Hallo,

unsere Sommerradtour 2007 soll von Salzburg nach Venedig und über die Via Claudia Augusta zurück bis Augsburg gehen.

Für den Streckenabschnitt Toblach-Treviso finde ich nirgends brauchbare Infos, ausser vielleicht die Bahntrasse Toblach-Cortina, von der ich aber nur weiß, dass sie irgendwo existiert.

Ich suche eine mit Tourenrädern+Gepäck gut fahrbare, verkehrsarme, interessante Strecke, evtl. auf Radwegen, falls es die dort gibt, keine großen Umwege, es darf auch bergig sein, hauptsache schön !
Gibt es für diesen Streckenabschnitt Fahrradbücher oder Fahrradkarten zu kaufen, bzw. kann mir jemand Tipps, Links oder sogar eine grobe Streckenbeschreibung geben ?
Ich habe mir schon die Falk Urlaubskarten Südtirol+Gardasee 1:150 000 gekauft.

Grüße
Gudrun

Hallo Gudrun,

wir sind diesen Sommer von Venedig nach Wien geradelt und dabei auch über Treviso und Toblach gefahren.

Die Bahntrasse Toblach-Cortina lässt sich sehr gut befahren, sie ist gut ausgeschildert und verläuft -aus deiner Richtung- nach Cortina parallel zur Hauptverkehrsstraße durch die Dolomiten. (Da wir gerade mitten im Umzug stecken, sind die ganzen Karten schon eingepackt und ich kann nicht nachschauen, welche nummer die Straße hat) Es ist auf jeden Fall sehr lohnenswert dort zu fahren und die Steigung ist wirklich moderat.

Als Karte haben wir eine Kompass-Karte für die Dolomiten benutzt, im Maßstab 1:150000, das war völlig ausreichend.

Auf unsere Homepage findest du einen Reisebericht und Fotos von diesem Streckenabschnitt und auch hier im Forum sollte es dazu einige Informationen geben.
Liebe Grüße.
Katrin

Hallo Katrin,

danke für deine Info !
Sehr schöne Touren habt ihr schon gemacht, ich werde noch darin rumstöbern.

Ich habe aber den Eindruck, dass die Strecke südlich von Longarone bis Treviso bzw. Venedig nicht sehr spaßig ist, und meine weitere Streckenplanung von Venedig nach Verona schon gar nicht
Vielleicht wäre es besser, ab Belluno das Tal der Piave zu wählen, an Feltre und Valdobbiadene vorbei , um irgendwie die Kurve über Bassano und Verona wieder nach Norden zu bekommen (ohne Treviso und Venedig).

Grüße
Gudrun

Hallo Gudrun,

das ist mist, wenn man die ganzen Unterlagen schon in den Kisten hat und im Kopf nur den Umzug. Merke gerade, dass wir gar nicht über Treviso, sondern über Belluno (und an der Piave) entlang gefahren sind
Wir hatten allerdings zunächst geplant über Treviso zu fahren, aber das erschien uns dann doch als ein zu großer Umweg.
In den Dolomiten war eigentlich nur das kurze Stück zwischen Longarone und Ponte nelle Alpi nervig, weil es dort viel Verkehr gibt. Ab Ponte nelle Alpi gibt es eine Autobahn, so dass auf der Straße nicht mehr viele Autos sind.
Von Venedig nach Vittorio Veneto sind wir hauptsächlich auf kleinen Seitenstraßen gefahren, das ging sehr gut, oft konnte man viel besser fahren als auf Radwegen, weil die Wege asphaltiert sind und es keine "phantasievolle" Streckenführung gibt. Für diesen Teilabschnitt haben wir uns an der Piave orientiert, wobei auf der linken Seite (vom Meer aus kommend) nach unserem Eindruck weniger Verkehr war als auf der anderen Seite. Oft gibt es nämlich auf beiden Seiten der Piave eine Straße, so dass man sich die Seite mit weniger Verkehr aussuchen kann. Und Venedig ist sicherlich ein sehr lohnendes Zwischenziel.
Zum Etschradweg und zur Via Claudia kann ich nichts sagen, aber dazu müssten sich etliche Beiträge und Reiseberichte hier im Forum finden lassen.
Wie wollt ihr denn übernachten?
Liebe Grüße.
Katrin

Hallo Katrin,

Zum Etschradweg bzw. Via Claudia Augusta gibts genug Infos und ich habe auch das bikeline Radtourenbuch dazu, das müsste eigentlich reichen.
Was die Übernachtung angeht, da gehören wir wohl eher zu den "Weicheiern" unter den Reiseradlern. Wir bevorzugen Gasthöfe, Pensionen etc., die wir uns aber jeden Abend neu suchen, wenn wir "Feierabend machen" .
Ohne den ganzen Übernachtungskrempel fährt es sich wesentlich leichter über die Pässe und man kommt auch weiter. Zimmer, Dusche und Essen gehen sind ganz angenehm am Abend, vor allem wenn es regnet, man hat ja schließlich auch Urlaub .

