Moin zusammen!
Wir haben überlegt dieses Jahr von Oslo aus durch den Süden (Telemark) Richtung Bergen zu radeln und dann über den Rallarvegen zurück bis Geilo. Von da dann die Bahn nach Oslo und wieder auf die Fähre.
Nun reisen wir mit Tandem und Kindern und ich möchte eigentlich jegliche Bahnfahrt vermeiden. Ich kenne zwar von Wintertouren die NSB zwischen Finse und Oslo und weiß, dass die Wagons groß genug für das Gespann sind, es bleibt aber trotzdem unmengen Gerödel. Dazu kommt, dass unsere Zeit wohl nicht für die Tour ausreichen wird, denn wir wollen mit den Kindern ja reisen und nicht rasen!!!
Jetzt mal meine Frage an euch:
Kann einer einen Rundkurs in Südnorwegen empfehlen? Die Strecke sollte nicht (viel) mehr als 800km betragen.

Hallo Bene,
wir haben letzten Somme reine ca. 800 km lange Rundtour durch Norwegens Süden gemacht, allerdings nicht ab Oslo, sondern ab Kristiansand. Am Nisser-See vorbei, über Kviteseid, Seljord und Bö bis Notodden. Von dort am Tinn-See vorbei bis Rjukan, was der nördlichste Punkt war. Dann überr die Straße 37 am Südrand der Hardangervidda vorbei nach Rauland, am Totak-See vorbei bis Haukeligrend. Dort ins Setesdal hochgekurbelt. Setesdal nach Süden, bis
Rysstad. Dort Richtung Westen raus aus dem Setesdal, auf dem grandiosen Suleskarvegen ins Siral und weiter bis Lysebotn. von dort mit einer Fähre über den Lysefjord nach Stavanger. Dort kippte leider das Wetter, von Egersund aus sind wir dann mit dem Zug nach Kristiansand. und sind noch in Dänemarkt ein paar Tage geradelt. In Norwegen selbst waren wir knapp drei Wochen unterwegs.
Fotos von der Tour hier:
http://www.flickr.com/photos/redfalo/sets/72157603803273938/
Schöne Grüße
Olaf

Du kannst von Kristiansand nach Norden fahren bis zum Hardangerfjord. Und dann an der Küste zurück bis Haugesund oder Egersund oder sogar bis Kristiansand.

Hallo Bene. Ich glaube, die von Dir beschriebene Runde ist weit länger als 800km. Fahren die Kinder denn schon selbst, oder werden sie im Anhänger gezogen?
Schau mal
hier, da habe ich unsere Tour mit Kindern in Südnorwegen beschrieben. Das waren ca. 400 reine Fahrrad-km. dazu noch 100km Busfahrt und die Bahnfahrt zurück von Geilo nach Oslo. Fahrradtouren in Norwegen mit Kindern sind, auch wegen des Wetters, was extremes. Das machen nicht viele, aber die Norweger fanden es immer toll, wenn sie uns sahen.
Ich denke, man sollte auf jeden Fall schon Erfahrung haben, mit Kinder-Radtouren, bevor man Norwegen angeht.
Aus Oslo raus zu fahren ist nicht ganz einfach. Ich denke, so wie ich es beschrieben habe, geht es aber ganz gut, insbesondere natürlich, wenn man eigentlich nach Süden will.

Viele Grüße aus dem verschneiten Allgäu,
Georg

Danke erstmal für die Antworten!
Die Bilder machen schon Lust wieder nach Norwegen zu fahren.

Die von mir beschriebene Strecke ist wesentlich weiter als 800km, ich glaub sogar ordentlich über 100. Deshalb brauche ich ja die Alternative

Unsere Kleinen sitzen abwechselnd im Anhänger bzw. vorne auf dem Pino. Unsere Geschwindigkeit ist also durchaus ok, aber wir wollen mit vielen Pausemöglichkeiten fahren, damit die Kinder möglichst viel erleben und entdecken und wir natürlich auch!
Mehr als 50km/Tag planen wir aber nicht, damit genug Zeit für unsere Entdeckungen und etwaige Verfahrer vorhanden ist.

