Hallo,

Habe gerade in der aktullen "TrekkingBike" den Artikel "Familie on Tour" gelesen.

Da hat mich zwei Passage schon sehr verwundert:

1. " Für eine Radtour mit Familie liegt man mit einem gemütlichen Fahrtempo von etwa 10 km/Stunde ganz gut."

Sorry - aber da fällt man ja fast um. Meine 6-jährige schafft da ja schon Durchschnitt von ca. 17 km/Std ohne vor Erschöpfung vom Rad zu fallen

2. "Ohne die Kinder zu überfordern, lässt sich mit 10- bis 14-jährigen Kindern eine Tourenstrecke von 10 bis 15 km absolvieren. Ab 16 Jahren kann man auf 25 bis 50 km erhöhen."

Sind die deutschen Kinder inzwischen schon so abgeschlafft, dass man ihnen nicht mehr mehr zutrauen kann/darf??
Ich finde, dass es denn Kindern Spaß machen muss und sie auf keinen Fall zu Höchstleistungen getrieben werden sollen, die Sie überfordern.
Aber ebenfalls meine 6-jährige fährt bei einem nachmittäglichen Sonntagsausflug locker 25 km und hat Spaß dabei.

Muss ich mir da jetzt Gedanken machen oder haben die sich einfach nur vertippt???

Wie weit fahrt Ihr denn so mit Euren Kindern??

ciao

Andrea

Hallo Andrea

Endlich, ein Thema bei dem wir uns mal treffen...

Natürlich nicht ohne dich vorher herzlich willkommen zu heißen - ja, ich weiß etwas spät.

Wegen deiner Tochter brauchst du dir jedenfalls keine Sorgen zu machen. Hast dir die Frage eigentlich schon selber gut beantwortet, es muß dem Kind nur Spaß machen, der Rest ergibt sich von selbst...mit der "Volljährigkeit" radelst du auf jeden Fall hinterher!

Außer du bist eine Hardcore-Mutti, soll's ja auch geben.


Gruß Mario

Wir waren letzten Herbst und diesen Frühling schon mit einem neunjährigen unterwegs. Wir zelteten unterwegs und hatten daher viel Gepäck. Der Junge hatte seine zwei eigenen Ortliebs, worin er seinen Schlafsack und seine Kleider selber transportierte. So musste er selber wisse, wo er was hat. Wir legten pro Tag so 35-45km zurück. Wir machten genügend Pausen und liessen uns auch Zeit unterwegs.

Hallo Mario,

danke für die Begrüßung - besser spät als nie

Hardcore-Mutti bin ich sicher nicht. Jeglichen Ansatz dazu haben meine zwei Großen wie Wasser im Sande verlaufen lassen

Aber ich frag mich dann doch, wie eine Fahrradzeitung so was schreiben kann - deshalb wollt ich mal so schaun, was die Radler hier im Forum Ihren Kleinen so "abverlangen".

Bin mal gespannt.

Bis bald,

Andrea

unser Sohnemann ist jetzt 10....seit seinem 6. Lebensjahr schafft er bei 15-20km/h 50-100km am Tag,je nach Laune

Was immer wichtig war: der streckenverlauf muß ihn interessieren..also Burg anschauen,besonderer Badesee,etc

Pfingsten gehts von HH nach DD...er hat an der Planung mitgewirkt und
sich Besichtigungspunkte ausgesucht wie das Mauermuseum,einen Campingplatz mit Indianderzelten u.s.w.

Das hat sich in den letzten Jahren bewährt.

Passau Budapest in 2 Wochen war für ihn als 9 jähriger schon ne riesen Leistung und ein tolles Erlebniss für uns als Familie...er ist mittlerweile auch ein kleiner Meister im Zelt aufstellen.

Also Kinder hab ich noch keine, aber ich bin mit meinem Vater auch mit zwölf nach Slowenien geradelt. Gepäck hatte ich selbst dabei und es waren ziemlich exakt 1000km in zehn Fahrtagen, mit zwei Ruhetagen dazwischen. Und es hat Spaß gemacht, ich hab mich in keinster Weise überfordert gefühlt. Ich mache ja seitdem jedes Jahr Radtouren. Also mir scheinen die Zahlen schon sehr untertrieben zu sein.

