Servus...

...habe vor im nächsten Sommer durch Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Rumänien und Bulgarien nach Istanbul zu radeln...

...war irgendwer schonmal in der Ecke unterwegs und kann da was zu sagen? Wie sieht es mit Verkehrsaufkommen und Straßenqualität in den Ländern aus? Wie viel Angst muss ich haben, irgendwann zum Fußgänger zu werden , wie steht es um Campingplätze und Wildcampen?
Habe gelesen, dass ich mich in Bosnien und Serbien spätestens 24h nach Einreise bei der Polizei melden muss...was genau erwartet mich da, hat da jemand Erfahrungen mit? Denen soll ich dann meinen Aufenthaltsort mitteilen, was aber wenn ich durch die Gegend fahren soll und möglichweise Wildcampen will, die sind bestimmt nicht begeistert, wenn ich ihnen erzähle, dass ich meine Nacht hinter einem Busch am Wald hinter dem nächsten Ort verbringen...

Gruß aus Franken,
Tobi

Also Slowenien hat schon sehr viel aufgeholt, das wird auch nicht groß anders sein als Österreich, außer, dass du nicht mehr so viel verstehst ;-)

zu dem Rest von Yugoslawien kann ich nichts sagen. Aber in Rumänien ist die Straßenqualität teilweise grottenschlecht, abgesehen von den Straßen, auf denen so viele Autos so schnell unterwegs sind, dass man als Radfahrer sich davon fernhält. Wildcampen ist dort kein Problem, das wird auch von der Einheimischen Bevölkerung viel gemacht, es gibt aber auch ein paar Campingplätze. Die befinden sich allerdings mehr nördlich der Karpaten, Du wirst ja hauptsächlich in der Wallachei unterwegs sein. Übrigens, die kürzeste Verbindung von Alexandria nach Giurgiu ist nur bei trockenem Wetter zu empfehlen. Die Straße ist nicht geteert, und ich habe hier im November mal für zehn Kilometer einen Tag gebraucht. Der Schlamm war so klebrig, dass sich die Räder selbst nach Ausbau der Schutzbleche nicht mehr gedreht haben, deswegen Fahrrad tragen, zurücklaufen, Gepäck holen, nochmal zurücklaufen, restliches Gepäck holen, dann wieder das Fahrrad ein Stück weiter tragen, usw. Wenns nass ist, dann fahr lieber den Umweg über die geteerte Straße, auch wenns 40 km mehr sind.

In Bulgarien sind die Straßen dagegen wieder überhaupt kein Problem mehr. Wenn Du allerdings bei Malko Tarnovo über die Grenze willst, solltest Du Dich auf einige Hügel einstellen. Wildzelten war auch bei meinen zwei Bulgariendurchquerungen nie ein Problem.

vg
Uwe

Hallo Tobi,

dann mach doch gleich Erlangen - Istanbul daraus!
Es muss ja nicht der Massentourismus an der Donau sein.
Es gibt nette Routen von Salzburg bzw. Steyr (OÖ)nach Maribor (SLO) und von Salzburg ins Save-Tal. Auch Krems - Wien - Sopron - Budapest kann man gut abseits des Donau-RW. radeln.
Rumänien kenne ich nicht. Eigene Erfahrungen (vor dem Zerfall Jugoslawiens) bis BG (Sofia, Kjustendil, Struma-Tal incl. Rila) und Nordgriechenland.

Gruß

UL

Hi,
Henki hat so'ne Reise dieses Jahr gemacht. Schreib ihm doch 'ne pn oder mail, er wird dir sicher weiterhelfen können.
Meine Istanbultour ist jetzt 6 Jahre her, da hat sich doch einiges geändert.
lg,
Michael

Hallo Tobi,

ich war im letzten Oktober -von Kroatien aus- eine gute Woche mit dem Rad in Bosnien unterwegs. Von der Meldepflicht hatte ich auch gehört und mich daher kurz nach der Einreise bei der Turisteninfo in Mostar danach erkundigt. Mir wurde dort erklärt, dass die Meldepflicht nur für einen (festen/längerfristigen, was immer das bedeuten mag) Aufenthalt an einem Ort gilt. Bei der offizillen Übernachtung in einem Hotel oder einem Campingplatz erfolgt die Meldung (Übermittlung deiner Daten an die Polizei) von dort. Selber aktiv werden muss mensch nur bei Übernachtungen bei Privatpersonen.

