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#306654 - 01/28/07 09:17 PM südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007
Gerhard
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Salve an alle Italofreaks,

bei uns wird es wieder ernst mit der Tourenplanung. Wir wollen Mitte Juni unsere diesjährige Tour durch das unbekannte (Süd-)Abruzzen und das noch unbekanntere Molise beginnen, nachdem uns 2006 Probleme am Bewegungsapparat zur Fortbewegung auf zwei Beinen gezwungen hatten. Im Prinzip ist es die Fortsetzung unserer Abruzzentour des Jahres 05, auf der der Gran Sasso und L'Aqulia die südlichste Ecke gebildet hat. Also noch südlicher, noch einsamer, noch unbekannter. Wölfe, Bären, ein Cappuccio und wir eben.
Da die Bahn uns die direkte Anreise nach Pescara verunmöglicht hat, werden wir im märkischen Ascona beginnen, einen Tag an der Riviera di Conero verbringen und dann nochmals mit dem Zug bis ins Aternatal herunterfahren.

Dort geht es dann an der Westflanke der Maiella über die Höhe nach Sulmona. Gleich weiter an den Lago di Scanno in den Nationalpark bis zum Lago di Barrea, wo wir eine große Runde über die Fuciner Ebene inclusive Tagliacozzo, Celano drehen und dann Richtung Molise entschwinden. In zwei Etappen nach Campobasso und dann unseren guten Vorsätzen folgend einen Tag ans Meer. Zum Schluß wollen wir von der Küste aus kommend auf der N 84 nochmals das Maiellamassiv umrunden, über Pescocostanzo, Sulmona in das uns gut bekannte L'Aquila fahren. Über den Lago del Salto nach Rieti - Terni, wo wir günstige Zuganschluss für die Heimfahrt haben. Damit hätten wir dann so alles hoffentlich Sehenswerte auf dem Dach Italiens gesehen. 
In bocca al lupo!
So sieht unsere vorläufige Tourenplanung (mit etwas Luft) aus:

14 Ancona - Monte Conero - Sirolo [20 km](500 Hm)
15 Torre dei Passeri – Caramanico (20 km) – Passo di San Leonardo (36 km) – Sulmona [58 km](1.000 Hm)
16 Sulmona - Anversa - N479 - Lago di Scanno (32 km)- Lago di Barrea – Civitella Alfedena [61 km](1.100 Hm)
17 Civitella – Opi – Forca Acero [21 km] – N 666 – Sora [48 km](540 Hm) eventuell mit Zug bis Capistrello Tagliacozzo [68 km](650 Hm), Alternative: keine Zugfahrt sondern ÜN in Sora, am Tag darauf Sora – Tagliacozzo in bici = alles verschiebt sich um einen Tag nach hinten.
18 Tagliacozzo – N5 – Avezzano (18 km) – Trasaco – Celano [60 km](300 Hm)
19 Celano – S. Benedetto – Pescasseroli [49 km](700 Hm) – Barrea 
20 Lago di Barrea  un giorno in montagna
falls Sora – Tagliacozzo in bici, müßte dieser Tag entfallen
21 Barrea - Alfedena - N158- Cerro al Volturno - Fornelli – Isernia [62 km](??? Hm)
22 Isernia - Castelpetroso - Macchiagodena - Busso - Campobasso [59 km]( 700 ?Hm)
23 Campobasso - N 87 - Larino - Termoli [87 km](700 Hm)
24 Termoli – un giorno al mare
25 Zug bis Francavilla al mare – Ripa Teatina – Bucchianico - Guardiagrele [50 km](500 Hm)
26 Guardiagrele - N84 - Palena - Pescocostanzo [60 km](900 Hm)
27 Pescocostanzo - Sulmona (30 km) – Molina Aterno – N 261 – L’Aquila [100 km](400 Hm)
28 L’Aquila – Lago di Salto [60 km](800 Hm)
29 Lago del Salto – Rieti (28)– Terni –> Zug nach Ancona oder Firenze und nachhause [60 km](0 Hm)
30 NZ - München - Wiesloch

Da ich zwischenzeitlich glücklicherweise nicht mehr der Einzige bin, den solche Ecken Italiens interessieren, freue ich mich Anregungen, Kommentare und Verbesserungsvorschläge und nehme sie gerne entgegen.
Gerhard

Edited by Gerhard (01/28/07 09:19 PM)
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#306752 - 01/29/07 12:35 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: Gerhard]
der tourist
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Eine wunderbare Gegend, besonders der Lago di Salto. Bedenke aber, dass in dieser Zeit Hochsaison ist, auch am Lago di Salto. Zitat: "Im Sommer sind dort 4 Milionen Einwohner, im Winter 78."
Sigi
Nic squis was maneth!
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#306877 - 01/29/07 07:45 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: der tourist]
m.indurain
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In Antwort auf: der tourist

Eine wunderbare Gegend, besonders der Lago di Salto. Bedenke aber, dass in dieser Zeit Hochsaison ist, auch am Lago di Salto. Zitat: "Im Sommer sind dort 4 Milionen Einwohner, im Winter 78."
Sigi


Im Juni ist in Italien noch keine Hochsaison.

Du musst einen anderen Lago del Salto meinen, wie ich ihn - von einer Radtour im Juni - kenne: Touristisch nicht erschlossen, keine Übernachtungsmöglichkeiten (Hotels, Pensionen) in Seenähe, extrem wenig Verkehr auf den Uferstraßen.

Auf dem Teil der Uferstraße, wo wir unterwegs waren (ca. 10 km), bekamen wir den See praktisch nicht zu sehen (Sicht war durch Bäume verdeckt). Erst auf der Brücke bei Fiumata wurde der Blick auf den See frei.
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#306902 - 01/29/07 08:07 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: Gerhard]
m.indurain
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Hallo Gerhard,

wird sicher ne schöne Tour schmunzel .

Folgenden Anmerkungen: Wo wollt ihr am Lago del Salto übernachten? Wir hatten auch vor dort (in Fiumata) zu übernachten. Ich hatte im Vorfeld schon auf allen möglichen Seiten gesucht, aber nichts gefunden. Habe aber dennoch gedacht, dass es dort was gibt.

