N’abend zusammen,

wie ihr dem Thread-Titel entnehmen könnt, geht es demnächst in Richtung der französischen Hauptstadt. Für die gesamte Reise ab Aachen nach Paris / Paris – Saarbrücken sind ziemlich genau 2 Wochen veranschlagt, An- und Abreise zur deutschen Grenze erfolgt mit dem SWT der Bahn (9h im Zug, freu mich jetzt schon wie ein Keks )

Da Frankreich zu den höher frequentierten Ländern unter den hier anwesenden Radreisenden gehört, kann es sicherlich nicht schaden, ein paar Erfahrungen und Tipps eurerseits einzufahren, speziell in der Routenführung stellt sich mir eine wichtige Fragen.
Wie gesagt, Ausgangspunkt ist Aachen. Von dort aus soll es durch Belgien (möglichst an einem Tag absolviert) in Richtung Givet gehen. Über Charleville-Mezieres – Rethel – Reims – Chateau-Thierry – Meaux – Creteil (südl. von Paris) zum Campingplatz in Nähe des Flughafens Orly, der die Ausgangsbasis für die nachfolgenden 5 Tage darstellt.
Rückfahrt ist ziemlich unproblemtatisch, im Groben soll die Route über Verdun führen (wenn man schonmal dort ist, gehört es faktisch schon zum Pflichtprogramm).

Meine Frage bezieht sich speziell auf die Überquerung der Ardennen. Ist es ratsam direkt an der Maas nach Frankreich einzufahren – die Strassen dort (N51) sind verständlicherweise stark - oder ist die „weiße“ Alternativroute (N981) entlang der französischen Grenze sinnvoller? So könnte man recht entspannt weiter auf belgischem Boden dahingleiten, bis letztlich Kurs auf Charleville-Mezieres genommen wird (von dort aus dann die oben beschriebene Routenführung).

Habt ihr sonst noch Tipps für Paris selbst? Direkt im Stadtkern möchte eher nicht fahren, kann die Franzmänner (und Weibsbilder) in ihrem Fahrstil schlecht einschätzen, da ich der Grande Nation noch nie einen Besuch abgestattet habe. Es soll jeden Tag vom Campingplatz entlang der Seine in Richtung Zentrum gehen. Am Stadtring angelangt, werden die Stahlrösser angeleint und die Fahrt wird mit Metro etc. fortgesetzt.

Grüße
Martin

Hallo, Martin,
ich kann Dir leider überhaupt keine Tipps geben, doch das Wörtchen ''Singlespeed'' ließ mich aufhorchen. Nach dem Lesen des Beitrags musste ich doch mal in Deinem Profil nachschauen. Mit einem Schweizer Militär-Velo willst Du die Tour fahren?! Alle Achtung!!! Ich traf kürzlich einen Typen damit im Wald und musste ihn natürlich sofort rechts ´ran winken .
Das Bike ist ja noch ein ziemliches Eckchen schwerer als mein Bastard (auch Singlespeed, wie mein Name vielleicht schon vermuten lässt). Wenn Du die Tour hinter Dir hast, poste bitte etwas dazu! Touren-Erfahrungen mit archaischen Rädern interessieren mich IMMER !

Gruß und eine gute (Zeit-) Reise, Paule

Da musst du keine Bedenken haben. Ich bin einmal quer durch Paris gefahren und ein wenig drin rum, und ich habe mich selten in einer Großstadt so wohl auf dem Rad gefühlt wie dort. Es hat richtig Spaß gemacht. Sogar auf den Champs d' Elysees konnte man problemlos mitten im Autoverkehr von der rechten Fahrspur zu Straßenmitte wechseln (und dort ein Foto machen ).

Andreas

... dem kann ich nur beipflichten!! Paris zu durchqueren mit dem Rad macht einfach Spaß. Habe noch nie so wenig, eigentlich überhaupt keine Probleme gehabt, wie in Paris!!!

Aber zur Eingangsfrage: ich bin vor drei Jahren genau diese Strecke Aachen - Paris gefahren, weil ich dort eine Wette einlösen wollte: ein Freund wollte seinen ersten Marathon laufen, und ausgerechnet den Paris-Marathon. Meine Wette: wenn Du ...., dann komme ich mit dem Rad nach Paris!!

Gesagt, getan! Ich habe ihn überrascht, bin "ihm nachgefahren", obwohl er überhaupt nicht mehr an diese Wette gedacht hatte (lag auch schon über 6 Monate zurück).

