Hallo,

Ich trage mich mit dem Gedanken, in diesem Sommer (August) eine Tour in Tschechien zu fahren (hatte ich auch letztes Jahr schon angedacht, aber der Ruf des Nordens war dann stärker ).
Start wäre dabei in Zwiesel/Bayern, Grenzübertritt in Bayr. Eisenstein. Die Orte, die ich in jedem Fall aufsuchen möchte, liegen im Süden und im Nordosten von Mähren: Im Süden Znaim, Nikolsburg (Mikulov), Bratelsbrunn (Brezí, ein Dorf bei Mikulov). Im Nordosten v.a. Wagstadt (Bílovec, nahe Ostrava) und Teschen (eigentlich nicht mehr in Mähren sondern in Mährisch Schlesien, heute geteilt in die tschechische Stadt Ceský Tesín und die polnische Stadt Cieszyn); evtl. noch andere Orte, aber da muss ich erst noch meinen Bruder konsultieren .

Die Route würde in Tschechien größtenteils in der Nähe der Landesgrenzen verlaufen: zuerst an der Grenze zu Deutschland, dann an den Grenzen zu Österreich, Slowakei und Polen, abschließend wieder nach Deutschland (Sachsen). In Cieszyn würde ich auf jeden Fall auch auf polnisches Gebiet fahren. Einen gewissen Reiz hätte für mich auch das Gebiet um Glatz (Klodzko, ragt wie ein Zipfel von Polen in tschechisches Gebiet hinein).

Meine Fragen hierzu wären:
- Gibt es entlang der skizzierten Strecke Sehenswertes, wo es einem hinterher Leid tun könnte, wenn man erfahren würde, dass man dran vorbeigefahren ist (z.B. sehenswerte Städte, historisch bedeutende Gebäude, schöne Kirchen, Naturdenkmäler...)? Ich kenn mich in der Gegend noch gar nicht aus.
- Lohnt es sich, in den Weißen Karpaten zu fahren, evtl. auf slowakischem Gebiet?
- Wie sieht es mit Bargeldversorgung in Tschechien, Slowakei, Polen mittels EC-Karte (Maestro-Karte) aus? (Kreditkarte hab ich nicht).
- Wie realistisch ist die Chance, dass man auf englisch- oder deutschsprechende Einheimische trifft? Ich kann leider kein Wort Tschechisch und sehe kaum eine Möglichkeit, das noch wesentlich zu ändern (Mist, hab schon wieder vergessen, was "Danke" heißt... ).

Übernachtungen sehe ich relativ unproblematisch. Ich nehme ein Zelt mit und zögere nicht, es einfach an geeigneten Stellen aufzustellen.

Das wär's mal vorerst. Bin mit meinen Überlegungen erst ziemlich am Anfang.

Andreas

Hallo Andreas,

das ist eine gute Idee, Tschechien mit dem Rad erleben zu wollen! In der Nähe der Grenze zu Österreich ist der Abschnitt entlang der Moldau (Vltava) bis Ceské Budejovice landschaftlich empfehlenswert - Ceský Krumlov (Weltkulturerbe) ist ein absolutes "Muss"! Weiter im Osten empfehle ich Jindrichuv Hradec, Telc, Jaromerice nad Rokytnou, Znojmo (und hier der Nationalpark Podyjí/Thayatal) sowie Mikulov, wenn du in der Nähe der Grenze zu Österreich bleiben möchtest.

Bargeldversorung mittels MaestroCard ist in Tschechien kein Problem - in jeder nennenswerten Stadt gibt es Banken und auch Bankomaten.

Die Verständigung könnte auf dem Land problematisch sein, in den Städten kommst du mit Englisch und Deutsch sehr gut durch.

Und "Danke" heißt auf Tschechisch "Dekují" (mit Hatschek auf dem e - klingt wie "djekuji")

Hallo Bobby,

Danke schonmal für deine Hinweise. Werde mir die genannten Orte zuhause auf meiner Karte ansehen. Znojmo und Mikulov waren sowieso in meinem genannten "Pflichtprogramm" enthalten (in Znaim haben meine Urgroßeltern vor der Vertreibung gelebt, in Mikulov (damals Nikolsburg) ist meine Großmutter aufgewachsen und ein Viertel meiner Vorfahren stammt aus der Gegend).


