Habe mir neulich Cyclocross-Räder angesehen. So ein Rad könnte ich mir als Alternative vorstellen, statt Geld in den Ausbau des alten RR Schimano 600 zu stecken. Der Einsatzbereich wäre von der Straße erweitert auf Wald, Flur- und Schotterpisten. Anlötteile für einen leichten Gepäcktrager - denkte an die neuen leichten aus Titan von Tubus - sind vorhanden. Für das kleine Gepäck finde ich das angenehmer als Rucksack.

Gefallen habt mir TRENGA - gibt es als QLR 105 und als QLR Ultegra. Die Räder sind identisch bis auf die Aussattung bei Schaltung, Reifen, Bremsen und Sattel.

Für wen lohn sich Ultegra gegenüber 105? Schaltet sich die Ultegra leichter und / oder exakter oder sind die Unterschiede lediglich beim Gewicht und der Dauerhaltbarkeit? Für Wochenendausritte, einfach zum Spaß, Bewegung in der Natur, müsste doch die 105 reichen - oder sehe ich das falsch? Wer hat Erfahrungen mit beiden Ausstattungen? Für Anregungen bin ich dankbar.

Eine weitere Frage zu den Bremsen: bei 105 sind "Tektro RX5 Mini-V-Brake" vebaut, bei Ultegra "Campagnolo Veloce Mini V-Brake". Ich habe weder mit der einen noch mit der anderen Erfahrung. Wo liegen die Unterschiede in Funktion, Haltbarkeit, Wartung etc.?

Eine letzte Frage zu den Reifen: Schwalbe Racing Ralph 35-622, Faltbar - gegenüber Conti Speed King 35-522, Draht? Hat jemand Erfahrung? Für hilfreiche Beiträge schon jetzt besten Dank.
Gruß

Hallo Nobbe,

hast Du mal nen Link? Im Zweifelsfall sind die Campa-Bremsen länger als die Tektro. Alle meine Tektro V-Bremsen heißen anders als RX5 und sind 5 bis 10 mm kürzer als meine Veloce.

Gruß
Thomas

Meiner Meinung nach langt für 90% der User die 105 locker.
Die Tektros sind durchaus ausreichend, die Camp natürlich deutlich besser.
Ob man nur wegen der besseren Bremsen das teurere Rad braucht mußt Du entscheiden.

Flo

beruht das auf Erfahrung? Und wenn ja, weshalb sind die Campa natuerlich deutlich besser?

Ich hab beide and 2 Raedern verbaut und kann keinen nennenswerten Unterschied feststellen. Beide bremsen gut, beide wackeln nicht. Ich find die Campas "eleganter", aber so wichtig ist mir das Aussehen von Fahrradteilen auch wieder nicht. Der Einstellbereich ist bei Campa etwas limitierter (Sockelabstand, Federspannung). Und man ist auf die originalen (allerdings guten) Bremsbelaege angewiesen. Aber Bremsschuhe kann man auch wieder einfach tauschen.

Ich wuerde vor allem schauen, dass ausreichend Einstellweg moeglich ist. Die Verstellmoeglichkeit von den Zusatzbremshebelchen ist eher gering, da lohnt sich oft das Anbringen von "pipes" mit extra Einstellschraube.

Gruesse, Armin

Bei mir war er zu gering, habe mir Wrangler2 Bremsschuhe deswegen zugelegt. Aber hier ist es ja ein Komplettangebot, da sollte es also schon passen. Die Campa haben aber etwas längere Arme (5mm), und da es eh schon eng zugeht, könnte das evtl entscheidend sein, wenn man Schutzbleche wie die SKS Bluemels nutzen will. Ansonsten bin ich auch der Meinung, daß eine 105 schon ziemlich gut ist und für Normalnutzer sicher reicht. Aber bei Shimano STI Bremshebeln braucht man zum Entspannen bei V-Breaks, die ja keinen Entspannhebel wie die Shimano Rennbremsen haben, zwingend eine verstellbare Pipe oder was vergleichbares. Die STI haben ja nicht den Entspannknopf am Bremshebel wie die Campa Ergo. Man kann aber zum Radaus- und Einbau natürlich auch die Luft aus den Reifen rauslassen.

ciao Christian

Es gibt für diese Geschichte Lösungen. Nettes zubehör gibts bei
www.occp.de
www.crossladen.de

Überhaupt sollte man die Bremsen mal selber beurteilen. Ich bekomm mit den selben Cantis an 2 unterschiedlichen Rahmen große Unterschiede im Bremsverhalten. Und das dürfte bei Mini-Vs nicht anders sein. Und zum Unterschied 105-Ultegra: Bei 9-fach (die ich selber hab) sind die Kettenblätter 'weicher' als die ser Dura-Ace und der Ultegra (10-fach) die ich ebenfalls besitze. Ich würde da keinen Gedanken dran verschwenden und das Rad nehmen das besser passt und/oder gefällt.

Ultegra und 105er liegen so nah beieinander, daß ich mir da keinen Kopf machen würde - kauf einfach das Rad, was Dir besser gefällt.

Ich selbst fahre einen Cyclocrosser mit Ultegra 10fach, aber mit dreifach Kettenblatt. Auch wenn das total unüblich ist, hat man einfach nur Vorteile und kann viel länger im Sattel bleiben. Ich habe die Kettenblätter auch noch durch welche von TA mit den Zähnezahlen 50/38/24 ausgetauscht und habe dadurch einen solch großen Übersetzungsbereich, daß ich bisher noch nie absteigen mußte.

Tektro RX5 ist die bessere Bremse. Frag *den* Experten Elmar Schrauth ("Elmar" im Tourforum und Rennradforum) vom www.crossladen.de in Koblenz. Ich habe meine RX5 auch dort gekauft.