Also, wenn ich mit meinen Kindern (13/15) unterwegs bin, veranschlage ich auch so 10 bis 12km/h als Durchschnittstempo bei der Routenplanung - allerdings für den Tagesschnitt und nicht für den Schnitt in Bewegung. Schnitt in Bewegung liegt so bei 16km/h aufwärts (je nach Gelände). Entfernungen pro Tag zwischen 80km und 100km sind so bequem möglich.

Ich nehme mal an, die Redakteure wollten weniger ambitionierte Familien nicht mit allzu hohen Werten überfordern und haben deshalb "stark untertrieben". Als Richtwert für nicht Radl-erfahrene Familien finde ich die angegebenen Werte gar nicht so verkehrt. Familien, die Erfahrungen haben mit Radausflügen, benötigen solche Angaben doch eh nicht, sondern können auf ihre eigenen Erfahrungen zurückgreifen.

Grüße,
André

Hi Andrea,

du darfst nicht vergessen, dass den meisten Menschen das Fahrrad als "Freizeitgerät" nicht wirklich passt. Da wird mal bei schönem Wetter eine Radtour zur Eisdiele gemacht, aber das sind meistens 4-5 km. Freunde von uns sprechen auch von einer langen Radtour, wenn sie 20 km am Tag geradelt sind...
Meine Töchter radeln zwar noch nicht selbst, aber haben im Anhänger auch viel Spaß- hoffe ich jedenfalls .
Wir radeln ca 4 Stunden am Tag auf Tour, da die Kleinen sich ja im Anhänger nicht ordentlich Bewegen können. Ich denke, solange alle Spaß habe ist es völlig egal ob 10 oder 120 km.


Gruß
Bene

Solche Werte anzugeben ist für Kinder mindestens genauso schwierig wie für Erwachsene wahrscheinlich sogar noch schwieriger. Wie man hier im Forum sieht, gibt es auch immer mal wieder hitzige Diskussionen darüber wie lang und wie schnell eine 'normale' Tagesetappe zu sein hat. Die Menschen sind halt unterschiedlich und gerade beim Rad fahren wirkt sich der Unterschied zwischen einem völlig Untrainierten und jemand, der das schon ein paar Mal gemacht hat enorm auf die Tagesleistung und das Tempo aus. Und von der als normal empfundenen Topographie hängt das Ganze auch entscheidend ab. Bei den üblichen schweren Kinderrädern sind Kinder schon enorm benachteiligt, wenn es mal nicht mehr flach ist.

Der Artikel ist für Unerfahrene geschrieben und meiner Ansicht nach ist es in solchen Fällen vernünftig, vorsichtige Werte anzusetzen.



Das andere Extrem unter derselben Überschrift hab ich vor einiger Zeit mal in der Tour gelesen. Da hat eine Familie mit älteren Kindern, ich glaube 10 und 14 eine sportliche Tour mit Rennrädern unternommen. Ich weiß es nicht mehr genau, meine aber es ging um Deutschland von Nord nach Süd in 10 Tagen. Jedenfalls war alles vorgeplant, die Tagesetappen waren um die 100 km lang und es wurde stur Windschatten durchgefahren. Natürlich ging alles mögliche schief einschließlich eines Sturzes, weil die Kinder nicht im Windschattenfahren geübt waren. Am Schluss gingen wohl alle auf dem Zahnfleisch, aber das Programm wurde gnadenlos durchgezogen, schließlich hatte man ja ein Ziel das es zu erreichen galt. Mich hat das ziemlich abgestoßen.


OT: wozu Kinder fähig sein können sieht man an der Story vom Vierjährigen aus Indien, der 60 km gelaufen ist, die diese Woche durch alle Zeitungen geisterte. Daraus wird jetzt hoffentlich auch niemand folgern, dass das jeder Vierjährige kann.

