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#329094 - 04/25/07 09:26 PM
Sauerstofffreies Kupfer als Draht
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Und wieder eine dämliche Nachfrage von mir:
Ich nahm heute meine Verkabelung auseinander, um den Lichtschalter neu zu verlegen. Dabei fielen mir beim Abisolieren wieder einmal die stark oxydierten Kupferdrähte auf. Ganz besonders beim ca. 4 Jahre alten Original-Kabel vom Shimano-Nabendynamo. Die Übergangswiderstände beim provisorischen Crimpen dürften doch jetzt ziemlich hoch sein. Aber auch so dürfte ein oxydiertes Kabel nicht mehr so leitfähig sein wie reine Adern. Wie kann man das umgehen? Erstens könnte ich mir bessere Materialien als Isolierung vorstellen als dies beim H05VV der Fall ist, zweitens habe ich mal von sauerstoffarmem Kupfer gehört. In meiner Sturm- und Drang-Zeit hatte ich irgendwie solches Material für die Auto-Musikanlage am Wickel. (Wobei ich für das Fahrrad nicht unbedingt an blaue 10mm² -Adern dachte.) Was meinen die Hochgebildeten und Praxisgeprüften unter Euch? Kuno
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#329110 - 04/25/07 11:28 PM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Kuno]
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ich würde einfach die Enden säubern, verzinnen, und dann 'nen Stecker aufcrimpen. Altenrativ geht natürlich gleich den Stecker anlöten.
Mit 'nem feinen Sandpapier und Flussittel bekomt man oxydierte Kupferdrähte eigentlich fast immer wieder in 'nen lötbaren Zustand.
Spezielle Kabel halte ich für unsinnig, zumal unter eine unbeschädigte Isolierung eh (so gut wie) kein Sauerstoff dringen kann.
Das 'sauerstoffarme Kupfer' klingt für mich etwas nach Voodoo. Hab' davon aber auch noch nie was gehört.
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#329111 - 04/25/07 11:52 PM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Ilai]
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... zumal unter eine unbeschädigte Isolierung eh (so gut wie) kein Sauerstoff dringen kann. Es gibt kaum einen Kunststoff, der keinen Sauerstoff durchlässt...
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#329112 - 04/25/07 11:57 PM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Kampfgnom]
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das glaub ich dir, daher auch der Zusatz in der Klammer...
Allerdings ist es gewöhnlich so, dass der Kupferdraht auch nach Jahren unter der Kunststoffisolation kaum bis gar nicht oxydiert ist. Der Sauerstoffdurchlass scheint also für gewöhnliche Kabel und gewöhnliche Einsatzgebiete vernachlässigbar zu sein.
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#329115 - 04/26/07 04:57 AM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Ilai]
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Verzinnen und dann Stecker aufpressen ist leider kontraproduktiv. Das Zinn läuft ein Stück in die Hülle rein und macht an der Ausführung aus der Litze starren Draht. Es dauert nicht lange und die Ader bricht genau hinter dem Stecker. Deshalb ist Löten in diesem Fall nur die zweitbeste Variante. Eine ordentliche Presszange erzeugt eine Kaltverschweißung zwischen Ader und Stecker. Der sollte Korrosion erstmal ziemlich egal sein. Viele Billigzangen erreichen einfach nicht die dazu nötige Presskraft, dann untergammeln die Verbindungsstellen.
Falk, SchwLAbt
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#329116 - 04/26/07 05:09 AM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Kuno]
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Es gibt ein besonderes Fett auf siliconbasis. Es wird z.B. von Molycote (Dow Corning) hergestellt. Es ist für elektrische Verbindungen entwickelt und gut weil es eine hohe dielektricität hat (oder soetwas ähnliches). Die Stecker schmiert man dann im Fett ein, und setzt sie zusammen. Dieser Fett fliesst auch nicht bei höheren Temperaturen und bleibt wo er aufgetragen wurde. Diese Methode ist besonders im Motorrad-bereich beliebt weil man dort auch immer schlechte Verbindungen hat.
der Lucas
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#329120 - 04/26/07 05:35 AM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Lucas]
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Hallo Lucas,
früher gab es mal sogenanntes Polfett für Autobatterien (z.B. von Bosch). Das kann doch auch nur einen Korrosionsschutz darstellen.
