Ich hab auch mal ne Frage:

ich bin gerade dabei, das bei Wilfried ("wila") günstig abgestaubte Nishiki Rally wieder in Schuß zu bringen. Unter anderem ist der Steuersatz hinüber. Es handelt sich hierbei um einen alten Shimano 105, 1 Zoll, Gewinde. Lagerschalen sehen noch gut aus, daher hab ich nur neue Kugelringe eingesetzt und das Ganze schön mit Galli gefettet. Soweit die Theorie.

Folgendes Problem habe ich jetzt: das Lager sitzt entweder deutlich zu stramm, oder es ist viel zu locker. Korrektes Einstellen erscheint mir unmöglich. Hab ich da was falsch zusammengebaut? Bin für jede Idee dankbar.

Die spezielle Bauform von Shimano 105 ist mir jetzt nicht geläufig. Aber, wie hast Du gekontert? Auf die Nasenscheibe, wenn es denn eine gibt, kann man sich nicht verlassen. Am Besten ist es, wenn Du das Lager mit der Hand spielfrei einstellst, dann den Konterring draufschraubst und zuletzt Lagerschale und Konterring gleichzeitig gegeneinander festziehst. Ist es dann zu locker oder zu stramm, dann kannst Du das mit den beiden Schlüsseln leicht korrigieren, Kontermutter leicht lösen, Lagerschale etwas verdrehen, wieder gegeneinander kontern. Mit nur einem Schlüssel wird das nichts, da bekommst Du die Konterung niemals fest. Hat die Lagerschale keinen Schlüsselangriff, dann hilft dafür nur die Wasserpumpenzange - aber nur, wenn die Lagerschale auch aus Stahl besteht.

Falk, SchwLAbt

Kugelringe richtigrum drin?

Ich muß gestehen, daß ich nur einen Schlüssel besitze. Hatte aber bisher bei solchen Einstellarbeiten keine Probleme (keins meiner Räder hat A-Head).

Der Steuersatz unterscheidet sich augenscheinlich nicht von anderen "normalen" Modellen. Die Kugelringe sind mMn richtigrum drin, hab das extra auch andersrum probiert. Wenn ich den unteren Ring umdrehe, sitzt die Gabel eindeutig nicht bündig im Steuerrohr. Drehe ich den oberen Ring um, paßt er nicht mehr in die Lagerschale (bzw. der kleine Gummiring paßt nicht mehr rein).

Ich denke, ich hab trotzdem irgendeinen dämlichen Fehler gemacht, denn ich konnte vorher ja fahren, nur rastete der Steuersatz grundsätzlich in einer Stellung ein. Die neuen Kugelringe sehen auch genauso aus wie die alten.

Hallo Jumper,

da haben wir es doch:Wenn der Steuersatz einrastet, dann sind Grübchen in der Lauffläche, die sind durch neue Kugeln nicht weg.

Gruß
Thomas

Ah. Oh. Dann muß ich die Schalen wohl auch tauschen. Vielleicht löst das auch mein Problem. Danke, wieder was dazugelernt.

Hallo,

die "Grübchen" können allerdings genauso gut auf dem Konus sein, der auf der Gabel sitzt. Also alles mal genau anschauen. Eventuell solltest Du auch über die komplette Neunanschaffung des Steuersatzes nachdenken, damit auch wirklich alles zusammen passt (Laufflächen, Kugeln, etc.)

Grüße, Karsten

In aller Regel die unteren, sowohl der ring auf der Gabel als auch die Scale im Rahmen. Oben passiert das eigentlich nicht. Aber wisch alle Laufbahnen sauber und guck genau hin.

Falk, SchwLAbt

So, hab noch mal (fast) alles genau geprüft. Laufbahnen sind eben, die Kugeln richtig eingelegt, alles in der richtigen Reihenfolge eingesetzt. Trotzdem bekomme ich die Parameter a) weiches Drehen und b) festes Lager nicht zusammen hin.

