tach die herrschaften,

habe an einem älteren rahmen 6 mm befestigungsösen für gepäckträger (an ausfallenden und sattelstreben).
die tubus-träger weisen an beiden stellen lediglich 5 mm bohrungen auf.
hat jemand schonmal aufgebohrt bzw. eine technisch überzeugende auffassung dazu?

danke für hinweise,
matthias

Hallo Matthias!

Haben die Ösen Gewinde oder sind das glatte Bohrungen?
Wenn es Bohrungen ohne Gewinde sind, könnte ich Dir Bundmuttern mit M5-Innengewinde drehen. Wäre kein Problem und würde nach innen nicht so stark auftragen wie normale Muttern.

Gruß, Uwe!

hallo uwe,

es sind gewinde eingeschnitten - trotzdem seeehr nettes angebot. danke!

gruß,
matthias

Hallo nochmal!

Ich war gerade mal an einem Rad nachsehen.

Der Cargo hat am Halteblech einen 6er Radius bei 2,5mm Blechstärke.
Bleibt bei einer 5,3er Bohrung ein Querschnitt von 2x 8,4mm².
Aufbohren auf 6mm ergäbe 2x 7,5mm², also eine Schwächung um 11%.
Das sollte eigentlich noch an Sicherheit vorhanden sein, auch wenn es nicht besonders üppig aussieht.
Köpfe von 912er Schrauben in M6 sollten auch noch hinpassen.

Gruß, Uwe!

Hallo,

habe genau die gleiche Situation an meinem alten MTB. Auf das Aufbohren habe ich aber verzichtet und statt dessen eine M5-Schraube mit Mutter und Sicherungsring verwendet.

Das schwächste Glied ist damit jetzt vielleicht die Schraube, aber die ist notfalls schnell ersetzt. Den Tubus bohre ich lieber nicht auf.

Die Lösung hatte ich auch schon mal mehrere Jahre für eine (zusätzliche) Schutzblechhalterung mit einer Standardschraube und Mutter. Nachher konnte ich immer noch problemlos die Mutter lösen.

halloeCommerceler,

ich habe meinen Tubus (Ergo) vorne auch aufgebohrt, weil das Gabelgewinde größer war. Danach war ich 8 Monate z.T. mit jeweils(!) 5-7 kg in den lowridertaschen unterwegs, auf Holperpisten, SChotter etc. Überhaupt kein Problem. Ich hatte bei Tubus nachgefragt, ob das ginge und ob die Garantie erhalten bliebe. Beides wurde mit eindeutigem Ja beantwortet.

Eierreiche Grüße
Rivella

Hallo Rivella!

DAS ist natürlich der sicherste Weg.

Ich finde es bemerkenswert, daß man bei tubus offensichtlich nicht einfach auf Nummer sicher geht, sondern auch solche Freigaben erteilt.
Sehr gute Werbung. Die Firma wird mir immer sympatischer

Gruß, Uwe!

mensch uwe,
du misst und rechnest - respekt! damit wäre die ingenieurseite ja schonmal bestens abgedeckt.
und seit rivella von der tubus-freigabe berichtet hat, bin ich doppelt beruhigt.

nur: was mach ich mit der oberen befestigung. mein rahmen hat eingelötete 6 mm befestigungen, d.h. es gibt nicht den ausweg, außen sechskantmuttern aufzuschrauben - weil die schraube ins rohr geht...

ich werde wohl mal an tubus/peter ronge schreiben - vielleicht liest er ja sogar mit: peter von tubus, was sagt der meister selbst? können die alu-streben bedenkenlos auf m6-aufgebohrt werden?

ostergrüße an alle (und besonders an dich, uwe!),
matthias

Hallo Leute,

hier sind ja schon einige Berechnungen etc. vorgestellt worden. Ich möchte darauf hinweisen, wie der Tubusträger an der Verschraubung belastet wird. Wenn so eine Schraube richtig angezogen wird, nimmt der untere Teil des verbleibenden Bleches gar keine Kräfte auf, denn die Vorspannkraft der Verschraubung sollte höher sein als die Belastungen des Trägers, damit die Schraube eben nicht auf Abscherung belastet wird, das können die Schrauben auch am schlechtesten. (man könnte die Bohrungen für die Befestigung auch als unten offene Langlöcher herstellen, Probleme gibt es nur bei lockeren Schrauben - der Einbau der Laufräder in den Ausfallenden ist das gleiche Prinzip)

Insofern ist es meiner Meinung nach kein Problem mit dem Aufbohren, denn dann kannst du eine höhere Vorspannkraft der Verschraubung erzielen (durch festeres Anziehen).

Deshalb ist die Reaktion von Tubus nicht verwunderlich.

Grüße

Dittmar

Die Verbindung/das Blech wird dynamisch wechselnd Zug-Druck belastet.
Die wahrscheinlichste Versagensart ist ein Dauerschwingbruch, der dann unmittelbar oberhalb des Schraubenkopfes auftreten würde.

Und der dabei betroffene Querschnitt wird schon geschwächt.
Nur, wie überschlagen, sehr gering.

Der Querschnitt an den Alustreben ist ähnlich groß, so daß ein Aufbohren (aber bitte ebenfalls nur auf 6,0) ebenfalls unproblematisch sein sollte.
Um die Belastung an der Verschraubung möglichst gering zu halten die Streben unbedingt sauber mit großen Radien anpassen, so daß keine Verspannungen durch die Montage auftreten.

Gruß, Uwe!

Ich will ja nicht kleinkariert werden, aber ich finde es schon interessant sich um Dinge des Alltags genaue Gedanken zu machen.
Die von dir genannte Zug-Druckbelastung wird über Reibungskräfte auf den Rahmen übertragen, die über die Schraubenkopfauflagefläche und die Kontaktfläche an dem Rahmen übertragen werden. Insofern kann es durch Aufbohren eine Veränderung der Fläche geben.
Wenn das Blech, wie du schreibst, oberhalb des Schraubenkopfes brechen würde, dann hat die Aufbohrung keine Relevanz, denn oberhalb des Schraubenkopfes ist die Querschnittsfäche des Bleches nicht verändert worden.

Nach meinen Erfahrungen bricht ein korrekt verschraubter Gepäckträger (solcher Bauform) eher an der Verbindung Rohr/Blech, weil dort Biegewechselspannungen auftreten verbunden mit Kerbwirkunge der Lötung und relativ hohen Steifigkeitsunterschieden. (Vergleich die Aussage von MartinA. in einen manderen Threat, dass seine Tubus gepäckträger alle an den Lötstellen gebrochen sind) Ein kurzes Blech kann Zug/Druckkräfte gut "aushalten"

Grüße

Dittmar