Hallo liebe Fernreisende,
da ich am Samstag mit meiner Marokko Tour starte, habe ich mir beim Händler noch 2 Reserveschläuche mit Autoventilen erstanden.

Der Händler riet mir zu Reifendichtmittel "TT SEAL" von der Firma Tip Top Stahlgruber aus München.

Ich soll das Mittel, jeweils 125 ml in jeden Reifen einfüllen. Dies würde mir das Schlauchflicken ersparen, da dieses Dichtmittel die Löcher im Schlauch dauerhaft verschließt.

Da ich soetwas bisher noch nicht kannte, habe ich es zwar gekauft aber noch nicht eingefüllt.

Ich möchte erst mal Eure Meinung und Erfahrungen mit Reifendichtmittel hören.
Ist es auf einer 1000 km Reise ratsam, ständig mit diesem Mittel in den Reifen herumzufahren (Unwucht)? Verklebt dann nicht auch das Ventil?

Danke vielmals für Eure Antworten
Gruß
Tour101

Unwucht hast du dadurch keine, aber das Ventil kann verkleben. Ausserdem kann man das Zeug nur bei Autoventilen bequem einfüllen. (Glück für dich)
Die Wirkung ist klar:
Bei kleinen Löchern während der Fahrt werden diese sofort verschlossen. Die Luft bleibt drin. Das ist eine feine Sache.
Bei großen Löchern (egal ob Fahrt oder nicht) saut das Zeug im Mantel alles zu, läuft über die Felge oder verklebt das Unterrohr, natürlich abhängig von der Geschwindigkeit Die Luft entweicht aber vorsichtshalber, bevor die auch noch verklebt Das ist eine böse Sache
Wie das dann auf einem Staubigen Feldweg ausschaut, kannst du dir sicher vorstellen.
Dafür gibts aber vom Stahlgruber tolle Putzmittel.

Fazit: Toll für kleine Scherben auf der Straße, schlecht für schlimmeres. Den Ersatzschlauch kannst du dir also nicht sparen.
Aber es gibt ja auch noch ein anderes tolles Mittel vom Stahlgruber:
Tip Top Reifenflicken.

ich habe was aenliches in usa getestet---das zeug war reine geldverschwendung. es war eine riesensauerei und die flicken die ich dann doch brauchte hielten nicht mehr

Auf keinen Fall das Zeug einfüllen, wenn es nicht nötig ist! Ich hatte vor zwei Jahren das Problem in Schweden, dass ich alle zwei Tage hinten Luft aufpumpen musste, also kein wirkliches Loch. Da ich ewig diese Latexmilch mit mir herumgefahren habe, war die Zeit zum Ausprobieren gekommen. Ich habe das über das Autoventil eingefüllt und bin gleich weitergefahren. Und siehe da, das Nachpumpen ist nicht mehr aufgetreten. Eine Weile später habe ich mir einen Nagel eingefahren. Nach dem Flicken blies der Schlauch wieder Luft ab, ich nehme an, durch das Herausnehmen und Wiedereinbauen ist das erhärtete Zeug innen locker geworden und ich habe den Schlauch weggeworfen. In Schweden haben viele Forstwege einen Splitbelag mit Korngröße um einen Zentimeter, das wird die Schläuche mürbe machen.
Gruß Wolfgang

Hallo!
Ich hab an meinem neuem Rad jetzt von Anfang an ( seit 1800km, Montag wohl ca. 2000km ) eine Pannenflüssigkeit drin. War original in den Schläuchen von Bell mit drin, wusste ich vorher noch nicht mal...
Die Unwucht ist nur auf den ersten 2-4 Umdrehungen zu spüren, auch nur wenn man es mit der Hand dreht!
Hatte mich bislang vor ca. 6-7 Platten bewahrt, die meisten letztes Jahr auf der MTB Tour in RO, Ursache waren hier zumeist Dürchschläge ( Tempo >30 und ziemlich dicke Steine... ), hab meistens nur ein ganz kurzes leichtes Zischen gespürt, dann war wieder gut...
Hab dann nach 2 Wochen on Tour ca. 0.5-0.8 bar an der Tankstelle nachfüllen müssen!!!
Insofern keinerlei Probleme! Den einen Schlauch den ich jetzt nun noch hab, geb ich aber auch nicht ab!!!
Wie es natürlich nach so ca. 2 Jahren aussieht, oder bei dickeren Löchern???

bei kleinen Löchern hilft es, bei großen Löchern kannst du nicht mehr flicken sondern brauchst einen neuen Schlauch. Auch das Ventil kann verkleben. Solche Mittel (z.B. Slime) gibt es schon seit Jahrzehnten, einige haben ein derart agressives Lösungsmittel, welches die Schlauchverklebung anlösen kann. War schon einmal eine Diskussion hier im Forum. Mittlerweile glaube ich, daß Reifenpannen auch ein "Wink des Schiksals" sein können, wie Luckenbach es einmal beschrieben hat: Stell dir vor, du hast hier und jetzt einen Platten und wirst vor dem Überrollen durch einen Sattelschlepper an der nächsten Kreuzung bewahrt...
Aku

Wenn ich Euch also richtig verstehe,

das Reifendichtmittel zu Hause Lassen und lieber das Flicken in Kauf nehmen.

Das ist unter dem Strich die bessere Lösung?

Alternativ, Schläuche kaufen von Bell, die Original mit Reifendichtmittel gefüllt sind, laut Markus

Danke Euch für die Infos!
Gruß Tour101

Nicht zu Hause lassen! Nimm das Reifendichtmittel mit, muss kein Markenartikel sein. Es ist richtig gut, wenn Dein Schlauch langsam Luft verliert. Schon ein kleiner Nadelstich läßt Dich nicht länger als 500 m fahren. Aber wenn Du innerhalb von drei Tagen etwa dreißig Stöße mit der Luftpumpe nachgeben musst - dann ist die Stunde für das Dichtmittel gekommen!
Gruß Wolfgang

Hallo,
wir haben in unsere Reifen das Dichtmittel von Okay gegeben und waren absolut zufreiden.

Ich kann das nur empfehlen, 9 Jahre sind wir mit diesen Schläuchen gefahren und mußten nicht einmal flicken. Allerdings waren dann auch mit einemmal die Schläuche so porös, daß das Mittel keine Chance mehr hatte. Das Ventil hatte sich durchgedrückt . Aber nach den ganzen Jahren sei ihm verziehen Danach ging es mit neuem Schlauch und natürlich ohne Dichtmittel weiter und was hatte ich davon? Gleich am ersten Tag mußten wir flicken

Eine Unwucht haben wir nie bemerkt und die Ventile waren auch nie verklebt. Selbst nachdem die letzte Stunde geschlagen hatte, war das Mittel noch dünnflüssig!
Übrigens es waren Blitz-Ventile.

Ein pannenfreies Fahren wünscht
Sabine

Ich probiere mal den neuen Schlauch von LIDL aus. Der soll sich angeblich auch selbst wieder abdichten bei kleinen Loechern.

Gruss Markus