Als wir dort ankamen, mussten wir feststellen, dass dort tatsächlich keine Unterkunft war. Dann mussten wir unsere Tour bis Aquila über den Pass (den ihr fahren wollt) fortsetzen und kamen dann bei Einbruch der Dunkelheit nach 187 km und ca. 2600 Hm an ...

Siehe hier (Tag 4) http://home.arcor.de/fries.p/Sizilien2005.htm

Die 578 ist übrigens - zumindest im Bereich des Lago del Salto - für Fahrräder gesperrt.

Die Fahrt von Tagliacozzo nach Celano dürfte - mal abgesehen von den beiden Städten und dem Anstieg nach Celano - nichts besonderes sein. Aber eventuell wollt ihr ja ne eher flache Etappe einbauen ...

Auf der 627 zwischen Colli Volturno und Isernia dürfte relativ starker Lkw-Verkehr sein. Ist mir bei einer unserer Touren aufgefallen, dass ein grosser Teil der Lkw von der 652 auf diese Straße abgebogen sind. Auf den Hauptstrassen um Isernia (650 und 17) und Campobasso dürfte sehr starker Verkehr sein ...

Ansonsten landschaftlich sicher sehr schöne Strecken!

Gruß
Peter

Edited by m.indurain (01/29/07 08:10 PM)
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#307687 - 02/01/07 08:27 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: m.indurain]
Gerhard
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Hallo Peter,

Deine Homepage war mir Ideengeber für die Rückfahrt L'Aquila - Lago del Salto - Rieti. Deine Texte, Bilder und Höhenprofile kann man nur jedem empfehlen, der dort unten fahren möchte. Ich habe natürlich auch gelesen, dass Ihr dort nichts gefunden habt. Sigi hat mir aber versichert, dass es in Fiumata ein B&B gibt. Ich kläre das unterwegs ab und rufe bei den Carabinieri vorort an. Wenn's übel läuft, fahren wir halt bis Rieti ab.

Tagliacozzo - Celano: Ganz recht, da wollen wir eine flache Etappe durch die Fuciner Ebene fahren, die wir notfalls auch entfallen lassen können, falls wir einen Tag aufholen müssen. Man kann ja nicht immer so ein makelloses Sommerwetter haben, wie Ihr und wir es 2005 erlebt haben.

Isernia/Campobasso: Dass wir da mit Verkehr rechnen müssen, ist zu befürchten. Ich habe schon die von Dir benannten N gemieden und plane die Nebensträßchen über die Hügel zu nehmen. Ich werde aber vorher nochmals meinen italienischen Radelclub in Teramo kontaktieren, die mir 2005 die dortigen Straßen wirklich exzellent beschrieben haben. In Campobasso gibts bestimmt ciclisti appassionati, die sie mir vermitteln können.

Andererseits haben wir es noch nie bereut, uns die abgelegeneren, vom Tourismus gemiedenen Provinzhauptstädte zu erschliessen. Diese häßlichen Entleins sind oft sehr positive Überraschungen (z.B. San Severo, Apulien oder La Spezia, Ligurien)

Saluti
Gerhard
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#307709 - 02/01/07 10:10 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: m.indurain]
der tourist
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In Antwort auf: m.indurain
Du musst einen anderen Lago del Salto meinen, wie ich ihn - von einer Radtour im Juni - kenne: Touristisch nicht erschlossen, keine Übernachtungsmöglichkeiten (Hotels, Pensionen) in Seenähe, extrem wenig Verkehr auf den Uferstraßen.

In Fiuminata gibt es neben dem B&B direkt am See eine Art Club mit Camping und einigen Unterkunftsmöglichkeiten, war aber Anfang September bereits geschlossen. Im B&B war ich der einzige Gast.
Tipp: Abends zur Zeit des Corso die "alten" Männer fragen, die dort zusammenstehen und sich unterhalten. Alternativ wie in Fiuminata die "alten" Männer fragen, die im Cafe zusammen sitzen und sich unterhalten. Habe dabei die besten Tipps bekommen.
In Antwort auf: m.indurain
Auf dem Teil der Uferstraße, wo wir unterwegs waren (ca. 10 km), bekamen wir den See praktisch nicht zu sehen (Sicht war durch Bäume verdeckt). Erst auf der Brücke bei Fiumata wurde der Blick auf den See frei.

Du warst sicher auf der anderen Seeseite gegenüber von Fiuminata unterwegs. Dort ist es so. Die Fiuminata-Seite bis zur Staumauer ist belebter und auch mit geringer touristischer Infrastruktur versehen. Die kleine Straße dort ist sehr abwechslungsreich mit vielen wechselnden Ausblicken auf den See, Umfahrungen kleiner "Fjorde" und einigen kleinen und größeren Dörfern einschliesslich einer Wallfahrtskirche etwas oberhalb vom See in einem am See gelegenem Dorf.
Diese Seite und auch der Blick von der Staumauer aus zurück in die Berge und hinab ins weitere Tal ist einfach schön.
Im Winter sollen die Orte am See praktisch ausgestorben sein, weil es direkt dort kaum Erwerbsmöglichkeiten gibt. Im Sommer dagegen kommen die ganzen "Ausgewanderten", die während des Jahres in Rom und andernorts als Ingeniöre, Juristen, Lehrer und Ärzte arbeiten mit ihren Familien und Freunden zurück in die ererbten Anwesen und leben dann dort.
Sigi
Nic squis was maneth!
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#307711 - 02/01/07 10:14 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: m.indurain]
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In Antwort auf: m.indurain
Die 578 ist übrigens - zumindest im Bereich des Lago del Salto - für Fahrräder gesperrt.

