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#335453 - 05/19/07 04:28 PM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: ]
531
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Der Nabendynamo ist wirklich eine Inovation,
doch gibt es ihn schon seit vierzig Jahren.
Ich hatte den ersten 1973 in meinen Raleigh Twenty Klapprad.
Problem war nur der Dynamo war etwas Lestungsschwach.
Die erste Hydraulische Bremse habe ich in einem Buch aus den Zwanzigern gefunden, und Kantileverbremsen gibt es auch fast schon so lange.

Ralf

Edited by Doc Reynolds (05/19/07 04:30 PM)
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#335494 - 05/19/07 07:40 PM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: 531]
Flachfahrer
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In Antwort auf: Doc Reynolds

Die erste Hydraulische Bremse habe ich in einem Buch aus den Zwanzigern gefunden, und Kantileverbremsen gibt es auch fast schon so lange.


Die revolutionären liegeräder gibt es ja auch schon seit den dreißigern(?) ... und die idee von kohlefaser-epoxidharz-verbundwerkstoff ist rüstungsforschung aus dem 2. weltkrieg ...
... aramid-& nylon- & Dyneemafasern & Co. gibt es auch schon ein "paar jahre", aaaber in serie produzierte reifen, in denen solche fasern wirklich zu weitgehender pannensicherheit führen, die gibt es noch nicht so sehr lange.
Ich will da keine werbung machen, inzwischen hat ja auch die zweite große deutsche fahrradreifenfirma so einen super reifen im angebot und die anderen haben zusätzlich zum bewährten "einfachen" modell noch ein top-modell im angebot ... aber jedenfalls ist pannensicherheit bei relativ gutem leichtlauf für mich die innovation der letzten jahre.

MfG
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#335511 - 05/19/07 09:55 PM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: Flachfahrer]
531
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Es gibt ein Buch namens Fahrradkultur Herrausgegeben von H. E. Lessing.
Dies ist ein reprint eines der Ersten Fahrradbücher von 1900.
Was verblüfft ist die vielfalt der technischen Lösungen die es damals am Fahrrad gab.
Alein diese Vielfalt lässt was Heute auf dem markt ist, eher bescheiden Aussehen.
Vieles von damals ist heute wieder da.
Beispielsweise die Vollfederung am Fahrrad oder der Einrohrrahmen.

Ralf
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#335602 - 05/20/07 03:37 PM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: borstolone]
sibelius
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Hallo !
Ich habe mir letztes Jahr, da zu Geld gekommen, als Ersatz für mein altes Villiger-Trekking, leicht verrostet vom täglich-alljährlichen Arbeitseinsatz etwas Neues gegönnt, und da habe ich nach ausführlicher Prospektlektüre auch New-Tech-mäßig zugeschlagen.
Und mein altes Pferd habe ich dann aus plötzlicher Pietät nicht entsorgt, sondern abgebaut, rostrot pulvern lassen und (mit einigen Neuteilen, zBLaufrädern) aufgebaut.
Ich hatte bisher einige Gelegenheiten, das brave alte Teil zu fahren - wenn die Scheibenbremse mal wieder schleifte/schliff, die Rohloff nicht mehr gescheit schaltete nach 1000km und einen vorgezogenen Ölwechsel brauchte mit verlängerter Spülphase, dann einige Monate später leckte, wenn der LED-Frontscheinwerfer wegen Platinendefekt ausgefallen war,wenn (am neuen MTB) nach 500 km sowohl Gabel als auch Dämpfer (Manitou) hinüber waren und ausgebaut und eingeschickt werden mußten, wenn..........
Und dann merkte ich, daß das alte Rad
-auch mit den V-Bremsen gut bremste und der Radausbau ein Handgriff war,
-im Vergleich zum Neuen vollkommen lautlos fuhr,
-eigentlich immer ging......
Und als ich erstaunt ob des schnellen Antritts des alten, nicht mehr gewöhnten Teils , mich - hätte ich Trottel eher machen sollen, aber ich hatte das immer in die eine Ecke "Gewichtsfetischis´mus" gestellt und relativ spät begriffen, daß sehr wohl ein Unterschied zwischen Carbonflaschenhalterschrauben und den bewegten Massen am Laufrad ist - mal mit den Gewichten von 60mm Big Apple und Exal25mm Felgen, welche am neuen Rad als NonPlusUltra angepriesen werden,beschäftigte ---dann wunderte mich die Trägheit des neuen Radels im Vergleich zum Alten nicht mehr.
Wo viel Licht, ist viel Schatten. Ich fahre mein altes Rad jetzt auch ohne Defekt am Neuen wieder öfter, und ich bin auch schlauer geworden und glaube nicht mehr jeden Werbeaussagen, wieviel toller und besser die Neutechnologie sei. Das ist sie nämlich höchtens solange, wie sie problemlos funktioniert. Wenn nicht, wird´s teuer und aufwendig.

