Hallo,

ich habe nocheinmal eine kurze Frage zum Radaufbau. Alles ist soweit montiert und nun möchte ich meine Schaltzüge verlegen, habe da aber noch ein Problem. An meinem Sattelrohr befindet sich kein Anlötteil zum Umlenken des Umwerferzuges, so dass ich beide Schaltzüge unter dem Innenlager am Unterrohr entlangführen muss.

Wie befestige ich nun das kleine Plastikteil, dass die Züge unter dem Innenlager umlenkt?
Zwar gibt es da zwei kleine Löcher, aber beide ohne Gewinde. Hat der Rahmenbauer da etwas vergessen, oder hätte ich vor Einbau des Innenlagers eine Schraube von oben nach unten durchstecken müssen?
Angenommen ich schneide ein Gewinde rein, kann man überhaupt eine Schraube darin befestigen oder ist die Innenlagerhülse im Weg?

Für Ratschläge dankbar
Jens

ich würds einfach ankleben. Durch die Seilspannung wirds doch eh noch angedrückt.

job,
der einer Seilzugverlegung unterm Tretlager nichts abgewinnen kann.

Hallo,
- ankleben, oder:
- einfach mit kurzer Blechschraube sichern, oder:
- M5 Gewinde reinschneiden und mit kurzer Schraube befestigen.
Kurze Schraube, damit die nicht in Konflikte mit dem Tretlager gerät. Hängt auch etwas von der Zugführung selbst ab, manchmal ist man da schon auf bestimmte Schrauben festgelegt.
Klebungen sollten mit etwas Sorgfalt geschehen, sonst kann die Führung da unten anfangen zu wandern.
Gruß Florian

hatte für mein altes rennrad ein teil bei nem händler bekommen, dass hatte zwei "nasen" - rangedrückt wirds durch die züge....

Nimm Schellen oder Kabelbinder oder von mir aus einen Kälberstrick, um die Seilhüllen anzubinden, aber vermeide den Weg über das Unterrohr. Seit dem Ende der Unterrohrschalthebel gibt es keinen Grund mehr, untenrum zu ziehen.
Wenn es aber unbedingt sein soll, dann ist es schon machbar, das Tretlagergehäuse anzubohren und Gewinde reinzuschneiden. Die meisten Tretlagerpatronen sind in der Mitte einige Millimeter dünner, außerdem ist das Material der Tretlagerhülse relativ stark. Bau aber das Tretlager vorher aus und verwende eine Schraube, die nicht zu weit in das Gehäuse reinragt. Hast Du keine passende, absägen. Die Tretlagerpatrone muss hinterher leicht reingehen. Im Dreckbereich an dieser Stelle solltest du eine rostfreie Schraube einbauen.

Falk, SchwLAbt

Hi,

mal eine Zwischenfrage, kann man die Züge nachträglich unter/über das Oberrohr legen? Umwerfer müsste dann ja event. getauscht werden(?) da der Zug von oben kommt. Ohne Nachzuschauen laufen bei meinem Rad die Züge für den Umwerfer und die Schaltung unter dem Unterrohr/Tretlager
Was mich bis jetzt auch ein paar mal gestört hat. Was wäre dabei zu beachten? Danke für Infos.

Gruß
Joachim

Beim Schaltwerk ist eine durchgehende Verlegung des Bowdenzuges, inkl. der Hülle vom Schalter bis nach hinten eigentlich unkritisch und erfordert keine zusätzlichen Kragenbuchsen. Die Befestigung am Rahmen kann einfach mit Kabelbindern, oder der etwas edleren Variante erfolgen.
Beim Umwerfer ist das nicht ganz so trivial. Einige Umwerfer bieten zwar die Möglichkeit von oben oder unten angesteuert zu werden (shimano dual pull), das ist aber eher selten. Zudem ist bei der Ansteuerung von oben (top pull) eine Kragenbuchse oder ein anderer Anschlagpunkt am Sattelrohr nötig, da der Seilzug das letzte Stück, bis zur Klemmung, ohne Bowdenzughülle verläuft.