Ich bin diese "Schnellsstraße" aus Versehen mit dem Rad gefahren, habe dafür nur anerkennende Gesten der Autofahrer geerntet. Bin dann aber nach der 2. Anschlußstelle wieder abgefahren, da sie mir zu langweilig war und die alte Straße in ihrer Streckenführung so viel verlockender war.
Sigi
Nic squis was maneth!
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#308164 - 02/04/07 02:04 AM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: der tourist]
veloträumer
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Hallo Gerhard,

ich bin letztes Jahr vom Bodensee zum Ätna gefahren (solo) und dabei ziemlich viel über den Apennin gefahren. So intensiv wie deine Tour habe ich die einzelnen Regionen natürlich nicht beackert, es ging alles etwas flotter. Daher hier nur meine Kurzeindrücke der Schnittmenge mit deiner Tour:

Ancona ist eine sehr quirlige, vielschichtige Stadt, Künstler, ausgeflippte Typen, Studenten, aber auch elegante Leute, Business, Mode. Die Route nach Sirolo ist traumhaft, erst tolle Blicke auf das blaue Meer, dann die Halbhöhenstraße um den Monte Conero rum (ohne Blick aufs Meer, aber eigentümliche Vegetation).

Traumhafte Blicke hat man vom Camping Internazionale auf die Conero-Bucht (steile Zufahrtsstraße). Der Strand ist natürlich herrlich, aber auch stark kommerzialisiert, Nacktbaden kann man erst jenseits des ofiziellen Strandteils. Der Ort ist trotz seiner Beliebtheit immer noch charmant und intim, lokales Kunsthandwerk (Keramik etc.). Sehr gute Speiselokale, allerdings sehr begehrt, einige verlangen vorherige Reservierung.

Ich kam vom Campo Imperatore und bin in die Region deines Plans von Molina über den Forca Carusa eingefahren. Sehr schöne Auffahrt (teils überhängende Büsche mit Blütenduft, oben offene Wiesen und Weiden, Westseite weniger attraktiv). Wie der anschließende Passo del Diavolo einfach zu fahren.

Von der Auffahrt zum Diavolo zunächst schöne Blicke zurück in die ansonsten zum Radfahren wenig attraktive Fucino-Ebene (teils stark industrialisiert, intensive Landwirtschaft). Dann steinige Schlucht rechter Hand, Passhöhe langweilig (Abfahrt im Dunkeln).

Pescasséroli sehr nettes Städtchen und als Ausflugsort bei Italiern beliebt. Habe nicht gewusst, dass es am südlichen Ortsrand mehrere Campings gibt (von Norden nicht ausgeschildert). Außerdem war ich etwas spät, Unterkunft in der Pension "Andromeda" für 25 Euro (günstigste Festunterkunft auf meiner Tour, Zimmer geräumig und gut, ganz in der Nähe der zentralen Piazza).

Herrliche Passage zum Lago di Barrea. Waldreiche Berge, glitzernder Flusslauf ... Gemsen, Wölfe und Bären werden zwar gerne vermarktet, aber zu sehen sind die für Radfahrer garantiert nicht. In Alfedana gibt's übrigens ein Wolfsmuseum (und -gehege). Der See ist sehr schön gelegen, Barrea liegt etwas oberhalb (der Camping wiederum etwas ungünstig hinunter abseits von Straße und Ort).

Weite Blicke in die Ebene vom Colle della Croce, die Berge rundum hatten sogar noch Schneereste (Ende Juni). Auffahrt zum Il Calvário einfach, liegt im Laubwald, herrliche Abfahrt (Blick auf Kloster San Vincenzo...) Danach bin ich weit hinunter gefahren und bei Capriati wieder hinauf in die Monti Matese (weniger aufregend als die Abruzzengegend) und hinunter nach Telese Terme, was ja nicht mehr Molise ist ... und eben noch weiter nach Süden.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#308165 - 02/04/07 02:22 AM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: veloträumer]
Falk
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Zitat:
Der Strand ist natürlich herrlich, aber auch stark kommerzialisiert,

Heißt das nach schlechter alter Sitte etwa immer noch »Eintritt ans Meer«? Ich hatte eigentlich mal gelesen und beispielsweise in Pescara auch gesehen, dass man gegen den Willen der in dieser Hinsicht wirklich wegelagerischen Gastwirte alle vielleicht 200m einen Durchbruch durch die, sagen wir, Zollmauer geöffnet hat, damit das Ufer wieder frei zugänglich ist. Haben sich die Gauner bei Ancona also wieder durchgesetzt?

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#308201 - 02/04/07 12:44 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: Falk]
veloträumer
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Nein, die "Zollmauer" existiert so nicht, was mittlerweile für die meisten Strände in Italien gilt. Es gibt immer irgendwelche Flecken dazwischen. Im Zweifel sollte man zu den auslaufendenden Enden der "Strandbebauung" laufen. Auch die Italiener suchen immer mehr die Plätze abseits der Strandliegen. Da man oft für eine Familie das gleiche bezahlt wie als Einzelperson (so hat mir mal eine Dame im Flugzeug berichtet), hat sich das bei den alten Großfamilien gerechnet. Der Trend geht aber auch in Italien zu kleineren Familien, Pärchen etc., dann ist das einfach zu teuer. Natürlich sollte man sich vielleicht nicht gleich neben eine zu vermietende Strandliege legen. Die reservierten Bereiche sind i.d.R. ausreichend gut ausgeschildert.
Ich meine eher, dass die balneari e stabilementi die Landschaft verschandeln. Ich habe nichts dagegen, wenn man ein ordentliche Strandbar auch zum Essen findet. Aber warum brauch man in so schöner Natur noch das ganze Klimbim mit Umkleidehäuschen, Liegestühlen (das Erlebnis ist ja gerade, auf dem Sand zu liegen!?) und militärisch korrekt ausgerichteten Sonnenschirmreihen?
Durch die Lage in der steilen Bucht ist aber alles noch erträglich, Autos müssen weit oben geparkt werden und der Abstieg nach unten selektiert schon mal die ganzen faulen Mobilisten. Für nicht Campingbesucher liegt der Zugang übrigens noch etwas vorher irgendwo im Ortseingangsbereich. Südlich von Sirolo kommen dann wieder diese Flachstrände direkt neben der Straße, endlose Parkreihen und belanglose Hotelbauten etc. Bei Porto Recanati bin ich wieder ins Binnenland über Recanati, Macerata weiter in die von Sagen umrankten und wunderschönen Monti Sibillini.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#308262 - 02/04/07 06:34 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: veloträumer]
Falk
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Sehr beruhigend. vor ein paar Jahren bin ich nämlich auf der Heimfuhre von Griehenland auf der Suche nach einer Badestelle durch Ancona geirrt, die Wegweiser waren in dieser Hinsicht auch eher Missweiser. Zum Schuss bin ich nicht gekommen, inzwischen funktionieren Griechenlandfuhren wieder über Belgrad - aber eine Italienfuhre ist auch mal wieder dran. Also gut zu wissen, dass der Badezoll tatsächlich am Verschwinden ist. Umkleidekabinen und Strandliegen brauche ich nämlich auch nicht.