Jetzt erinnere ich mich wieder
Ich habe mir ja bereits ein Wörterbuch und einen kleinen Sprachführer zugelegt und habe auch durchaus schon mehrmals einfache und wichtige Wörter darin nachgeschlagen. Ich kann nur irgendwie nichts behalten

Grüße nach Wien (wohin ein Teil der "Nikolsburger Linie" meiner Familie schon zu Beginn des 20 Jh. gegangen ist, aber dieser Zweig ist mittlerweile ausgestorben)
Andreas

Laut Informationen eines meiner Patienten muss Telc mit seinem dreieckigen Marktplatz auch absolut schön sein.



Sigi



Weiss aber nicht, wo es liegt!

hallo,

Wir fanden den Ort Slavonice sehr sehenswert. Der Marktplatz ist nahezu komplett erhalten Es haben sich auch einige Künstler angesiedelt. Übernachtet haben wir in einem Internat. da kann man auch im Garten zelten.

Es gibt in Tschechien und Polen vermutlich mehr Geldautomaten (bankomat) pro Einwohner, als in D.
Kreditkarte ist nur dann nötig, wenn Du von Unterwegs einen Platz in einem Hostel buchen wolltest.

zu den sprachlichen Besonderheiten: wenn Du nach Sachsen kommst, unbedingt dran denken "Nu" bedeutet "ja"

Ansonsten sind wir mit englisch, deutsch (gerade in den Grenzgebieten zu D oder A) immer ausreichend verstanden worden.
Ein paar Worte in Landessprache sind aber immer gut.
job

Hallo Andreas,

wir haben die Gegend von Znaim mal als Abstecher von Österreich aus besucht. Kurz hinter Znaim (Ortsbezeichnung müsste ich zu Hause nachschauen) gibt es einen riesigen Park, in dem lauter originelle Bauwerke im Miniaturformat stehen, z.B. ein Triumphbogen, eine Raubritterburg, ein Minarett etc. Das Ganze wurde zur Erbauung irgendeines Fürsten hingestellt, d.h. es ist eine Art frühes Disneyland. Man kann durch den Park radeln und steht immer mal wieder, manchmal recht unvermittelt vor so einem Bauwerk. Wenn du an sowas Spaß hast, lohnt sich das auf jeden Fall.
Beschrieben ist diese Ecke ganz gut im Radführer für den (österreichischen) Kamp-Thaya-March-Radweg
den ich dir wenn du willst auch leihen kann.

Übrigens scheint Znaim ein ähnliches Kellersystem zu haben wie auf österreichischer Seite Retz, wohin sich meiner Ansicht nach auch ein Ausflug lohnt. Wir haben das in Retz besichtigt, man kann quasi unterirdisch durch die halbe Stadt gehen. In Znaim selbst war wegen des Nationalfeiertages (8. Mai) etwas tote Hose, ansonsten scheint das eine nette Stadt mit übrigens auffallend vielen sehr gut ausgestatteten Radläden zu sein.


Gruß Martina

Ich hab jetzt ein paar weitere Orte auf meiner Liste:
Im Norden:
Friedek (Frýdek-Místek), Peterswald (Petrvald), Mittel-Suchau (Prostredni Suchá, Stadt Havírov), Jägerndorf (Krnov), Hotzenplotz (Osoblaha).

In der Mitte: Proßnitz (Prostejov), Blumenau (Plumlov)

Im Süden: Neumühl (vermutlich Nové Mlýny, bei Hustopece), Poppitz (vermutlich Popice u Hustopece).

Dazu gesellt sich noch ein Ort namens Seilerndorf (wenn ich die Liste meines Bruders richtig verstehe, ist das der Geburtsort eines Urururopas von uns ). Laut dieser Seite gibt (gab) es im Bezirk Proßnitz ein Seilerndorf, Ortsteil von Kralitz in der Hanna (Kralice na Hané). Ich konnte aber weiter nichts dazu finden. Insbesondere nicht, wie der Ort auf tschechisch heißt. Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie man das rauskriegen kann (da es in Österreich auch ein Seilerndorf gibt, ist die Suche im Web etwas mühsam).