Das Einrasten war schon weg, nachdem ich die Kugeln gewechselt hatte. Vielleicht kauf ich trotzdem nen neuen Steuersatz oder geh mal zu meinem Händler, der ist kompetent.

Dann kontere mal mit zwei Schlüsseln. Oder hast Du Schraubstockpfoten? Ich kann es mit einem Schlüssel jedenfalls nicht. Für die zumindest in einigen Kreisen hier beliebten Konusachslager gilt doch das Gleiche, Einstellen mit nur einem Schlüssel wird nichts.

Falk

Ich hab nen Schraubstock, aber ob der Pfoten hat, weiß ich nicht...

Ich habe gerade mal im Keller nachgesehen: Der 105-Steuersatz hat schwarze Dichtungsringe aus Kunststoff. Wenn man die falsch herum einsetzt, kann das von Dir beschriebene Problem auftreten: Entweder sitzt er zu locker und hat Spiel oder geht zu stramm, weil die Dichtung auf die Kugeln drückt.

Im übrigen hat Falk Recht: Du brauchst beide Schlüssel, um richtig zu kontern.

Lothar

Oukäi, dann setz ich den Dichtungsring andersrum ein und den zweiten Schlüssel auf die Weihnachtswunschliste

Im übrigen vielen Dank für Eure Hilfe bisher, weiß das sehr zu schätzen!

eine Bastellösung für nur einen Schlüssel (geht nur mit Nasenscheibe):

1. Das Lager so einstellen, dass es leichtes Spielt hat
2. Kontermutter anziehen.
3. Spiel und Drehbarkeit prüfen
* noch Spiel vorhanden: Konterung lösen, und das Lager um 1/10 Umdrehung anziehen
* Gelenk zu stramm: Konterung lösen, Lager um 1/10 Umdrehung lockern
* beides in Ordnung: gehe zu 5.
4. gehe zu 2.
5. fertig

Die Nasenscheibe verhindert zwar das Mitdrehen der Lagereinstellung, aber durch den Druck durch die Konterung verändert sich die Position des Lagerrings. Daher muss das Lager ohne Konterung etwas Spiel haben, der dann durch die Konterung verschwindet.

wie Thomas schon andeutete: der Austausch der Kugelringe bringt nichts, weil die Kugelnester das Problem sind, nicht die Kugeln selbst - die überleben einige Steuersätze.

Wenn Du den (wirklich großen) Aufwand/bzw. Kosten eines kompletten Steuersatzaustauschs vermeiden willst, hol Dir im Fachhandel für wenig Geld einzelne Kugeln, die wenige Zehntelmillimeter kleiner sind als die Originale. Mit denen bestückst Du die alten Laufbahnen (ohne Kugelringe! die nehmen meist nur unnögig Kugelplatz weg) in maximal möglicher Zahl

Dann schafft es immer nur eine von denen, sich in das schon gemachte Bett zu legen, die andern haben dann nochmal viel Zeit, sich neue Nester zu graben, der Steuersatz ist wie neu geboren.

Wenn dann die nächsten 10 - 20 tkm vorbei sind, kannst Du's das nächste Mal mit etwas zu großen Kugeln probieren

Stimmt absolut. Das Feineinstellen kann man aber gut ohne nochmaliges Lockern der Konterung machen! Vorausgesetzt, nach dem Kontern ist nur wenig Spiel oder nur leicht zu stramm angezogen, einfach die untere Mutten packen und linksrum drehen, falls es zu eng war, oder die obere rechtsrum, falls es zu locker war. Wenn es sich nur um max 1 Achtel Umdrehung handelt, kein Problem und viel leichter, als immer die Konterung wieder zu lösen.
Andreas

Ich habe das Problem "gelöst":
alles nochmal auseinandergenommen, neu gefettet, alten Kugelring eingesetzt, auf korrekten Sitz der schwarzen Dichtungsringe geachtet. Im Prinzip alles wie vorher auch.

Ergebnis: funzt