Hallo!

Wir wollen im September von Lissabon anch Santiago radeln.
Ist es möglich bzw. ratsam, den Caminho per Rad zu befahren? Oder ist das eher was für's MTB? Da meine Frau mitfährt, darf die Schwierigkeit dabei nicht viel größer als auf normalen Straßen sein. Hat das hier vielleicht schon jemand gemacht? Der spanische Jakobsweg wird ja schon häufiger mit dem Rad befahren, da gibt‘s offenbar spezielle Varianten.
Hat jemand evtl. auch GPS-Tracks dieses Wegs?

Hallo KartenFreak,

von DEM "Camino Francés" weiß ich, das ein großer Teil dieses Weges mit dem Rad nicht zu fahren ist. Zumindest nicht mit allem Reisegepäck was man/frau auf einer längeren Tour mit schleppt.
Die mit dem Rad befahrbaren Strecken führen dort oft parallel zum Weg. Die Wege die dort mit dem Rad befahrbar sind, führen zumeist an den schönsten Stellen weit vorbei.
Vom "Caminho Português" weiß ich, das es dort sehr schwierige Abschnitte gibt die selbst zu Fuß einiges abverlangen. Ich denke mal, die Situation wird dort die gleiche sein wie beim erst genannten Weg. Die Strecke für Radler führt halt parallel zum eigentlichen Weg auf (mehr oder weniger gut) befahrbaren Strecken. Am Camino Francés oftmals auch auf von KFZ stark frequentierten Straßen.
Nun gut, die Wege sind entstanden als es noch keine Fahrräder gab. Die Wege haben sich über hunderte von Jahren in der Wegeführung geändert. Ziel jedoch war immer das Gleiche. "Gemacht" ist DER Weg für Leute zu Fuß
Am Caminho Português hat es wesentlich weniger Infrastruktur. Das sollte bei einer Tour auf dem dortigem Wege berücksichtigt werden. Am Camino Francés ist die Infrastruktur (auch für Radler) recht gut. Abgesehen von der Wegeführung, s.o. Ob es sinnvoll ist diese Wege per Rad zurückzulegen muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf alle Fälle wird man/frau verdammt viele und wunderschöne Dinge weder entdecken noch sehen können.
Meine zwei Cent dazu.

MFG
Roland

Da habe ich im realtiv dünn besiedelten Zentralmassiv aber andere Erfahrungen machen müssen.
Gruß
Uli

Ich war im Mai in der Gegend Santiago - Nordportugal (allerdings mit dem Straßenrad) unterwegs - Bericht folgt noch.

Da ich bei meinen Straßentouren immer auch ein Auge auf die MTB-Möglichkeiten werfe, hab ich mich bei Fußpilgern nach der Befahrbarkeit der Pilgerwege erkundigt - mit dem MTB soll es gut machbar sein. Ich würde dann allerdings nur mit Rucksack (wie bei einem Alpencross) und entsprechend wenig Gepäck fahren, Packtaschen stören am MTB im Gelände schon sehr. So gesehen ist es besser, mit Gepäck auf Nebenstraßen zu fahren (bzw. entlang der Küste - gibt sehr schöne Abschnitte !), die Gegend ist halt generell sehr hügelig.

Der Weg von Santiago nach Süden ist lt. Auskunft meiner Gesprächspartner ebenso gut beschildert bzw. zu finden wie der klassische Jakobsweg.

Gute Fahrt und viel Spass wünscht Gerold

Hallo Uli,

[Oberlehrermodus an]
Der Camino Francés ist der Abschnitt zwischen Pyrenäen nach SdC.
[Oberlehrermodus aus]
Das Zentralmassiv liegt nicht innerhalb dieses Abschnittes.
OK, der GR65 führt dort lang und ist Teil des Caminos. In dem von Dir genannten Abschnitt ist die Infrastruktur für Fahrräder wirklich nicht gut. Muss auch nicht. Diese Abschnitte des Camino sind letztlich auch nur mit MTB und ohne Reiseausrüstung befahrbar.
Für diejenigen die zu Fuß unterwegs sind, gibt es für diesen Abschnitt einen hervorragenden Führer mit allen nur denkbaren Informationen für diese Strecke.

MFG
Roland

Hallo,

vielen Dank für Eure aufschlussreichen Antworten! Wir werden dann doch bei den (Neben-)Straßen bleiben. Das wird so oder so anstrengend genug; manche Wege werden wohl auch nicht asphaltiert sein. Ich plane die Strecke per Autorouting mit GoogleMaps, was sehr gut klappt (Beispiel: Nazaré-Fátima). So kann man Nebenstraßen nutzen, die auf der Michelin-Karte (1:400 000) nich drauf sind. Seit gestern bin ich nun stolzer Besitzer eines GARMIN etrex VISTA HCx mit City-Navigator-Karten. Bin schon gespannt, ob alles so klappt, wie gedacht.

Wenn die Gegend mir gut gefällt, kann ich mit dem MTB ja mal wieder kommen