Das Wetter in Südnorwegen im Sommer empfinde ich nicht als besonders extrem, auch nicht mir Kindern. Das ist sicherlich eine Frage der Gewöhnung und Erfahrung.

Ich hab eben mal gegoogelt und bin mir bei den Fährverbindungen noch ein wenig unsicher; wir wollen von Kiel aus los, kommen dann aber nur nach Oslo und leider nicht nach Kristiansand, wenn ich das richtig gesehen habe... schade!

Aus welcher deutschen Stadt brecht ihr denn auf? (Dein Profil ist da ein bisschen interpretationsfähig...) Da wir die Fährpreise für Kiel-Oslo prohibitiv hoch fanden, sind wir mit dem Zug bis nach Nord-Dänemark gefahren. Wir haben dann die Fähre Hanstholm nack K-Sand genommen. Diese Verbindung steht komischerweise in keinem deutschen Reiseführer, ist aber m.E. die attraktivste. Ist eine Schnellfähre, die nur 3 Stunden braucht und sehr sehr günstig ist. Hanstholm hat keinen direkten Bahnanschluss, aber man kann bis Thisted fahren, von dort sind es ca. 20 km mit dem Rad. Die Anfahrt mit dem Zug ist etwas lästig, man muss in DK 3x umsteigen. Das ist nicht ganz so schlimm wie es klingt, weil die Bahnhöfe dort so klein sind, dass man die Räder über die Gleise schieben kann.
Mit Kids erscheint mir selbst die Tour, die wir gemacht haben, ziemlich ambitioniert. Die Steigungen haben es zum Teil wirklich in sich...

Die Züge nach Thisted fahren auch nicht so oft..

Aber man kann natürlich auch von Århus oder Ålborg oder irgendwo dazwischen mit dem Fahrrad nach Hanstholm fahren. Vielleicht ist Hirtshals - Kristiansand doch die bessere Wahl für die Anreise.

na ja, zumindest letztes jahr fuhren die züge nach thisted mehrfach täglich. wir haben einen anschluss verpasst in struer, eine stunde später gings weiter. ich weiß nicht mehr genau, warum, aber irgendwie war hanstholm für uns alles in allem attraktiver als hitshals. evtl, weil ich nicht wußte, dass auch von hirtshals diese deutlich günstigeren schnellfähren fahren. außerdem ist das noch mal deutlich weiter mit dem zug.

Rallarveien und Hänger könnte zumindest zwischen Myrdal und Finse ein bisschen eng werden. Auch hinter Finse Richtung Haugastøl ist der Weg nicht unbedingt ideal für Hängerzüge. Allerdings fehlt mir ein Stück, weil ich im Schnee steckengeblieben bin. Myrdal - Finse ist übrigens die Scheitelstrecke.

Falk, SchwLAbt

Eben. Das meinte ich. Mehrere Tage Dauerregen sind andererseits sowohl mit als auch ohne Kinder kein Zuckerschlecken. Mit Kindern sollte man da noch einen Alternativplan zum Radfahren haben.

Wir haben für die Fährfahrt Oslo Kiel so ein Autofahrer-Special gebucht. Das kostete hin und zurück ca. 500€ und ist damit wesentlich günstiger als Personen und Fahrräder einzeln zu buchen. Die meinten, es sei kein Problem, wenn man dann mit dem Rad statt mit Auto auftaucht. Daswar dann auch so. Trotzdem solltest Du sicher vorher nachfragen.