Falk, SchwLAbt
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#308335 - 02/04/07 08:48 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: veloträumer]
Gerhard
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Hallo Matthias,
erstmal mille grazie per la tua risposta. Danke gerade für die vielen Detailtipps.

Darf ich gleich zu den von Dir befahrenen Strecken nachfragen?

1. N5 Molina - F. Caruso
Wie stark befahren ist die N5 (Autobahnzubringer?)?
Höhenprofil? Im üblichen 6% Anstieg oder up and down?
Wir haben eigentlich vor in Gegenrichtung von Sulmona kommend die N 261 nach L'Aquila zu nehmen.

2. Wie bist Du nach dem Il Calvario weitergefahren? Die N 158 (mit Tunnel) oder über Rochetta al Volturno. Wenn letzteres - waren das viele zusätzlich Höhenmeter (ich frage das immer mit Rücksicht auf meine Mitfahrerin, die nicht jeden Tag 1.000 Hm und mehr gerne auf sich nimmt)?

3. Ancona - Conero - Sirolo e dopo:
Die Strecke ist für uns ja nur eine Verlegenheitsnummer, weil wir davon ausgehen (müssen), dass die DB den UEx München - Ancona gestrichen hat und wir mit x-mal Umsteigen nach Ancona fahren müssen. Dann bleiben wir eben einen Tag am Monte Conero.
Aber für die übernächste Tour würde es mich interessieren, welche Strecke Du durch die Südmarken Richtung Gran Sasso genommen hast?

Gruß
Gerhard

Edited by Gerhard (02/04/07 08:49 PM)
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#308435 - 02/05/07 12:12 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: Gerhard]
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Jetzt habe ich mal versucht, etwas bei »nachtzugreeise.de« herauszubekommen. Scheinbar ist man gerade im Winterschlaf. UEx-Strecken gibt es nur für die Alpinskiknilche, Stand 14.12.2006. Langsam müsste man doch aufwachen, es ist zwei Monate später. Die Sommerstrecken sind einfach unauffindbar. Noch dürfte Hoffnung bestehen, dass zumindest Ancona im Programm bleibt (wobei mir noch immer nicht klar ist, warum man nicht bis Bari durchfährt, es gab jahrelang Schnellzüge Stuttgart - Lecce).
In der sehr versteckten Fahrplanbroschüre (gerade gefunden) fehlt der 1289 vollständig. Dafür bietet Hafas eine sehr günstige Verbindung mit nur einem Mal umladen in Bologna C an, mit dem 289 über die alpen, dann mit dem 2123 (ohne Zuggattung, ohne Platzkartenpflicht, »Fahrradmitnahme begrenzt möglich«) von Piacenza. Bologna ab 8.40, Ancona C an 11.25.
Erstaunlicherweise geht sogar Pescara, allerdings mit einer kleinen Kunstpause in Bologna. Der IR 1765 kommt von Milano C, Bologna C ab 10.16, Pescara C an 14.36. Nur 2. Klasse, ebenfalls Fahrradmitnahme begrenzt möglich und keine Platzkartenpflicht. sieht so aus, als hätte man doch ein paar Fehler behoben.

Falk, SchwLAbt
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#308589 - 02/05/07 07:51 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: Gerhard]
m.indurain
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Hallo Gerhard,

wenn Du die Höhenmeter auf Deiner geplanten Strecke in etwa wissen willst, dann installier Dir Google Earth. Dann die Strecke einfach per Mouse "abfahren". Die Straßen sind auch bei nicht so hoher Auflösung gekennzeichnet.

http://earth.google.de/download-earth.html


Gruß
Peter
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#308620 - 02/05/07 11:03 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: Gerhard]
veloträumer
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Hallo Gerhard,

da musste ich erst mal genau in der Karte nachschauen, wo ich so hergefahren bin.
ad 1) Die N5 Molina - Collarmele hat am Sonntag Spätnachmittag fast keinen Verkehr gehabt. Nach dem letzten Ort Castel di Ieri waren es bis zur Passhöhe nicht mehr als eine Hand voll! - Traumhafte Stille! Die Straße ist auch keine Autobahnzubringer, weil kaum besiedelt und weil die Autobahn ja ein komfortable Ost-West-Verbindung ganz in der Nähe herstellt. Der Verkehr in der Fucine-Ebene war allerdings deutlich mehr. Viele Wochendfahrer, auch regionaler Verkehr wegen der dichten Besiedelung. Am Abend war auch der Diavolo-Pass nahezu autofrei (vielleicht zwei Hände voll).

Die Steigung hat die wohl üblichen 5-6% (teilw. wohl auch nur 4-5%), kein Auf und Ab, guter Rhythmus. Ich bin mit fast durchgehend 11,5-12 km/h hochgefahren - allerdings enorm schweißüberschüttet, mit der sog. 2. Luft und auch für meine Verhältnisse überdurchschnittlich schnell - ich wollte wegen verlorener Zeit vom Vortag aufholen. Am ähnlichen Diavolo bin ich dann bewusst dosierter etwa 1,5 km/h langsamer gefahren, um nicht meine Beine "zuzufahren" für den restlichen Tourverlauf.

