Hi,
obwohl es nun Scheibenbremsen gibt habe ich mir überlegt Ceramikfelgen zu kaufen um den Felgenverschleiß zu minimieren und zusammen mit HS33 ein zuverlässiges und ausgereift-bewährtes Bremssystem zu bekommen.

Wer kann mir seine Erfahrung mit Ceramikfelgen mitteilen?
Funktionieren auch die normalen Bremsgummis (zur Not)?

Gruß HvS

Hallo,

ich fahre sowohl auf dem Reiserad als auch auf dem Rennrad Keramikfelgen von Mavic (T519 und Open Pro) und bin zufrieden.

An den Felgen, bzw. der Keramikschicht auf der Bremsfläche, vom Reiserad ist nach nunmehr ca. 4.500 KM kein erkennbarer Unterschied zwischen Neuzustand und jetzt festzustellen.

Was das Bremsen angeht, ich habe auch die HS33 von Magura im Einsatz und kann zum Bremsverhalten nichts nachteiliges sagen.

Die hier im Forum teilweise geschilderten Probleme hinsichtlich des Nassbremsverhaltens konnte ich bisher nicht beobachten, allerdings bin ich bisher nicht mit voll beladenem Rad und bei regennasser Strasse Alpenpässe bergab gefahren.

Für meine Hausstrecke im Spessart hat's bisher auf jeden Fall gelangt!

Das m.E. einzig nachteilige an Keramikfelgen ist der Preis.

Gruss,

Götz

Am meinem MTB-Reiserad fahre ich die o.g. Kombination.

1. Keramikfelgen sind mit 100.-€ sehr teuer, daher sollte man keine zu leichte Felge nehmen, die dann wegen was anderem kaputtgeht
2. es gibt gute und schlechte Keramikfelgen: bei den schlechten platzt die Beschichtung ab, bei den guten bremst sie sich lediglich glatt

Meine Erfahrungen mit der HS33 habe ich schonmal hier im Forum geschildert:
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Ich fahre seit 4 Jahren / 40.000km eine HS33 in Verbindung mit Mavic Keramicfelgen. Meine Erfahrungen im Überblick:

Montage
Die Schrauben nicht fetten. Damit merkst Du beim festziehen von Hand sehr gut, wann die Schraube fest sitzt. Als Korrosionsschutz habe ich Hartwax aufgetragen, bringt aber weder Vor- noch Nachteile. Die Schrauben habe ich sehr fest angezogen (lieber zu fest!), nachdem bei der ersten Vollbremsung sich der Sockel verdreht hatte.

Das Einstellen der Bremse geht einfacher, wenn die Laufräder ohne Reifen in den nackten Rahmen (ohne Schutzbleche) montiert werden. Dann hast du von oben immer freien Blick auf die Bremsklötze und weisst genau, ob sie parallel zur Felge stehen.

Die Kunststoffleitung ist nicht sehr biege-elastisch (sie ist störrisch). Die Form, die sie in der Verpackung hatte, möchte sie auch beim Montieren beibehalten. Sie schnappt gerne zurück, wenn man sie aus Versehen loslässt. Ölverlust lässt sich einfach durch entlüften beseitigen, nicht durch nochmaliges kürzen des ölfreien Leitungsendes.

Bremsbeläge:
SCHWARZ: die neue, rauhe Keramikbeschichtung und die (wegen Unerfahrenheit) schlecht eingestellte Bremse haben einen Satz in nur 2 Wochen verschlissen!

GRAU: nach meiner Meinung selbst für eine Keramikfelge zu hart. Die Keramikbeschichtung bremst sich zu schnell glatt. Zu schlechte Bremsleitung bei Trockenheit.

ROT: bei gut eingestellter Bremse selbst für Keramikfelgen sehr gut geeignet (Haltbarkeit trotzt Gepäck und vieler Passabfahrten: 20.000km). Beste Bremsleitung bei Trockenheit, bei Nässe etwas geringer. Mein Bremsbelag am Vorderrad.

GRÜN: ausgewogener Bremsbelag. Bei Trockenheit nicht so gut wie der rote, dafür bei Nässe besser. Mein Bremsbelag am HR, damit es nicht so schnell blockiert.

Praktisch ist die Druckpunktverstellung während der Fahrt mit dem roten TPA (Turbo Pad Adjuster). Er sieht nicht schön aus, wenn man aber bei Nässe (Druckpunkt weiter weg), mit Handschuhen (Druckpunkt weiter her), im Gelände schnell den Leerweg des Hebels verstellen will, eine feine Sache.

Brake Booster aus Stahl:
Kann man etwas zurechtbiegen, damit er auch auf der linken Seite satt auf der Bremse anliegt und optimal seine Wirkung entfaltet.

Es ist beim ersten mal sehr umständlcih, diese Bremse zu montieren. Aber wenn man die Tricks kennt, geht es recht gut. Ich würde keine andere Felgenbremse nehmen.

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Zusätzlich möchte ich noch erwähnen:

Hydrauliksysteme sind innen sehr schmutzempfindlich, daher sollte nur gefiltertes Öl eingefüllt werden. Für die Maguras heisst das: nur neues Öl zum entlüften nehmen. Das alte lieber entsorgen. Das alte Öl, das beim Entlüften aus dem Bremshebel fliesst, lässt auf den Zustand der Bremse schliessen: bei mir war dieses Öl mal richtig schön schwarz, ein halbes Jahr später war ein Nehmerzylinder undicht. Ursache: HR mit sehr viel schmalerer Felge eingebaut, ohne die Bremse neu einzustellen. Der Bremszylinder arbeitete wohl immer am Hub-Anschlag und hat dadurch wohl etwas Schmutz ins innere transportiert.

