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#429979 - 04/11/08 05:06 PM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: ]
veloträumer
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In Antwort auf: DerBergschreck

Mich stört auch meistens der Lärm auf Campingplätzen - die Radfahrer sind kaputt und wollen schlafen und die Wohnmobilfahrer sind ausgeruht und wollen saufen. Das paßt einfach nicht zusammen.

Ohne zuviel aufzurühren - die Gruppe der Wohnmobilfahrer kam bisher schlecht weg. Wohnmobiler sind doch auch Nomaden bzw. Wildcamper - stehen doch oft außerhalb der Campingplätze. Übrigens bin ich in Kroatien mal von einem Schweizer Wohnmobilpaar (auf dem Camping) zum Essen eingeladen worden, ein paar Ostdeutsche Wohmobiler kamen noch hinzu - die Schweizerin war auch leidenschaftliche Rennradfahrerin, auch mal kleine Wochendentouren mit Rucksack. Das schließt sich eben nicht gegeneinander aus. Saufen und Lärmen tun eher zeltende Jugendgruppen - die haben kein Wohnmobil. Das tun die auch am einsamen Strand und auch schon mal im einsamen Wald.

Zum Thema Saufen lach : Ich traf kürzlich einen 200 Jahre alten Pilger, der auf einem Pfad der inneren Einkehr wandert und gerne auf stillen Campingplätzen schläft. Das Zelt trug er in einem karierten Lumpenbund an einem Stock über seiner Schulter. Er beteuerte, dass das Zelte noch aus der Kaiserzeit stamme, echte Wertarbeit aus Bismarcks Zeiten eben.

Er hat mir erzählt, dass er demnächst um den Tag der Arbeit herum in der Pfalz wandern will und habe aus geheimer Quelle gehört, dass dort zum Zeitpunkt seiner Ankunft dort Radau-machende Camper sein sollen. Ich fragte ihn, was er über die Gruppe wisse, und er antwortete, es seien wohl Leute, die mit nichtmotorisierten Zweirädern rasende Geschwindigkeiten erreichen, die beißende Grillkohlerauch erzeugen wollten - Gift für seine alten, trüben Augen -, die laut lachend in die Dunkelheit hinein die Ruhe der heiligen roten Felsen stören würden und die zu exzessiven Saufgelagen neigen würden. Außerdem würden sie Zäune mit ihren tropfnasen Gummihöschen behängen, was ihm die transzendete Sicht auf die gesegnete Landschaft des Heilands beleidigen würde. Er nuschelte dann noch etwas von Internet und Raforum usw., so genau konnte ich ihn nicht verstehen - zu mal mir überhaupt nicht klar war, wovon er redete.

Ich tröstete ihn, jeder ist mal gern auf der geselligen Ebene und dann auch mal wieder auf der Ebene der absoluten Stille. Nur wenn der Mensch beide Momente zu schätzen wisse, könne der Mensch seinen Platz im Universum finden. Das fand der alte Mann ziemlich weise und meinte, dass er überlege, den Tag der Stille zu verschieben und sich zu den lärmenden Radlern zu gesellen. Ich sagte ihm dann noch, vom Radfahren verstehe ich zwar wenig, aber ich habe mal gehört, dass die insgesamt ein ganz nettes Völkchen sein sollen und sie das Radfahren oft als geradezu religiöse Passion ansehen. Da bekam der alte Pilger leuchtende Augen und bedeute mir, demnächst wohl auch ein Rad zu kaufen. Dann donnerte es, ein Blitz blendete meine Augen und der Pilger verschwand in einer tieftränenden grauen Regenlandschaft, wie ich sie gerade beim Blick aus dem Fenster sehe. zwinker
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#429981 - 04/11/08 05:11 PM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: veloträumer]
Valerio
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lach
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#429982 - 04/11/08 05:14 PM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: veloträumer]
ChrisTine
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Zitat:
Er hat mir erzählt, dass er demnächst um den Tag der Arbeit herum in der Pfalz wandern will und habe aus geheimer Quelle gehört, dass dort zum Zeitpunkt seiner Ankunft dort Radau-machende Camper sein sollen. Ich fragte ihn, was er über die Gruppe wisse, und er antwortete, es seien wohl Leute, die mit nichtmotorisierten Zweirädern rasende Geschwindigkeiten erreichen, die beißende Grillkohlerauch erzeugen wollten - Gift für seine alten, trüben Augen -, die laut lachend in die Dunkelheit hinein die Ruhe der heiligen roten Felsen stören würden und die zu exzessiven Saufgelagen neigen würden. Außerdem würden sie Zäune mit ihren tropfnasen Gummihöschen behängen, was ihm die transzendete Sicht auf die gesegnete Landschaft des Heilands beleidigen würde. Er nuschelte dann noch etwas von Internet und Raforum usw., so genau konnte ich ihn nicht verstehen - zu mal mir überhaupt nicht klar war, wovon er redete.