Gruß Thomas
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#329141 - 04/26/07 07:02 AM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Kuno]
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zweitens habe ich mal von sauerstoffarmem Kupfer gehört. Kupfer in Drähten und Leitungen ist per se Sauerstoffarm. Das war damals nur ein Spruch der Hifi-Gurus um die doch recht teuren Strippen auch technisch besser dastehen zu lassen. Ich kratz die Oxydschicht immer mal wieder runter. Mr genügts. lg, Michael
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#329146 - 04/26/07 07:23 AM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Kuno]
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Das sieht zwar nicht gut aus, hilft aber: Silikon aus der Klebepistole. Und bei diverseren Reparaturen lässt es sich relativ einfach abziehen.
Also einfach die Verbindung zumatschen.
Brit
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Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation. | |
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#329147 - 04/26/07 07:30 AM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: mgabri]
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Jain, nicht nur ein Spruch der Hifi-Gurus. Auch ein Gas-Wasser-Sch...-Installateur sprach mal von seinen "sauerstofffreien Kupferrohren", wogegen die Konkurrenz..., na lassen wir das mal. Kuno
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#329149 - 04/26/07 07:32 AM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Falk]
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Zu den Ausführungen von Falk betr. verzinnen wäre noch zu ergänzen, dass das Zinn "wegfliessen" kann. Wird verzinnte Litze z.B. in einer Lüsterklemme geklemmt, löst sich diese Verbindung wieder, da das Zinn unter der Schraube nachgibt.
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#329150 - 04/26/07 07:33 AM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Kuno]
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Wouuuhhhh! Wenn ich das schon wieder höre ... Guten Morgen erst mal, Hier will jemand Highend Kupferkabel wegen der Überganswiderstände nehmen, dann aber die Stecker crimpen. Teufel, der das tut!!! Wollen wir nun mal sachlich bleiben: Wenn Kupfer oxidiert bildet es erst mal eine dunkle Schicht auf seiner Oberfläche. Beim Fahrrad ist es aber (bei mir) immer so eine grünliche bröselnde Ablagerung. Die entsteht durch Feuchtigkeit! Da in den seltensten Fällen die Stecker mit selbst klebendem Schrumpfschlauch ummantelt werden, kann hier Feuchtigkeit eindringen und duch den Kapilareffekt, den das feine Drahtgespinst nun mal hat, bis in das Innerste vordringen und für Korrision sorgen (Patina, Grünspan). Wenn das Kupferkabel also eine Silikonummantelung hat, dann kann man duch das einfache abdichten der Stecker für ein langjähriges nicht Korridierendes Kabel sorgen. <klug.. - besserwissermodus aus> Frank
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#329155 - 04/26/07 07:45 AM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Ilai]
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Um es noch einmal deutlich zu sagen. Ich hatte kein Problem an der Kontaktstelle zum alten Schalter. Dort war die Ader verzinnt angelötet und mit einem Schrumpfschlauch versehen (das Crimpen mit einer automatischen AMP-Quetschzange ist eben bei kleinen Schaltern mit Lötzungen nicht möglich). Oxydiert sind die Adern eben in der Isolierung. Zusätzlich verwende ich feindrähtige Adern. Wenn also erst einmal die Oxydation angefangen hat, müsste ich alle einzelnen Drähtchen einzeln von der "Rinde" befreien. Das halte ich für unmöglich. Hinzu kommt, dass bei Verringerung der Oberfläche vieler dünner Drähte ein wesentlich verringerter Querschnitt zu Verfügung steht, denn dies bei einer einzelnen dicken Ader der Fall ist (aber unpraktikabel wegen der Steifigkeit / Bruchgefahr). Und genau genommen ging es mir gar nicht nur um die Stelle des Anschlusses, sondern vor allem um die Gesamtlänge der Ader. Ist meine komplette Ader innerlich oxydiert, leitet sie also auf der kompletten Länge nicht mehr so gut. Der Widerstand besteht also nicht nur in der Nähe der Kontaktstelle, sondern eben auch in der gesamten verlegten Länge. Widerstand = Wärme = nix viel Strom = bärige Muskeln. Wahrscheinlich war das der Grund, weshalb sich im Winter nie eine Schneeflocke auf die Kabelage getraut hat. Kuno
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#329188 - 04/26/07 09:47 AM
Fortschrittliche Technik
[Re: Kuno]
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Aber auch so dürfte ein oxydiertes Kabel nicht mehr so leitfähig sein wie reine Adern. Wie kann man das umgehen? Erstens könnte ich mir bessere Materialien als Isolierung vorstellen als dies beim H05VV der Fall ist, zweitens habe ich mal von sauerstoffarmem Kupfer gehört.
