Hallo Reiseradler,
ich plane gerade die nächste Urlaubstour und ärgere mich wiedermal über die Oberflächlichkeit der Reiseführer und die Findigkeiten der Ersteller der kommerziellen Webseiten
Also versuche ich es mal wieder hier.

Wir liebäugeln gerade mit Neufundland und Labrador, wollen 4 Wochen mit dem Fahrrad herumrollen (natürlich mit Unterbrechungen zum Wandern, ein Tag Kanu oder Kajak oder Boot sind auch nicht schlecht). Also jetzt meine Fragen:

War von Euch schon mal jemand in der Gegend?
Was hattet Ihr für Eindrücke?
Habt Ihr irgendwo einen Reisebericht im Netz?
Neufundland
Wie läßt es sich dort radeln? - Ich habe gelesen, dass sich die "Hauptstrasse" nicht lohnt. In einem Reiseführer sind auf einer Minikarte auch noch Straßen von Nord nach Süd eingezeichnet - wie sieht's dort mit dem Radelvergnügen aus? (Straßen müssen trotz unserer 28"-Räder nicht asphaltiert sein - wir sind islanderprobt, wichtiger ist mir, dass nicht 30.000 andere Touris mein Elchfoto verschandeln )
Wie oft verkehren die Fähren an der Südküste? Hat vielleicht jemand nen Link auf ne Seite, wo man Infos dazu findet??
Gibt's Busse, die Räder radfreundlich transportieren?
Labrador
Hat man da nur die Möglichkeit, die an einigen Stellen beschriebenen 80km Straße an der Küste entlang zu fahren? (Habe auch irgendwo etwas von TransLabrador Highway gelesen - wie läßt sich der fahren?)
Gibt's Busse, die Räder radfreundlich transportieren?
Sieht man im Augut noch Eisberge vorbeiziehen?

Ich würde mich riesig über ein paar Infos, Tips und Links zur Unterstützung unserer Meinungsbildung (die hoffentlich abgeschlossen ist, bevor alle Flüge zu bezahlbaren Preisen ausgebucht sind ) freuen! -Wir haben nämlich noch ein zweites Ziel im Visier - aber die Fragen stelle ich unter einer anderen Überschrift, sonst sieht ja keiner mehr durch...

Danke, danke, danke
Anja

Hallo Anja,
schau mal in Deine PM.

Grüsse
Frank

Hi Frank,
super, danke - das hört sich sehr gut an. Allerdings hatte ich gehofft, mal einen Elch zu sehen (nachdem ich in Lappland und im Yukon nur ausgestopfte und abgeknipste erwischt habe...).

Eine Frage habe ich noch: Welche Karte kannst Du als Kartenfreak (bin auch einer - fühle mich sicherer, wenn dort ab und zu mal ein Zeichen der Zivilisation, Höhenlinien und ne kurze Info überwirkliche Entfernung und Straßenbelag abgebildet ist, dann weiß ich wenigstens, was ungefähr auf mich zu kommt und wie groß die Nudelpackungen gekauft werden müssen ) empfehlen?

Bis zur nächsten Frage!
Anja

Hallo Anja,
hier sind noch die Angaben zur Neufundlandkarte, die man, wie schon in der PM erwähnt, kostenlos beim Fremdenverkehrtsamt der Provinz bestellen kann.
Offiical Highway Map, Maßstab 1:870.000. mit genauerem Maßstab für die Avalon-Halbinsel sowie ein paar groben Stadtplänen. Mit Kilometerangaben und unterschiedlicher Signatur für asphaltiert/nicht-asphaltiert, jedoch ohne Höhenlinien oder Schummerung. Es gibt noch eine kommerzielle Straßenkarte von "Mapart", die allerdings nicht genauer als obengenannte ist.

Viel Spaß
Frank

Hallo,





Gros Morne NP






Leider zu dunkel und nicht auf NFL.
Dieses Foto stammt von N.S.