Da heisst es improvisieren, wenn man umrüsten möchte.

job

Hallo Joachim,

bei einer Durchgehenden Zughülle in Kombination mit moderner Kettenschaltung kann ich mir eine verringerte Schaltpräzision vorstellen. Mit Zuganschägen am Oberrohr (offene Verlegung) ist die Schaltpräzision kein Thema. ggf. gibt es dann aber Probleme mit Rahmentaschen.

Gruß
Thomas,

der in über 20 Jahren keine Probleme mit Zügen unter dem Tretlager hatte.

Was job sagt, stimmt absolut. Meinen einzigen mit Kettenschaltung aufgebauten Rahmen habe ich seinerzeit auch mit dieser Bedingung ausgesucht. Als Widerlager für die Umwerferhülle kannst du eins von Sram-Nabenschaltungen nehmen, wenn das Sattelrohr im Durchmesser so etwa passt. Bleibt das Umwerferproblem. Auswechseln ist das einfachste, meine Gelenkrahmen haben an passender Stelle eine Einnietmutter für eine Umlenkrolle. Wegen der Gelenkkonstruktion ist da aber die Führung über das Tretlager völlig ausgeschlossen. Dass die Schaltpräzision leidet, habe ich jedenfalls bei Verwendung der besonderen Schaltleitungshüllen und rostfreier Seile nicht feststellen können. Schnellfeuergeklapper war allerdings schon vor zehn Jahren bei mir kein Thema, mikrogerasterte Ringschalter auch nicht. Finde damit mal das Mittelblatt, wenn es dunkel ist.

Falk, SchwLAbt

Hi Thomas,

im Moment verlaufen die zwei Züge komplett ohne Zughülle unter dem Tretlager, gestört haben die Züge in soweit, das ein weiterer Flaschenhalter manchmal brauchbar wäre. Ab 80 km und mehr brauche ich auf der Rückfahrt mehr Flüssigkeit als in 2 x 1 Liter reinpassen. ;-) Bisher half fast immer eine Tanke aus und die Ortliebtasche.
Rahmentaschen sind für mich kein Thema, dafür ist die Lackqualität des Stevens nicht gut genug, da scheuert mit der Zeit der Lack auf. Gesehen an dem Rad meiner Freundin mit der Halterung des Schlosses.
Oder gibt es Flaschenhalterungen die sich schmal genug zwischen die zwei Züge bringen lassen? Da sind im Rahmen keine Bohrungen dafür. Von Klickfix die habe ich gesehen, da war etwas zu wenig Platz zwischen den Zügen. (Schaltprobleme)

Gruß und Danke
Joachim

Hallo Joachim,

hier habe ich mir zusätzliche Gewindeösen einlöten lassen. In dem Flaschenhalter unter dem Rohr fahre ich aber z.Z. mein Schloss spazieren. Bei Getränken habe ich da so meine bedenken, Stichwort Vogelgrippe . Ich dachte da dann auch eher an Brennstoff.
Nein Im ernst auch mit Schellen sollte sich da ein Flaschenhalter montieren lassen. aber mehr als 1/2 Liter wird da wohl nicht rein gehen, es sei denn man tauscht das Vorderrad gegen ein kleineres.

Gruß
Thomas

Hi Thomas,


Brennstoff für nen Kocher brauche ich (noch) nicht. Bis jetzt ging alles noch mit Gas.
Mit den Schellen, weiß ich, aber die die ich bis jetzt gefunden habe, passten nicht. Das mit der kleinen Flasche würde schon ausreichen. Da ist die Auswahl hier im Ort schon etwas klein. Insbesondere was Radzubehör betrifft.
Danke an euch, für die Infos.