Übrigens, mach die bitte keinen Stress wegen den verpackten Büchern. Umziehen ist ja schon schlimm genug und der nächste Sommer ist noch weit...

Liebe Grüße
Gudrun

Hallo Gudrun

ein Veranstalter http://www.funactive.it/dt/ hat die Strecke Toblach-Venedig in seinem Programm. Vielleicht als Anregung zu nutzen. (Ich hab mit denen nichts zu tun !)

Gruß

Toni

Wenn ich mich richtig erinnere hat unser Forumsmitglied Hansflo diese Strecke hier im Forum mal näher beschrieben. Die Suchfunktion sollte beim Finden helfen.
Gruß
Uli

Hallo Gudrun,

ich bin vor etwa 15 Jahren von Salzburg und vor zwei Jahren von Sillian nach Venedig geradelt.

Die Strecke von Toblach bis Longarone bzw. Vittorio Véneto ist wunderschön und auch von Vittorio V. nach Venedig haben wir eine sehr gute Strecke gefunden.

Hier unsere Beschreibung:

In Toblach biegt man schnurstracks nach Süden ab, der Radweg ist gut beschildert und führt leicht ansteigend auf der Trasse der alten Dolomiteneisenbahn durch das Höhlensteintal. Kurz vor dem Dürrensee muss man auf die Staatsstraße. Bei Schluderbach führt wieder die alte Bahntrasse auf die Passhöhe Cimabanche (1.530).

Die Abfahrt nach Cortina d' Ampezzo wollten wir nicht auf der schottrigen Bahntrasse machen, sondern haben wir uns auf der SS 51 dem Rausch der Geschwindigkeit hingegeben.

Wunderschön wird es nach Cortina bis Pieve di Cadore, wo man jetzt die meiste Zeit auf der frisch als Radweg ausgebauten alten Bahntrasse radeln kann; vielfach steil am Felshang und den alten Böschungsbefestigungen entlang, sogar durch mehrere beleuchtete Eisenbahntunnel und das auf hervorragendem glatten Asphalt. Immer wieder einmal muss man aber wieder für kürzere Etappen auf die Staatsstraße.

Der Radweg muss damals vor zwei Jahren noch ganz frisch gewesen sein: die Beschilderung war äußerst dürftig, an manchen Stellen hat es noch stark nach Baustellenresten ausgesehen und der Asphalt war tiefschwarz, so als ob vor wenigen Tagen asphaltiert worden wäre. Das war im August 2004.

Ab Pieve di Cadore radelt man dann auf der alten Staatsstraße weiter, die meistens unmittelbar am Piave-Bett und der Eisenbahn entlang führt. Da es eine parallel führende Schnellstraße gibt, hat man diese fast für sich alleine; alle paar Minuten rumpelt einmal ein Auto vorbei um von der einen halbverlassenen Ortschaft in die nächste zu kommen. Erst in der Gegend von Longarone hat man wieder starken Kfz-Verkehr, weil hier die Schnellstraße noch nicht ausgebaut ist. Allerdings gibt es hier über längere Strecken einen passablen Seitenstreifen für den Radfahrer.

Es ist landschaftlich sehr schön und gut zu fahren. Für alle Fälle hatten wir aber auch den Fahrplan der Eisenbahn mit; bei einer gröberen Panne oder einem Energieeinbruch hätten wir umsteigen können.

Hinter Longarone wird es auf der Staatsstrasse wieder recht ruhig, da hier die Autobahn nach Venedig beginnt.

Wir sind in Ponte nelle Alpi nicht dem Piave gefolgt, sondern haben die "Abkürzung" genommen - am Lago di Santa Croce entlang. Nach dem See kommt noch ein steiler Anstieg auf die Sella di Fadalto; von diesem Sattel rauscht man dann die letzten Kilometer nach Vittorio Véneto hinunter und hat nun die große Ebene erreicht. Das waren 147 km am ersten Tag (von Sillian weg).

Die meisten Radler folgen in Ponte nelle Alpi allerdings dem Piave und fahren über Belluno und Feltre weiter nach Treviso und Venedig.

Der 2. Tag: 93 km, Ebene bzw. kaum merkbares Gefälle. Wir halten uns von Vittorio V. weg immer etwas östlich der Hauptroute nach Süden sprich der Autobahn A27 nach Venezia:
Vittorio V. – Colle Umberto – San Fior – Pianzano - Mareno di Piave – Tezze – San Michele di Piave – Maserade sul Piave – Breda di Piave – Olmi – Cendón – Casale sul Sile – Marcón – Fávaro Véneto – Mestre.