Von den obigen Vorschlägen werde ich wohl Ceský Krumlov, Jindrichuv Hradec, Telc und Slavonice in die Route einbauen können.
Welche Orte auf meiner "Ahnenliste" ich tatsächlich aufsuchen werde, wird sich zeigen. Wahrscheinlich wird mir mein Bruder schon noch zusammenschreiben, auf welchen tschechischen Friedhöfen er noch nicht war

Andreas

Hallo Martina,


Könntest du mir den Namen des Ortes raussuchen? Würde mich schon interessieren.

Gruß
Andreas

Hallo Andreas,

aus dieser Webseite geht hervor, dass Seilerndorf (ehemals Sajlerov) heute Kralicky (mit Hatschek auf dem c) heißt.

Hier ein Kartenausschnitt, aus dem Du ersehen kannst, dass Kralicky nördlich von Kralice na Hané liegt. Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

Weißt Du schon, wann Du in der Nähe von Znaim sein wirst? Das liegt nicht weit von Wien entfernt. Falls ich es einrichten kann, könnte ich einen Ausflug dorthin machen und wir könnten gemeinsam auf ein Bier gehen, wenn Du möchtest...

Hallo Bobby,


Vielen Dank! Ich bin mir sicher, dass auch meinen Bruder (er ist in unserer Familie der "Ahnenforscher") diese Information freuen wird.


Das wäre natürlich eine schöne Sache. Allerdings kann ich keinen genauen Tag angeben, weil ich keine rechte Vorstellung habe, wie schnell ich voran komme. Grob geschätzt könnte es am Dienstag, 8. August sein. Wie spontan könntest du das denn einrichten, wenn es überhaupt geht (hast du da frei?)

Viele Grüße nach Wien
Andreas

Ich habe noch viiiel Resturlaub und bin angehalten, den zu verbrauchen. Ein spontaner Urlaubstag ist da schon drin. Günstig wäre es natürlich, wenn ich es ein bis zwei Tage vorher wüßte, wie Du im Plan liegst.

Hallo Andreas,

hab jetzt nachgeguckt: der Park liegt zwischen Valtice und Lednice ungefähr eine Tagesreise (damals bei heftigem Gegenwind ) östlich von Znaim. Auf österreichischer Seite liegt der Ort Herrnbaumgarten in der Nähe. Letzterer bietet auch eine interessante Sehenswürdigkeit, insbesondere für dich als Physiker : das Nonseum, ein Museum mit Erfindungen, die die Welt nicht braucht. Ich fand es jedenfalls sehr lustig.

Martina

Wenn du bei Olmütz bist: Das Schloß Austerliz ist sehenswert, auch wegen der Geschichte um die Napoleonischen Schlacht.

als Ergänzung zu Martinas Beitrag ein dazu passender Link

Hallo,

bin im Juni ein Stück an der D/CZ Grenze gefahren. Orte habe ich mir nicht so viele angesehen, dafür aber die Landschaft. Ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Gerade von Bayr. Eisenstein gen Süden (wie von dir geplant) ist es landschaftlich sehr schön. Gleich nach der Grenze in Želená Ruda gibt es auf jeden Fall einen EC-Automaten (hat bei mir ca. 5 Euro Gebühren gekostet). Mit einer Kombination aus deutsch/englisch konnte ich mich meist verständigen… In Horní Vltavice gibt es einen toll gelegen Camping direkt an der Warmen Moldau. Weitere Infos und Bilder findest du auf meiner Seite zur Reise.

Danke für die weiteren Hinweise, insbesondere für das Schloss Austerlitz, das, soweit bisher geplant, ziemlich dicht an meiner Route liegt.

@Martina: Ich weiß zwar nicht, ob ich so weit nach Osten fahren werde, denn eigentlich wollte ich mich ab Mikulov nach Norden wenden. Ich werde das wohl vor Ort spontan entscheiden, aber könntest du mir vorsorglich noch sagen, ob man dieses Gelände so ohne weiteres findet, oder wonach muss man suchen (habe auch auf der von Bobby verlinkten Seite nichts genaues dazu gefunden)?