Ich habe schon oft herzhaft über deine Beiträge lachen müssen.
Die tun einfach gut im Wirrwarr der liebenswerten, grummeligen, kindsköpfigen!!!!!!!!!!, bescheidwissenden, lebenssortierenden-und orientierenden, ernsthaften, ect. Radformisten.

Weiter so. grins

Chris, gern wild zeltend, aber auch alle angenehmen Seiten eines CP oder einer Pension nutzend
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#429984 - 04/11/08 05:21 PM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: veloträumer]
DieWeltenbummler
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In Antwort auf: veloträumer

Ohne zuviel aufzurühren - die Gruppe der Wohnmobilfahrer kam bisher schlecht weg. Wohnmobiler sind doch auch Nomaden bzw. Wildcamper - stehen doch oft außerhalb der Campingplätze.


Der Beitrag von Veloträumer war bisher noch der beste. Besonders, weil er nicht über einen Kamm schert. Ich bin neben meiner Radreisendereigenschaft nämlich auch Teilzeit-Wohnmobilist (ja, schlagt mich ruhig - auch egal) und bin daher auch in diversen Wohnmobilforen unterwegs.

Es ist interessant, dass dort ähnliche Diskussionen geführt werden und es dort -sogar noch ein wenig extremer- zwei Lager gibt: Die Campingplatztouris, die ständig bemitleidet werden und die "Freisteher", die aus verschiedenen Gründen keine Lust auf "Kuschelcamping" haben.

Allerdings haben Wohnmobilisten einen ziemlichen Vorteil den Reiseradlern gegenüber. Für sie gibt es ausgewiesene Stellplätze, teilweise kostenlos, teilweise mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit.
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#429994 - 04/11/08 05:58 PM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: DieWeltenbummler]
otti
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Ich muss Dich nicht schlagen. Ich campiere auch gelegentlich im Wohnmobil, manchmal auch wild stehend. Viele der Fragen, die wir hier diskutiert haben, stellen sich für Wohnmobilisten ähnlich aber nicht so drängend. Sie haben eben immer einige TAge Zeit Wasser zu bunkern und Abwasser zu entsorgen. Wir müssen das täglich erledigen.
Viele Grüße
Ulli
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#430045 - 04/11/08 08:38 PM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: DieWeltenbummler]
JaH
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In Antwort auf: DieWeltenbummler

Allerdings haben Wohnmobilisten einen ziemlichen Vorteil den Reiseradlern gegenüber. Für sie gibt es ausgewiesene Stellplätze, teilweise kostenlos, teilweise mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit.