Die Chancen, Elche zu sehen, erhöhen sich ungemein, wenn Ihr Wanderungen etwas abseits der empfohlenen trails unternehmt.
Ist so etwas noch recht frisch, kann Moose nicht weit sein...




Grüße, Chris

Hallo Christine,
danke! Wenn mein Fahrrad aber nicht den gewohnten Sommerauslauf bekommt, weil ich 4 Wochen den Gross Morne NP durchforste auf der Suche nach kartoffelähnlichen Gebilden und demjenigen, der sie fallen lassen hat, ist obiges Foto schuld .
Wann und wie lange warst Du auf Neufundland? Wo bist Du "rumgeradelt"? Auch in Labrador? Hast Du irgendwo einen Reisebericht online geschaltet?

Hallo Frank,
ich denke, Du hast recht, die kostenlose Karte ist wirklich nicht schlecht - ich hab sie inzwischen geschickt bekommen. Allerdings wäre mir auf einer so hügeligen Insel eine Karte lieber, auf der ich die Höhenmeter wenigstens erahnen kann. Ich muß doch wissen, wie groß die zu verdrückenden Makkaroniportionen sein müssen!

Übrigens haben wir inzwischen den Flug auch in trockenen Tüchern - die Northwest-Territories müssen also noch ein wenige auf uns warten - jetzt gehts erstmal nach Neufundland!

Ich wünsch Euch ein sonniges, verhextes Radelwochenende!
bd
Anja

Hallo Anja,

Das Glück, einfach auch mal einen Elch zu sehen, welcher die Straße überquert, könntet Ihr auch haben.
Siehe 1.Foto, Aufnahme ist nach einer solchen Situation entstanden.
Du hattest geschrieben, dass Ihr auch wandern wollt. Dann stehen die Chancen nicht schlecht.
Auf einem trail im Terra Nova NP konnte ich einen jungen Elch sehen, der sich aber schleunigst aus dem Staub machte.

Ich bin überzeugt, dass Dir Frank alles Wissenswerte gemailt hat . Denn auch ich konnte letzten Sommer auf Grund seiner vielen Infos "gut davonradeln".

Reiseberichte schreibe ich nicht. Ich liebe meine guten alten Reisetagebücher. Fotos hängen längst bei arcor und auf CD, aber nichts geordnet oder betitelt. Faul.

Labrador wollte ich auch "mitnehmen".
Aber Stress im Urlaub, wegen Zeitmangel und nur, um unbedingt noch eine der abgeschiedensten Provinzen "anzuschneiden" (Labrador lässt radelmässig einfach weniger zu), lehne ich ab.
Würde gern mal den menschenleeren Norden erwandern.

Höhenmeter wirst Du überall genug bekommen. Mal stetig und steil nach oben oder eben ewiges Auf und Ab mit geringeren Höhenmetern.

Welchen Flughafen fliegt Ihr an und von wo gehts zurück nach Deutschland? Wann geht es los?
Danach könnte ich Dir per PN vielleicht noch den einen oder anderen Tipp geben.

Meine Route:
Mit Fähre von North Sydney (N.S) nach Argentia, runter zum Cape St. Mary's, hoch nach Trinity (Walbeobachtungen), rüber zum Terra Nova NP, auf dem Highway rüber zum Gros Morne, Deer Lake, Corner Brooke, Port au Port Peninsula, Port aux Basques von dort zurück nach North Sydney .
Start und Ziel der Tour war Halifax.

Viele Grüße, Chris

PS: Möchte mit......

@Frank
Wünsche Euch eine schöne Reise!!

Hallo Chris,
Das ist schade, aber absolut nachvollziehbar - der Satz hätte auch von mir sein können .

Dann warst Du aber ganz schön lange auf dem Highway unterwegs. Wie läßt sich der fahren? Jemand vom Radclub NF hat mir davon aberaten, aus seiner Email habe ich herausgelesen, dass der Highwway ungefähr so sein muß wie die Ringstraße auf Island.

