Hallo zusammen,

ich habe an meinem Rad Magura HS11, die mit den Evo2 Montageplatten angebracht sind. Von Werk aus waren keine Brakebooster montiert. Um dem dauernden Quietschen insbesondere der hinteren Bremse entgegenzuwirken, habe ich nachträglich welche einbauen lassen und bin begeistert: Das Quietschen ist weg, der Druckpunkt deutlich knackiger und die präzise Dosierung der Bremskraft fällt mir auch deutlich leichter.

Etwas erstaunt bin ich allerdings über die Montage der Brakebooster: Auf der Seite mit dem Schnellspanner sind diese fest verschraubt, auf der anderen Seite aber nur lose auf die Befestigungsschraube des Nehmerzylinders gesteckt. Das ist laut Montageanleitung in Ordnung so und macht ja auch insofern Sinn, als dass der Schnellspanner ja herzlich nutzlos wäre, wenn der Nehmerzylinder auf der Schnellspannerseite mit dem auf der anderen Seite durch den Brakebooster fest verschraubt wäre (wobei ich mich frage, warum es nicht auf beiden Seiten Schnellspanner gibt).

Nun ist es bei meinem Rad aber so, dass die Hydraulikleitungen der Bremsen (sowohl vorne als auch hinten) nicht ganz parallel zum Brakebooster verlaufen, so dass sie gegen diesen stoßen und ihn an dem Ende, wo er nur aufgesteckt ist, von der Befestigungsschraube wegdrücken. Das führt bei rappeligem Untergrund (Kopfsteinpflaster, Schotterwege) mitunter dazu, dass der Brakebooster vom Schraubenkopf abrutsch und somit natürlich seine Wirkung schlagartig verliert (bremsen kann ich dann zum Glück immernoch, aber die plötzliche Änderung in Druckpunkt und Ansprechverhalten der Bremse insbesondere auf suboptimalem Untergrund ist natürlich kein tragfähiger Dauerzustand).

Deswegen frage ich mich, ob ich damit nochmal zum Händler sollte, der die Brakebooster montiert hat, oder ob ich hier selbst Abhilfe leisten kann durch Nachjustieren der Nehmerzylinder, von denen die Hydraulikleitungen abgehen.

Hi, das "Problem" gibt es an vielen Rädern von versch. Herstellern. Du kannst den Booster so in Form bringen (biegen) das er ein wenig unter Spannung sitzt, und sich selbst fest auf der Schraube hält. War bei meinem Winora, Gott hab es selig, genau so. Versch. Händler meinten das da nichts zu machen sei. Habs dann einfach so gemacht und das funzte gut.

Wie schon gesagt wurde, den Booster kann man natürlich ein wenig biegen, damit er fest auf dem Schraubenkopf sitzt. Ist ja nur ein Stück Blech.
Die einseitige Fixierung des Boosters reicht vollkommen, denn das Teil soll ja nur Kräfte quer zur Fahrtrichtung aufnehmen.

Aber:

Das solltest du in jedem Fall tun, denn wenn ich das richtig verstehe, scheuert deine Bremsleitung gewaltig am Booster, sonst würde sie ihn nicht vom Schraubenkopf wegdrücken. Das wird in nicht allzulanger Zeit dazu führen, dass die Bremsleitung durchgescheuert ist, und dann hast du ganz plötzlich gar keine Bremswirkung mehr mit dieser Bremse.
Es sind schon Magura-Leitungen durchgescheuert worden, weil sie ganz leicht, aber regelmäßig, andere Teile berührt haben. Bei mir war es so, dass die Bremsleitung beim Lenkereinschlag das Kettenschutzrohr (Liegerad), also einfach ein glattes Kunststoffrohr, leicht berührt hat und ein bisschen dran entlang geglitten ist. Fast ohne Anpressdruck, trotzdem war irgendwann die Leitung durchgescheuert und das Öl floss raus. Wo die Leitung kurz hinter dem Lenker die Schaltzughülle berührte, war damals auch eine deutliche Abnutzung zu erkennen.
Seitdem versuche ich, jegliche Berührungen der Bremsleitungen mit irgendwas anderem zu vermeiden, und wo das nicht geht, die Leitung irgendwie zu schützen. Z.B. an der gefährdeten Stelle mit Isolierband umwickeln und regelmäßig überprüfen, damit man rechtzeitig das Isolierband erneuern kann, bevor die Leitung angegriffen wird.

Hm... was auch noch funktionieren sollte, ist das Vertauschen der Zylinder links gegen rechts. Der Verbindungsschlauch der beiden geht ja nicht mittig in diese Zylinder rein, sondern vermutlich bei Dir auf der dem Booster zugewandten Seite. Durch ein Tauschen der Zylinder hättest Du dann zwar die Zuleitung ebenfalls auf der anderen Seite, das sollte allerdings kein all zu großes Problem darstellen. Und der Verbindungsschlauch gewinnt Abstand zum Booster.
Sollten die Zylinder aber ganz offensichtlich auch nicht parallel zur Felge stehen, dann könnte anfangs auch ein Nachjustieren helfen, das ist wahr.

@ATK: Danke für den Hinweis, hab gleich mal bei mir am Flevo an einer solchen Kontaktstelle nachgeschaut, aber offensichtlich sind Deine Kettenrohre aggressiver als eine Schraube

Gruß,
Martin

Danke für die Tipps, werde mal sehen, ob ich mit ein Bisschen biegen nicht sowohl den Booster dauerhaft fixiert als auch den Kontakt zur Leitung unterbunden krieg... ansonsten muss ich wohl doch mit Werkzeug ran.

ich hatte an Kats 20"-Dahon auch das Problem, dass die Leitung der Magura mit dem Brakebooster kollidiert. Ich hab den Booster dann auf beiden Seiten mit einem Spacer unterlegt.
Dann passte es wieder.

job