Jo. Und teilweise sind sie auch (noch immer) unbeliebt, was man u.a. an den manchernorts verbreiteten Schildern "no overnight parking" erkennen kann.
WoMo´s und entsprechende -mobilisten, sind aber ein Kapitel für sich und klar, da gibt es auch solche und solche und nicht bloß "die".
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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Off-topic #430053 - 04/11/08 09:11 PM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: Martina]
Dittmar
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In Antwort auf: Martina

Es gibt nach wie vor einem Unterschied zwischen situationsgerechtem Verhalten und sich irgendwie durchmogeln.
Martina


Hallo Martina,

mir sind deine Verhaltensregeln hier zu eindimensional. Ich hatte wirklich keine Kohle im Studium, habe von selbstversdientem Geld gelebt (das war weniger als Bafögsatz ) und konnte im Sommer nur Urlaub machen, wenn ich wild gezeltet habe, nach Trinkwasser gefragt habe etc. Interessanterweise hat mich nie jemand unfreundlich behandelt oder abgewiesen, wenn ich gefragt habe, ob er mir seine Wasserflasche füllt, nicht in Frankreich, nicht in Deutschland, nicht in Skandinavien etc.

Später habe ich in einem Behindertenprojekt gelebt für ein mickriges Taschengeld von 170 DM, 6 Tage Arbeit pro Woche und ein freies Wochenenende im Monat, leider wohnte meine Freundin 450 km weit weg, die Fahrkarte kostete mehr als das halbe Taschengeld, also bin ich getrampt. Ist das Schmarotzerei?

Später habe ich alle Leute aufgesammelt, die ich trampenderweise gesehen habe, ich habe noch ein "Gästebuch für Tramper" aus den Zeiten, da ich viel auf deutschen Autobahnen unterwegs war.

Man kann ja sogar streiten, ob es ökologischer ist sich mit einer Trinkflasche vol Wasser beim wildzelten zu waschen, oder am CP zu duschen.

Wie sich jemand gesellschaftlich oder individuell verhält,als Schmarotzer oder als "Gebender" (hochtrabender Begriff) Ich finde gewisse Werte wichtig, aber das sind mir zu kurzfristige "Verurteilungen".

PS.: Bei mir haben schon Leute bedankt, die mich als Tramper mitgenommen haben, da sie aus dem guten Gespräch einen persönlichen Gewinn gezogen haben, später ging es mir ungedreht genauso. Eine der tollsten Fahrten war übringens als mich der leider schon verstorbene Bruder von Herbert Grönemeyer mitgenommen hat, wir hatten ein sehr tiefgreifendes Gespräch, ein sehr beeindruckender Mensch.
Gruß

Radreisebilder: http://picasaweb.google.de/arfeis
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#430056 - 04/11/08 09:13 PM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: otti]
the_muck
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Hui, was habe ich da denn losgetreten wirr

Ich könnte jetzt weit ausholen mit, Zitat von Bundestag.de : "Das Menschenrecht auf Wasser
ist unumgänglich, wenn Menschen in Würde leben wollen." aber darum soll es nicht gehen...

Traurig finde ich das es mir peinlich sein soll wenn ich Freundlich nach Trinkwasser frage, es aber wohl normal ist sich einen Kaffe zu bestellen um sich dann auf der Toilette den Wasservorrat heimlich aufzufüllen, ob Tanke, Kaffe, Schwimmbad sei mal dahingestellt. Wo ist unsere Gesellschaft angekommen wenn es mir peinlich sein soll ein einfaches Menschenrecht in Anspruch zu nehmen. Ja Schmarotzer, der Liter Leitungswasser kostet je nach gebiet um die 0,002€... für mich und viele in meiner Umgebung ist es selbstverständlich den Zugang zu Frischwasser und der Toilette zur Verfügung zu stellen, denn es sind grundlegende Menschenrechte.
In anderen Ländern nennt man es auch Gastfreundlichkeit, die es in Deutschland wohl nur noch selten gibt. Aber wir nehmen in anderen Ländern diese Freundlichkeit gerne entgegen, seien es die Hütten in Skandinavien oder einheimische in Fernen Ländern. Nur durch diese Freundlichkeit sind viele Reisen doch erst möglich und realisierbar.
Ich versuche natürlich so viel wie es geht unauffällig und an Öffentlichen orten zu erledigen aber es gibt Situationen da geht es nicht anders. Und wenn mir Wasser fehlt oder ich in einem Wohngebiet warum auch immer ein großes Geschäft erledigen muss Klingel ich und frage Freundlich bevor ich mir es erschleiche...

