Hallo Zusammen,

bin seit gestern wieder in China (Kunming, Yunnan). Bei der Einreise wurde ich erst mal ne Stunde von der Einwanderungsbehoerde "befragt" und musste meine Taschen ausleeren. Sie haben sich dann zwar entschuldigt mich aufgehalten zu haben und mir ihre Hochachtung ausgesprochen, es kamen aber auch viele Fragen wo ich letztes Jahr war und ob ich in Tibet war. Vermutlich weil ich mein Visum in Shangri-La, Nordyunnan, Prefektur Deqen (kulturell auch tibetisch) verlaengert habe. Ich habe natuerlich verneint in Tibet gewesen zu sein (obwohl ich war) und eine andere Route angegeben. Fuer mich heisst das, dass die chin. Behoerden immer noch nicht vernetzt sind, oder sie haben mich trotz dessen gehen lassen.

Hi Andy,

einen lieben Gruss aus der Nähe von Leshan (südl. Chengdu)! Wir radeln grad von Chengdu nach Süden.

Naja, wir denken, klar haben die Behörden dich gehen lassen, selbst wenn sie davon gewusst hätten! Ich meine, in den Knast hätten sie dich bestimmt nicht als einfachen Tourist. Haben sie ja bei uns auch nicht, und wir sind immer noch in China. (Endgültig wissen wir es bei unserer nächsten Visumsverlängerung)

Radelst du jetzt nach Süden oder Norden?

Hey ihr,

ich hatte auch zu keiner Zeit Bedenken, dass ich nicht einreisen darf oder dass sie mich in den Knast stecken wuerden. Immerhin hat mir ja das chin. Konsulat in FFM das Visum ausgestellt. Ich fand es nur interessant weil ich von solchen Situationen bisher nur gelesen habe und unter Beruecksichtigung der aktuellen Geschehnisse in China?Tibet... darum eben fuer alle die es interessiert

Ich radl nach Sueden - werde nachher mein 30 Tage Visum fuer Laos abholen (an der Grenze bekommt man wohl nur 15 Tage...). Werde es aber locker angehen lassen. Wie sind eure Plaene jetzt fuer die Weiterreise? Mongolei, Sibirien usw. habt ihr wohl fuers Erste gekippt?

Ja letztendlich geht uns langsam das Geld aus, und wir sind zu dem Entschluss gekommen, wohl in Australien besser an Geld zu kommen als in Japan. Die Erzählungen von anderen Touristen, in Australien super leicht Arbeit zu finden, und für unqualifizierte Arbeiten auch noch halbwegs gut Geld zu bekommen, während es in Japan eher umgekert ist - die grösste Sprachschule für Ausländer ging auch noch vor einigen Monaten bankrott - hat uns dazu bewogen, in Richtung Australien über SO-Asien zu fahren.

Nebenbei: Woher hast du das eigentlich?

Wir werden es auch locker angehen lassen.

Einen lieben Gruss...

In Kunming gibt's das Camellia (Camelia?) Hotel auf der Dongfeng Lu. Liegt ziemlich zentral und innen drin ist eine YHA und das Laotische Konsulat. Das Visum kostet 280Y bei 3 Tagen Bearbeitungszeit. Das Thailaendische Konsulat liegt ein paar hundert Meter westlich davon beim Kunming Hotel auf der gleichen Strasse (in Richtung Fussgaengerzone).

Ich wuerde empfehlen in der Cloudland-Hostel abzusteigen, ist ungezwungener und besser mit Fahrrad. Und die haben ne Faltkarte mit gutem Stadtplan!

Hallo Andreas,

Hast du ein 30-Tage visum in D bekommen oder laenger ?
Hab gerade versucht hier in Bishkek ein China Visum zu bekommen - Njet - stellen zurzeit ueberkeine Touristenvisas mehr aus. Jetzt probier ich noch Dushanbe.
Angeblich gibts ab 01 05 auch keine Verlaengerungen mehr in China, alles so kompliziert !

lg
christian

Hallo Christian,

hab in D. 6 Wochen beantragt, und auch nur 4 bekommen. Obwohl ich ein 3 Monats Visum inkl. 2 Monatiger Verlaengerung im Pass hatte! Soweit ich weiss kann man in Ali ne Verlaengerung fuer 1 Monat bekommen. Sollte dann reichen um nach Kathmandu zu kommen. Danach gibt's quasi nix mehr. Aber dazu koennen dir Mandy und Benny ("Fredde") mehr sagen. Was ich bei der momentanen Situation als kritisch ansehen wuerde ist, dass man auch leicht deportiert werden kann, wenn wieder was passiert. Zu deinen Kosten natuerlich (wird u.U. nicht billig, mehrtaegige Fahrt inkl. "Begleitpersonal"). Will dich nicht verunsichern, aber bei der derzeitigen Situation halte ich das nicht fuer so abwegig.