Mavic Keramic und Maguras hab ich auf dem Tandem und verwende die Roten Koolstop Beläge für vorne. die sind zwar unglaublich schnell weg (bei passabfahrten), aber bremsen auch martialisch. als Ersatz hab ich entweder normale oder die Grünen dabei. die grünen halten bei mir am längsten. evt. macht auch eine Kombi aus vorne rot, hinten grün am Solorad Sinn. Musst du halt ausprobieren.
Auf jeden Fall ist die Keramikbeschichtung ihr Geld wert.

Wenn schon, denn schon! Die Stahlflexleitungen sind das beste, sie sind den hohen Preis wert. Sie sind äußerst robust und flexibel, sie reißen nicht und knicken nicht hart ab.

Wolfrad

hallo hvs,

hilfe !, ich versteh die ganze begeisterung für keramikfelgen überhaupt nicht. ich habe eine keramikfelge (mavic T 217, 28 Zoll, hinten) auf meinem reiserad mit allen möglichen bremsbelägen (u.a. auch die speziellen ceramic-gummis von shimano xtr und kool stop) kombiniert . bei nässe und vor allem im winter sind sie ein absolutes sicherheitsrisiko, weil sie bergab einige hundert meter lang nicht im traum dran denken, sich allmählich mit dem bremsen zu befassen, obwohl das bißchen oberarmbizeps schon zu kranpfen beginnt.

ich habe die felge längst ausrangiert und kann nur abraten, sich solchen lebensgefährlichen schrott zu kaufen (wenngleich ich ansonsten nix auf mavic-felgen kommen laß).

gruß markus

Hallo Markus,



Kann ich so nicht bestätigen. Ich fahre schon seit Jahren Keramikfelgen in Kombination mit Magura HS66 und habe keine Schwierigkeiten. Erst im letzten Urlaub bin ich in strömendem Regen vom gr. St. Bernard 30 km mit ca. 25kg Gepäck ohne Bremsprobleme abgefahren.

Viele Grüße

Wolfgang

Das geht mir aber auch mit Alufelgen so, wenn da eine Eisschicht drauf ist hilft manchmal nur ein geplanter Sprung in den Straßengraben
(schön weicher Schnee, hoffentlich).

Sandro, der Grabenspringer

(übrigens hat bestimmt auch deine Tastatur eine Taste für Großbuchstaben)

HALLO SANDRO;

HAB SIE GEFUNDEN !

nein, ich meine nicht bei Eis, sondern bei Nässe. Ich habe den Eindruck, daß der Wasserfilm bei einer normalen Felge schneller weggebremst ist, als bei Keramik. Ob das nun mit der Oberflächenbeschaffenheit oder gar mit unterschiedlicher Wärmeentwicklung (ich weiß: kühne These) zu tun hat, kann ich nicht beurteilen.

Gruß Markus

Hallo HvS

Ich stehe in etwa vor dem selben Problem. Habe mich ein wenig schlau gemacht und folgende als Tipp erhalten. Bremswirkun ist gut bis sher gut (kann ich vom Bike her selber bestätigen). Allerdings ist das Material spröde im Vergleich zu einer normalen Felge. Unter dem Aspekt, dass du viel Gepäck dabei hast, stellt sich die Materialermüdung eher ein als bei einem weichen Material das "lebt". Die folgen sind ausgerissene Oesen und geplatzte Felgen. Interessant dazu ist der Materialbericht von Carle Clemens unter velotraum.de (irgendwo dort ist der Link zu seiner aktuellen Tour). Der hat eine Mavic drauf und die hat sich nach über 10000 km verabschiedet. Im übrigen geb ich zu bedenken, dass du ja mit dem Bike am fahren willst und nicht bremsen...

Hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Gruss Bevi

Hi sugar2,
das habe ich dort gefunden:
Laufräder (Deore XT-Naben, DT-Speichen, Mavic Downhill Ceramic-Felgen): perfekte Handarbeit von Velotraum, das Beste, was wir auf all unseren Radreisen erlebt haben!!! Die Laufräder laufen seit dem ersten Kilometer schlagfrei, mussten von uns kein einziges Mal nachzentriert werden. Kein Speichenbruch! Bei km 11.487 stellte ich erste Risse um die Speichenlöcher an meiner hinteren Felge fest. Dennoch bleiben wir Fans der Ceramic-Felgen: das Bremsverhalten ist super, die Flanken sind abriebfest.

So wie ich die Keramikfelgen bisher verstanden habe sind sie nur beschichtet auf den Felgenflanken. D.h. das restliche Material (auch um die Speichenlöcher) ist das selbe wie bei anderen Felgen auch und die Risse hätten demnach nichts speziell mit der Keramik zu tun sondern ehre mit einer generellen Materialermüdung, oder?

Gruß HvS

Das Problem ist die Veredelung des Materials im Allgemeinen. Ich weiss nicht genau was alles im Felgenmaterial drin ist, aber wenn du die Beschichtung auf eine x-normale Felge aufbringen kannst, dann gäbe es wohl nicht so wenige Ceramic-Felgen Hersteller. Also musst du eine Legierung schaffen die die Ceramic Beschichtung annimmt. Im Gegensatz zu einer normalen Felge hast du dann Zusatzstoffe drin die die Felge geringfügig härter machen und genau hier liegt der Knackpunkt. Aluminium ist in diesem Bereich sehr heikel und gerade auf Stressbeanspruchung nicht so der Hammer. Aber wie auch dem Bericht zu entnehmen ist. Entscheidend war bei diesen Laufrädern wohl das perfekte Einspeichen und das wurde dort wohl nahe am Perfekten gemacht.