Ich hoffe es ist Klar das es hier nicht um schmarotzen geht, oder das andere meinen Urlaub finanzieren. Aber ich werde die Peinlichen Aktionen bei der nächsten Tour dokumentieren und den Schmarotzten Betrag spenden.

Edited by the_muck (04/11/08 09:17 PM)
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#430077 - 04/11/08 10:35 PM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: Velocipeter]
schmeifengrall
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Zwar habe ich auch schon mal in Begleitung wild gezeltet, aber im Moment kommt es aus persönlichen Gründen für mich nicht in Frage. Ich will es allerdings ein anders Mal wieder ausprobieren, und zwar weil mir tägliches Zelten auf Radreisen auf Dauer gesehen einfach zu kostspielig ist. Da wären z. B.besonders Campingplatzbetreiber in anerkannten Kurorten zu nennen, wobei man oft mehr als 10 Teuronen für eine Übernachtung zahlt. Hinzu kommen außerdem noch 50 Cent für eine Duschmarke, die gerade für eine 4-minütige Körperpflege reicht. Will man sich diesen Stress nicht antun, ist man also schon mit 1 Euro zusätzlich dabei, um wenigstens einigermaßen entspannt duschen zu können.
Dann gibt es wieder CP`s, die etwas preisgünstiger sind. Mit etwas Glück liegen die Ausgaben da so bei ca. 7 Euro inklusive Duschen nach beliebiger Dauer. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dies meist CP`s sind, die eher abgelegen, bzw.kleiner sind und auch nicht unbedingt in jeder Karte eingezeichnet sind.
Was die Qualität der Zeltplätze anbelangt, dem stehe ich eher mit gemischten Gefühlen gegenüber. Mal sind sie für Radfahrer vorteilhaft angelegt, d. h. ein ruhiges Plätzchen sogar mit netter Aussicht, optimal ausgestattete Sanitäranlagen und Vorhandensein einer Gaststätte.
Dann jedoch wieder inmitten vieler Campingwagen dicht an dicht, weit entfernte Duschen voller Spinnweben und Schimmelpilze, feste und zugemüllte Bodenverhältnisse und manchmal - besonders wenn man zur späteren Abendstunde etwa gegen 21.00Uhr eintrifft - befindet sich niemand mehr an der Anmeldung. Dieses Problem konnte ich bisher immer per Suchaktion und Durchfragen beheben.
Im Allgemeinen wurde ich auf Campingplätzen bisher immer sehr gastfreundlich aufgenommen und beraten, darüber hinaus sind auch die meisten Urlauber ziemlich gesprächig und sehr hilfsbereit.

Die hier genannten Aussagen beziehen sich auf Deutschland. In den skandinavischen Ländern beispielsweise variiert das Ganze ein wenig...Stichwort: Campingpass.

VG von Anja cool
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#430080 - 04/12/08 12:26 AM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: the_muck]
schmeifengrall
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...und zur "Schmarotzerdiskussion" würde ich gern noch eine Ergänzung anmerken:
Ich habe vor Kurzem in einer Fernsehsendung zum Thema Restaurantrecht verfolgen können, dass die kostenlose Verfügbarkeit von Trinkwasser und Toilettenbenutzung im Ermessen des Restaurantbesitzers liegt. Das hieße, das natürliche Menschenrecht auf Trinkwassernutzung und Toilettengang kann u.U. durchaus verwehrt werden. Zum Glück verhalten sich da die meisten Gaststätteninhaber aber doch recht kulant.
Ich selber habe eine derartige Situation beim Verzehr eines Dönertellers in einem Imbiss übrigens schon erlebt. Obwohl ich etwas bestellt hatte und anschließend beim Bezahlen noch höflich um ein bißchen Trinkwasser gebeten hatte, entgegnete die Bedienung, ihr Chef hätte ein solches Vorgehen verboten. Mein hilfloser Unschuldsblick ließ sie offenbar erweichen und sie machte noch darauf aufmerksam, mir das Trinkwasser nun heimlich zukommen zu lassen.