Wir landen und starten in St. John's, so sparen wir wertvolle Urlaubszeit bei der Anreise . Wir wollten dann auf Umwegen nach Lewisport radeln und dort die Fähre nach Cartwright nehmen (so sie noch/wieder fährt - laut Frank und dem NF Radclub wurde sie eingestellt, im NF-Prospekt und Internet existiert sie auch 2005 ). Labrador wollten wir dann bis Blanc Sablon erradeln und dort die Fähre zurück nach NF nehmen. Auf jeden Fall machen wir dann einen Stopp im Gros Morne NP. Der Rest ist noch unklar. Auf keinen Fall werden wir Franks Eisenbahnstrecke ausprobieren . Den Highway wollten wir eigentlcih mit dem Bus überbrücken und lieber noch ein paar von den Loops einbauen oder nochmal an die Südküste nach Frankreich fahren (wenn man schon mal in der Nähe ist!! ) Wenn ich grob ne Vorstellung von den Gebieten habe, die ich sehen will, muß ich erstmal die km zusammenzählen, kann sein,dann relativiert sich EIniges (zum km schrubben, muß ich ja nicht über den Teich fliegen...)
Hast Du vor Trinity Wale gesehen?

+@Frank: Habt Ihr Bären gesichtet?

@Frank: Ich wünsch Dir ganz viel Spaß! Mich packt schon ein bisschen der Neid, dass Du schon losradeln kannst, während wir noch im tristen Deutschland schuften!

Viele Grüße
Anja

Hallo Anja,

der Highway ist mal so, mal so. Es gibt Teilstücke mit wunderschöner Aussicht auf Wälder und Seen und dann wieder karge Stücke, wo man so schnell wie möglich radelt.
Verkehr : Es gab Teilstücke, da bin ich aus Gaudi mitten auf der Fahrbahn gefahren, weil kaum was los war. Vor größeren Städten nimmt er natürlich enorm zu. Mich hat es nicht so sehr gestört. Da war eher die recht lange Strecke Highway, die letztendlich schon Zeitverlust bedeutete.
Ich habe 3 Mal gezeltet. Bei Notre Dame Junction auf einem CP. Der war voll und doch durfte ich auf einem "Notplatz" bleiben.
Schön war es auch ca. 13km hinter South Brooke.
Dort ist ein Municipal Visitors Information, daneben eine Tankstelle inklusive Einkaufsmöglichkeit. Neben dem MVI ist ein Platz für Picknick und Spielen. Dort habe ich wild gezeltet und die Waschgelegenheit in den Räumen der Tanke nutzen dürfen.
Der Tag danach war windmässig der blanke Horror. Mit 6-10km/h ging es nur schleppend voran. Nach ca.60km hatte ich die Schn.... voll. Bin mit einem LKW bis Deer Lake. Fragen kostete ja nichts und Brian stand da gerade rum und befestigte den linken Spritzschutz hinten neu.
Der Highway ist befahrbar, ohne Zeifel. Was man persönlich für sich daraus macht, ne andere Sache. Für mich war es die schnellste Verbindung zum Gros Morne NP.
Der Highway lässt übrigens in punkto Straßenbelag oft zu wünschen übrig! Viele andere Straßen ebenfalls.
Ebenso die Nebenstraßen, etwas fernab der Zivilsation.
Zum Leidwesen von uns Radlern gibt es oft nur Stichstraßen. So dass man auf dem gleichen Weg zurück muss.
Für die Natur ist es ein großes Geschenk!

Alte Eisenbahntrasse.
Ich konnte sie oft vom Highway aus sehen. Schotterpiste, sandiger Untergrund oder recht festgefahrene Decke gaben sich die Klinke in die Hand. Zudem wurde die Trasse von enorm vielen Quad-Fahrern (des Kandiers, leider, liebstes Spielzeug, gleich nach dem Rasenmäher) benutzt .
(Es herrscht übrigens eine Art Rosenkrieg zwischen Quad-Fahrern und Schneemobilfahrern. Beide beschuldigen sich der Zerstörung der Natur)

Avalon Peninsula habe ich nicht eradelt. Bin mir aber sicher, dass es zu den anderen Gebieten kaum Unterschiede in der Topographie geben wird.
Wie ich schon einmal erwähnte, ist mir der Begriff "Cove" zum Sinnbild für Maloche geworden. Steiles, knackiges Auf und Ab auf vielen Kilometern.
Ja, Nudeln werdet Ihr brauchen.