Gruß
Joachim

Eine Alternative in Bezug auf die Schaltzugverlegung gäbs noch.
Wer kann sich an die Rennrahmen der 80er Jahre erinnern? Die hatten Leitbleche oberhalb der Tretlagerbuxe, entweder angelötet (seit es bei den italienischen Telaisti Mode wurde, für alles die Befestigunxpunkte schon mitzuliefern) oder einfach als verchromte Schelle oberhalb des Tretlagers angeschraubt.
Solche zugführungen gibts noch manchmal, manche haben zwei Leitbleche (eins für den Umwerfer und eins für das Schaltwerk, manche haben aber auch nur ein Leitblech und ein Widerlager, für wo noch eine Zughülle bis zum Umwerfer gelegt werden muss.
Da nun aber der Schaltzug nach hinten oberhalb der Strebe verläuft, dürfte auch eine Schelle mit Widerlager für die hintere Zughülle erforderlich sein.
Die Züge verlaufen also im unteren Bereich oberhalb des Unterrohres und somit dürfte auch noch Platz für einen Flaschnehalter sein, der so auch mit Schellen befestigt werden kann.
Die beste Variante ist wohl aber doch die Verlegung übers Oberrohr und die Sitzstrebe entlang. Mir ist allerdinx unbekannt, ob es Schaltzughüllen auch als Meterware gibt, denn die müssten ja recht lang sein und die den Schaltbremsgriffen beigelegten sind zu kurz.
Wer eine gute Quelle hat, sollte sich jetzt melden oder für immer schweigen.

Brems- und Schaltleitungshüllen gibt es in jedem ordentlichen Fahrradladen nur als Meterware. Wie soll das auch sonst funktionieren? Bei jedem Fahrrad brauchst du doch andere Längen.

Falk, SchwLAbt

Bei Bremszughüllen ist das logisch. Aber Schaltzughüllen haben doch heutzutage eher standardisierte Längen. Da gibts doch nur das Stückchen am Schaltwerk und dann noch die Hüllen vom Lenker bis zu den Zuganschlägen am Rahmen.
Als ich noch bei Diamant war (vor 10 Jahren), wurden die Züge übrigens als fertig abgelängte Stücke eingekauft, für jede Rahmenhöhe gleich. Ich sollte dann eine Studie machen, welche Länge für welche Rahmenausführung die richtige wäre, mit dem Ergebnis, dass die Abteilung Einkauf es ablehnte, extra Teile-Referenzen einzuführen, nur wegen ein paar Zentimetern Unterschied. Dabei gings übrigens um Bremszughüllen.
Schaltzughüllen haben für den Bedarf der Längenanpassung i.d.R. eine feste Zughüllenabschlusshülse und eine lose, die man dann nach erfolgter Kürzung einfach wieder aufschieben kann.
Schaltzughüllen sind viel rigider als Bremszughüllen, da wirds nicht einfach sein, die in einem brauchbaren Radius aufzuwickeln. Aber ich lasse mich gern belehren. Die Idee mit der Oberrohrverlegung ist interessant und ich meine, sie ist es auch wert, weiter im Detail beleuchtet zu werden.

reichen 2,50m Länge?
job

PS:


Bei disem Rad habe ich auch die Bowdenzüge nachträglich übers Oberrohr verlegt. Dabei nutzte ich einen, durch die HS33 überflüssig gewordenen Anschlag für die Bremse.

Schaltzughülle gibts von der Rolle.
Gruß Florian

Da staune ich wirklich. Meine Rahmen sind keine Regelbauarten, wegen der Gelenke ist die offene Führung zwischen Widerlagern nicht machbar und die Beschaffung von Meterware war nie ein Problem. Allerdings hat sich diese Sache seit dem 9.Mai 2001 erledigt, an diesem Tag ging die letzte Kettenschaltung außer Betrieb.

Falk, SchwLAbt

Danke für die vielen Anregungen, um ersteinmal mit dem Rad fahren zu können habe ich das Zugführungsplastikteil unter dem Tretlager mit einer selbstschneidenden Schraube befestigt.
Wenn ich eine entsprechende Schelle für das Sattelrohr (Umwerfer-Wiederlager) gefunden habe werde ich sicher noch die Züge am Oberrohr entlangführen.

Ich werde wohl auch mal meinen Eintrag bei "unsere Räder" machen müssen

Gruß
Jens