Hallo,
habe hier eine X-plorer-Felge, die am Stoß eine regelrechte kleine Stufe in Fahrtrichtung aufweist. Ist schon deutlich mehr als ein Zehntelmillimeter. Habe es so prägnant noch nie zuvor gehabt . Leider am Hinterrad, Laufrad andersherum einbauen ist daher nicht.
Ich brauche das Laufrad erst nächsten Frühjahr, hab's daher noch nicht getestet, wie sich dies auf das Bremsverhalten auswirkt. Führt es nur zu schlechterer Bremsleistung oder gefährdet man beim Bremsen sogar die Felgenkonstruktion? Ich befürchte, daß mir entweder die scharfe Stufe den Bremsbelag scheibchenweise abträgt oder dieser reihenweise Alusplitter aus der Stufe raushaut ?
Nun überlege ich den Stoß mit Schleifpapier zu glätten. Wohlgemerkt nicht indem ich das Schleifpapier auf die Bremsklötze wickle und bremse, wie es einige hier berichten, sondern nur am Stoß per Hand. Hat das schon mal jemand gemacht? Welche Korngröße verwendet man da am besten, bzw. sollte man es überhaupt so beheben oder einfach warten, bis die Stufe durch das Bremsen von selbst abgetragen wurde? Sieht aber so aus, als würde letzteres ewig dauern.

Ist das nicht eine Beeinträchtigung der Funktion, die eigentlich nicht mehr tragbar ist ( lange Zeit Bremsruckeln)?
Vielleicht vor dem Selbermachen mal den Händler fragen, ob hier nicht ein Produktmangel vorliegt.

Habe den Satz privat gekauft, sonst würde ich in der Tat reklamieren. Am Vorderrad ist der Stoß i.O., d.h. sagen wir mal lieber so wie die Felgenstöße bei der X-plorer halt leider im Durchschnitt sind. Gegen ein anderes Laufrad umtauschen geht leider nicht, höchstens Rückgabe. Also muß ich das Manko nun hinnehmen, wenn ich das Laufrad behalten will.

Habe zumindest herausgefunden, daß ich 80er Korngröße verwenden muß. Wäre dankbar für Erfahrungsberichte, ob das einebnen einer starken Stufe am Felgenstoß sich negativ auf Stabilität/Lebensdauer der Felge auswirkt bzw. alternativ ob es sicher ist, die Stufe einfach zu lassen. Nicht daß sich die Felge am Stoß bis zur nächsten Speiche wie der Deckel einer Konservendose öffnet .

Ist der Stoß seitlich versetzt oder ist ein Ende breiter als das andere?
Eigentlich sollten die Bremsflanken der Explorer überdreht sein (im fertigen Zustand), weshalb so ein deutlicher Stoß eigentlich nicht sein darf. Wenn möglich würde ich die Felge/das LR reklamieren, diesen Fehler kannst Du eigentlich nicht beheben und er ist je nach Bremse durchaus sicherheitsrelevant.
Gruß, Uwe!

Um den Stoß wegzubekommen müsstest Du auf min. 1/4 des Umfangs schleifen und zwar gleichmäßig. Das hinzubekommen ist unwahrscheinlich. 80er Schmirgel halte ich übrigens für zu grob, 1/10mm ist bei Alu nicht viel. Versuchs mal mit ordentlichem 120er Schmirgelleinen, wenn Du es versuchen willst (kein Papier) und ziehe den Schmirgel auf ein Stück Dachlatte o.ä. auf, damit Du eine reelle Chance hast gerade zu schleifen.

Hallo Uwe!
Ja, der Felgenstoß ist in der Tat seitlich versetzt, auf der anderen Seite perfekt plan. Kommt sowas öfters vor? Ich verwende eine LX-Felgenbremse.
Habe den Laufradsatz übrigens bei ebay für schlappe 27,-€ ersteigert + 10,-€ Versand (Auktionsende war einfach zu absolut unüblicher Uhrzeit ). Da ist halt immer ein Risiko dabei. Hat zwar nur Deore Naben, aber eingespeicht mit DT-Apline III. Wäre ja ein Grund nächstes Jahr auf Scheibenbremsen zu wechseln denn es sind Center Lock Naben. Aber das wäre ein Aufwand, hab ja Dual Control Hebel und erst ein neues Vorderrad mit Nabendynamo gekauft. Kann ich vergessen .


Auwei, ich hatte mir das so vergestellt, daß ich nur die Stufe etwas einebne um zu verhindern, daß es dort Splitter raushaut. Vielleicht auf einem Umfang von zwei-drei Zentimetern. Wenn die Bremse durch den Versatz dann noch etwas rubbelt, aber keine sicherheitsrelevanten Probleme auftreten dachte ich, daß es beim Hinterrad nicht so wild ist, da ich zu 95% auf dem Vorderrad bremse.
Was meinst Du mit "gerade" schleifen? Verhindern, daß man die Flanke schief schleift?

