Eigentlich halte ich mich nicht für handwerklich ungeschickt und gestern klappte im Keller der Kettenwechsel auch anstandslos. Beim Probedrehen fiel mir dann leider auf, dass ein Glied der neuen Kette ziemlich stramm war und baute es aus, um mit der Feile eventuellen Grat zu entfernen. Dabei habe ich den Niet total herausgedrückt und hätte nach fast zwei Stunden den ganzen Krempel am liebsten an die Wand gefeuert. Schließlich habe ich ein weiteres Glied geopfert und die Kette so wieder zusammengefügt. Im Keller war diese Situation noch zu ertragen, aber was dann, wenn nach einem Kettenriss draussen so etwas passiert? Frage an die Erfahrungsträger: Hat jemand einen Trick, wie man diesen blöden Niet wieder eingedrückt bekommt?
Gruß Wolfgang

Moin,

da wirst Du ein echtes Problem haben. Deine "Opfer-Methode" ist die beste Chance.....

Zur Ursache : Du solltest eine unflexible Kette mit einem Schraubendreher (hineinstecken wo sonst ein KettenradZahn sitzt)etwas "hin- und herbiegen" und nicht zerlegen.

Venlig hilsen
Hans

Mein Mann hat das im letzten Urlaub erstaunlicherweise mit VIEL Geduld geschafft - ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon lange die Nerven verloren.
Ein Geheimnis/Trick war nicht dabei.

Gruß Monika

wenn man eine Kette frisch vernietet, muss man darauf achten, daß der Niet auf beiden Seiten gleich weit "raussteht", danach sollte man das Glied etwas vordehnen, d.h. man biegt die Kette etwas seitlich hin und her (mit Gefühl) , bis sich das Glied einwandfrei bewegen lässt.
Einfacher gehts aber so ( besonders unterwegs) : man besorgt sich eine Kette von Wippermann, die Connex , die es auch in Edelstahl gibt. Die hab ich drauf und bin voll damit zufrieden.
Das besondere dran ist das nietfreie Verschlußglied, das man immerwieder von Hand öffnen kann und das auch einzeln erhältlich ist

Hi Jörg,

wenn du ein Kettenschloss willst, bist du nicht auf Wippermann angewiesen, auch SRAM hat welche im Angebot. Es spricht auch nichts dagegen, die Kettenschlösser für Ketten anderer Firmen zu verwenden.
Leider nützt einem das aber beim Szenario 'Kettenriss' erstmal nichts, es sei denn man hat ein zusätzliches dabei.

Martina

Moin,

mit der CONNEX war ich nicht zufrieden, SRAM (SACHS) Ketten halten wesentlich laenger.

Venlig hilsen
Hans

zunächst solltest du dir einen stabilen nietendrücker zulegen, um die niete auch gerade hineinzubekommen.bei den billigen ist die führung aus kunstoff und das bricht beim verkanten leicht ab. bei rose gibt es den von shimano ganz günstig, wer es sich leisten kann nimmt die werkstattausführung von dem teil oder die ausgabe von rohloff. aschließend mit einem schraubendreher oder besser mit einer passenden lehre, gibts auch bei rose für kleines geld, die kette rechts und links von der niete "gängig" machen.

Genau das meinte ich auch mit "gibts auch einzeln".
Ich hab bei längeren Touren auch immer noch ein einzelnes Kettenschloß dabei, für Notfälle.
Sind die Kettenschlösser von sram besser?
Ich finde das Connex sehr einfach zu bedienen und ausserdem hälts mehr aus als die Kette selber (lt. Hersteller), ist also keine Schwachstelle.

Hi Jörg,



Keine Ahnung, hatte schon beide und beide haben sich unauffällig verhalten. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass auch Connex-Gegner nicht auf ein Kettenschloss verzichten müssen.

Martina

Jörgi, das hast Du schön gesagt! Diese Methode ist schonender, als die mit dem Schraubendreher.

Connex- oder SRAM-Ketteschlösser sind in der Funktion und Handhabung gleich. Bei SRAM gibt es zwei Arten, für 8- und 9-fach-Ketten.

Wolfrad

Einen schönen Mittwochmorgen und besten Dank für die guten Hinweise! Möchte nur noch mal klarstellen: Das unbewegliche Glied war in der fabrikneuen Kette an einer Stelle, an der ich vorher nichts gemacht habe! Bei der gekauften Shimano-Kette CN-HG70 war auch ein Kettenniet mit Einführdorn mitgeliefert, das Einführteil soll nach dem Vernieten abgebrochen werden. Dieses Teil wollte ich mir unbedingt für unterwegs retten! Möchte aber trotzdem nie unterwegs mit der Kette zu tun bekommen... Mein derzeitiges MTB ist Januar 2000 gekauft und die erste Kette hat bisher immerhin 11.300 km gehalten.
Gruß Wolfgang

Das klingt ja etwas kriminell!!!

Bin gerade unterwegs auf der Suedhalbkugel und stehe just vor dem selbigen Problem. Ich fahre insgesamt ca. 4000km und wollte nun nach 2000 km die Kette wechseln, um nicht sofort zu hause Kasette und die Kette wechseln zu muessen. Hab das aber auch noch nie selbst gemacht, und wenn ich das so hoere lass ich das auch lieber bleiben und fahre mit einer Kette durch. Nun meine Frage: Sind 4000 km am stueck mit einer Kette moeglich. Ich leg waehrend der Reise natuerlich Wert auf einen gepflegten Antrieb, so weit das geht. Ich reinige Kasette und Kette so oft es geht und fette regelmaessig, um den Verschleiss gering zu halten.
Dankscheen fuer die Antworten