Gruß Anja cool
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#430099 - 04/12/08 07:11 AM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: schmeifengrall]
otti
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In Antwort auf: schmeifengrall


Mein hilfloser Unschuldsblick ließ sie offenbar erweichen und sie machte noch darauf aufmerksam, mir das Trinkwasser nun heimlich zukommen zu lassen.

Gruß Anja cool


Wie bekommst Du den bloß hin mit der Maske?
Viele Grüße
Ulli
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#430101 - 04/12/08 07:33 AM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: veloträumer]
amarillo
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Zitat:

Ohne zuviel aufzurühren - die Gruppe der Wohnmobilfahrer kam bisher schlecht weg. Wohnmobiler sind doch auch Nomaden bzw. Wildcamper - stehen doch oft außerhalb der Campingplätze. Übrigens bin ich in Kroatien mal von einem Schweizer Wohnmobilpaar (auf dem Camping) zum Essen eingeladen worden, ein paar Ostdeutsche Wohmobiler kamen noch hinzu - die Schweizerin war auch leidenschaftliche Rennradfahrerin, auch mal kleine Wochendentouren mit Rucksack. Das schließt sich eben nicht gegeneinander aus. Saufen und Lärmen tun eher zeltende Jugendgruppen - die haben kein Wohnmobil. Das tun die auch am einsamen Strand und auch schon mal im einsamen Wald.

Zum Thema Saufen : Ich traf kürzlich einen 200 Jahre alten Pilger, der auf einem Pfad der inneren Einkehr wandert und gerne auf stillen Campingplätzen schläft. Das Zelt trug er in einem karierten Lumpenbund an einem Stock über seiner Schulter. Er beteuerte, dass das Zelte noch aus der Kaiserzeit stamme, echte Wertarbeit aus Bismarcks Zeiten eben.

Er hat mir erzählt, dass er demnächst um den Tag der Arbeit herum in der Pfalz wandern will und habe aus geheimer Quelle gehört, dass dort zum Zeitpunkt seiner Ankunft dort Radau-machende Camper sein sollen. Ich fragte ihn, was er über die Gruppe wisse, und er antwortete, es seien wohl Leute, die mit nichtmotorisierten Zweirädern rasende Geschwindigkeiten erreichen, die beißende Grillkohlerauch erzeugen wollten - Gift für seine alten, trüben Augen -, die laut lachend in die Dunkelheit hinein die Ruhe der heiligen roten Felsen stören würden und die zu exzessiven Saufgelagen neigen würden. Außerdem würden sie Zäune mit ihren tropfnasen Gummihöschen behängen, was ihm die transzendete Sicht auf die gesegnete Landschaft des Heilands beleidigen würde. Er nuschelte dann noch etwas von Internet und Raforum usw., so genau konnte ich ihn nicht verstehen - zu mal mir überhaupt nicht klar war, wovon er redete.

Ich tröstete ihn, jeder ist mal gern auf der geselligen Ebene und dann auch mal wieder auf der Ebene der absoluten Stille. Nur wenn der Mensch beide Momente zu schätzen wisse, könne der Mensch seinen Platz im Universum finden. Das fand der alte Mann ziemlich weise und meinte, dass er überlege, den Tag der Stille zu verschieben und sich zu den lärmenden Radlern zu gesellen. Ich sagte ihm dann noch, vom Radfahren verstehe ich zwar wenig, aber ich habe mal gehört, dass die insgesamt ein ganz nettes Völkchen sein sollen und sie das Radfahren oft als geradezu religiöse Passion ansehen. Da bekam der alte Pilger leuchtende Augen und bedeute mir, demnächst wohl auch ein Rad zu kaufen. Dann donnerte es, ein Blitz blendete meine Augen und der Pilger verschwand in einer tieftränenden grauen Regenlandschaft, wie ich sie gerade beim Blick aus dem Fenster sehe.
bravo bravo bravo !!! Und weiter so!
Das beste, was ich bisher im Radforum gelesen habe. Aber pass auf, dass jetzt nicht jemand kommt und meint, das sei hier kein Literaturform! zwinker

Gruß Hildegard
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#430107 - 04/12/08 08:25 AM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: the_muck]
Valerio
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In Antwort auf: the_muck

Ich könnte jetzt weit ausholen mit, Zitat von Bundestag.de : "Das Menschenrecht auf Wasser
ist unumgänglich, wenn Menschen in Würde leben wollen."