Moin Kuno, da der Sauerstoff eigentlich nur die Elektronen des Kupfers haben will und sich, um die zu bekommen, eben anlagert (Oxid), kannst du natürlich auch folgendes machen: Du fährst permanent mit eingeschaltetem Dynamo. Von dem Strom der fließt nimmt sich eben der Sauerstoff seinen Anteil und verschwindeet wieder und deine Kabel bleiben rostfrei. Ist natürlich ziemlich zeitaufwändig. Sozusagen ein Fulltimejob... Alternativ kannst du an den neuralgischen Punkten eine Opferanode anbringen. Das ist ein Metall, das weniger edel als Kupfer ist und stattdessen die Elektronen liefert. Du kannst natürlich auch einen kleinen, dauerhaften Strom anlegen (z.B. über eine Batterie). Das ganze sollte auch bei einem Auto funktionieren. Das Problem ist nur, wenn die Autos nicht mehr rosten, dann werden ja auch keine mehr verkauft. Also baut natürlich die Autoindustrie diese Technik nicht ein. Nur bei den Wasserleitungen wird das System der Opferanode praktiziert. Die dürfen ja nicht rosten. Schließlich sollen sie ja ´ne ganze Weile halten und uns vor brauner Brühe aus dem Hahn schützen. Fortschrittliche Technik ist nur gut, wenn sie dem Erbauer Umsätze bringt. Gruß, Daniel
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#329221 - 04/26/07 12:17 PM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Kuno]
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Am Kabel selbst kann ich mir nicht vorstellen, dass es Probleme durch oxidierende Oberflächen gibt. Der Widerstand wird zwar größer, aber das dürfte immer noch marginal sein. (Weiß jemand, wie dick die Kupferoxidschicht ist, die sich auf einer Kupferoberfläche bildet?
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#329222 - 04/26/07 12:18 PM
Re: Fortschrittliche Technik
[Re: Kekser]
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Nur bei den Wasserleitungen wird das System der Opferanode praktiziert. Unter anderem auch bei Schiffen.
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#329233 - 04/26/07 01:06 PM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Kuno]
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Um es noch einmal deutlich zu sagen. Ich hatte kein Problem an der Kontaktstelle zum alten Schalter. Oxydiert sind die Adern eben in der Isolierung. Zusätzlich verwende ich feindrähtige Adern. Kuno
Hallo Kuno, bei Photovoltaikanlagen, die ja ca. 30 Jahre der Witterung ausgesetzt sind, verwendet man Litzen, die gegen Korrosion verzinnt sind. (Vor dem Zusammendrehen der Einzeldrähte werden diese verzinnt) Außerdem haben diese Kabel einen doppelten Isoliermantel. Ob es verzinnte Litzen auch in fahrradrelevanten Durchmessern gibt, habe ich noch nicht geprüft. Ich denke aber, das wäre die Lösung für vorzeitige Korrosion. Grundsätzlich gibt es also schon Technologien, die die Betriebssicherheit einer Lichtanlage erhöhen können. Noch einfacher wäre es natürlich, dickere Kabel zu verwenden. Gruß Ingo
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#329235 - 04/26/07 01:09 PM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: IngoS]
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ich nehm da immer ein ganz dickes WLAN-Kabel cat5+
job
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#329236 - 04/26/07 01:15 PM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Job]
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ich nehm da immer ein ganz dickes WLAN-Kabel cat5+
job
Hi job! Da sehe ich aber ein Problem, wie bekommst Du denn ein sauerstoffarmes WLAN-Kabel hin? Wohnst Du auf dem Mount Everest??? Gruß Frank
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Edited by Frank S. (04/26/07 01:15 PM) |
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#329245 - 04/26/07 02:06 PM
Re: Sauerstofffreies Kupfer als Draht
[Re: Frank S.]