Grüße
Peter
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Off-topic #335765 - 05/21/07 07:04 AM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: Flachfahrer]
sentus
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In Antwort auf: Flachfahrer

... und die idee von kohlefaser-epoxidharz-verbundwerkstoff ist rüstungsforschung aus dem 2. weltkrieg ...

Vielleicht war "die Idee" dann bereits vorhanden, die Kohle- Fasern (so wie wir sie heute kennen, als hochfeste Faser mit gerichteter Kristallstruktur) jedoch erst einige Jahre nach dem Krieg.
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#335769 - 05/21/07 07:18 AM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: ]
Flo
Commercial Participant
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Tretlager mit außenliegenden Lagern ist ein tolles Beispiel: Was für einen kräftigen Treter eine tolle und wichtige Innovation ist, ist für den anderen, der leicht ist und mit hoher Trittfrequenz arbeitet und für den Wiegetritt ein Fremdwort ist völlig unnötig. Wer selten im Dunklen fährt, fragt sich, was diese Nabendynamohysterie soll, wer nur in der norddeutschen Tiefebene fährt, fragt sich, was das blöde dritte Kettenblatt soll etc. Die Liste kann man beliebig fortsetzen.

Für mich persönlich sind die wichtigsten Innovationen, die, die der Sicherheit dienen - da fallen mir so spontan die besseren und vor allem besser dosierbaren Bremsen ein und die ausfallsichere und hellere Beleuchtung im Gegensatz zu früher.
Am zweitwichtigsten halte ich persönlich die Errungenschaften, die das Fahren "gesunder und schonender" machen. Seien es jeetzt Schaltungen die möglichst immer hohe Trittfrequenzen ermöglichen, rückenschonende Sitzpositionen, Griffe, die die Handgelenke stützen etc.
Jedem seine Innovation. schmunzel
Florian
Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur
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#335775 - 05/21/07 07:38 AM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: Flo]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: Flo



Für mich persönlich sind die wichtigsten Innovationen, die, die der Sicherheit dienen - da fallen mir so spontan die besseren und vor allem besser dosierbaren Bremsen ein und die ausfallsichere und hellere Beleuchtung im Gegensatz zu früher.
Am zweitwichtigsten halte ich persönlich die Errungenschaften, die das Fahren "gesunder und schonender" machen. Seien es jeetzt Schaltungen die möglichst immer hohe Trittfrequenzen ermöglichen, rückenschonende Sitzpositionen, Griffe, die die Handgelenke stützen etc.
Jedem seine Innovation. schmunzel


Ja und dann noch die pannensicheren Reifen! schmunzel
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#337634 - 05/25/07 12:47 PM Re: Stålfarfar [Re: dogfish]
elwoodianer
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Klasse, klasse, klasse!
266km am Tag, 6 Tage lang.... der hätte vielleicht auch Paris-Brest-Paris noch geschafft!
Das Bild werde ich gleich mal in meinem Schweden-Ordner speichern :=)

Edited by elwoodianer (05/25/07 12:48 PM)
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#337713 - 05/25/07 04:25 PM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: ]
ostaustausch
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In Antwort auf: DerBergschreck

In Antwort auf: f.hien

Habe gerad gestern wieder eine Hollowtech-2 Kurbel mit den aussenliegenden Lagern montiert und bin davon begeistert, das ist eine wirkliche Innovation.


Finde ich auch. Es ist wirklich ein tollen Gefühl, an einer Steigung im dicken Gang im Wiegetritt hochzuackern und das Rad bzw. die Innenlagerachse ist sowas von steif, daß auch wirklich gar nichts seitlich ausweicht.


bergschreck, wo, glaubst du, geht die ganze kraft hin, die du so ohne jede seitliche auslenkung in den rahmen ackerst? und was macht dein (vermutlich ebenfalls super steifer rahmen) mit den in ihn hineingeackerten kraftspitzen? und wie lang?
und komm mir nicht mit "alle kraft geht in beschleunigung / vorwärtsbewegung" oder ähnlichem.