Racing Ralph ist gegenüber dem Speed King der höherwertige Reifen, hat allerdings wie alle Wettkampfreifen keinen nennenswerten Pannenschutz. Die bessere Wahl für den Alltag des Hobbycrossers ist der Schwalbe Smart Sam 35-622 oder sogar 42-622. Ist etwas schwerer und billiger (!), hat ansonsten den selben Einsatzbereich wie der Racing Ralph.

Als überzeugter 105er Fahrer bin schon der Meinung, dass es jenseits des Leistungssportes angesagt ist, die zu fahren. Und nicht nur jenseit. Ich habe hier ja schon das eine oder andere Mal geschrieben, dass ich 2003 bei den skandinavischen Meisterschaften im Straßenrennsport -und bei Skandinavien denkt man ja eigentlich nicht grad an die pure Armut- gesehen habe, dass dort ernsthaft Rennen mit so ausgestatteten Rädern gefahren wurden.

Aber jenseits persönlicher Vorlieben und Überzeugungen kannst Du Dir als Entscheidungshilfe die aktuelle Ausgabe der "TOUR" kaufen. Da ist ein umfassender Vergleich der aktuellen Renngruppen von Shimano, Campa und Sram zu finden. Sehr detailliert.:
In der Gesamtbewertung liegt die 105er zwei Zehntel (Note 2,3) hinter der Ultegra SL.. Im Gesamtgewicht ist sie keine 200g schwerer als diese und im Preis/Leistungsverhältnis vollkommen unangefochten. Jedenfalls im TOUR-Test

Hallo allerseits,

das waren doch sehr erfreuliche und aufschlussreiche Rückmeldungen - besten dank!

Ich bin nicht der große Schrauber um Veränderungen am Rad vorzunehmen. Ich denke ich werde das Rad mit der 105-Ausstattung so nehmen, wie es angboten wird. Sollte ich mit dem Übersetzungsbereich nicht klarkommen, kann ich immer noch Änderungen in der Übersetzung vornehmen lassen.

Muss ich bei eventueller Umrüstung auf 3-fach Kettenblatt schon jetzt was beachten? Oder geht das später noch problemlos?
Gruß

Naja, was heißt problemlos. Man braucht mindestens eine neue Kurbel, klar, und einen neuen Umwerfer. Und wahrscheinlich ein längeres Schaltwerk, oder man muß ziemlich aufpassen, sich nicht zu verschalten. Bei den außenliegenden modernen Tretlagern braucht es wohl kein neues Tretlager, die sollten gleich sein. Linker Schaltgriff müßte auch passen. Ich würde mir trotzdem gleich ein Dreifach kaufen, aber ich bin ja passionierter Schnelltreter auch am Berg und habe deswegen selbst am Rennrad eine Untersetzung.

ciao Christian

Direkt 3-fach kaufen, Umrüsten geht nur durch Austausch der Hälfte der Teile.

Bei Ultegra und Dura Ace sind sogar die Schaltbremshebel zu wechseln.

Schraubösen an den hinteren Ausfallenden sind aber nicht vorhanden (abgesehen von der einseitigen Scheibenbremsaufnahmen). Die Gabel hat zwar die Schraubösen, aber dafür keine Scheibenbremsaufnahme. Für Trenga.de ist das erstaunlich wenig stimmig.

Mein Favorit in dieser Gattung wäre das Hai Bike Noon (Custom made, auch mit SRAM Rival erhältlich) oder - wenn es etwas schwerer sein darf - der Selbstaufbau eines Surly Cross Check mit Stahlrahmen.

Frank

Klar. Du brauchst "nur" eine neue Kurbel, neues Schaltwerk neuen Umwerfer, neue Kette evtl. neue Schalt- und Bremszüge. Mit Montage wirst Du mindestens EUR 200,- dafür hinlegen müssen.

Hi,


Dazu kommen noch neue STI´s. Fahre am Renner FSA Kompact, sonst komplett Ultegra. Habe mal bei meinem Händler nachgefragt was mich eine Umrüstung auf Ultegra 3fach kosten würde. Antwort: 480 bis 500€.

Warum neue Bremszüge?

Nein - bei der 10fach 105er sind die STIs für 2- und 3fach gleich. Erst bei Ultegra und Dura Ace gibt es unterschiedliche STIs.

Hi, das wusste ich nicht.

Hallo Frank,

besten Dank für den Hinweis mit den fehlenden Anlötteilen beim trenga. Für mich sah es auf den ersten Blick so aus, als wenn diese vorhanden wären; es ist jedoch tatsächlich nur auf einer Seite ein Anlötteil am Hinterbau - für Scheibenbremse. Für Gepäckträger sind tätsächlich keine Anlötteile vorhanden. Das ist in der Tat für mich nicht stimmig.

Hai Noon habe ich mir angeschaut. Hier sind Anlötteile für Gepäckträger vorhanden. Insgesamt ist das Rad jedoch wesentlich kürzer gebaut, für aufrechteren, komfortorientierten Sitz. Ist hier noch genügend Druck auf dem Vorderrad? Hast du persönlliche Erfahrungen mit dem Rad? Würde mich mal interessieren, wie das Fahrverhalten ist.

Gruß

Die Rahmengeometrie ist quasi identisch mit dem Kinesis Cyclocrossrahmen von Cust-Tec (ich fahre den allerdings in 62 cm). Dieser wiederum ist von den Geopmetriedaten identisch mit dem Kinesis Superlight Rennrahmen. Also für mich sieht der Hai Noon sehr brauchbar aus.

Achte ggf. darauf, daß nicht gleich das Gebalschaftrohr zu kurz abgesägt wird, sondern daß zum Ausprobieren der Sitzposition d.h. Lenkerhöhe reichlich Spacer unter dem Vorbau sind.