Die N261 - oder heißen die Straßen nicht alle SS? - bin ich von San Demétrio nach Molina gefahren, also eigentlich "bergab". Tatsächlich hatte ich aber das Gefühl, ständig bergauf zu fahren. Die Topographie dieser Strecke ist enorm kräftezehrend, ich habe diese deutlich unterschätzt und habe daher auch später am Caruso versucht, nochmal alles aus mir rauszuholen. In Gegenrichtung dürfte das nicht einfacher sein, weil es ja auch noch Netto nach oben geht. Die Strecke ist schwieriger als es auf der Karte aussieht! Es war außerdem brütend heiß, was zusätzlich extreme Kräfte erfordert, wenn ihr im Sommer fahren solltet. Schatten gibt es nicht, die Straße verläuft oberhalb des engen Aterno-Flusses, also auch keine Abkühlung. Hier fahren schon etwas mehr Autos, denn das Gebiet ist stetig besiedelt, aber (zumindest sonntags) auch noch eher sehr bescheiden befahren. Die Route als solche ist aber durchaus schön, der Aterno bildet ein ziemliche enge Schlucht, auch wenn unten teils sich noch Siedlungen platziert haben. In L'Aquila war ich nicht, ich kam ja aus dem Campo Imperatore von Fonte Cerreto via Castél del Monte - Forchetta San Leonardo - Prata d'Ansidónia.

ad 2) Die N158 zwischen Alfedena und Ravíndola (wo ich abgebogen bin) hat keinen Tunnel! Bis zur Zusammenführung mit der N652 ist die Strecke ebenfalls extrem verkehrsarm (Montag Vormittag). Danach ändert sich das aber extrem. Es gibt nicht nur dichten PKW-Verkehr, sondern auch pausenlos LKWs auf der Strecke. Da es aber nach unten geht, stört das nicht so besonders (ich bin natürlich als Radwegkritiker schon gut abgehärtet). Schwerer krazte mal wieder die extreme Hitze hier. Denn man kommt von dem angenehmen Bergklima (Barrea-See) tief hinunter, die heiße Luft strömte mir bei der Abfahrt den Körper stets mehr ermattend entgegen.

Die Alternative über Rocchetta Nuova nach Colli a Volturno kann ich nicht einschätzen. Es gibt aber noch etwas weiter nördlich eine Alternative, wenn man die 158 in Richtung Lago di Castel di Vincenzo verlässt. Diese Route muss eine sehr schöne sein, soweit ich das von der Abfahrt aus beurteilen kann - allerdings geht es in der Tat unangenehm nach oben (200 Hm?). Möglicherweise habt ihr keine Lust den Abwärtstreib zu bremsen - So ging es mir, weil ich die Alternative auch kurz angedacht hatte.

ad 3) Ich habe mal sicherheitshalber den gesamten Abschnitt meiner Tour zwischen Lido di Dante (Adria) bis Telese Terme (Napoli-Ebene, danach weiter nach Sorrento, Tyrrhenisches Meer) hier aufgeführt:

Do, 22.6. Lido di Dante – Ravenna – Forlimpópoli – Galeata (231m) – Passo della Calla (1296m) – Stia – Poppi (437m)
[134 km – 8:02 h – 16,6 km/h – 1460 Hm]

Fr, 23.6. Poppi – Passo Fangacci (1234m) – Passo dei Mandrioli (1173m) – Bagno (462m) – Valico di Montecoronaro (865m) – Pieve Santo Stefano (431m) – Passo di Viamággio (983m) – Badía Tedalda
[103 km – 8:21 h – 12,3 km/h – 2230 Hm]

Sa, 24.6. Badía Tedalda (717m) – Pennabilli (629m) – Passo Cantonieria (1007m) – Carpegna (748m) – Sierra San Marco (1006m) – San Leo (589m) – bivio S.M. (~250m) – San Marino (750m) – Mercatino Conca (275m) – Monte Osteriáccia (631m) – Auditore (373m)
[104 km – 6:53 h – 14,9 km/h – 2230 Hm]

So, 25.6. Auditore – Urbino (451m) – Calmazzo (130m) – Gola del Furlo – Cagli – Cantiano (360m) – la Croce (~600m) – Sassoferrato – Gola di Frasassi – Gola della Rossa – Castelplánio-Borgo Loreto (~150m)
[138 km – 7:37 h – 17,6 km/h – 1200 Hm]

Mo, 26.6. Borgo Loreto – Jesi – Falconara – Ancona – Sirolo
[71 km – 3:38 h – 19,2 km/h – 425 Hm]

Di, 27.6. Sirolo (127m) – Porto Recanati (6m) – Recanati (293m) – Sambucheto (~70m) – Macerata (315m) – Sforzacosta (~100m) – San Ginesio – (~900m) – San Lorenzo al Lago (~750m) – (~900m) – Muccia (454m)
[129 km – 7:27 h – 17,0 km/h – 1505 Hm]

Mi, 28.6. Múccia – Passo delle Fornaci (815m) – Visso (607m) – Forca di Gualda (1496m) – Castelluccio (648m) – Forca di Presta (1536m) – Arquata del Tronto (777m) – Forca Canapine (1543m) – Forca di Santa Croce (813m) – Nórcia (604m) – Forca D’Ancaranao (1008m) – Preci
[130 km – 8:56 h – 14,4 km/h – 2750 Hm]

Do, 29.6. Preci – Triponzo (560m) – Serravalle – Cáscia - Forca del la Cama (938m) – Rúscio (~800m) – Leonessa (969m) – Valico Torre Fuscello (1050m) – Morro Reatino – Madonna della Luce (~370m) – Forca dell’Arone (509m) – Arrone – Cacata delle Marmore (204m) – Marmore (~370m)
[118 km – 7:00 h – 16,9 km/h – 1296 Hm]

Fr, 30.6. Marmore – Rieti (402m) – Sella di Leonessa (1901m) – Leonessa (969m) – (880m) – Albaneto (1050m)
[92 km – 6:53 h – 13,3 km/h – 1715 Hm]

Sa, 1.7. Albaneto – Posta (700m) – Valico Casale Bottone (1054m) – Montereale (945m) – Póggio Cancelli – Passo delle Capanelle (1299m) – Fonte Cerreto (1000m)
[97 km – 5:54 h – 16,4 km/h – 1375 Hm]