Viele Grüße,
Georg

Bei uns wurde *ein* Fahrrad als ein Fahrzeug gerechnet und war im "Auto-Spezialpreis" abgedeckt. Für die übrigen Fahrräder mußten wir noch etwas nachzahlen, ca. 100 EUR oder so etwas. :-(

Entgegen der hier geäußerten Meinung finde ich, dass sich Oslo recht einfach durchfahren lässt, wenn man nicht den Oslofjord entlangfährt (Menschen bauen gerne Häuser am Wasser). Nördlich der norwegischen Hauptstadt befindet sich ein riesiges Waldgebiet, genannt Nordmark(a). Nachdem ihr euch Edvard Munchs "Der Schrei" (es gibt mehrere Varianten davon) in der Nasjonalgaleriet (Eintritt frei) sowie die Wachablösung am Schloss (Slottet) und den Vigelandspark angeschaut habt, folgt ihr einfach der Ausschilderung Ri. Holmenkollen, der schon von Weitem zu sehen ist (wird allerdings gerade neu gebaut). Hinter dem Holmenkollen beginnt das besagte Waldgebiet und bis Hønefoss geht´s auf guten Waldwegen durch unbewohntes Gebiet (gute Karte erforderlich). Von hier aus kann man dann durch´s Hallingdal radeln.

Generell gilt aber in Norwegen: Die schönen gemütlichen Täler wurden schon von den Verkehrsplanern entdeckt, als das Rad noch nicht mal erfunden war. Wer´s in Norwegen ruhig haben will, muss Berge als herausfordernden Genuss betrachten. Den Rallarwegen mit Anhänger mit zu fahren ist mutig, aber nicht unmöglich (Erkundung über Firnfelder im Touristenbüro in Geilo einholen!). Zurück nach Oslo kann man dann durchs Gudbrandsdalen.

Neben der erwähnten Fähre Hanstholm-K´sand www.masterferries.com fährt auch Stena Line relativ günstig nach von Frederikshavn nach Oslo. Als Familie lohnt sich die Kiel-Oslo Route aber mehr als für den Individualreisenden und ist auch entspannter.

Da hast Du zwar generell recht. Das ist aber mit bzw. für Kinder ganz schön happig, denn dort geht es dann gleich mal auf über 500m hoch. Meine damals schon schwangere Frau hat zumindest gegen diesen Routenvorschlag heftig protestiert und auch für mich mit Kind im Schlepptau wäre es sicher eine Herausforderung gewesen. Ganz zu schweigen von unserer Tochter, die zwar nicht selber strampeln mußte, der aber bei andauernd langsamer Gangart doch recht schnell langweilig wird.

Viele Grüße,
Georg

Vielleicht machen wir das mit Hanstholm auch einmal. Bei unseren Fahrten von und nach Hirtshals hat aber DSB jedes Mal verlangt, daß wir (Eltern, vier Kinder) uns auf zwei verschiedene Züge aufteilen, weil sie nicht so viele Fahrräder in einem Zug haben wollen. Beim Stundentakt und den extrem langsamen Zügen ist das schon sehr ärgerlich. Mit Verspätung bei der zweiten Gruppe führte es dazu, daß es ca. 12 Stunden von Nordjütland bis Hamburg dauerte. Aber das wird natürlich noch extremer, wenn bei "mehreren Zügen pro Tag" eine Aufteilung auf zwei verschiedene Züge verlangt wird.

Es würde mich nicht sehr überraschen, wenn bald für diejenigen, die mit dem Auto zum Hafen fahren wollen, eine Autobahn bis nach Hanstholm gebaut wird, wie es sie schon bis nach Hirtshals und Fredrikshavn gibt.

Aber die Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern im Zug empfinde ich in Westdänemark (Jütland) als eher halbherziges Angebot, was zum großen Teil auch an der absurd niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeit der Züge liegt.

Das fand ich auch bemerkenswert als wir vor zwei Wochen eine polnische Familie mit Kleinkind (zumeist im Sitz befindlich) und Anhänger bei stärkstem Regen auf dem Rallarvegen angetroffen haben. Dem kleinen hat´s offenichtlich gefallen. Die sind übrigens von Voss hochgeradelt und nicht per Zug nach Myrdal...

Gruß, Daniel

http://www.fjordline.de/article.php?id=299&p= zeigt, daß Fjordline die Verbindungen ändern wird. Neu wird es von Hirtshals nach Stavanger und Bergen gehen, statt von Hansholm nach Egersund, Haugesund und Bergen. Das ist wohl eine Verbesserung, da Hirtshals auch für Bahnfahrer viel besser erreichbar ist als Hanstholm.