servus andreas,

tibet hab ich schon abgeschrieben - naechster plan waere der KKH - jedoch immer diese visaprobleme. pakistan botschaft hier stellt keine visas an europaer aus:"get your visa in your homecountry" und zu war das fenster, nett
china stellt auch keine visa aus zurzeit...alles nicht so leicht.
probier jetzt noch dushanbe, dann muss ich mir was anderes ueberlegen. hab kuerzlich einen englaender kurz vor der turkmenischen/iranischen grenze getroffen (koreatocapetown.co.uk) der ist durch afghanistan geradelt, ist mir persoenlich aber etwas zu heiss.
wenns nicht anders geht muss ich irgendwohin einen flieger nehmen !
wie lang wirst du jetzt unterwegs sein ?

lg
christian

hier ein Spiegelbericht , nachdem Tibet wohl bis auf weiters für Ausländer geschlossen bleibt.

Hallo liebe Leut,
bin neu hier, heisse Christian und zZt in Thailand mit Richtung China unterwegs...
habe die Info das man fuer ein China Visum mittlerweile ein Weitereiseticket vorzeigen muss, was bei Ein-und Ausreise mit Rad ja eher Problematisch sei duerfte, oder wie handhabt Ihr das?
Werde es trotzdem in Bangkok versuchen ein Visum zu ergattern, sonst muss ich mir wohl ernsthafte Gedanken machen wie es bei mir weitergeht...
Hoffe Tibet wird dann auch bald wieder offen sein, die Hoffnung stirbt zuletzt, wahrscheinlich zoegern die Chinesen das alles aber bis nach den Olympischen hinaus.
in diesem Sinne
gruss Christian

Hallo,

also zum Thema "Mandy und Benny wissen das vielleicht besser", naja, nicht unbedingt. Wir waren eine Gruppe von 5 Radlern in einem Hotel in Lhasa. Wir beiden sind mit Claude per Zug nach Chengdu gefahren. Unsere anderen beiden Freunde wurden mittlerweile ebenfalls ausgewiesen. Also kaum noch Auslaender in Tibet, wir persoenlich kennen noch ca. 5 in Lhasa, die da einen Betrieb haben oder unterrichten.

Ja es gab die Nachricht im Forum von Lonelyplanet dass man ein Chinavisum nur noch im Heimatland bekommt, dann aber zum Teil auch noch 3 Monate. Tipp fuer Deutsche: Ueber einen Zweitepass von Freunden / Familie das Forumlar aus dem Internet ausdrucken und ausfuellen lassen und zur Botschaft im Heimatland, also in Frankfurt oder Berlin schicken lassen. Und dann den Zweitpass irgendwie in das Zielland bekommen. Da muss man sich dann was einfallen lassen wie das dann gehen koennte. (Wenn man denn einen Zweitpass hat, was ja das Problem sein koennte).

WIR haben unser Visum zumindest vor einigen Tagen in Leshan um einen weiteren Monat verlaengern koennen bis zum 17. Mai. Vielleicht sind wir dann schon aus China raus, vielleicht nicht, ob weitere Verlaengerungen moeglich sind wird man sehen muessen. Wenn man jedoch am letzten Tag des gueltigen Visums hingeht, muessen die ja irgendwas machen. Ist aber auch ein bischen Pokern, und haengt davon ab wie nett die Beamten sind.

Viel Erfolg an alle! Weitere Fragen sind Willkommen!

Die chinesische Botschaft und die berteffenden Generalkonsulate in Deutschland nehmen schon seit einigen Jahren keine Reisepässe von Privatpersonen entgegen, die sie mit der Post erhalten. Die Visaanträge müssen entweder persönlich abgegeben werden oder eine Visaagentur ist damit zu beauftragen.

Bernd

An der Laos-Grenze (Boten) gibt es 30 Tage fuer fast alle Nationalitaeten. Preis fuer Deutsche war 2007 30 USD, als momentan deutlkich billiger als 270 Yuan. Man kann auch in anderen Waehrungen (EUR, GBP, LAK, CHY) bezahlen, aber deutlich schlechter als USD. Und es dauert nur 5 min., keine 3 Tage wie in Kunming.

War heute beim PSB in Xining, Visaverlaengerung momentan kein Problem, keine weiteren Fragen, 160 Yuan, 1 Tag Bearbeitungszeit.
Lt. der Buschtrommel gibt es keine Verlaengerungen mehr ueber den 1.7.2008 hinaus.