So, 2.7. Fonte Cerreto – bivio Fossa di Paganica (1764m) – bivio Vado di Sole (~1400) – Valico di Capo la Serra (1600m) – Castél del Monte (1346m) – (~900m) – Forchetta San Leonardo (1031m) – San Pio (~800m) – Prata d’Ansidónia (~870m) – San Demétrio (672m) – Molina (~450m) – Forca Caruso (1120m) – Pescina – Gióia dei Marsi (703m) – Passo del Diavolo (1441m) – Pescasséroli (1167m)
[178 km – 10:54 h – 17,8 km/h – 2700 Hm]

Mo, 3.7. Pescasséroli – Barrea (1066m) – Colle della Croce (1164m) – Alfedena (~1000m) – Il Calvário (1112m) – Taverna Raíndola (~250m) – Capriati – Letino – Passo di Miralago (1102m) – Passo del Perrone (1257m) – Bocca della Selva (1393m) – Cusano – Telese Terme (55m)
[177 km – 10:27h – 17,7 km/h – 2175 Hm]

Wie unschwer zu erkennen ist, bin ich einen sehr verwinkelten, schwierigen Pässekurs zum Gran Sasso und weiter gefahren. In Lido di Dante hatte ich einen Ruhetag nach einer anspruchsvollen Alpenüberquerung (schöner FKK-Camp, Besichtung der Mosaiken von Ravenna), in Sirolo wegen Zeitverlust und Mehrkilometern nur eine "Halbruhetag" und dann wieder in Sorrento einen Ruhetag (als Deutschland gegen Italien bei der WM verloren hat, Zelt unter Zitronenbaum, alles rund um die Limone).

Die Route in der Marken nach Sirolo:
Schöne Morgenfahrt an offenen Hügeln (Sonnenblumen) nach Recanati, die Stadt des berühmten Dichters und Philosophen Giacomo Leopardi - nächster Hügel Macerata, lebendige Stadt mit berühmter Opernarena - durch Talmulde, leichte Fahrt über San Ginésio bis zum Abzweig bei Santa Maria, dann teils starker Anstieg zum Lago di Fiastre, sehr still, wunderschöne Auffahrt, idyllischer Stausee, ideal auch zum Erholen (auch Camping vorhanden) - nochmal leichter Anstieg, dann Abfahrt bis auf Abzweig N77, stärker befahren - Múccia, Hotel "Cacciatore", für 33 Euro luxuriöses Zimmer, Ristorante Geheimtipp (Trüffel, Polenta, Wild, Fasan, leider nicht immer zu haben), allerdings auch nachts laut an Durchgangsstraße.

Angenehme leichte Fahrt zum Fornaci, silbrig glänzende Blätter - Visso im engen Tal, schöner kleiner Park, Souvenirs rund um "lebendige" Sagengeschichten, Hexen etc. - heftiger Anstieg zum Gualdo, teilweise im Wald, aber auch offen, Passhöhe tolle Flora & Panorama - Ende Marken, Beginn Umbrien - wahnsinnig tolle Eindrücke von der Hochebene bei Castelluccio (Mohnfelder, Kornblumen, Linsenfelder) - flotte Fahrt zum Presta (bezweifle die Höhenangabe auf der Karte - doer ich habe eine Superphase gehabt) - steile Abfahrt nach Arquata del Tronto, enge Kurven, offen, tolles Panorama, Aufpassen beim Runterfahren! - vor Ortsanfang halbhoch in Arquata del Tronto einfahren (sonst weiterer Verlust an Höhenmetern) - auf N396 mehr Verkehr, schöne Ginsterbüsche, kleine Tunnels - vor großen Tunnel (für Radler gesperrt) Abzweig zur ruhigen Passstraße, kräftezehrend, Canapine oben karge Wiesen - wahnsinnig tolle Abfahrt fast bis Nórcia, Felsformationen, Ginster, Panoramen, Kurven etc. pp - Nórcia, niedrige Bauweise wegen vergangener Erdbeben, Linsen- und Trüffelstadt, sehr viel Betrieb, kein Camping - d'Ancarano mal wieder im finalen Rausch am Abend gefahren, totaler Landschaftswechsel auf der Nordseite, Olivenbäume, kleine Dörfer an den Hängen - Preci tolles Hügelstädtchen im Blickpanorama (war nicht im Ort), Camping ungünstig auf Gegenhang gelegen, steile Anfahrt (Abzweig unterhalb von Preci zur anderen Seite hinauf), sehr beliebt zum Urlaub machen.

Enges, bewaldetes Tal leicht abwärts bis Triponzo (Achtung! alte Straße nach Serravalle, noch auf Karten verzeichnet, ist gesperrt, effektive Steinschlaggefahr, Straße verfällt), 1,5 km unterhalb Triponzo auf N320 einbiegen, ca. 1,6 km Tunnek (keine Alternative, gerade, beleuchtet, aber auch mäßiger LKW-Verkehr, geht aber) - kleine Schlucht, sehr schön, noch kleine Tunnels - auf N320 wieder weniger Verkehr, farbige Flusslandschaft mit weißem Kiesel und Klatschmohn - kurzer, stärkerer Anstieg nach Cáscia, Wallfahrtsort (Busse, Touristen), echte Trüffelbonbons (!), Schinken, Wild etc. pp - Rua la Cama nun sehr ruhig, mäßiger Anstieg, in der Hitze ist aber alles schwer - nach Abfahrt nochmal Wasserstelle, nochmal Mohnfluss-Bilder, öde, gerade Fahrt (kein Schatten) nach Leonessa, etwas zäh, man sieht die Steigung nicht - Leonessa tolles Stadttor, viel Atmosphäre, kein Camping, Unterkünfte in der Festivalwoche knapp (u.a. Radrennen) - Fahrt über hohe Brücke, etwas unangenehm, auf Wind achten, mäßiger Verkehr, etwas zäh zum Tunnelpass, tolle Halbhöhenstraße mit Gefälle durch dichten Laubwald, Fahrspaß pur bis hinunter zur N79, Ausblick auf idyllisches Hügelland um den Lago di Piediluco - bevor ich den See erreichte wieder hinauf zum Arrone-Pass, wieder ein finaler Rausch bie mäßiger Steigung, Landschaftswechsel auf der Nordseite, herrliche Olivenbaum-, Wein- und Obstlandschaft, helles Licht, glänzende Bäume - N209 nach Terni sehr stark befahren, fast flach - Besichtigungspunkt für Cascata delle Marmore, Wasserfälle hier von unten zu sehen, wunderbare Strahle, romantisch, wundervoll, auch ohne Eintritt bereits kleiner Gang im Park möglich, wer unter die Wasserfälle will, muss ganz hineingehen und sollte sich Zeit lassen - nicht ausgeschildert, der Nase nach kurz danach Richtung Marmore abbiegen (nicht geradewegs nach Terni), scheinbar martialisch nach oben, sieht schlimmer aus als es ist, bescheidener Camping oben in Marmore oberhalb der Wasserfälle, Blick allerdings gesperrt, weiterer Zugang zu den Wasserfällen, viele Touristen, trotzdem nur wenig Ort.

