Hallo!
Die Temperaturen waren am Tag zur heißesten Zeit zwischen 12-15Uhr so um 30-35°C im Schatten. Das Problem ist nur das man oft keinen Schatten hat. Gerade auf der Straße fährt man so gut wie ständig in der Sonne. Wolken gab es auch so gut wie nie. An der Küste war es etwas angenehmer. Auf ca. 2000m war es tagsüber sehr angenehm mit ca. 25°C. Abends nach Sonnenuntergang wurde es hier aber schon mit ca 12°C deutlich kühler, was die Einheimischen dazu veranlasste sich eine Daunenjacke und Pudelmütze anzuziehen.
Gegen Mittag nahm mit zunehmender Hitze auch der Wind zu. Dieser bließ dann so gegen 13Uhr täglich recht ordentlich, meistens von vorne...
Unsere Tour begann und endete in Dubai. Gewohnt haben wir dort in der Jugendherberge. Diese ist wirklich empfehlenswert. Ein klimatisiertes Doppelzimmer kostete 15EUR am Tag (pro Person???) incl. Frühstück.
Von Dubai aus fuhren wir nach Al-Ain. Die Strecke führte zuerst über die Autobahn um Dubai. Diese hält den Vergleich mit dem Frankfurter Kreuz locker Stand. Sich bei diesem Verkehr über den Standstreifen fortzubewegen macht kein Spaß und ist saugefährlich, besonders beim queren der Auf und Abfahrtsspuren... Taxi fahren ist in Dubai sehr billig und wenn ich das nochmal machen würde, würde ich mich von einem Taxi aus der Stadt bringen lassen.
Die Straße nach Al-Ain ist auch eine Autobahn, allerdings nur wenig befahren, sodas das Fahren auf dem Seitenstreifen kein Problem ist. Nervig ist hier nur das alle 100m eine Schwelle kommt, die verhindern soll das der Seitenstreifen als Fahrspur genutzt wird. Diesen muss man Umfahren, sonst wird man mit einem bösen Poltern aus den Träumen gerissen...
Diese Autobahn hat durchgehend einen begrünten Seitenstreifen mit Bäumen und Gebüschen, dahinter versteckt sich der Kamelschutzzaun. Dieser verhindert aber auch das man die Autobahn verlassen kann um sich einen Schlafplatz zu suchen. Wir haben einmal hinter den Büschen das Zelt aufgebaut, ging auch. Unterwegs gibt es hier immer wieder "Raststätten" an denen man kalte Getränke kaufen und Wasser nachfüllen kann. Auch Essen kann man dort.
Wenn man in Al Ain übernachten möchte, dem empfehle ich nach Buraimi zu fahren. Die beiden Städte gehen direkt ineinander über und Passkontrollen gibt es nicht. Hier sind die Hotels günstiger.
Von Al Ain aus fuhren wir weiter nach Ibri. Auch hier fährt man auf einer autobahnähnlichen Straße aus bestem Asphalt. Hier hat man links die Berge des Hajar und rechts die Rub al Khali Wüste. In Ibri sind wir dann abgebogen um uns die 5000 Jahre alten Bienenkorbgräber in Bat und Al-Ayn anzuschauen. Die Oase von Bat ist auch sehr schön. Von dort zurück zur Hauptstraße und weiter nach Bahla. Das Fort dort ist sehr eindrucksvoll und auch der Oasenort ist sehr schön. Hier haben wir beim Bewässern der Dattelhaine zugeschaut, sehr interessant!!!
Hinter Bahla kommt der Abzweig nach Al-Hamra und dann weiter ins Wadi Ghul, duch das man fährt wenn man auf den Jebel Shams möchte. Der Anstieg ist aber meiner Meinung nach mit Gepäck kaum machbar. Das erste Drittel des Anstiegs ist noch geteert, aber serpentienenreich mit bis zu 20% Steigung!!! Da macht selbst schieben keinen Spaß. Danach wird die Piste sehr schlecht und teilweise tief sandig. Wir sind früh morgens losgefahren und waren gg Mittag am Ende der Teerstraße. Unsere Trinkvoräte hatten wir komplett verbraucht, denn die Sonne knallt gnadenlos auf die Straße. Wasser gibt es mit Beginn der Serpentinen keins mehr. Wir waren am Ende unserer Kräfte vom Schieben und Kurbeln. Ein Einheimischer hat uns dann mit dem Pickup gegen Bezahlung mit nach oben genommen. Dort ist ein kleines Hotel bzw. Bungalowanlage. Gegessen wird zusammen in einem Beduinenzelt. Die Aussicht in den Canyon ist sehr beeindruckend und der Wanderweg zu einem alten verlassenen Dorf in der Schlucht ist absolut empfehlenswert!!! Wir haben uns auch wieder mit dem Wagen nach unten bringen lassen, denn umgekehrt ist es auch nicht ohne. Man kann an der ShellTanke am Kreisverkehr am Ortseingang oben anrufen lassen und dann wird man abgeholt.
Weiter ging es nach Nizwa, eine schöne Stadt mit einem tollen Souk und Festung. Von hier ging es nach Izki und dann über eine superneue Straße quer auf die Straße nach Ibra. Wir sind auf diese Straße abgebogen, da ein Autofahrer anhielt und uns fragte wo wir hin möchten. Er sagte das diese Strecke sehr schön und mit den Rädern gut fahrbar wäre. Und er hatte recht! Eine karge aber schöne Landschaft mit vielen Hügeln in braunen, roten und schwarzen Farben erwarteten uns.