Unsere 150.000-er Straßenkarte ist überraschend genau und führt uns auf Nebenrouten im Zickzack sicher nach Süden. Alle paar Kilometer an den Abzweigungen und den Ortschaften ist alerdings genaues Kartenstudium angesagt, damit wir richtig weiterkommen. Jedenfalls verfahren wir uns in dem dichten Strassengewirr den ganzen Tag über nur 2 x und müssen jeweils ein paar hundert Meter zurückradeln.
Auf unseren Nebenstrassen haben wir nur wenig Verkehr, überdies wurden in den letzten Jahren offenbar viele strassenbegleitende Radwege neu angelegt und so haben wir trotz der schwülen Hitze ein relativ angenehmes Fortkommen im dichtbesiedelten Véneto.
Durch geschickte Streckenführung vermeiden wir sogar den Verkehrsmoloch Mestre praktisch zur gänze; nur die allerletzten wenigen Kilometer vor der Freiheitsbrücke fühlen wir uns wie auf den Freeways von Los Angeles und wir düsen durch zwei- und drei- und vierspurige Kreisverkehre.
Dann kommt schon die Brücke mit einem abgetrennten Fußgänger- und Radfahrerstreifen und wir rollen mit blick auf Venedig in die Lagunenstadt hinein.

Wir hoffen, die Beschreibung ist hilfreich. Achja, unsere Karte war aus dem Tabacchi-Verlag.

Hans und Flo

Dazu kann ich nachschieben, dass ich von Schluderbach bis Cortina auf dem Eisenbahnplanum gefahren bin. Dort gab es zwar keinen Rausch der Geschwindigkeit, dafür war es, weil straßenfern, viel schöner, als es eine Straße mit Kraftverkehr nur sein kann. Ist aber wahrscheinlich Geschmackssache, verfahren kann man sich dort nicht.

Falk, SchwLAbt

Hallo Hans und Flo,

und wie !!!
Ich habe auf meiner Karte alles gefunden.
Vielen Dank für die Arbeit, die ihr euch gemacht habt, mir einen so genauen Streckenplan zu schicken.

Wer von euch beiden schreibt hier eigentlich, Hans oder Flo oder abwechselnd?

Grüße
Gudrun

Hallo Falk,

straßenfern ist immer gut und ganz nach meinem Geschmack, sofern es nicht allzu holprig wird.

Grüße Gudrun

aber gerne doch! Hauptschreiber ist Hans (der größere von uns beiden), denn Flo schläft um diese Zeit (hoffentlich) bereits tief und fest.

Wie wollt Ihr denn von Salzburg nach Toblach kommen?

Schöne Grüße, Hans und Flo

Hallo Hans und Flo,

ganz sicher sind wir noch nicht, aber wahrscheinlich fahren wir der Saalach nach bis Zell am See. Dann wird wohl das Wetter und die Fitness entscheiden, ob wir über den Großglockner können oder lieber einen Transfer durch den Felbertauerntunnel benutzen. Auf jeden Fall gehts danach über Lienz weiter nach Toblach.

Darf ich fragen, ob Flo dich schon begleitet, oder muss er noch üben

Grüße
Gudrun

Hallo Gudrun,

Flo ist zwölf und wir radeln seit vielen Jahren. Bei der Venedig-Tour war er natürlich dabei; das Bild im Avatar zeigt uns übrigens wenige Stunden nach Ankunft auf dem Campanile von San Marco.

Der Großglockner ist tatsächlich eine Herausforderung, insbesondere natürlich mit Reisegepäck. Nach dem Glockner habt Ihr dann vor Lienz auch noch den Iselsberg vor Euch. Das wird ein harter Tag werden (aber von Landschaft und Erlebniswert her natürlich absolut außergewöhnlich). Die Auffahrt zum Felbertauerntunnel hat es übrigens auch in sich, ist aber nur die halbe Glocknermühe. Wie auch immer, eure geplante Tour ist toll.

Schöne Grüße, Hans (und Flo)

Hallo Hans und Flo,

Respekt, ich bin begeistert, da war er ja erst zehn, früh übt sich ... !!!

Einen ganz besonderen Gruß an Flo - weiter so !
von Gudrun

Hi Gudrun,

die Venedigtour war eine der schönsten Touren, die ich bis jetzt gefahren bin und vielleicht fahren wir bald wieder einmal. Ich wünsche auch Euch viel Spaß - es wird euch sicher gefallen.

Flo

Hallo Gudrun,

hier Dolomitenbahntrasse (Länder) geht es noch einmal um diese schöne Strecke.

Viel Spaß mit den weiteren Vorbereitungen wünschen

Hans und Flo

Hallo Hans und Flo,
vielen Dank für den Tipp!
Ich habe mal kurz rein geguckt, die Fahrradkarte Südtirol klingt auch interessant. Ich plane gerade mit den Falk Urlaubskarten (1:150000) Südtirol und Gardasee, Venedig, bin aber nicht so richtig glücklich damit. Mit dem Beitrag "Dolomitenbahntrasse" werde ich mich demnächst, nach meiner Rückkehr, ausführlicher beschäftigen. Ich verbringe dieses tolle Sonnen-Wochenende leider im Auto - 600 km Verwandschaftsbesuch, Stress...
Ich wünsche allen ein schönes Fahrrad-Wochenende.
Grüße Gudrun