Visabeschaffung ist deutlich erschwert worden und wird wohl auch bis min. Oktober so bleiben. Naeheres hier: Lonelyplanet Thorntree

Falls jemand Tibet in naechster Zeit auf seiner Wunschliste hat:
Tibet und angrenzende Gebiete sind bis auf unbestimmte Zeit fuer Auslaender gesperrt. Die zunaechst geplante Oeffnung ab 1.5. ist verschoben (aufgehoben?).
Persoenliche Erfahrungen seit Mitte Maerz:
Zahlreiche unerwartete Kontrollen, Checkpoints, und Probleme mit der Polizei unterwegs sobald man auch nur in Richtung der tib. Gebiete in Sichuan, Gansu oder Qinghai faehrt. An die TAR selbst ist ja gar nicht zu denken.
Erfolgsaussichten, nicht zurueckgeschickt zu werden sind sehr gering, einfach durchradeln und ignorieren wie letztes Jahr in Tibet geht schon gar nicht. Spatestens einige Kilometer weiter kommen sie mit einem Fahrzeug und holen Dich vom Rad. Umgang von sehr freundlich-entschuldigend bis unter aller Sau, je nachdem wen man gerade trifft. Macht keinen Spass und stresst auf die Dauer, weil es immer wieder auch sehr unerwartet kommt. Ausserdem ist die staendige Zurueckfahrerei auch nicht gerade motivationsfoerdernd.
Man kann auch mal Glueck haben und irgendwie ist es mir geglungen, den autonomen tib. Distrikt Gannan in Gansu zu durchqueren, obwohl er gesperrt ist, und die Haelfte von Qinghai ging auch noch, bis ich vorgestern 500km westl. von Xining wieder rausgeworfen wurde.
Momentan ist also ueberall wo es auch nur entfernt nach Tibetern riecht groesste amtliche Paranoia zu erwarten.
Tibet und weite Gebiete drumherum scheinen also vorerst (bis nach der Olympiade?) nicht mehr vernuenftig beradelbar zu sein, die "paradisischen" Zustaende vom letzten Jahr sind Lichtjahre entfernt und die Art und Weise der Kontrollen hat sich drastisch zum negativen gewendet. Kommt irgendwann anders, leider.

Da habe ich letztes Jahr in Tibet mal richtig schwein gehabt Bin ich also nicht ohne Grund ein Jahr VOR die Olympische Spielen geradelt. Ich hatte schon eine Menge aerger erwartet. In totalitaire Laender wie China sind die immer paranoide bei grosse Veranstaltungen.

Naja, jedenfalls wuensche ich die "Olympische" Radler viel glueck

Marc

Oder auch Chinesische Botschaft .

Bernd

Komisch - laut Berichterstattung auf CCTV9 ist alles unter Kontrolle und ueberhaupt sind alle Tibeter gluecklich seinerzeit von den Chinesen "friedlich" befreit worden zu sein". Schliesslich waren ja nur 5% Adelige, Moenche oder Laien. Seit letztem Oktober kriegen die tibetischen Schueler sogar kostenlose Schulhefte und die tibetsche Kultur wird sogar dahingehend gefoerdert, dass die tibetischen Schueler ihren Abschluss sogar in tibetisch machen muessen... Der Dalai Lama ist der Volksverhetzer schlechthin - eh klar.

Was mir nur nicht so ganz klar ist: die Tage haben sie so einen Hindu-Inder-Journalisten-Fuzzy der extrem pro PRC-Regime und gegen die tibetische Sache ist. Kann mir das mal einer erklaeren wie das zusammengeht? Schliesslich gewaehrt Indien den TIbetern ja Asyl und ist auch sonst nicht gerade gut Freund mit China was ich so weiss (kenn mich da aber nicht wirklich gut aus)...?

Abgesehen davon:
ich persoenlich reihe mich nicht in die Schlange der naiven Free-Tibet Touristen ein. Was nicht heissen soll, dass ich es billige was dort geschieht. Und die ganze olympische Kommerz und Friede, Freude Eierkuchen-Farce finde ich persoenlich eh zum k.....!

Tja, das ist ja der Vorteil an Laendern mit Meinungsfreiheit, dass du da irgendeinen Pressefuzzi von irgendeinem Blatt findest der halt eine andere Meinung zu dem Thema hat. Auch wenn die Meinung (unseres Erachtens) erbaermlich, schleimig und opportunistisch ist, ist ja zumindest die prinzipielle Meinungsfreiheit eine gute Sache. (Die blöde Propagandasendung auf CCTV 9 haben wir dann auch nach 5 Minuten wieder ausgeschaltet). "Zwei Stühle - eine Meinung". Damals bei "RTL Samstag Nacht" verarsche, heute in China Realität

Umgekehrt würde es wohl kaum gehen dass ein chinesischer Zeitungsverleger in diesen Tagen im Ausland eine pro-Tibetische Meinung äussern würde. Zumindest wenn er dann zurück nach China kommen würde hätte er massivst probleme seine Zeitung zu betreiben. Aber da haben die Chinesen ja scheinbar vorgesorgt. Alle die gewillt wären so eine Meinung zu publizieren, wir der Menschenrechtsaktivist Hu Jia, stehen ja eh unter Hausarrest oder sitzen im Knast.