bei allem segen der innovationen der letzten 25 jahre - weder an diese noch die letzten drei und die kommenden fünf generationen von shimano-tretkram wird man sich im jahr 2030 vermutlich erinnern - es sei denn als mahnmal für ästhetische verfehlungen im fahrradbau

meint völlig subjektiv

ostaustausch
...im übrigen bin ich der auffassung, dass carbon an tragenden teilen von alltags- und reiserädern lebensgefährlicher unsinn ist.
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#337748 - 05/25/07 06:35 PM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: ostaustausch]
gerold
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In Antwort auf: ostaustausch

.
bei allem segen der innovationen der letzten 25 jahre - weder an diese noch die letzten drei und die kommenden fünf generationen von shimano-tretkram wird man sich im jahr 2030 vermutlich erinnern - es sei denn als mahnmal für ästhetische verfehlungen im fahrradbau


Ich glaube nicht, dass wir 2030 wieder mit Vierkant-Innenlager und dazupassender Kurbel unterwegs sein werden. Möglichst weit außen liegende Lager sind mal sicher kein Nachteil, das hat schon Gary Klein in den frühen 90ern erkannt (einen Rahmen mit den direkt ins Tretlagergehäse eingepressten Industrielagern fahre ich heute noch).

Ob sie gefallen oder nicht, ist Geschmacksache, technisch sind die Shimano-Kurbeln der neuesten Generation sicher ein Fortschritt.

Gruß Gerold
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#337796 - 05/25/07 09:09 PM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: gerold]
531
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In Antwort auf: gerold

[Möglichst weit außen liegende Lager sind mal sicher kein Nachteil, das hat schon Gary Klein in den frühen 90ern erkannt (einen Rahmen mit den direkt ins Tretlagergehäse eingepressten Industrielagern fahre ich heute noch).


Die ältesten mir bekannten "Industrieleager" (Gemeint sind Radialrillenkugellager!) gab es bereits vor dem Zweiten Weltkrieg bei Fahrrädern der Marke Adler. Die Tretlagermuffe war hierbei im durchmesser kleiner und etwas breiter.
Also keine Inovation sondern nur eine alte Idee neuentdeckt.
Vierkant oder auch Sechskannt war damals auch weit Verbreitet.
Keilkurbelbefestigungen wurden von den sechzigern bis in die achtziger Standard, lediglich weil es billig war.

Ralf

PS. Ein Schlagschalenlager ist auch ein "Industrielager"!
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Off-topic #337941 - 05/26/07 02:49 PM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: sentus]
Flachfahrer
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In Antwort auf: sentus

Vielleicht war "die Idee" dann bereits vorhanden, die Kohle- Fasern (so wie wir sie heute kennen, als hochfeste Faser mit gerichteter Kristallstruktur) jedoch erst einige Jahre nach dem Krieg.


Richtig - und bis zu industrieller produktion in größerem umfang vergingen auch nochmal ein paar jahre ...

Flugzeugteile aus glasfaser/epoxidharz gab es schon gegen ende des krieges, aber auch glasfasern konnten wohl noch nicht in größeren mengen hergestellt werden.

Wenn man betonen will, wie alt etwas ist, geht man so weit zurück wie möglich, also am besten bis zur erfindung. Das ist auch nicht viel unseriöser als die werbung, die so manchen alten zopf als allerneueste luftfahrt-technolgie anpreist. zwinker

MfG
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Off-topic #337946 - 05/26/07 03:03 PM Re: Ausrüstungs-Fetischismus [Re: Flachfahrer]
531
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In Antwort auf: Flachfahrer

[Wenn man betonen will, wie alt etwas ist, geht man so weit zurück wie möglich, also am besten bis zur erfindung. Das ist auch nicht viel unseriöser als die werbung, die so manchen alten zopf als allerneueste luftfahrt-technolgie anpreist. zwinker

Dies ist vollkommen richtig. Was mirch nur aber immer wieder wundert ist wie z.B. im Fall von den Rillenkugellager gelagerten Adler Fahrrädern, ist der Umstand, daß dies sogar eine weile in Serie gebaut wurde.
Man hat es aber vergessen, weil es aus Kostengründen abgeschaft wurde.

Mein NSU Rad aus den frühen Sechzigern, hat das Lichtkabel im Rahmen verlegt. Der Rahmen hat an den Bohrunge sowohl oben als auch hinten eine kleine isolierte Verschraubung. Dies bedeutet man kann hoben zum dynamo hin immer wieder ein Neues kabel anschrauben wenn es mal abreißt. Man muß nicht das Kabel komplett neu durch den Rahmen ziehen.
Dieses kleine aber feine Ausstattungsdetail habe ich zuletzt bei Puch in den frühen Achtzigern gesehen.

Ralf
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