Hallo,

das Tretlager meines heissgeliebten und treuen Rades ist fest.

Vorgeschichte: Vor zwei Jahren (15.000 - 20.000 km) fing das Problem an. Das Tretlager machte erst Geräusche und ist etwa 200 km später fest.

Vor zwei Jahren dann zum ersten mal! das Lager (Orginal aus den 60 er) aufgemacht. OH! üble Riefen drin. Sowohl auf den Konen als auf den Lagerschalen an der Rahmenseite. Neue Ringe eingebaut. Gut gefettet und gut eingestellt. 1.000 km später. Wieder alles fest. Aufgemacht. Ringe total zerschliffen. Theorie: Durch die Riefen folgen die Kugeln "ihrem" Weg. Die Ringe stören das und werden damit zerrieben. Also die Ringe ausgebaut und einfach mehr Kugeln rein. Wieder gefettet und eingestellt. Hat 1 Jahr (=10.000 km) bestens gehalten. Nun ging es letztes Wochenende wieder los. Viel Spiel im Lager. Also nachgestellt. 20 km später. Lager fest. Alles zerlegt. OH! OH!. Die Riefen sind nicht mehr "normal". Sogar auf der Oberseite der Schalen. Trotzdem. Alles zerlegt, saubergemacht, gefettet, zusammengebaut, eingestellt. Nach 120 km wieder alles fest. Viel, denke ich, kann man da auch nicht mehr machen. Ich denke ernsthaft über ein neues Lager nach.

Nur geht das so einfach: So sieht das Fahrrad / Lager aus:



Besseres Bild habe ich leider nicht. Baujahr, wie gesagt, 60 er Jahre.

Das Lager selbst besteht auf jeder Seite aus einer Halbschale (die in den Rahmen gepresst wurde, wie geht die da eigentlich wieder raus? Weil dort sind die Riefen am schlimmsten). Auf diesen Halbschalen laufen die Kugeln. Je Seite 13 Stück (früher waren dort die Kugelringe). Darauf kommt dann ein "Konus" mit dem das Lager auch eingestellt wird. Dieser wird dann einfach gekontert und ist somit fest. Diese Konus lässt sich nur auf einer Seite abnehmen. Die andere ist fest mit der Achse verpresst. Die Kurbeln werden mit "Splinten" fixiert und mit einer 10er Mutter gesichert.

Hoffe ihr könnt mir den ein oder anderen Tipp geben, was zu tun ist. Nur wegen einem defekten Lager kommt das Rad garantiert nicht in den Schrott. Ist ja auch erst 50 Jahre alt. Vielleicht sollt ich mal zum Griesbeck (da ist das Radl ja her) fahren und reklamieren :-) ?

Danke.

OH NEEEIIIINNNNNNNNNN!!!!!!!
Nicht die Tissuna!
Kann man das Teil nicht raushämmern und durch ein neues Tretlager ersetzten?

Ich würde an deiner stelle das Lager rauswerfen, und es durch eine FAG <<patrone ersetzen.
Dies gibt es auch für Schlagschalen, doch brauch man für die MOntage ein Einpresswerkzeug.
Am besten lässt du dies in einer Werkstatt machen.
Sollte ca.30-50 Euro inclusive Arbeit kosten.
Mein Neckermannklapprad aus den Sechzigern hat mitlerweile auch dieses Lager.
Ralf

Na ich glaub ich machs lieber so, so wies der Doc sagt, der Händler solls machen.

Werde mal versuchen, die defekten Teile dann zu fotografieren. Aber erst müssen die mal raus.

chris

Habe gerade noch mal bei Wikipedia geschaut.

So sieht das Lager aus

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Schlagschalen-aufbau.jpg

Nennt sich Keillager.

Thompson Tretlager. Irgendwo in den Tiefen meiner Ersatzteile schlummern noch 2 niegelnagelneue Schalen. Hast du es eilig?

Da haben sich die Lagerschalen mitgedreht.
Wenn du dir nocheinmal die Mühe machst, das Rad zu reparieren, musst du für einen festeren Sitz der Schalen im Rahmen sorgen, z.B. das Rohr radial stauchen.

Bei diesem Lagertyp ist alle paar Monate mal das Spiel zu kontrollieren und gegebenfalls nachzustellen. Sehr haltbar waren diese Lager nicht. Den Hinweis weiter oben, mit der Patrone für Schlagschalen hört sich gut an.

Brit

Hm, keine so gute Idee, die Lagerschalen sind so dünnwandig, daß die Kugellaufbahnen dann auch gleich oval sind.
Mir hat das Graffel auch dauernd Ärger bereitet, bis ich eben auch ein Patronenlager eingebaut hab - da hab ich dann erst gesehen, wie schief und krumm der Rahmen war - als das gerade Teil drinnen steckte. Seitdem ließ mich das Radl bis zu seiner Beerdigung mit dem Problem in Ruhe.

Ich kann Dir auch nur raten, das Thompsonlager rauszuwerfen und durch die schon mehrfach erwähnte Patrone zu ersetzen. Die Kurbeln musst Du mittauschen, aber denen mit der Keilaufhahme brauchst Du wirklich nicht hinterherzuweinen.
Dass Du nicht ausgelastet bist kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Falk, SchwLAbt

Ist aber die einzige Möglichkeit, wenn man an den Schalen festhält, wobei die Renak-Schalen, die ich in Erinnerung habe, nicht dünnwandig waren.
Ich würde so ein Lager heute auch nicht mehr einbauen. Patronenlager sind schon eine nette Erfindung.

Brit

Na mir fällt da spontan noch kleben ein, keine Ahnung ob das hält. Kommt aber eh alles raus.

chris

Danke für das Angebot. Aber ich versuche, wenn es den möglich ist, mich von diesem System zu verabschieden.

chris

Also stand der Dinge ist, das Radl ist jetzt erstmal in der Werkstatt.

Der Mechaniker hat sich mal so richtig drüber gefreut :-P

Mal schaun was dabei rauskommt.

chris

Hallo,

so fast vergessen, aber eben nur fast.

So ging die Sache aus. Der Händler hatte noch eine neue Lagerschale gefunden. Da auch nur eine gebrochen war hat sich ein einfacher Tausch angeboten. Hat mir auch den Wechsel der Achse, der Kurbel und des Kettenblattes (ist auf die Achse aufgepresst) erspart. Jetzt ist wenigstens alles, soweit möglich, noch orginal.

Danke für eure Hilfe!
chris