reinhänge, aber ich denke es passt zum Threat und vielleicht kann es jemand gleich für beide Länder beantworten.

Gibt es derzeit die Verbindung zwischen Umeå und Wasa überhaupt? Verlassen konnte man sich in den letzten Jahren nicht drauf. Deshalb bin ich 2003 bis Boden im Zug geblieben und dann obenrum gefahren.

Falk, SchwLAbt

Hej Christian,

ja diese Schutzhütten gibt es und sie sind gratis. Sind sehr typisch für Finnland und im Gegensatz zu Nordschweden (wo sie auch nicht gerade selten sind) soll es sogar Karten geben, auf denen sie eingezeichnet sind. Da mus aber mal jemand anders weiterhelfen.



Hej Falk,
doch, die Verbindung Umeå-Vaasa gibt es. Und seit die RG-Line versucht hat, einen ihrer Schrottkähne in die Südsee zu verscherbeln (um ihn illegal dort verschrotten zu lassen, weshalb er jetzt irgendwo beschlagnahmt herumliegt) hat es keine neuen Zwischenfälle gegeben. Die Pannengeschichte der Casino Express ist schon etwas legendär... War selten ernst, aber unbequem.
Die Firma ist aber trotzdem eine Katastrophe (ein finnischer Pizzeriabetreiber, der sein Glück als Reeder versucht): Sie sind vor allem auf LKW-Transport eingerichtet, dementsprechend bescheuert sind die Fahrpläne für Touristen. Den Bus, der einen früher zum Fähranleger brachte gibt´s auch nicht mehr (ohne Auto/Fahrrad bleibt ein 3km Fußmarsch auf schwedischer Seite, Taxi gibt´s in Holmsund nicht).
Eine vernünftige Internetseite mit Auskünften gibt es nicht, das Touribüro ist auch meist überfragt, am einfachsten ist es noch, im Fährhafen direkt nachzufragen.
Also, wer auch immer vorhat, dort auf der Radtour überzusetzen: Am besten nach Holmsund fahren, Infos holen und dann (evtl.) ein paar Tage Umeå anschauen...

Schöne Grüße von dort
Benjamin

Hallo

ohne zelt würde ich dort im september nicht unterwegs sein wollen. die regenwahrscheinlichkeit ist durchaus recht groß und nachts wirds schon mal kühl. auf eine verfügbare schutzhütte würde ich mich nicht verlassen mögen.
großer vorteil finnlands gegenüber schweden ist mAn das vorhandensein einer sauna auf jedem campingplatz und die lage derselben direkt am see. ganz großes kino wie ich finde.

gruß malte

Danke für die Antworten bisher. Ich denke, Finnland in der 2. Hälfte meiner Tour wäre durchaus was für mich, daher werde ich mir mal Reiseführer und Kartenmaterial besorgen.

Ralph

Dachte ich mir doch. 1993 sah das noch so aus:

die Strecke wurde von Silja bedient, wenn auch nicht mit den Neubauten.


Die »Wasa Queen« war schon eine etwas ältere Dame. Trotzdem war diese Reederei ein Lichtblick, der Werbespruch »Willkommen auf Turks besten Schiffen« hatte was für sich. 100fMk kostete die einfache Fahrt, FIP-Rabatt gaab es auch. Seit so etwa 2000 hat Silja sehr nachgelssen, Kammerzwang und Ähnliches soll wohl die Fahrgäste verscheuchen und den Gewinn sichern.

Falk, SchwLAbt