Martina, kinderlos aber nicht ganz unerfahren was das Radeln mit Kindern betrifft

Tja, da haben die Fahrradfuzzis mal wieder voll daneben gelegen
Unsere Kleine ist auf dem Trailerbike auch mal über 80km geradelt. Da waren die letzten 10km aber eher schon zu viel - aber irgendwie mussten wir halt noch heimkommen und für U-Bahn waren wir uns alle - sie inbegriffen - zu fein. Stolz war sie danach aber auf jeden Fall.
Momentan trau ich ihr mit ihren 9 Jahren etwa 45-60km ohne Gepäck zu. Da sind dann bei ihrem Tempo - sie ist quasi der Schrittmacher - locker noch große Pausen zum Spielen drin.
Zugegeben, unsere Kleine ist ein Energiebündel, wo nicht alle Kids mithalten können. 30-40km bei nem 15er-18er Schnitt halte ich in dem Alter aber bei so ziemlich allen Kids für machbar und ich hab schon reichlich Kindertouren geführt.
Übrigens fährt auch bei der BR-Radltour ein 8 Jähriger Knirps komplett mit. Bin mir aber nicht sicher, ob das nicht eigentlich zu viel für ihn ist.

Letzten Sommer ist mein damals 10-jähriger Sohn ca. 80 Kilometer mit Gepäck an der Mosel runter gefahren. Das fand ich schon recht beachtlich.
Ne, ich bin kein Sklaventreiber. Die Erwähnung einer leckeren und besonders großen Pizza im Zielort hat ihn ausreichen beflügelt.
Ich bin auch immer wieder überrascht, wie schnell KInder regenerieren. Während ich noch in der Ecke hing, tobte er schon wieder über den Campingplatz.
Ich denke aber , das sich das nicht verallgemeinern lässt. Das hängt wohl sehr vom Kind und dessen Motivation ab. Meinen Zwillingssöhnen reicht in den meisten Fällen schon die Freude an der Bewegung als Motivation. Bei meiner 4-jährigen Tochter scheint es zumindest auf dem Pino auch so zu sein.
Gruß
Holger

Johanna ist mit dreieinhalb bis 4 Jahren
so um die 10- 20 km mit einem 10er Schnitt (lt ihrem Tacho)gefahren.
10 km hat sie höchstens am Stück geschafft, dann ließ die Konzentration nach.
Konditionell hätte sie locker noch weiter fahren können.
Sie stand nicht unter Leistungsdruck, denn sie konnte jederzeit von Hänger auf Fahrrad und zurück steigen.
Seit letztem Jahr fahren wir die Touren mit dem Trets(zweispuriges Trailerbike), deshalb könnte ich jetzt gar nicht genau sagen, wieviel sie mit ihren nunmehr 5 Jahren auf dem Solorad schaffen würde.
Gruß Katja

Moin Andrea,


Das haut mich jetzt fast um. Auf was für einer Strecke schafft sie denn 17 km/h? Auf den 25 Kilometern am Sonntag Nachmittag? Gehts dabei flach zu, oder immer bergab, oder auch mal bergauf? Rückenwind oder Gegenwind?

Ich frage deshalb, weil ich da ganz andere Erfahrungen mit meiner Tochter gemacht habe, sie ist im selben Alter. Ich fahre recht viel Rad mit ihr. Und klar, sie kann auch mal über ein paar Kilometer so schnell fahren. Aber auf längeren Touren halte ich die 10 km/h keinesfalls für untertrieben.

Letztes Jahr bin ich mit ihr von Frankfurt bis hinter Hannover gradelt. Und da sind wir tatsächlich jeden Tag um die 10km/h geradelt. Reiner Fahrschnitt wohlgemerkt, der Schnitt inkl. Pausen lag meist bei 6-7km/h.



Diese Angaben halte ich allerdings auch für untertrieben. Mit meiner Tochter waren es auch auf der langen Tour immer zwischen 40 und 70 km am Tag. Und dmit war sie nicht überfordert, aber auch nicht unterfordert.