Trinity.
Ein Kleinod, wenn die Tourisaison vorbei ist. Aber auch immer noch wunderschön, wenn Besucher durch den Ort laufen.
Da ich jeden Tag( ich war 4 Tage dort) mit draussen auf dem Meer war, habe ich von den Touristen nichts gemerkt.
Natürlich haben wir viele Wale gesehen, Delphine, jede Menge verschiedener Seevögel und Adler.
Hier der Link zu Peter Beamish's Walbeobachtungsstation.
http://www.oceancontact.com/flash_index.html

Ich würde jeder Zeit wieder dort hin fahren. Sehr, sehr individuelle Betreuung interessierter Gäste.
Selbst Jacques-Yves Cousteau hat mit seiner Calypso dort schon vor Anker gelegen und war Gast bei Peter und Christine Beamish.

Ich hoffe, der berühmt, berüchtigte Nebel lässt Euch auf Neufundland in Ruhe. Er kann kann Euch jeglichen Blick auf alles Schöne verwehren .
Heisst, Ihr fahrt bei bestem Wetter irgendwo an der Küste zu einem schönen, empfohlenen Aussichtspunkt und werdet nichts zu sehen bekommen, weil plötzlich der Nebel da ist.
Vorallem auch dort, wo Land/Radstrecke zwischen den Bays liegt.


Wahrscheinlich werdet Ihr merken, dass 4 Wochen knapp sind für diese beiden Provinzen und es kann durchaus passieren, dass Ihr das eine oder andere weglassen müsst.
Auch ich habe ab und zu umdisponiert, bin aber bei meinen, "in mir festverankerten", Zielen geblieben.
Es sind wunderschöne Regionen ( auch wenn ich zu Labrador alles mögliche nur gelesen habe) und eher zu N.S und NFL etwas sagen kann.
Von den Menschen dort werdet Ihr begeistert sein.


Grüße, Chris

Hallo Anja,

also Bären habe ich zum Glück keine getroffen, obwohl ich mehr als einmal bei Dunkelheit auf einsamen Landstraßen unterwegs war. Hatte die Bärengefahr auf NFL eigentlich ganz verdrängt. Die Landschaft hatte irgendwie nicht das typische Bärenambiente, wie ich mir das als naiver Europäer vorstellte. Obwohl es die natürlich dort auch gibt (große Schwarzbären vor allem).
Die isländische Ringstraße mit dem neufundl. TCH zu vergleichen ist nicht fair, wenn Du nach NFL willst. Denn da gewinnt die Ringstraße in Bezug auf Attrakivität für Radler allemal.
Vorteile, die Ringstraße bietet (für den TCH gilt das Gegenteil):
1.) abwechslungsreichere Landschaft unmittelbar drum herum.
2.) nur wenige "rolling hills"
2.) Enger, kurvenreicher und nicht immer asphaltiert, aber gut befestigt.

Grüsse
Frank

PS: bin gerade dabei die letzten Arbeitsreste vom Schreibtisch zu räumen. Tröste Dich, daß in Ostkanada das Wetter zur Zeit noch kälter und regnerischer ist als in Sachsen.Neufundland-Wetter
2.PS: Mit der Fähre hast Du recht. Die gibt es tatsächlich wieder mit neuer Route, hier die Details Lewisporte-Cartwright Ferry

Hi Chris und Frank,
danke für die zahlreichen Tipps - ich werde mir das alles mal genauer anschauen - melde mich anschließend bestimmt nochmal, weil dann wieder Fragen auftauchen.