Leichte Fahrt zum Lago di Piediluco, idyllisch, verträumt, erholsam, nettes Örtchen, Ruderrevier, Camping vorhanden, die bessere Alternative zu Marmore - Ende Umbrien, Anfang Latium - leichte Hügel, dann flach nach Rieti, Türmestadt, Stadtmauer, lebendig, erholsame Stadtgartenplätze - bei Hitze üble Ausfahrt, nicht Richtung Leonessa fahren! (das ist die Strecke des Vortags), der Leonessa-Pass ist nicht ausgeschildert, dem Schild Pian di Rosce/Pian dei Valli/Terminillo folgen! - heftige Auffahrt (1500 Hm!), immerhin etliche schattige Passagen, kuriose Sonnewiese auf halber Höhe, Leute sonnen sich, obwohl kein Wasser inder Nähe, Bistro demnächst wohl im Betrieb, weiter steil hinauf, Terminillo häßliche Ansammlung von Wintersporthotels, Ende der offiziellen Straße, bisher ziemlich viel Verkehr, nach dem Ort absolut ruhig, am Ortsende i.ü. Jugendherberge - eigentümliche offene Berglandschaft, Pass (kein Schild), eher Mondlandschaft, Monte Terminillo ähnelt Dolomitenbergen, sehr kühl, am Berg noch deutliche Altschneefelder (ca. 2100-2216m, Juli)! - liebliche Almlandschaft auf der Nordseite (besser als Auffahrt geeignet) - nochmal Leonessa, abends alte Musik open air beim Festival - leichte Hügelfahrt nach Albeneto, für längere Zeit letzte gesicherte Unterkunftsmöglichkeit ("Tonino", enges, heißes Dachzimmer, draußen frische Bergluft).

Herrliche, weiche Abfahrt nach Posta, Ginsterwuchs, leuchtendes Gelb, leuchtende Gründtöne, wunderbar, leichte Auffahrt zum Casale Bottone, Schmetterlinge, erfrischender Flusslauf, Vogelgezwitscher (wie eigentlich überall auf dieser Tour), tolle Flora, genialer Blick Richtung Monti della Laga, Gran Sasso mit schneebeckten Gipfeln unter blauem Himmel - Ab und Auf, wieder etwas schwierig zum Bergkamm vor Lago di Campotosto - wenig Infrastruktur am See, schöne Fahrt auf der Westseite, kaum Verkehr, verschiedene Möglickeiten zum Baden, wenn auch am See ziemlich steinig, aber eben überwältigendes Panorama, Kühe und Schafe sind immer umher - nach Teil-Seeumrundung hinunter zur N80, stärker befahren, leichte Fahrt zum Capanelle, Beginn der eigenartigen Hügelandschaft - Abzweig Richtung Campo Imperatore, kurzer, kräftiger Aufstieg, faszinierende Panoramen mit dahingetupften Bäumchen auf den Hügeln, Kuhweiden - Reifenpanne, Ursache unklar, Zeitverlust - flotte Abfahrt, bald Blick hinunter nach Assergi mit Autobahn (nicht hdorthin hinunter), wieder kurz moderat hinauf nach Fonte Cerreto - kein Ort, nur einige Hotels + Camping + Seilbahn, gutes Essen bei "Maria", Camping mit tollem Blick auf Monte Portella.

Grandiose, aber auch sehr schwierige Fahrt Richtung Campo Imperatore, atemberaubende Panoramen, eigenartige Flora, höchster Punkt 1700m, erst nach dem Abzweig Richtung Rifugio am Gran Sasso sieht man irgendwann den Corno Grande (grande! von inmitten der Blumenfelder des Campo betrachtet ) - seltsames Sonntagstreffen von Cowboys, Picknick-Freunden und Sonnenanbetern inmitten der Ebene bei einer Schlachterei (es wird gegrillt) an einer Kreuzung, aber sonst keine Infrastruktur - nochmal zäher Anstieg zum Capo la Serra, Steinlandschaft auf grüner Wiese, dann lange Abfahrt an trocken-ödem Hang hinunter nach Castel del Monte, tolle Perspektiven von oben - netter Ort, Sonntagstreff für Einheimische, Radler, Motorbiker etc. pp - noch weiter hinunter, wieder hinauf, wieder Wasser tanken - heiß, heiß, heiß - leichte Abfahrt am Hang, leichter Anstieg mit Wald zum San Leonardo, dann steil hinunter - kurze Querung der stärker befahrenen N17, leichte Fahrt hinauf nach Prata d'Ansidonia (bin von der Hitze fast zerflossen, kuriose Theaterpuppen auf Balkonen eines Hauses) - schöne geschwungene Abfahrt nach San Demétrio, anschließend die schon beschriebene heftige Auf-und-Ab-Tour nach Molina
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#308845 - 02/06/07 08:09 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: m.indurain]
Gerhard
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@Falk: Danke, die Fahrplanauskunft von Trenitalia kenne ich und auch die Möglichkeit von Bologna nach Ancona zu kommen. Das ist ja unsere momentane Planung. Schöner und bequemer wäre natürlich der durchgehende UEx . Vielleicht besinnt sich die DB ja nochmals.

