Hallo Beaver,
soweit das auf dem Bild erkennbar ist, meinst du die US 395, die am östlichen Rand der Sierra Nevada entlang führt.
Zwischen dieser und dem Sequioa NP liegt der Mt. Whitney mit 4418 m Höhe. Da kommt ihr nicht rüber. Von LA aus führt der Weg zum Sequioa (NP und/oder Forest) über den Walker Pass (1570 m hoch) am Lake Isabella vorbei.
Zum Yosemite NP müsst ihr von der US 395 aus vor dem Mono Lake links über den Tioga Pass (3000 m hoch und 100 km insgesamt lang), der ist aber im Mai meistens noch
gesperrt. . Über den Lake Tahoe wäre die Anfahrt ein Riesen-Umweg.
Also solltet ihr entweder die Tour um einen Monat verschieben, dann ist der Tioga Pass geöffnet – oder ihr fahrt bis Inyokern/Ridgecrest zum Übernachten und von dort aus über den Walker Pass - Lake Isabella – Exeter - Sequioa NP – Fresno/Clovis – Yosemite Village.
Vom Yosemite nach SFO gibt’s mehrere Möglichkeiten: über San Jose vom Süden rein nach SFO oder über den Hwy 120 an Modesto vorbei an die SFO-Bay ran. Von der ersten Alternative habe ich noch eine Routenbeschreibung, die zweite bin ich mal mit dem Auto gefahren (von der ersten Radtour SFO – Las Vegas zurück nach SFO). Vor Walnut Creek gibt’s hier noch ein Highlight: den Mt. Diabolo (knapp 1200 m hoch), oben liegt ein Campground, richtig steiler Anstieg. Die Brücken über die Bay sind m.W. alle mit Ausnahme der Golden Gate Bridge für Radler gesperrt, da gibt’s aber Fähren.
In San Francisco würde ich unbedingt einen Abstecher machen über die Golden Gate: Sausalito – China Camp SP (an der San Pablo Bay) – Fairfax! – Samuel P Taylor SP – Shoreline Hwy am Mt. Tamalpais vorbei und über Muir Woods National Monument (mit riesigen Bäumen) zurück nach SFO.
Schaut euch in Ruhe mal Fairfax an, Geburtsort des MTB in den 70er Jahren, Gary Fisher (Fisher –Bikes), Carlos Santana u.a. leben hier durchaus very easy. Wenn ihr MTB’s habt ist der Repack Course bei Fairfax Pflicht, dort knallten die Verrückten damals auf alten Schwinn Clunkern runter. Den Weg zum Repack Course erfahrt ihr in dem Radladen am Francis Drake, hier hat Gary Fisher mal eine Lehre gemacht.
Der Hwy 1 ist hinreichend beschrieben (z.B. im Buch von Tom Kirkendall, „the bible“).
SFO - Half Moon Bay SP –Santa Cruz (mehrere Cpgrds) – Monterey – Big Sur – San Simeon SP – Oceano – Lompoc – Carpinteria – Leo Carrillo SB – LA. Bin die Strecke 2x gefahren, geht locker in 8 – 10 Tagen. Sehr schön, Hiker-Biker-Sites für ein paar Dollar überall, Versorgung gesichert, meistens Rückenwind und Sonne pur (morgens direkt am Küstenstreifen tw. foggy) – die Küstenstrecke würde ich auf keinen Fall auslassen, zumal man auch interessante andere Radler trifft. Eher würde ich den Yosemite auslassen, es sei denn, ihr wollt dort wandern, der Park ist unglaublich überlaufen, Campingplätze müsst ihr auf jeden Fall vorher reservieren. Im Sequioa war ich noch nicht.
Als Alternative oder Erweiterung bietet sich – gerade im Mai – noch ein Abstecher in das Death Valley an:
LA – Santa Clarita bzw. Valencia, den Bouquet Canyon rauf, nach ein paar km gibt’s einen Primitive Cpgrd namens Zuni. Am nä. Morgen rauf nach Leona Valley, dort könnt ihr bis 11 Uhr ausgiebig frühstücken, am Elizabeth Lake über einen kleinen Bergkamm noch Norden ins Antelope Valley, schnurstracks nach Mojave (Motels) bzw. California City (wild campen am Ortsende nach der Gabelung zur Randsburg Mojave Rd. (Dirt Rd.) – einer der besten Plätze in der Wüste überhaupt, eine Wasserstelle gibt’s an der Gabelung.