Die Tour habe ich mit meinem Rennrad mit zwei Ortlieb-Backrollern zurückgelegt, und zwar in 3 1/2 Tagen.

erste Etappe: Aachen - Dinant/Anseremme an der französ. Grenze, ca. 190 km, aber ab Lüttich an der Maas entlang. Zuerst bis Huy etwas langweilig, da an der Straße entlang, ist aber fahrbar ohne Probleme. Hinter Huy ein herrlicher Radweg, direkt an der Maas, z. T. durch Hafengelände!!! Übernachtet habe ich in einem kleinen Hotel, gut und preiswert!

zweite Etappe: Dinant/Anseremme bis kurz vor Reims, ca. 12o km, herrlich, endlich ein paar Steigungen, keine Berge!. Übernachtung in einem Gîte de France in Vieux Alsfeld, einfach nur schön!! So einsam, dass noch nicht mal mein Handy Empfang hatte .....

Dritte Etappe: Vieux-Alsfeld nach Reims (gemütlich, Stadtbesichtigung...) bis Meaux! Da ging mein Rad kaputt: an einer kurzen, steilen Rampe hatte ich vergessen zurück zu schalten. Fazit: Kette gerissen und Umwerfer verbogen! Übernachtung in einer Art Bonsai-Hotel.

Am nächsten Morgen ein Schlüsselerlebnis: schiebe mein Rad nach Meaux. Dort entdeckt mich ein Fahrradhändler, sieht mein Problem,schickt die einheimischen Kunden zunächst nach Hause, nur um mein Rad zu reparieren. "Ich will, dass Sie nach Paris kommen!!!" So seine Worte (auf Farnzösisch!). Nach 40 Minuten hatte er mein Rad repariert, und es begann die letzte Etappe nach und durch Paris, wo mich meine Frau erwartete (mit dem Zug angereist) und mein Freund, der am nächsten Tag tatsächlich seinen ersten Marathon lief und .... durchhielt!

Paris ist seitdem für mich auf jeden Fall eine weitere (Rad-)Reise wert.

Hans

Hallo Martin,

schau mal hier
Paris mit dem Rad (Länder)

und hier
Re: Berlin - Paris (Länder)

G+
be

Hallo

Aachen - Lüttich dann an der OURTHE entlang auf dem schönen Radweg entlang bis zu ESNEUX . (Frage den Leuten nach dem RAVEL, jeder kennt das in Lüttich) Dann auf nach NANDRIN, Modave, Ciney und dann bist du sofort in Dinant. Es ist kürzer, schöner und es gibt kaum verkehr auf der Strecke.
Pass auf : zur Zeit ist der radweg am Maas eine riesengrosse Baustelle!

Danke für alle bis dato eingangenen Tipps und Ratschläge, werde mich dann wohl doch mal auf die Erfahrung einlassen, mitten im Pariser Stadtverkehr mit meinem Drahtesel rumzukurven.

@nomoregears
Ein Bericht über die schweißtriebende Fahrt (für nächste Woche sind 27°C angesagt, Abfahrt ist diesen Sonntag um 06:00) wird es auf jedenfall geben - entweder hier oder im Tour-Berichte-Thread. Mit nem Singlespeed sollte die Tour schon zu fahren sein, wenn es allzu heftig wird kann man immer noch schieben.

Bis denne

Gruß
Martin

Hallo, Martin,
mir fiel vorhin ein, dass ich im Mai ´05 mal ein wenig in Lothringen unterwegs war. Meine Geographie-Kenntnisse sind zwar nicht berauschend, aber durch die Gegend müsstest Du eigentlich auf Deinem Weg von Paris nach Saarbrücken kommen. In der Ecke war´s streckenweise recht hügelig, da kam ich hin und wieder schon an meine Grenzen . Schieben musste ich nicht, war jedoch einige Male kurz davor.

Gruß, Paule

Zumindest vor ca. 25 Jahren war es mir möglich mit meinem Rad ohne Probleme um den Obelix (L' obelisque) am Beginn der Champs Elysees (so richtig geschrieben?) rundrum quer über alle 10 (-15?) Spuren quer durch zu fahren.

Meiner Erfahrung nach sind französische (nicht nur Pariser ) Autofahrer sehr darauf bedacht, keinen feindlichen Kontakt mit Radlern einzugehen.

Nur Mut!



Sigi