@Mario

Ja, die Landschaft dort ist wirklich schön. Hab dort die ersten zwanzig Jahre meines Lebens verbracht (allerdings auf der deutschen Seite der Grenze). Ich habe vor, durch das Kerngebiet des tschechischen Nationalparks im Böhmerwald zu fahren.

Andreas

Ein paar gute Tipps zu diesem Abschnitt findest du auch in diesem Posting von Sigi

Diese Tour findet gerade den kommenden Samstag statt.

Wer Lust hat, mitzukommen, wir treffen uns entweder um 7.30 in Nürnberg oder um 10.40 Uhr in Marienbad am Bahnhof.



Unterwegs im Egerland - Die böhmisch-sächsisch-fränkische Bädertour
Tagestour 99 km sportlich
mit Bahnfahrt
Vom Marienbad aus fahren wir durch die östlichen Ausläufer des Steinwaldes über Bad Königswart nach Franzensbad. Unsere Mittagspause machen wir in diesem wieder absolut schön neu hergerichteten alten Badeort. Der weitere Weg führt uns nach Bad Brambach und Bad Elster. Über die Ausläufer des Elstergebirges passieren wir im nordwestlichsten Zipfel Tschechiens die Grenze und erreichen am Hof Bad vorbei die Bahnstation für unsere Heimfahrt. 5 Teilnehmer teilen sich ein Schönes-Wochenende(=deutsch-tschechisches-Freundschafts-Ticket + ca. 1 Euro in K ronen in Tschechien. Ausweis mitnehmen!

Tourenleitung: Dr. med. Siegfried Zinecker, Yuriy Birükof
Treffpunkt: Nürnberg Hauptbahnhof - Südausgang,07:30 Uhr



Tourenbeschreibung für 22. Juli



Sigi



.

Lieber Andreas ,

wie's der Bobby schon gesagt hat , sind die Bilder vom Alfons Moucha im Schloß von Cesky Krumlov - Weltkulturerbe - sehr zu empfehlen !
Das "Slawische Epos " dort , sowie die "Villa Tugendhat " in Brno , waren für mich Höhepunkte meiner Reise .
Zum Verkehr : Bei mir wurde teilweise etwas übermütig gefahren , vielleicht so wie bei uns die Bauernburschen am Wochenende . Hatte eine Warnweste / Sicherheitsweste an . Dazu machte ich mich auf der Straße etwas "dick" , und fühlte mich dadurch psychologisch sicherer .

Schönen Urlaub ,

Dein

Werner
Suppenpanscher

Da schulde ich dir noch eine Antwort darauf. Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr so recht, wie wir das damals gemacht haben. Der Park selber ist problemlos zu finden, da groß genug , zwischen den beiden oben genannten Orten kommst du sozusagen automatisch durch. Die ienzelnen Objekte haben wir damals zum Teil gesehen, zum Teil aus den Skizzen im Radführer erschlossen, ob sie auch irgendwie ausegschildert waren, weiß ich nicht mehr.

Martina

Hallo Andreas,

nördlich von Brno/Brünn liegt ein sehr schönes Karstgebiet Moravsky Kras/ Mährischer Karst mit imposanten Höhlen.

Kleines Überlebenssprachtraining:

jedno pivo prosim - ein Bier bitte
jeste (sprich jeschtje) jedno pivo prosim - noch ein Bier bitte

Viele Grüße und eine schöne Tour,
Stephan.

... und wenn Du " a jednu borovicku" anhängst, musst Du das Bier nicht so trocken reinwürgen.

Falk, SchwLabt

Hallo Andreas!

Ich bin gerade von meiner dreiwöchigen Radreise durch jeweils eine Woche Tschechien, Polen und der Slowakei zurück in Deutschland.
Zu Südtschechien kann ich dir nicht ganz viel sagen, aber Nordtschechien ist auf jeden Fall eine Reise wert. Zwar nicht wegen der Kultur, sondern wegen der wunderschönen Landschaft entlang des Riesengebirges.