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ich würde mir da mehr Gedanken wegen der Raddrehzahl machen - um auf die 2.4 GHz zu kommen, müsste sich der Nabendynamo mit einer Frequenz von etwa 133 MHz drehen ;-)
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#329427 - 04/27/07 06:33 AM
Re: Fortschrittliche Technik
[Re: Kekser]
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da der Sauerstoff eigentlich nur die Elektronen des Kupfers haben will und sich, um die zu bekommen, eben anlagert (Oxid), kannst du natürlich auch folgendes machen:
Du fährst permanent mit eingeschaltetem Dynamo.
Mach ich doch schon.
Alternativ kannst du an den neuralgischen Punkten eine Opferanode anbringen. Das ist ein Metall, das weniger edel als Kupfer ist und stattdessen die Elektronen liefert.
Klasse Idee, ich verlege neben das eingebaute Kabel noch eine abisolierte Alu-Leitung. Zur Sicherheit hänge ich einen Zettel dran: "Liebe Elektronen, fresst doch bitte diesen Draht und nicht den daneben liegenden. Danke!" Nee nee, was für'n Schmarrn. Wenn ich in den naturwissenschaftlichen Fächern nicht ganz geschlafen hatte, dann habe ich noch mitbekommen, dass beim Oxydationsprozess Atome eine Verbindung eingehen, um selbst stabiler zu werden. (So in der Art: Zu zweit sind wir stärker, also lass uns zusammen kommen.) Dabei gehen dann Elektronen eine festere Bindung unter einander ein. Sie stehen also nicht mehr der Leitfähigkeit zur Verfügung. Ist halt wie in der Ehe. Dann darfste auch nicht mehr tun, was Du willst. (Hoffentlich liest das nicht meine Frau... ) Außerdem funktioniert die Opferanode nur mit einem leitfähigen Medium als Transportträger, richtig von Dir angeführt: das Wasser. Und genau das habe ich eigentlich nicht bei einem isolierten Kabel. Mehr Fragen, als Antworten... Kuno
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#329441 - 04/27/07 07:28 AM
Re: Fortschrittliche Technik
[Re: Kuno]
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Außerdem funktioniert die Opferanode nur mit einem leitfähigen Medium als Transportträger, richtig von Dir angeführt: das Wasser. Und genau das habe ich eigentlich nicht bei einem isolierten Kabel.
Mehr Fragen, als Antworten... Kuno
Finde ich lustig, Opferanoden an Fahrrädern. In der Realität gibt sie übrigens auch an Stahltürmen etc. die nicht im Wasser stehen. Magnesium ist da der Anodenwerkstoff. Ich könnte jetzt noch was über elektrochemische Spannungsreihe schreiben, aber das will erfahrungsgemäß sowieso keiner wissen. Brit
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Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation. | |
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#329469 - 04/27/07 08:46 AM
Re: Fortschrittliche Technik
[Re: Kuno]
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Du fährst permanent mit eingeschaltetem Dynamo.
Mach ich doch schon. -->Mit permanent meinte ich 24 Stunden am Tag. (Kekser)
Alternativ kannst du an den neuralgischen Punkten eine Opferanode anbringen. Das ist ein Metall, das weniger edel als Kupfer ist und stattdessen die Elektronen liefert.