@Peter: Google Earth ist bei mir seit der ersten Version installiert und in Gebrauch, hilft aber nur bedingt. Die Straßen sind schemenhaft und oft nicht ganz richtig "eingezeichnet". Viele Gebiete sind zudem nur in schlechter Auflösung abgebildet - leider.

Gerhard
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#308863 - 02/06/07 08:33 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: veloträumer]
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Hallo Matthias,
vielen Dank für Deine Mühe, mir die ganze Tour zu stenografieren - ich weiß das zu schätzen und bin ja immer auf der Suche nach neuen Wegen.

ad 1: "oder heißen die Straßen nicht alle SS?"
So ist es: Strada statale (SS) oder Strada provinciale (SP) heißen die. Als geschichtsbewußter Deutscher meide ich jedoch intuitiv die erste im Italienischen gebräuchliche Abkürzung.

ad 2 : "Die N261 bin ich von San Demétrio nach Molina gefahren, also eigentlich "bergab". Tatsächlich hatte ich aber das Gefühl, ständig bergauf zu fahren. Die Topographie dieser Strecke ist enorm kräftezehrend, ich habe diese deutlich unterschätzt..."

Das schockiert mich geradezu. Soll doch diese Strecke Sulmona - L'Aquila zum Schluß nicht unbedingt nochmals eine große Herausforderung werden. Zudem habe ich doch bei m.indurain (Peter) das Höhenprofil dieser Strecke gesehen und das sah recht harmlos aus.

Peter, wie was das Deiner Wahrnehmung nach?

ad 3.: Besten Dank vor allem für die Hinweise Barrea und südlich. Ich werde mir die Strecke nach Campobasso wie schon gesagt von italienischer Seite nochmals begutachten lassen.

Gerhard
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#309114 - 02/07/07 09:56 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: Gerhard]
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Das schockiert mich geradezu. Soll doch diese Strecke Sulmona - L'Aquila zum Schluß nicht unbedingt nochmals eine große Herausforderung werden. Gerhard


Hallo Gerhard,

ich wollte jetzt auch nicht den Teufel an die Wand malen. Mathematisch gesehen gilt wohl:
subjektiver Schwierigkeitsgrad = erwartete Mühsal - tatsächliche Mühsal
Wert >0: es war leicht
Wert <0: es war schwer

Ich hatte halt erwartet, ich könne bequem flach bis leicht abwärts rollend ein höheres Tempo von San Demétrio bis Molina fahren. Wegen der ständigen Rhythmuswechsel war das aber nicht möglich, und so habe ich durch bewusstes Tempomachen - ich wollte ja meinen Rückstand vom Vortag aufholen - mehr Körner verschleudern müssen, was bei der Hitze wohl eine Grenzbelastung war. Es war außerdem auch eine extrem schwierige Etappe weil extrem lang (178 km bei 2700 Hm). Das ist auch für mich weit überdurchschnittlich. Wenn ihr euch nicht so unter Druck setzt und die Mittagshitze für die Strecke ausspart, ist das für euch gut zu schaffen. Etwas vorgewarnt seid ihr ja...

Ich habe erst jetzt mal auf deine Website geschaut - ihr kennt die Gegend ja bereits bestens. Ich habe erst jetzt bemerkt, dass ich ja auch deine Site zur Vorbereitung meines Giro 2006 benutzt habe. Also nachträglich Danke für die Infos und Bilder. Dieses Jahr komme ich zwar auch wieder ausschnittsweise nacht Italien, allerdings nur als Teil einer erneuten reinen Alpentour.
Du bist übrigens gleicher Jahrgang grins und seit Ostern 2006 fahre ich auch ein velotraum-Rad. Giftig grün, bin absolut begeistert davon. lach

Matthias
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#309258 - 02/08/07 06:16 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: Gerhard]
m.indurain
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In Antwort auf: Gerhard

"Die N261 bin ich von San Demétrio nach Molina gefahren, also eigentlich "bergab". Tatsächlich hatte ich aber das Gefühl, ständig bergauf zu fahren. Die Topographie dieser Strecke ist enorm kräftezehrend, ich habe diese deutlich unterschätzt..."

Das schockiert mich geradezu. Soll doch diese Strecke Sulmona - L'Aquila zum Schluß nicht unbedingt nochmals eine große Herausforderung werden. Zudem habe ich doch bei m.indurain (Peter) das Höhenprofil dieser Strecke gesehen und das sah recht harmlos aus.

Peter, wie was das Deiner Wahrnehmung nach?


Hallo Gerhard,

von Pescocostanzo nach Aquila müsstet ihr ja dann die Höhenmeter bergauf fahren, die wir bergab gefahren sind. Das waren lt. Ciclo Tour 880 m bei einer Streckenlänge von 103 km.

Die Strecke durch das Aterno-Tal fand ich nicht besonders anstrengend. Überrascht waren wir allerdings von der Gegensteigung vor Raiano. Um die Mittagszeit war es da auch schon heiß. Die Strecke ist wegen dem Auf und Ab sicher nicht leicht zu fahren, aber die Steigungen sind moderat. Die Durchschnittssteigungen liegen so zwischen 3 und 5 % (gemäß Ciclo Control). Durch die geringe Steigung ziehen sich die Anstiege dann etwas.

Im "Notfall" kann man ja immer noch in einen der parallel fahrenden Züge "umsteigen" schmunzel .

Gruß
Peter
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#309268 - 02/08/07 06:59 PM Re: südliche Abruzzen, Nationalpark, Molise 2007 [Re: m.indurain]
Gerhard
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In Antwort auf: m.indurain

Im "Notfall" kann man ja immer noch in einen der parallel fahrenden Züge "umsteigen" schmunzel


Ma certo, aber nur wenn es zu heiß ist cool
Gerhard
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