Hallo Sisti!
Eine Strecke Pamplona - Lourdes bin ich gewissermaßen in umgekehrter Richtung gefahren. Was davon allerdings Pilgerweg ist, kann ich kaum sagen, da ich kein Pilger bin. Außerdem fahre ich selten eine kürzeste Verbindung.
Die Strecke Pamplona - Lumbier via NA 150 führt durch weitgehend belangloses Hügelland mit Weizenfeldern. Am Rio Irati etwas liebliche Flussauenlandschaft mit Espen oder Pappeln.
In Lumbier gibt's einen Camping, aber auch nicht viel mehr, obwohl Ausgangsort für Schluchtentouren. Die eindrucksvolle Schlucht Hoz de Arbayan lässt sich von einem Aussichtspunkt an der NA 178 einsehen - für mehr Schluchterlebnis muss man auf Wanderschuhe umstellen. Die Strecke bis Burgui geht über kleinere Pässe auf und ab, wechselnde Vegetation, schön zu fahren, Verkehr eher mäßig.
Die Strecke Burgui - Roncal - Isaba ist sehr gut ausgebaut, eher wenig befahren, und ohne bedeutende Steigungen. Hier kannst du natürlich geradewegs nach Frankreich weiterfahren. Ich kam aber auf anderem Wege. Der Übergang nach Zuriza ist mit kräftigem Anstieg verbunden, die Westseite hat u.a. Buchenwald, die Ostseite sind offene Bergwiesen. Zuriza - Ansó - Berdún stellt eine schöne, eher wenig befahrene Bergstrecke dar nebst Bergfluss, später führt die Straße oberhalb des Flusses, vor Berdún kommt ein kurzer, aber eindrucksvoller Schluchtabschnitt.
Berdún - Jaca durch Weizenfelder, Pilgerweg nebst der Straße. In Jaca kleiner, evtl. überfüllter Camping im Westen der Stadt. Im Ort gute Essensmöglichkeiten. Jaca - Sabinánigo wie schon zuvor viel befahren, etwas reizvoller. Von hier aus kann man gleich nach Norden nach Frankreich. Auch dort kam ich aber nicht her.
Die Strecke auf der N 330 nach Süden mit viel Verkehr. Mit der Abzweigung auf die A 1604 über den Puerto del Sarrablo wird es bald idyllisch, wenig Verkehr, schöner Flusslauf, auch mit Badestellen. Passstraße mit Blicken weit nach Süden, Ginsterbewuchs. Auf der Ostseite schubweise steile Stücke - in deinem Fall ja dann Gefälle.
Ainsa hünscher Ort, lohnt einen Rundgang, gute lokale Produkte. Weite Flusslandschaft nach Norden. Bei Puyarruego Camping mit gutem Restaurant und Abzweig in eine faszinierende, schattige Schlucht, sehr enge Straße. Über Passhöhe Fanlo weiter auf schöner Strecke mit wenig Betrieb bis Sarvisé. Dann Anfahrt nach Torla - Ausgangsort für Wandertouren in den Ordesa-Nationalpark. Ist eine Tages-Exkursion wert (etwas anstrengende Anfahrt mit dem Rad bis zum letzten Parkplatz am Parkeingang möglich).
Schöne Verbindung Torla - Biescas, Pass mit Tunnel (guter Zustand, gut durchfahrbar mit Rad). Auf der Strecke Biescas - Puerto del Portalet viel Verkehr, Richtung Passhöhe deutlich weniger. Landschaft im Sommer eher ziemlich ausgetrocknet, weitgehend offen. Passabfahrt auf der franz. Seite mit wechselndem Gefälle, landschaftlich weiter unten waldreich, schattig, viele Fliegen, Richtung Laruns schluchtartig. Baumwuchs erinnert eher an tropischen Bergwald. Camping etwas oberhalb des Ortes bereits Richtung Eaux-Bonnes.
Hier kann man auch wieder anders weiter, aber ich kam eben so. Langezogene Kurven zum Aubisque, hatte damals eine ziemlich kalte Wasserabfahrt, daher nur Nebelschwaden, Schüttelfrost und nasse Füße in Erinnerung. Zum Col du Soulour eine wohl schöne Höhenstraße (bei mir eben nur Wolken). Hier kann man natürlich einfach runterfahren und wäre bald in Lourdes. Ich kam aber anders.
Wunderbares, sehr entlegendes Tal mit schmaler Straße mit viel Moosbewuchs unten via D126 nach Nay. Nach Pau, weil eine sehr angenehme, lebenswerte Großstadt. Auch ein Ort für süße Leckereien. Panoramablicke vom Boulevard auf die Pyrenäen. Strecke nach Lourdes entlang der Pau nicht unbedingt sehr reizvoll, zweiter Teil etwas hügelig. Für den Besuch der Stadt Lourdes solltest du genügend Sinn für Madonnenkitsch etc. haben. Statt die vermarkteten Pseudowunder teuer zu bezahlen würde ich mir lieber die echten Wunder vom Cirque de Gavarnie noch anschauen.