Wenn der Stoß auf der anderen Seite plan ist tippe ich auf aufgebogene Flanke. Ist der Stoß innen auch versetzt? Wenn dem so ist kannst Du das Flankenende etwas richten, ein paar Zehntel tun dem Material nichts. Am HR ist Bremsrubbeln natürlich weniger wild, speziell auf glattem Untergrund könnte Dir das Rad trotzdem kurz blockieren (hinten allerdings ebenfalls nicht so wild. Mit schief schleifen meinte ich, dass Du allgemein per Hand nur ungleichmäßigen Abtrag erzeugst, normalerweise an den Kanten zuviel (es sei denn, Du hast genau davor Angst und schleifst nur in der Mitte ). Wenn Du einen Klotz benutzt kannst Du zudem gut sehen wann Du das andere Flankenende mit erwischst, der Stoß also eingeebnet ist.
Wenn Du nunmal nicht reklamieren kannst würde ich so gut es geht richten und kurz beischleifen.
Gruß, Uwe!

Ja, man erkennt einen winzigen Versatz auch auf der Flankeninnenseite, v.a. am Felgenhorn oder wie man diesen kleinen Überhang am Rand nennt. Obwohl ganz oben am Felgenhorn auch auf der planen Seite innen ein Versatz erkennbar ist. Möglich, daß letzteres aber nur konstruktionsbedingt ist.
Komischerweise bleibe ich außen in beiden Richtungen hängen, wenn ich mit dem Fingernagel über die Flanke streiche. Habe fast das Gefühl, daß da vielleicht ein winziger Spalt ist. Habe leider keine Lupeum das mal genauer zu beäugen. Wenn ich mit dem Fingernagen radial drüberstreiche, habe ich sofort Alu-Abrieb am Nagel. Vielleicht ein Zeichen, daß es sich durch grobes manuelles Einschleifen und ein paar hundert Kilometer Bremsen schnell glätten ließe.
Ich glaube ich komme nicht drumrum das Laufrad am Wochenende mal einzubauen und zu testen, wie sich das ganze in der Praxis auswirkt. Den Versatz einfach zu richten, daran hab ich auch schon gedacht, habe nur Bedenken daß das auch leicht daneben gehen kann. Ist ja nicht ganz einfach auf Zehntelmillimeter genau zu arbeiten. Wie macht man das am besten?

Am besten eignet sich eine Zange mit glatten Backen, z.B. eine Armaturenzange. Damit einfach das Felgenhorn packen und Richtung Felgenmitte drücken/biegen. Mit dem langen Hebel der Zange brauchst Du so wenig Kraft und hast Du eine so große Übersetzung, dass sich das Richten hervorragend kontrollieren lässt.
Ich richte so auch Felgen nach einem Durchschlag.

Das mit dem 80er Korn haste von Smolik?
http://www.smolik-velotech.de/technik/09felgen.htm#Praxis-Tips
Tip Nr.4

Gruß, Ingmar

Jupp. Nur auf die Bremsklötze würde ich den Schmiergelleinen nicht aufziehen. Da würde ich beim Gedanken an die armen Bremsflanken mit schmerzverzerrtem Gesicht durch die Gegend fahren. Lieber nur einen kleinen Bereich am Versatz abflachen.

Ich würde mir da denken: So ne neue Felge kostet vllt. 25EUR. Jetzt nutz ich die vllt. böse gerechnet mit der Methode an anderen Stellen zu einem Viertel ab, wo sie noch frisch war. Hab ich im Endeffekt 6-7EUR Verlust. Aber, weil man die Sache während des normalen Rumfahrens machen kann, vermutlich etliche Zeit gespart. Und da muss ich sagen, 4-5EUR für die Stunde Freizeit "zahle ich mir" schon. Die aufwendigere Methode würde sich für mich vermutlich nicht rechnen.

Die ganze Rechnung ist natürlich nur relevant, weil ich diese Tätigkeit des Abschleifens per Hand mir irgendwie sehr eintönig, also der Kontemplation überhaupt nicht förderlich, vorstelle. Für kontemplatives Basteln berechne ich mir natürlich [edit]nicht[/] den "Freizeitlohn".

Gruß, Ingmar

mein Tip:
Scheibenbremsen verwenden!
Da kann Dir der ganze Murks an der Felge ziemlich egal sein.
Wenn eh schon CL-Aufnahmen dran sind...

job