Wenn du nun aber daraus für dich persönlich ableitest, dass jeder Cafébetreiber dieser Welt dir einige Liter kostenloses Wasser schuldet, dann irrst du dich gewaltig. Es sind nicht immer die anderen, die dir kostenlose Dienstleistungen zu erbringen haben, damit dir die „Menschenrechte“ zuteil werden. Es gibt auch ein verbrieftes Recht auf Meinungsfreiheit und trotzdem muss nicht jede Zeitung zwangsweise ungekürzt seitenlange Meinungspamphlete von dir abdrucken. Das von dir postulierte „Menschenrecht auf Wasser“ kollidiert in den Räumen eines Café nämlich mit dem Hausrecht und dem Eigentumsrecht. Vielleicht wirst du eines Tages verstehen, dass sich das Zitat von Bundestag.de auf die Millionen ärmsten Menschen in der 3. Welt bezieht, die tatsächlich ohne direkten Zugang zu Trinkwasser dahin vegetieren müssen – unfreiwillig und an 365 Tagen im Jahr und nicht als selbst gewählte Urlaubspause eines Wohlstandsmenschen aus Mitteleuropa. Insofern ist es eine peinliche, geschmacklose Entgleisung, das Elend dieser armen Menschen und die Entschließung des Bundestags dazu hier für deine Wohlstandprobleme polemisch zu missbrauchen. Und nichts anderes tust du. Denn ein Cafébetreiber, der nicht möchte, dass du seine Toilette zum waschen, rasieren und Wasser nachfühlen benutzt, nimmt dir damit mitnichten die Menschenwürde. Da sollest du mal scharf drüber nachdenken, bevor du hier wieder solche Zitate präsentierst, nur um dein persönliches Urlaubsverhalten zu rechtfertigen.

In Antwort auf: the_muck

Wo ist unsere Gesellschaft angekommen wenn es mir peinlich sein soll ein einfaches Menschenrecht in Anspruch zu nehmen.


Es gibt kein „Menschenrecht“ darauf, Cafébetreiber egoistisch als Melkkühe zu missbrauchen und von vorne herein in seine Urlaubsplanung in dieser „Funktion“ einzubauen. Wer sich vorsätzlich in die Situation begibt, dass Gratis-Wasser aus dem Café oder von Anwohnern notwendig ist, der schiebt anderen die Verantwortung für sein eigenes Verhalten in die Schuhe, denn es ist kein Notfall, wenn man vorsätzlich seinen Urlaub so organisiert, dass Unbeteiligte einem zwingend helfen müssen. Jeder hier wird dafür Verständnis haben, wenn jemand in einem echten Notfall, der nicht vorhersehbar war, um Hilfe bittet, sei es Wasser, Verbandszeug, ein Anruf beim Notarzt oder ein Dach über dem Kopf bei einem schweren Sturm. Perfide ist es aber, die Hilfsbereitschaft bei solchen Notfällen schamlos auszunutzen, indem man sich bei seiner persönlichen Urlaubsplanung von vorneherein darauf verlässt, bei anderen routinemäßig auch ohne Notfall gratis abräumen zu können – denn mit solchem egoistischem Verhalten verschließt man auf Dauer alle Türen für andere Radreisende, die wirklich in Not sind.

In Antwort auf: the_muck

Ja Schmarotzer, der Liter Leitungswasser kostet je nach gebiet um die 0,002€.