@Frank: Ich wollte der isländischen Ringstrasse nicht zu nahe treten, kenne sie eigentlich nicht wirklich. Wir haben nur ein Stück mit dem Bus bereist und das sah viel weniger interessant aus als die Schotterstrassen in den Westfjorden, die wir vorher entlanggeradelt sind...

Viele Grüße
Anja

Hallo Anja,

wir planen dieses Jahr nach Nova Scotia zu fahren und möchten auch noch ca. 10 Tagen nach Neufundland fahren.
Ich hatte gelesen, daß du dieses Jahr geplanst hattest, dorthin gefahren.
Was bist du denn gefahren, welche Erfahrungen hast du gemacht?

Margit & Uwe

hallo anja,
war mit dem rad bereits in beiden provinzen (siehe auch der aktuelle thread zu nova scotia) und machs mal kurz, wegen zeitknappheit. kann bei nachfragen dann gerne nochmals in ruhe auf manches eingehen. also zu deinen 9 fragen:

1) ja , auch in allen anderen ostprovinzen und quebec, 2001
2) nf sagte mir etwas mehr zu wegen der größeren wildnis und damit eigentümlichkeit und abwechslung zu unserer zivilisation
3) nein, nur in diversen themen hier im forum und in meinem album

4) es lässt sich dort gut radeln, obwohl ich nur die westliche nord-südverbindung kenne. wenig verkehr und viel natur.
5) wenn ich mich recht erinnere mindestens zwei pro tag. ich glaube ich bin über nacht gefahren, nach new sydney, nova scotia. link habe ich keinen, müsste über google aber sehr leicht zu finden sein, bzw. einen guten reiseführer.
6) bin ich keinen begegnet, habe aber auch keine radbusse gesucht. hatte mich, wie im anderen thema beschrieben, ab und an ein stück per anhalter mitnehmen lassen, mit dem rad natürlich.

7) ja, meiner erfahrung nach gibt es nur diese 80 km. ich kenne sie die komplette strecke lang. nach norden hin setzt sich diese straße dann noch etwas unasphaltiert fort. nach süden endet sie im gestrüpp. man kommt dort nur per hubschrauber und bedingt per quad umher. in den dörfern die außerhalb dieser 80 km liegen gibt es keine straßen sondern eher holzwege und quadwege. kenne ich, weil ich dort per frachtschiff immer wieder landete. translabrador highway kenne ich nicht. soll der ins innere der halbinsel führen, in die ehemaligen rohstoffabbaugebiete? wenn ja, dann kann ich nur sagen: über 100e von kilometern nur nadelwald und flache landschaft, schnelle holzlaster... lohnt meines erachtens nicht!!
8) busse? da gibts wenn überhaupt einen schulbus. aber ansonsten nur pick-ups, pkw und laster. nein, das ist so menschenleer und auch tourileer, da gibt es so gut wie nichts!!!. busse hab ich dort keine gesehen (war 6 tage in südlabrador, plus die 2 frachtschifftage).
9) ja, tut man. hab ich zumindest gesehen. nicht viele, aber immerhin. und wale en masse.

gruß steffi

Danke Steffi für die Antworten,

du hast uns ja unter dem Thema Nova Scotia schon geantwortet. Wir haben das Thema "Kanada zu Ersten.. " nochmals aufgegriffen, da die Anja im Frühjahr dieses Jahres eine Reise geplant hat, so wie wir dies in diesem Sommer planen.
Durch die Hinweise werden wir wohl mit großer Sicherheit von Hallifax Richtung Norden auf der NS Halbinsel fahren, dann Cape Breton im Uhrzeigersinn umrunden, von Sydney aus nach Neufundland mit der Fähre, von Argentina zurück nach Sydney und danach wieder nach Halifax.
Wir fahren ca. 60-80 km am Tag und möchten auch hi und da einen Ruhetag einlegen.
Ist dies in 3 Wochen gut zu machen oder gibt es bessere Vorschläge?