An Geld zu kommen ist in keines der drei osteuropäischen Länder ein Problem, denn Geldautomaten gibt es wirklich in so gut wie jeder kleineren Stadt.

Zu Verständigungsproblemen kann ich nur sagen, dass in Nordtschechien fast jeder entweder Deutsch oder Englisch konnte, genau wie in Polen und der Slowakei. Mit irgendwelchen komischen Gesten kann man sich notfalls aber auch irgendwie anders verständigen, denn hilfsbereit und nett war fast jeder, mit dem ich Kontakt hatte.

Der große Vorteil für mich als Schüler liegt bei den Osteuropäischen Ländern darin, dass sie so günstig im Vergleich zu Deutschland sind.

In diesem Sinne noch viel Spaß bei der weiteren Planung,
Christian

Für mich ein wichtiger Satz:

Kde je knikupectvi (wo ist eine Buchhandlung?), sprich "knikupetztvi"



Dort gibt es nämlich die guten Radkarten 1:100000 oder 1:75000 mit den Radwegenummern in großer Auswahl, an Tankstellen oder Kiosken eher gar nicht. Hilfreich sind auch die Touristeninformationen, die oft auch gute Karten vorrätig haben.



Sigi

.

Hallo,

Ich möchte mich nochmal für alle Tipps bedanken.
Heute Abend geht's los, Abfahrt um 17:02 Uhr ab Stuttgart HBf (hab mein ganzes Gepäck hier im Büro um den Schreibtisch herum abgelegt ). Erst mit dem Zug nach Zwiesel, Familienbesuch. Dann am Wochenende von dort aus ostwärts. In spätestens drei Wochen solltet ihr mich wiederhaben .

Andreas

Viel Spass und eine schöne Reise!

Hallo Andreas,

viel Spaß - bei mir geht's heute auch los (ab Karlsruhe) mit dem Nachtzug nach Dresden.

MfG, Daniel.

Hallo Holger und Daniel,
Danke für eure Wünsche.
Und Daniel, dir auch viel Spaß auf deiner Tour.

Andreas

Hallo Forumsgemeinde,

ich habe Andreas gestern in Vranov nahe der österreichischen Grenze getroffen und bin mit ihm ein paar Kilometer in Richtung Znojmo geradelt.

Ich soll euch mitteilen, dass es ihm gut geht. Das Wetter auf seiner Tour war bis jetzt aber eine eher nasse und kühle Angelegenheit. Auch gestern hat es auf der Strecke, die wir gemeinsam geradelt sind, fast ununterbrochen geregnet.

Das Positive: die Reiseroute führt nach Osten, der Wind kommt von Westen...

Hallo zusammen,

Wollte mich nur kurz zurückmelden. Ich bin seit Samstagabend wieder im Lande und nach zwei Tagen "Erholungsurlaub" seit gestern Abend wieder in Stuttgart.

Die Tour dauerte genau vierzehn Tage (6. bis 19. August), begann und endete in Zwiesel, und führte mich gewissermaßen einmal um Tschechien rum. Es waren 2003 km (davon 1731 in Tschechien, 176 in Polen, und 96 in Deutschland) und 20570 Höhenemeter.

Hauptsächliches Ziel war, die Orte zu sehen, aus denen der väterliche Teil meiner Familie stammt (Süd- Mittel-, Nordmähren). Dort habe ich viel Zeit mit Besichtigungen (und auf Friedhöfen ) verbracht (u.a ein Tag in der wunderschönen Stadt Mikulov, ein absolutes Highlight). In den Tagen am Anfang (Südböhmen) und Ende (Nord- und Westböhmen) der Runde habe ich mich dafür streckenmäßig etwas austoben können

Es war eine sehr schöne Reise, auch das Wetter war größtenteils gut. Nach dem Treffen mit Bobby am dritten Tag hat es kaum noch geregnet. Nur noch einen Tag, als ich in Cieszyn (Polen) war, aber da habe ich einen Verwandten besucht und war nicht auf dem Rad. Und dann noch einen guten halben Tag, von Jesenik in Tschechien bis südlich von Klodzko in Polen (an dem Tag war es auch noch kalt und ich hab ziemlich gefroren).