Klasse Idee, ich verlege neben das eingebaute Kabel noch eine abisolierte Alu-Leitung. Zur Sicherheit hänge ich einen Zettel dran: "Liebe Elektronen, fresst doch bitte diesen Draht und nicht den daneben liegenden. Danke!" Nee nee, was für'n Schmarrn. Wenn ich in den naturwissenschaftlichen Fächern nicht ganz geschlafen hatte, dann habe ich noch mitbekommen, dass beim Oxydationsprozess Atome eine Verbindung eingehen, um selbst stabiler zu werden. (So in der Art: Zu zweit sind wir stärker, also lass uns zusammen kommen.) Dabei gehen dann Elektronen eine festere Bindung unter einander ein. Sie stehen also nicht mehr der Leitfähigkeit zur Verfügung. Ist halt wie in der Ehe. Dann darfste auch nicht mehr tun, was Du willst. (Hoffentlich liest das nicht meine Frau... ) Außerdem funktioniert die Opferanode nur mit einem leitfähigen Medium als Transportträger, richtig von Dir angeführt: das Wasser. Und genau das habe ich eigentlich nicht bei einem isolierten Kabel. Mehr Fragen, als Antworten... Kuno Bei der Oxidation geht es, um bei deiner Ausführung zu bleiben, ums gefressen werden der Elektronen, nicht ums Fressen. Du kannst, um bei dem Prinzip der Opferanode zu bleiben, ein unedleres Metall anbringen, das die Elektronen liefert. (Siehe auch das Angebot zur Spannungsreihe im vorherigen Beitrag.) Diese Opferanode wird also oxidiert, wie der Name impliziert, also geopfert. Sie liefert dabei also die Elektronen an die Umgebung ab. Im konkreten Fall sollte somit nicht mehr das schützenswerte Metall oxidiert werden, da sich bindungswillige Sauerstoffmoleküle ja mit überschüssigen Elektronen versorgen können. Gruß, Daniel
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#329475 - 04/27/07 09:03 AM
Re: Fortschrittliche Technik
[Re: Kekser]
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Im konkreten Fall sollte somit nicht mehr das schützenswerte Metall oxidiert werden, da sich bindungswillige Sauerstoffmoleküle ja mit überschüssigen Elektronen versorgen können. Ergänzung: Das ist das Prinzip Regenrinne (in memoriam mein Chemieprof ): Zink liegt in der Spannungsreihe niedriger als Stahl (Eisen), deshalb wird bei einer Beschädigung des Überzugs weiterhin das Zink oxidiert und nicht der Trägerwerkstoff. Im Gegensatz dazu werden Konserven verzinnt (Zinn liegt in der SR über Eisen), damit im Falle einer Überzugsbeschädigung kein Schwermetall durch Zersetzung in den Konserveninhalt gelangt (sondern Eisen, welches für den Organismus in molekularer Größe ungefährlich ist. Gruß, Uwe!
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#329507 - 04/27/07 10:31 AM
Re: Fortschrittliche Technik
[Re: tirb68]
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Ich könnte jetzt noch was über elektrochemische Spannungsreihe schreiben, aber das will erfahrungsgemäß sowieso keiner wissen.
Brit
Und wie Du Dich irrst. Es kursieren jetzt schon die wildesten Beiträge. Nur leider konnte mir noch niemand präzise Vorschläge machen, wie ich die Aluleitung neben die abisolierte Kupferleitung legen soll, um dann beide zusammen wieder mit der Isolationshülle zu versehen. Vielleicht lege ich Kupferrohre als Spannungsversorgung für mein LED-Rücklicht. Sieht gut aus, kann Wasser durchfließen, um eine Opferanode zu betreiben, und es passt eine Menge Strom durch (Reserven für einen Starkstromanschluss denke ich)! Kuno
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#329531 - 04/27/07 11:19 AM
Re: Fortschrittliche Technik
[Re: Kuno]
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Na dann, wenn du es wirklich wissen willst, dann schau mal hier nach. Die vollständige elektrochemische Spannungsreihe findest du hier. Eigentlich sollte eine Verbindung zwischen der Leitung und der Anode reichen, um sie vor Korosion zu schützen. Man umwickelt Stahltürme ja auch nicht mit den Anoden. Kupfer mit einer Opferanode zu schützen ist trotzdem sehr speziell, da die Kupferleitung in deinem Fall ja vorher genau das war ... eine Opferanode für die anderen Metalle an deinem Rad und die muss man halt in Intervallen austauschen. Ich würde die Enden ja einfach in Silikon packen und gut iss. Brit
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