Margit und Uwe

hallo ihr beiden,
also ich denke schon, dass eure geplante strecke in drei wochen gut zu schaffen ist. ich habe zwar jetzt die detailkarte nicht bemüht, aber der groben gesamtentfernung nach zu gehen und wenn man bedenkt, dass ihr keine großen! steigungen zu bewältigen habt, dann scheint mir das sehr gut möglich.
wie wärs mit einem kleinen abstecher nach st. pierre et miquelon, diesem französisch "TOM" (wenn ich das recht in erinnerung habe)? das hätte ich letztes mal schon gerne noch besucht!
grüße aus dem schnee
steffi

Hallo Ihr 2,
irgendwie habe ich Eure Antwort übersehen. Aber da Ihr vermutlich erst im Sommer losfahrt, kommt meine Antwort vielleicht noch rechtzeitig...

Es war sehr, sehr schön, lief aber nicht ganz nach Plan.
Nachdem uns der Bus nicht mitgenommen hat, weil wir unsere Fahrräder nicht in Boxen verstaut hatten, haben wir einen Flug nach St. Anthony genommen. Der war wunderschön, da die Maschine nicht so hoch und immer an der Küste entlang geflogen ist. Man konnte richtig gut alle Orte, Buchten usw. erkennen. Als wir dann gleich auf dem Weg vom Flug- zum Zeltplatz unsere ersten zwei Elche gesehen haben, war die Welt wieder in Ordnung.

Wir haben uns dann 17 Tage Zeit gelassen, um bis Deer Lake zu kommen. In St. Anthony sind wir 3 Tage gebleiben, sind geradelt, gelaufen und Boot gefahren. In Port au Choix haben wir ne kleine interessante Rundtour gemacht, dort kann man ne Menge über die Menschen, die die Gegend besiedelt haben erfahren. Im Gros Morne National Park waren wir insgeamt 9 Tage lang. Dort haben wir mehrere Wandertouren gemacht, sind Seekajak gefahren und haben auch einfach mal nur die Landschaft wirken lassen. Auf dem Western Brook Pond sind wir mit dem Boot gefahren. Das muss man aber nicht unbedingt machen, es ist viel zu voll. Nach der Ruhe, die wir vorher hatten, waren die vielen Touristen ziemlicher Stress.

Von Deer Lake aus haben wir uns dann ein Auto genommen und sind bis zum Terra Nova National Park (zwar auf Umwegen, war ein organisatorisches Problem) gefahren, wo wir dann die restlichen Tage geblieben sind. Der NP ist nicht ganz so schön wie der Gros Morne, da durch den Terra Nova der Highway direkt durchgeht. Vom Ort Terra Nova aus haben wir uns mal ca. 2 km auf den Trans Canada Trail gewagt und sind dann aber umgekehrt. Der lies sich auch ohne Gepäck nur schwerlich befahren: Schotterbett ohne Schienen.

Zusammengefasst war Neufundland echt mindestens die 4 Wochen wert. Die meisten Leute sind nur ein paar Tage da und nördlich des Gros Morne haben wir sehr wenige Touristen, dafür sehr nette und freundliche Einwohner getroffen. Wir hätten an einigen Stellen auch noch länger "verweilen" können. Gerade im Gros Morne gibts noch ne ganze Menge mehr zu sehen. Wenn man für Transport nicht so viel Zeit aufwenden will (z.B. die hanze Strecke von Ost nach West und umgedreht radeln), kostet das aber ein bisschen Organisationsaufwand (wegen dem Bus und den Boxen). Hat man mehr Zeit, findet sich auch ne andere Transportmöglichkeit. Rückzu hätte uns zum Beispiel auch jemand mitgenommen, er wusste nur nicht genau, wann er nach St. Johns muss und wir mussten ja unseren Flieger kriegen.
Was ich absolut interessant fand, war, dass sich von allem, wo wir bisher waren, ein bisschen in Neufundland wieder findet: die Wikinger, Isländer, Briten und die Franzosen waren alle da und haben Spuren hinterlassen.

Anja