Achtmal habe ich die Grenze Tschechiens passiert, einmal davon quasi nach Deutschland "geschleust", eskortiert von einer jungen Reiterin, über eine große Waldwiese. Das kommt davon, wenn man sich in der Nacht im dunklen Wald verirrt
Ich bin aber beim nächsten Grenzübergang wieder legal nach Tschechien eingereist.

Andreas

Welcome back. Mit welcher Sprache hast du dich denn bitte dort am erfolgreichsten mit den Landsleuten unterhalten können? Ich nehme nicht an, dass du Tschechisch sprichst? Oder sind dir wichtigsten Begriffe schnell genug gelernt?

Irgendwie ging es immer. Es gibt erstaunlich viele Leute, die zumindest ein wenig Deutsch können, jüngere können oft Englisch. Allerdings trifft man natürlich auch oft auf Menschen, die weder das eine noch das andere können, auch in Hotels oder Pensionen. Aber man konnte immer mit Gesten klarmachen, dass man hier übernachten will, eine Person ist und eine Nacht bleiben will. Der Preis wurde dann auf einen Zettel geschrieben...

Mein eigener tschechischer Wortschatz beschränkt sich immer noch auf ein paar ganz wenige Wörter, wie Bitte, Danke, gut, Fahrrad, Bier . Auch so Wörter wie Kirche, Schloss oder auch Friedhof hab ich unterwegs gelernt... Ich hab mal in einem Dorf beim besten Willen den Friedhof nicht gefunden (war gut versteckt ) und hab dann im Wörterbuch nachgesehen und jemanden gefragt. Nachdem er sich offenbar nicht vorstellen konnte, dass ich wirklich den Friedhof suchte, hab ich mit den Fingern ein Kreuz gemacht, dann hat er's geglaubt und mir den Weg gezeigt (mit Deuten).

Hallo,

Hab jetzt mal eine Karte gepinselt und meine Route eingezeichnet.
Hier.

Die Route ist die grüne Linie (Tagesstrecken abwechselnd dunkel- und hellgrün).
Wer findet die Königsetappen? (nach Länge und nach Höhenmetern)

Andreas

Hallo Andreas,

wir werden uns ab Montag dann auf Teile deines Weges begeben: von Furth i.W. bis nach Wien. Hoffentlich bei ähnlich schönem Wetter und mit ähnlich schönen Erlebnissen ....

Wir werden dann berichten!

Gruß
happybiker

Also die Etappe von Ceska Skalice nach Jesenik dürfte hinsichtlich Länge und Steigung ganz nett gewesen sein

Vielleicht hätte ich die Richtung angeben solle... Ich bin im Süden ostwärts und im Norden westwärts gefahren, die besagte Etappe ging also von Jesenik nach Ceska Skalice (genauer: nach Kleny, ein kleiner Ort kurz vor Ceska Skalice).

Ja, die Etappe war "ganz nett" . Allerdings nicht "extrem", was Länge und Höhenmeter betrifft, sondern eher im Mittelfeld, wenn ich die Etappen der Tour entsprechend sortiere. Durch den Glatzer Kessel hat man doch eine recht lange Strecke ohne nennenswerte Steigungen.
In einem anderen Punkt war die Etappe aber extrem: Ich hatte dort das schlechteste Wetter, zumindest bis in den Nachmittag hinein. Zwar nicht so viel Regen wie an den ersten Tagen der Tour, aber dazu kam eine unangenehme Kälte, so dass ich bei jedem Halt fast erfroren wäre (ich war tatsächlich nahe dran, meine Regenjacke rauszuholen, und das heißt schon was ). Aber am Nachmittag hörte es auf zu regnen und wurde deutlich wärmer, da war dann wieder alles gut

Also, die mit Abstand längste Etappe war die am nächsten Tag: von Kleny nach Postoloprty. Die mit den meisten Höhenmetern, ebenfalls mit großem Vorsprung, war die letzte, von Nepomuk nach Zwiesel. Bömerwald und Bayerischer Wald haben es schon in sich Und heiß war's an dem Tag...

Andreas