Ich habe dann auch noch gefragt wie es aussieht , wenn ich beim Mountinbiken oder Wandern in den Bergen biwakieren muss (den Ausdruck "Wildcampen" wollte ich vermeiden). Die Antwort war: wenn dort keine Polizei in der Nähe ist, dann kann ich mich halt auch nicht melden.

Daraufhin habe ich den ganzen Meldekram einfach ignoriert und keine Probleme gehabt. Auf der Reise habe ich eine Nacht in Mostar in einer privat angeboten Unterkunft (10 Euro mit Frühstück) und zwei Nächte in Sarajevo in einem Hostel verbracht. Die restliche Zeit habe ich in eher abgelegenen Bergregionen ohne Probleme wild gezeltet.

Unterwegs wurde nie kontolliert und auch bei der Ausreise wurde nicht nach Anmeldungen gefragt. Ob die Meldepflicht auch in Serbien so locker gehandhabt wird weis ich nicht, dort war ich das letzte mal in den 80er Jahren (vor dem Zerfall von Jugoslawien).

Gruß

Wolfgang

hi
mein onkel ist 2005 von hamburg nach istanbul gefahren. allerdings über kroatien, Serbien, Bulgarien, Türkei. wenn du intresse hast, sende ich dir mal seinen reisebericht. denke nicht das er was dagegen hätte.

Hallo zusammen,

trage mich mit ähnlichen Gedanken. Laut Auskunft des AA ist die Minengefahr in Serbien und Kroatien immer noch ziemlich groß. Hat jemand von Euch dazu genauere Informationen.

Beste Grüße, Manfred.

Nur einmal bin ich durch eine verminte Gegend gefahren. Das war zwischen Plaški und den Seen von Plitvice. Wenn Du Warnschilder nicht ignorierst, solltest Du damit keine Probleme bekommen. Vermiente Straßen kann ich mir nicht mehr vorstellen. Dazu ist der Fahrriemen der Einwohner viel zu lang. In Serbien selber und in Monteneggro war kein Krieg, also gibt es auch keine Minen. Richtig vom Krieg gezeichnet ist (Ost)slawonien, da bin ich aber nicht mit dem Fahrrad gefahren. Über Bosnien kann ich nicht viel sagen, zumindest gibt es schon länger keine Nachrichten von Minentreffern mehr. Die Warnungen betreffen mehr die nur kyrillisch beschrifteten Wegweiser in der Republika Srpska (aber wer ein bisschen befahren ist, hat damit genausowenig Probleme wie mit den griechischen).

Falk, SchwLabt

Hallo Tobi!

Bin dieses Jahr die Route nach Istanbul geradelt und bereiste dabei unter anderem auch Serbien, Rumänien und Bulgarien.

Die Ein- und Ausreisen in diesen Ländern klappte problemlos. Die Grenzbeamten , sowie die Polizei waren ausnahmslos freundlich.

Bemerkensert war allerdings die Tatsache, dass die jeweiligen Einwohner der bereisten Länder mich vor den Einwohnern des jeweiligen Nachbarlandes warnten. Die Ungarn warnten vor den Serben, die Serben vor den Rumänen , diese widerum vor den Bulgaren....Aber überall wurde man mit offenen Armen emfangen.

Was die Meldepflicht in Serbien angeht, auch davon habe ich gehört. Diese wurde jedoch nicht niemals überprüft, keiner der Grenzer wollte bei der Ausreise etwas davon wissen. Lag teilweise sicherlich auch an der sprachlichen Barriere. Brauchst Dir deswegen also keine Gedanken machen.