Wie bei Erwachsenen auch hängt das bei Kindern sicher vom Trainigsstand und von der Motivation ab. Die 17km/h deiner Tochter sind sicher eine hervorragende Leistung. Für viele Kinder werden aber in dem Alter auch 10km/h Dauerschnitt möglicherweise zu viel sein.

Was man nicht ganz außer acht lassen sollte ist auch das Material. Auch Kinder wollen nicht unbequem Radeln.

Gruß, André

P.S.: ein ausführliches Tagebuch der Tour mit meiner Tochter inkl. Entfernungs- und Geschwindigkeitsangaben findet sich auf meiner Homepage

Mir geht's ähnlich wie Andre: Die Durchschnittsgeschwindigkeit halte ich - vor allem auf einen Tag gesehen - für sehr hoch. Man möge sich vor Augen halten, dass die meisten Erwachsenen hier im Forum auf Ihren Reisen auch nicht (viel) schneller als die genannten 17 km/h sind. 25 km am Tag bin ich mit 5jährigen Kindern dagegen auch schon mehrfach ganz locker geradelt, im Schnitt so um die 10 km/h.
Gruß
Uli

Moment, es geht nicht um die Durchschnittsgeschwindigkeit sondern das "Fahrtempo". Vielleicht liegt aber da auch der Fehler im Artikel, daß dem Redakteur was von der Durchschnittsgeschwindigkeit erzählt hat und er draus die gefahrene Geschwindigkeit gemacht hat.

Die Angabe im Artikel - 10 km pro Stunde - zweifeln wir (Andre, ich, ...) gar nicht an, sondern halte die für eher realistisch. Es geht uns um die "17 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit"-Aussage von Andrea. Schon diesen Wert halte ich für sehr, sehr hoch. Und wenn Andrea - im Gegensatz zum Zeitschriftenartikel - meinte, dass ihre Tochter bei einer Tour von z.B. 6 Stunden Dauer (inkl. Pausen) 102 km zurücklegt, dann müsste die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit (Basis: reine Fahrzeit ohne Pausen) noch höher liegen, was ich dann noch mehr nicht nachvollziehen könnte.
Gruß
Uli

Da kann ich dir gerade nicht folgen. Wo behauptet sie das?

Aber was Flo wohl versuchte auszudrücken ist, daß der Artikel eigendlich von Durchschnittsgeschwindigkeit spricht, wärend Andrea anscheinend von der im Artikel erwähnten Fahrtempo spricht:


Wobei sie dann, also wenn sie bei 10km/h fast umfällt, mal theodor konsultieren sollte.

Was für einen Durchschnitt sie nun wirklich meinte, sollte sie aber am besten selbst aufklären, denn ...


Und da gebe ich dir recht. Auch ich würde das als Durchschnittsgeschwindigkeit für eine Sechsjährige für recht hoch halten. Vermutlich meint sie jedoch nur die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit (sozusagen Vmax Durchschnitt ).

Hach, Sprache kann so schön verwirrend sein.

Grüße,
André

Wir fahren je nach Gemühtszustand 20-70 km. Unser Ältester (damals 3 Jahre) ist letztes Jahr zum ersten mal auf dem FollowMe mitgefahren. Er war nicht vom Rad runterzukriegen, auch als wir bei Dauerregen selber keine Lust mehr hatten zu fahren. So ist er bis zu 30km am Tag mitgefahren, wenn er müde war oder keine Lust mehr hatte,ist er in den Anhänger gekrochen.
Falls Du noch Fragen zu der Leistngsfähigkeit von Kindern hast, kannst Du mal Hansflo fragen, die hatten vor einiger Zeit einen sehr kontrovers dikutierten Artikel unter dem Titel "Ausdauerleistung von Kindern" im Forum.
Ich denke, solange Kinder können und wollen soll man sie ruhig lassen, sie werden viel zu häufig unterschätzt.