In Ibra haben wir uns das alte Dorf Al-Minzafah angeschaut. Weite ging es bis Al Mintirib. Hier haben wir dann an der Tankstelle eine Nacht in einem Wüstenhotel gebucht. Da wir aber noch einiges an Zeit bis zur Abholung hatten, sind wir mit dem Taxi zum Wadi Bani Khalid gefahren. Der Fahreer hat dort auf uns gewartet. Das Wadi ist auch sehr sehenswert, wenn auch etwas überlaufen. Die Nacht in der Wüste war auch sehr schön. Wir waren die einzigsten Gäste im Hotel und man hat sich sehr um unser leibliches Wohl gesorgt. Mit dem Hotelmanager haben wir, bei ein paar Bierchen
, bis spät in die Nacht über Gott und die Welt gequatscht.
Von hier ging es weiter an die Küste bei Assilah und dann an der Küste entlang bis Ras al Junayz. Hier auf dem einzigsten Campingplatz Omans kann man Meeresschildkröten bei der Eiablage beobachten. Von hier aus ging es dann weiter nach Sur. Die Schleife von 30km um die Bucht kann man sich sparen wenn man mit den kleinen Fährbooten übersetzt. In Sur kann man sich die Werften anschauen die noch die traditionellen Dhaus bauen.
Von Sur an der Küste entlang fährt man erst an hässlichen Raffinerien vorbei und kommt dann zum Wadi Tiwi und Wadi Shab. Das letztere ist sehr schön und ein Spaziergang lohnt sich. Auch die Küste ist hier sehr schön.
Der nun kommende Abschnitt (ab dem Knick der Straße Richtung Landsinnere) war für uns sehr anstrengend. Ständig geht es steil bergauf und bergab, wenn auch nur kurz dafür aüßerst giftig. Nach dem wir hier wieder unvorsichtig waren und mangels Trinkwasserquelle uns das Wasser ausging haben wir uns bis zum Beginn der Teerstraße bei Quariat mitnehmen lassen. Auf diesem Stück wurde aber fleißig an einer neuen Straße ohne viele Steigungen gebaut. Diese ist bestimmt schon fertig.
Kurz vor Mutrah wird der Verkehr wieder deutlich heftiger und man ist wieder auf einer Autobahn unterwegs. In Mutrah wohnten wir in einem Hotel am Hafen. Von hier erreicht man schnell den Souk, der wirklich wunderschön ist. Muscat ansich ist nur ein kleines Dorf eine Bucht weiter. Es besteht fast nur aus Palast und Regierungsgebäuden.
Von Mutrah aus sind wir dann die Küste entlang Richtung Sohar gefahren. Den Bogen über Nakhl und Rustaq haben wir aus Zeitgründne ausgelassen. Die Küstenstraße hat wenig zu bieten. Das Meer sieht man kaum noch, dafür ist die Straße fast durchgehend besiedelt, was die Suche nach einem Schlafplatz nicht erleichtert. Sohar ist ganz nett, enttäuschte mcih aber ein wenig. Die angebliche Geburtsstadt von Sindbad stellte ich mir lebendiger vor, jedoch war hier tote Hose.
Hinter Shinas bogen wir Richtung Dubai ab. Die Strecke war teilweise ganz nett, aber nichts wirklich mitreißendes. Dubai erreichten wir wieder über den Autobahnhorror.
Die Versorgung mit Wasser und Nahrung ist eigentlich sehr gut. In fast jedem Ort gibt es kleine Geschäfte die das nötigste verkaufen. Und jedes dieser Geschäfte hat einen Kühlschrank mit kalten Getränken. Moscheen bieten oft eine gute Gelegenheit Wasser aufzufüllen. Nicht wenige haben sogar einen Wasserkühler, sodas man sich richtig kaltes Wasser zapfen kann.
Geschlafen haben wir im Zelt, außer in den Städten. Für Hotelzimmer haben wir zw. 15-25$ gezahlt. Gut zelten kann man in den weitläufigen Wadis. Davon wir zwar abgeraten, aber hier gibt es oft die einzigen Gebüsche weit und breit. In engen Wadis würde ich wegen der Überschwemmungsgefahr auch nicht zelten. Oft sieht man auch kleine Gruppen jüngerer Männer in den Wadis beisammen sitzen. Das ist hier die Beschäftigung der jungen Männer. Man sitzt zusammen trinkt Cola und unterhält sich. Eine Kneipe oder gar Jugendclub gibt es ja nicht. Alkohol wird dort dann aber nie getrunken.
Im allgemeinen sind die Omanis sehr zurückhaltend. Auch in den Souks wird man nicht bedrängt.
Oman ist ein tolles Land für Liebhaber von kargen und wüstenartigen Landschaften. Die Oasen bilden dazu einen tollen Kontrast. Die Menschen sind sehr nett und gastfreundlich. Als Radfahrer wird man immer sofort umringt und bestaunt, gerade von Kindern. Etwas nervig war das kein Auto vorbei fährt ohne zu hupen, oft wird auch irgendetwas aus dem Wagen geschrien, meistens dann How are you!?
Ups, das ist ja doch recht ausführlcih geworden. Ich hoffe ich konnte Euch weiterhelfen.
Wenn Ihr noch weitere Fragen habt, dann nur zu!
Viele Grüße, Tobias