DAS sind die traurigen Zustände in diesem Land, und nicht das Vorgehen der Chinesen gegen die tibetischen Aufständischen. Unsere bescheidene Meinung.

Und wer Lust hat kann sich hier das Programm von CCTV 9 anschauen!

Bernd

geht nicht generell gegen euer Statement, das ich im Wesentlichen auch teile. Allerdings wage ich die Meinungsfreiheit in "Laendern mit Meinungsfreiheit" etwas anzuzweifeln (unser schoenes Heimatland mit eingeschlossen). Sicher kann man in diesen Laendern Dinge sagen, ohne dass gleich die Ruebe abgeschlagen wird oder man fuer 20 Jahre ins Arbeitslager kommt. Ich hab da aber mal bei ARTE so nen Bericht gesehen und zwar gings da u.A. um nen Soziologen der in seinen beruflichen Email-Konversationen seinen berufsspezifischen Jargon (Klar,oder?) benutzt, der sich allerdings auch dadurch auszeichnet, dass er viele Begriffe benutzt, die seit der Anti-Terror Hysterie auch den BND triggern... Und jetzt hat er immer irgendwelche suspekten Typen an ihm dranhaengen, die z.B. in der Strassenbahn ihn anvisieren und verhalten in bester Agentenmanier in ihren Mantel- oder Jackenkragen sprechen. Heute so, und morgen...?

Gut, eigentlich sollte man Massenmedien grundsaetzlich nicht zuviel Beachtung schenken, wenn man auf der Suche nach der Wahrheit ist. Auf der anderen Seite ist es doch erschreckend welchen Meinungsbildenden Einfluss Massenmedien haben. Und gerade in China finde ich faellt der Unterschied zu unserer "serioesen" Berichterstattung extrem auf. Ich denke, bei uns ist es nur wesentlich subtiler - was eigentlich fast (oder sogar?) schlimmer ist...

Hallo!
Wir sind seit nun fast 5 Wochen in Suedchina und haben bereits in Vietnam unsere Tibetplaene ueber Bord geworfen.
Als Alternative haben wir den Westen der Provinz Sichuan angestrebt und koennen nun direkt berichten, dass dort ein Radreisen fuer Auslaender nicht moeglich ist.
In der Stadt Luding (an der N 318) sind wir beim Reinfahren in die Stadt sofort von der (Zivil-)Polizei angehalten worden und in den Bus Richtung Chengdu gesteckt worden. Schon Tage vorher und danach haben wir staendigen (unfreiwilligen) mit der Polizei. Es wimmelt in dieser Gegend nur von Armee und Polizei.
Die (bisher ueberall freundlichen) Polizisten sagen alle das Gleiche: Bis zu den olympischen Spielen wird definitiv kein Auslaender nach Tibet oder in angrenzende Regionen reingelassen! In Luding wurde als Begruendung "Manoever" im Westen Sichuans angegeben, junge Polizisten haben einen Tag vorher sogar von Kampfeinsaetzen im Nord-Westen Sichuans gesprochen (und konkret auf ein Gebiet auf der Karte gezeigt). Davon hatten wir noch gar nix gehoert.
Somit kehren wir wieder unfreiwillig jetzt schon um und moechten die Experten fragen, welche die beste und angenehmste Strecke von Meshan (nahe Leshan) nach Ost-Yunnan (Lijiang, Dali) ist. Mit der N 108 haben wir keine guten Erfahrungen gemacht. Ueberall Baustellen und schlechte Strassen...
Waere schoen, mal einen anderen Radreisenden zu treffen... Ich dachte, hier waeren immer so viele, aber die Menschen, selbst in grossen Staedten, schauen uns immer so an, als ob wir vom Mars waeren...
Schoene Gruesse,
Mo.

Zu Visa-Frage: Wir haben im Januar in Frankfurt ein 90 Tage-Visum erhalten, dafuer aber eine Exra-Begruendung schriftlich abgeben muessen. Seit dem ist leider vieles passiert...

Möglicherweise handelte es sich um diesen Vorfall, der sich am vergangenen Montag ereignet hat.

Bernd