Einen sonnigen Tag wünschen

Mattis (3 Mon.), Finn (3 J.), Ute und Jost

das sehe ich auch so, so lange es Spaß macht oder sie motiviert sind, weil sie etwas unbedingt schaffen wollen, entwickeln sie unerwartete Ausdauer. Außerdem ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sie regenerieren. Da brauchen wir oft viel länger dazu

aber
das kann ich auch verstehen, Kinder, die nie irgendwie gefordert werden, "verkümmern" schnell, bzw. lernen garnicht, daß sie etwas leisten könnten.
Dazu folgendes Erlebnis: Als meine Tochter Elisabeth in der vierten Klasse war bin ich mit auf Klassenfahrt gefahren. Dabei stand eine Wanderung an, ich glaube ca. 8 Kilometer. Bereits nach ca. 300 m, in Worten dreihundert Meter!!! verlangten die ersten Kinder nach einer Rast.
Wenn ich sehe, wie viele Kinder jeden Schritt von ihren Eltern gefahren werden, da können sich wahrscheinlich weder Eltern noch Kinder vorstellen, mehr als 10 Km auf dem Rad zu bewältigen.
Für solche Menschen scheint der Artikel zu sein, obwohl ich mir nicht vorstellen, daß die Trekkingbike lesen, doch eher Auto Motor Sport

Hallo und danke erst mal für die große Anteilnahme.

bin schon beruhigt, dass hier die meisten doch etwas weiter fahren mit Ihren Kids.

Nun mal zum Verständnis:

- meine Tochter fährt keine 6 Stunden eine Geschwindigkeit von 17 km/Std - das fände ich dann doch etwas übertrieben!
6 Std am Stück, da hätte ich derzeit auch noch Probleme

- Kinder sind generell sehr unterschiedlich. Die Kleine ist schon immer ein richtiges Energiebündel gewesen.
Mein Sohn gehört da eher zu denen, die nach 300 Metern nach einer Pause schreien, die Kleine ist schon immer ohne Ende gerandt und macht seit sie 3 Jahre ist Langlauf, Feldhockey, Radfahren, Berggehen, Schwimmen, Inlineskaten - und das nicht weil ich sie zwinge, sondern weil sie es bei den Großen bzw. bei mir gesehen hat und es ihr Spaß macht. Mir geht es nicht um Leistung ich hab sie einfach immer mitgenommen und mal geschaut, wie weit wir kommen.
Wobei Sie oft selbst darauf besteht z.B. auf der Hütte am Berg anzukommen
(will hier nicht angeben - hab auch noch zwei andere die Ski nur abwärts benutzen, weil die da von selber rutschen und sich zu Fuß - egal ob in der Ebene oder bergauf - nur im Notfall fortbewegen)

- bei uns ist eine Tagestour derzeit ca. 20-25 km. Das ist z.B. die Strecke zur Oma und zurück. Wir haben da eine große Pause und mehr oder weniger viele kleine - je nach Tagesform und Wind.
Wenn sie mal warmgefahren ist fährt sie gewöhnlich eine Durchschittsgeschwindigkeit (laut Tacho) von meist mehr als 15 km/Std. - natürlich nicht 6 Stunden lang!!
Keine Steigungen, kein Gegenwind und keine Schotterpisten vorausgesetzt.

Hoffe, ich konnte einige Fragen so klären.

Freu mich auf weitere Beiträge

Andrea

Hi

Das was die Zeitung schreibt ist ein richtwert! Fahr ambesten so weit wie der kleiner kann!

Du weißt besser wo seine Grenzen sind!

Die Deutschen abgeschlafft??.... Wollen wir mal nicht drüber reden!

Hallo Andrea,
die längste Etappe, die wir mal in einer größeren Gruppe mit unseren Kindern gefahren sind, waren so um die 100 km an einem sehr heißen Tag, danach waren sie alle völlig am Ende und wollten nieeee mehr aufs Fahrrad.
...15 min später waren sie wild am Fußball spielen.

Es hängt von so viel Faktoren ab (mit Gepäck oder ohne, Mehrtagestour, Wetter, in einer größeren Reisegruppe oder die Familie alleine, usw.), ich finde, es gibt da keine Empfehlung.
Absolute Priorität haben bei mir zwei Grundsätze:
1. Der Schwächste macht das Tempo
2. wir sind im Urlaub und nicht auf der Tour de France.