Über Randsburg und Johannesburg (sehenswerte alte Geisterstadt) weiter nach Ridgecrest, an der Kreuzung Richtung Hwy 178 gibt’s einen RV mit Rasenplatz für Zelte.
Über Trona ins wunderschöne Panamint Valley (evtl. Abstecher nach zur Geisterstadt Ballarat, bekannt aus dem Film Easy Rider). An der Mündung zur CA 190 ein paar km links nach Panamint Springs (Cpgrd + Restaurant). Am nä. Morgen zurück auf der 190 über den Towne Pass ins Death Valley. Campen kann man bei Stovepipe Wells und Furnace Creek, an beiden Stellen ist die Versorgung gesichert. Tagesausflug nach Badwater und zum Zabriskie Point. Evtl. Artists Drive, wenn’s noch nicht zu heiß ist.
Zurück nach Panamint Springs. Dann das Darwin Plateau rauf (höchster Punkt 1600 m) – Abstecher zur Geisterstadt Darwin – Lone Pine. Schönes Western-Städtchen direkt an den Alabama Hills (Filmkulisse aus den alten Western-Zeiten) – einen Tagesausflug allemal wert. An der Straße zum Whitney Portal liegt ein schöner kleiner Cpgrd, der oft von Reitern benutzt wird. Daneben gibt’s noch einen ziemlich großen Platz in Lone Pine. Evtl. Ausflug nach Independence im Norden, hier gibt’s u.a. ein Memorial an den Überresten des Internierungslager für Japaner aus dem 2. Weltkrieg.
Von Lone Pine dann entweder weiter nach Norden - hinter dem Tioga Pass gibt’s noch den Sonora Pass (knapp 2900 m hoch, wird im Mai auch noch geschlossen sein), und einen weiteren Walker-Pass (knapp 1600 m hoch), über den die US 395 zum Lake Tahoe bzw. nach Carson City führt. Von hier gibt’s eine beschriebene Routenführung der ACA zurück nach SFO (ein Bild auf der Webseite).
Oder: nach Süden auf der US 395 zurück nach Inyokern/Ridgecrest, von dort aus dann zur o.g. Strecke Walker zum Sequioa Forest/NP.
So, bliebe noch das Teilstück LA nach Santa Clarita/Valencia. Bisher bin in 2x von Ventura aus die CA 126 gefahren, im ersten Teil parallel zum ausgebauten Hwy. Die Strecke ist sehr schön und führt durch Obstplantagen. Als Alternative böte sich an: über Malibu, dann muß man die sehr steilen Anstiege der Santa Monica Mountains rauf (ein Trainingsparadies!). Vor Santa Clarita gibt’s noch einen weiteren Berggürtel – und die Zufahrt nach Santa Clarita ist für Autos über die I 5 über Brücken usw. geregelt, ob da noch radelfähige Straßen parallel verlaufen, weiß ich nicht.
Ob man die gesamte Strecke in 30 Tagen absolvieren kann, oder zumindest die Rumpfstrecke, müsste man jetzt im Detail nachrechnen. Aber das ist auch abhängig von euren Vorstellungen (wie viel km am Tag, alternative Reisezeit, lieber Wüste oder lieber Wald usw.). Ich habe letztes Jahr mich selbst mal an dieser Routenplanung versucht – und es dann aufgegeben zugunsten einer weiteren Fahrt durch AZ und Utah.
Was ich übrigens – genau wie Redfalo – nur empfehlen kann: It’s simply the Best! Vor zwei Jahren hat mich Günter durch die Canyonlands „geschickt“. Könnte euch von der Radtour noch mein detailliertes Roadbook und alle wertvollen Tipps von Günter zur Verfügung stellen.
MfG Juergen