Welches Café hat ein Glas Wasser zum Preis von 0,002€ auf der Speisekarte? Offensichtlich ist dir nicht ganz klar, dass der Betrieb eines Cafés nicht unerhebliche Kosten bedeutet wie Miete, Investitionen, Personal, Steuern, Wareneinkauf, Strom, Gas usw., die dann die Gesamtkostenkalkulation ausmachen. Auch der Betrieb der Toiletten ist nicht „gratis“ und hier in diesem Thread wurde ja schon stolz verkündet, dass nach dem kacken, waschen, rasieren und Wasser „ausleihen“ durch einen Wildzelter der Toilettenraum lustig mit Nadeln und Tannenzapfen verdeckt war – soll der blöde Wirt doch sehen, wie er das weg bekommt. Zahlen sollen stets andere oder vielleicht macht die dumme Putzfrau ja gratis Überstunden, weil sie Wildzelter so toll findet. Cafés sind nun einmal nicht automatisch öffentliche Wasserstellen und kostenlose Waschhäuser, weshalb ist das so schwer zu verstehen?


In Antwort auf: the_muck

In anderen Ländern nennt man es auch Gastfreundlichkeit, die es in Deutschland wohl nur noch selten gibt.


Bist du Deutscher? Gastfreundschaft muss man pfleglich behandeln – hier in diesem Thread kann man aber leider einige traurige Beispiele nachlesen, wie Gastfreundlichkeit von manchen deutschen Reiseradlern im Ausland schamlos ausgenutzt wird. Der Ruf von uns Reiseradlern wird davon auf Dauer beschädigt werden, wenn diese Abgreifermentalität deutscher Reisender vom Stamme Nimm weitere Anhänger findet.

In Antwort auf: the_muck

Nur durch diese Freundlichkeit sind viele Reisen doch erst möglich und realisierbar.


Freundlichkeit heisst aber auch Zurückhaltung und Bescheidenheit bei der Entgegennahme von kostenlosen Dienstleistungen – bei deinem Pochen auf dein angebliches „Menschenrecht“ auf kostenloses Trinkwasser in den Cafés dieser Welt hört sich das aber ganz anders an!

In Antwort auf: the_muck

Und wenn mir Wasser fehlt oder ich in einem Wohngebiet warum auch immer ein großes Geschäft erledigen muss Klingel ich und frage Freundlich bevor ich mir es erschleiche...

Aber ich werde die Peinlichen Aktionen bei der nächsten Tour dokumentieren und den Schmarotzten Betrag spenden.


Wie wäre es, wenn du als intelligenter und engagierter Reiseradler deine privaten Urlaubsreisen so planst und organisierst, dass nicht schon von vorneherein fest eingeplant ist, dass völlig Unbeteiligte für die Realisierung deiner persönliche Reiseträume als Spender herhalten müssen? Dann gibt es auch keinen von dir „schmarotzten Betrag“, wie du es selbst formulierst.

Edited by Valerio (04/12/08 08:31 AM)
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#430114 - 04/12/08 08:42 AM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: schmeifengrall]
MajaM
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In Antwort auf: schmeifengrall

Campingplatzbetreiber in anerkannten Kurorten zu nennen, wobei man oft mehr als 10 Teuronen für eine Übernachtung zahlt. Hinzu kommen außerdem noch 50 Cent für eine Duschmarke, die gerade für eine 4-minütige Körperpflege reicht. Will man sich diesen Stress nicht antun, ist man also schon mit 1 Euro zusätzlich dabei, um wenigstens einigermaßen entspannt duschen zu können.
Dann gibt es wieder CP`s, die etwas preisgünstiger sind. Mit etwas Glück liegen die Ausgaben da so bei ca. 7 Euro inklusive Duschen nach beliebiger Dauer.


Ich finde es gar nicht dumm, wenn (Warm-)Duschzeit begrenzt ist und kostet. Gerade auf kleine Campingplätzen stellt das so sicher, dass ich fast immer duschen kann und nicht ewig warten muß, bis andere mit ihrer Endlos-Duschorgie fertig sind. Warmwassererzeugung kostet schließlich auch dem Betreiber (und der Umwelt) einiges. Warum sollte man das nicht bezogen auf die Nutzung umlegen? Sympatisch ist mir ein Camping-Preis, der für ein kleines Zelt bei 5 Euro liegt und dann halt noch Kosten für Duschmarken und ggf. Stromanschluß getrennt dazu kommen.