Bei unseren ersten größeren Tour haben wir eine Strecke ausgewählt, an der jederzeit eine Bahnline gut zu erreichen war. So hätten wir bei Problemen jederzeit abkürzen können.
Das fand ich ganz hilfreich.

Uwe

Hehe, mit 16 bin ich den Berlin-Kopenhagen-RW gefahren, dass waren im Schnitt 86 km/Tag.
Verwunderte Grüße

Martin

Hallo Jost, hallo Andrea,

eigentlich wollte ich mich dieses Mal aus der Diskussion draus halten, aber da die damalige kontroversielle Diskussion angesprochen ist, greife ich wieder in die Tasten.

Um aber nicht wieder in den dringenden Tatverdacht der dauernden und vorsätzlichen Kindesmisshandlung sowie Nötigung von Schutzbefohlenen zu geraten, erkläre ich hiemit an Eides Statt, dass meine Kinder sowohl kinder- und sportärztlich untersucht und für gesund befunden wurden sowie auch von Psychologen keine wie immer gearteten Fehlentwicklungen oder Unterdrückungssymptome festgestellt wurden. *lach*

Außerdem (und jetzt wieder im Ernst): Mein Posting ist ausdrücklich keine Empfehlung für andere Kinder, sondern ein Bericht aus eigenen Erfahrungen:

wir sind eine fahrrad-erfahrene und -begeisterte Familie mit zwei Kindern. Die Kleine ist viereinhalb und macht gerade ihren ersten Versuche mit ohne Stützräder. Flo ist jetzt elf (wird im Herbst zwölf) und seit sechs Jahren unternehmen wir regelmäßige Radtouren mit ihm.

Im Alter von sechs Jahren sind wir gerne Tagestouren von etwa 50 bis 60 km (wir haben da ein paar sehr schöne Sonntagsstrecken) gefahren; zur Durchschnittsgeschwindigkeit damals kann ich nichts Genaueres mehr sagen, aber mit 10 km/h wären meinem Sohn die Füße eingeschlafen.

Mit etwa acht Jahren haben wir viele, viele Tagestouren von etwa 60 bis 70 km gemacht, gar nicht so selten auch deutlich mehr. Mit neun (naja, fast zehn) hatten wir einmal einen Ausnahmetag von 147 km und das mit einem Stundenschnitt von 21 km/h (Flo spricht heute noch gerne von diesem schönen Tag).

Letztes Jahr war er zehn Jahre und ist mehrere Tagestouren über 100 km mit mir gefahren und viele zwischen 70 und 100 km; insgesamt gut 2.100 km.

Unser Tagesschnitt liegt dabei bei etwa 17 bis 18 km/h; vorvorletzte Woche im Etschtal kämpften wir gegen beinharten Gegenwind und kamen trotzdem auf 14 km/h; bei sehr günstigen Wind- und Geländeverhältnissen sind es auch gelegentlich einmal 20 und 21 km/h.

Die wirklich (auch für ein Kind) anstrengenden Tage all dieser Jahre kann man wahrscheinlich an einer einzigen Hand abzählen. Wobei ich als „wirklich anstrengend“ definiere mit „heute haben wir einen Punkt erreicht, wo es uns nicht mehr gefreut hat und wir froh waren, in die Unterkunft zu kommen“.

Bei mehrtägigen Touren im Hochsommer richten wir es nach Möglichkeit so ein, dass wir nachmittags für einige Stunden in einem Freibad verbringen können. Zeitlich geht sich das leicht aus und wir schaffen trotzdem gut und gerne unsere Tagesetappen von 70 bis gut 100 km.

85 Kilometer bei 17 km/h sind 5 Stunden reine Fahrzeit; davon drei Stunden am Vormittag, dann drei oder vier Stunden Schwimmbad oder See und dann radeln wir noch zwei Stunden und sind um 18:00 / 18:30 im Hotel (oder zu Hause) und sitzen um 19:00 Uhr beim Abendessen und planen bereits für den nächsten Tag.

Meine Erfahrung ist: es spielt sich im Kopf ab - nicht der Körper setzt die Grenzen.

Hans (und Flo)