In Bulgarien kann es allerdings schon vorkommen, dass Dich als Polizeibeamte "Verkleidete" anhalten und ein Permit für die Straße verlangen, das allerdings für Radfahrer nicht notwendig ist. Sie stellen Dir dann verständlicherweise gegen Bares einen "Wisch" aus...

Mir selbst ist das allerdings nicht passiert. Einem niederlänsichen Radler, den ich in Bulgarien traf, allerdings schon.

Auffällig war auch, dass an den Grenzen in Bulgarien Faltblätter in allen möglichen Sprachen auslagen, die einem vor solchen falschen Polizisten warnten....

Für Serbien und Bulgarien wäre es hilfreich, sich vorher das kyrillische Alphabeth zu notieren, da abseits der Hauptrouten die Hinweisschilder sonst kaum/gar nicht zu entziffern sind. Aber das hast Du schnell drin.

Wildzelten ist in keinem der Länder ein Problem, wenn man die allgemein bekannten Vorsichtsmassnahmen beachtet. Mir war es allerdings immer lieber bei Leuten anzufragen, ob ich auf deren Grundstück nächtigen kann.

Straßenqualität/Verklehr:

Rumänien, nun ja von glatten Asphalt bist Schotterpiste ist alles drin. Es herrscht wenig Verkehr ausserhalb der "Ballungsräume" In ländlichen Gebieten prägen Pferdefuhrwerke das Bild.
In Bulgarien sind die Nebenstraßen ruhig, allerdings auch mit viiiiielen Straßenschäden bestückt. Aufpassen, bei "Passabfahrten". Auf der Autobahn Richtung türkische Grenze war dann mehr los... aber als Radfahrer wird man rücksichtsvoll behandelt, wenn man rechtzeitig gesehen wird.

In Serbien war ich über die guten Straßen erstaunt. Verkehr herrscht auch hier wenig.

In der Türkei ist dann deutlich mehr los auf den Straßen. Vor allen Dingen die LKW`s machten mir das Radeln schwer. Nicht dass sie rücksichtslos fuhren, nein eher das aufmunternde und sicherlich gut gemeinte Hupen ging einem wirklich auf die Ohren! Ziemlich laut... wäre am liebsten mit Ohrenstöpsel gefahren...

Und Istanbul.... naja , da kann wohl jeder Radler ein Lied davon singen. Verkehr ohne Ende, aber auch das ist ein "Erlebnis".

Alles in allem ist das eine tolle Tour , die Du vor hast . Ich wünsche Dir viel Spass dabei!!!

Gruss
Lena

Hallo Falk,

danke für deine Infos. Konnte inzwischen mit serbischen Freunden über das Thema sprechen. Diese kamen zu einer ganz ähnlichen Einschätzung wie Du. Allerdings erzählten sie, dass es gerade unter den Einheimischen immer noch zu Minen-"Umfällen" kommt. Diese - meist Jäger und Bauern - wissen zwar um die Minenfelder, vertrauen aber offenbar um den Weg abzukürzen auf ihr "Glück". Gelegentlich mit fatalem bzw. letalem Ausgang.

Grüße, Manfred.

Ich hab auch vor, diese Tour zu machen (im September, von Hannover aus). Ich wäre auch für Reiseberichte dankbar, vor allem östlich von Zagreb!

Reiseberichte finden sich zu dieser Route bestimmt massig im Internet, so auch z.b. hier

Hallo, Tobi!

Wer bist du! Und wann genau willst du fahren (ich hab nur deinen ersten Beitrag gelesen)????
Ich bin schwerstens daran interessiert mitzufahren!!

Mirjam

Moin Tobi,

fahren deine 2 Freunde auf der Tour mit?
Habe nämlich vor ebenfalls nach Istanbul zu fahren (Beginn Ende Juli in Lahr). Urspünglich mit ´nem Freund, klappt nun aber doch net bei ihm.

Falls du also noch keinen Radlpartner hast, und noch einen suchst, gib doch mal Bescheid.

Gruß, Daniel