Sympatischer sind aber natürlich die urig kleine Saison-Campingplätze ohne Autoplätze und mit bloß improvisierten Kaltwsserduschen im halboffener Bretterbude. sowas habe ich schon in Süd-Frankreich erlebt - genial. Eine Sammlung von Campingplätzen mit ökologischem Anspruch, ohne Dauercamper und ohne Autos und Campingwagen auf dem Platz wäre schon ne tolle Sache. Komfortable Alternative ist natürlich die Übernachtung daheim bei gleichgesinnten "auf Gegenseitigkeit" im Stile des ADFC Dachgeber oder Hospitality-Club. Leider hab ich derzeit kein Platz Gäste aufzunehmen. Das war sowohl gebend wie nehmend fast immer nett - wenn auch etwas anstrengend. Aber reisen soll ja meiner Meinung nach nicht nur Sport und Naturerlebnis sein, sondern auch dazu dienen interessante neue Leute kennenzulernen.

Maja

Edited by MajaM (04/12/08 08:48 AM)
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#430118 - 04/12/08 09:06 AM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: Valerio]
the_muck
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Hallo,
ich glaube wir schießen hier etwas an einander vorbei zwinker und legen uns dinge in den Mund die wir so nicht meinen. Im endeffekt sind wir aber wohl der gleichen Meinung.
Wenn ich Freundlichkeit erwarte muss ich auch welche geben, und bei "euren" ersten beiträgen hörte es sich so an als ob ihr diese Gastfreundlichkeit niemanden geben wollt, bei mir hörte es sich wohl so an als ob ich nur auf dieser Gastfreundlichen grundlage meine Urlaube plane. Ich denke das wahren die grundlegenden missverständnisse und beide haben es nicht so gemeint.

Zu den Cafés, gerade da finde ich es Dreist sich ohne zu Fragen nach der Bestellung eines Kaffes auf der Toilette seinen Vorrat aufzufüllen... meine Eltern haben ein eigens Café und es steht jedem ein Wasserhahn an der Aussenwasn zur verfügung. Einige Fragen aber nicht und veranstallten dank der nidrigen Hahn höhe auf dem WC eine nette Schweinerei, eine Frage hätte gereicht und alle Partein hätten es leichte...

lg der muck
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Off-topic #430119 - 04/12/08 09:10 AM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: Valerio]
buche
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Grässlich, diese Schmarotzer und Abgreifer überall. Es geht einfach nicht an, dass man jemanden mit der festen Absicht nichts zu bezahlen um ein Glas Wasser bittet. Gastfreundschaft bedeutet schließlich nur, dass man zwar theoretisch bereit wäre, jemandem freiwillig einen Gefallen zu tun -- aber natürlich darf das niemand in Anspruch nehmen, das wäre ja Schmarotzerei.

Und überhaupt, in den Wald ka**en ist eklig. Wann stellt endlich mal jemand Wildschwein- und Hasenklos auf, damit die auch zivilisiert austreten können? Die vergraben ja nicht mal ihren Kot! Eine Umweltverschmutzung sondergleichen, überall Tretminen. Ich habe auch noch nicht mal gesehen, dass die Fische zum schei**en an Land gehen. Wenn ich mir nur vorstelle, dass ich aus einem Bach trinken soll -- wirklich furchtbar.

Zum Glück haben wir Menschen ja weniger Rechte als die Wildtiere. Wir dürfen solche Sauereien nicht anrichten. Eigentlich sollten wir den Rehen das Lesen beibringen -- dann können die auch endlich mal die Verbotsschilder studieren, die in den Naturschutzgebieten überall herumstehen.

Erik
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Off-topic #430121 - 04/12/08 09:16 AM Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze [Re: buche]
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