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#228797 - 02/18/06 01:55 PM
'sportrad' = 'randonneur'?
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Im Rahmen von unnötigem Wissen hab ich eine Frage an alle die sich mit den verschiedenen Typenbeschreibungen von Reiserädern auskennen. Habe mir gerade für ganze 25 Euros ein Rad gekauft, dass eigentlich eine Mischung aus Trekking und Rennrad ist. Mein Fahrradhändler meinte, es wäre ein sogenanntes 'sportrad'. entspricht das jetzt einem Randonneur? gruss, Benno
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#228800 - 02/18/06 02:43 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: naero]
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Hallo Benno Na, da komm ich endlich auch mal zum Zug... Erstens, nachträglich willkommen bei uns im Forum! Zweitens, ein Sportrad für 25 Euro...klasse, will ich sehen! Danach kann ich dir vielleicht sagen, um w a s es sich dabei handelt. Gruß Mario
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#228802 - 02/18/06 02:59 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: dogfish]
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Hatte eine Annonce im örtlichen Sperrmüll gesehen: Rennrad, blau, gut erhalten, 10 gang,30€ Ich kam hin, sah ein total STVzO-zugelassenes Fahrrad mit Gepäckträger und Schutzblechen, und habs für 25 € mitgenommen. Der Sohn hatte es mal gewonnen und ist 'ne Weile damit gefahren. Zuhause habe ich alles abgebaut was ich nicht haben will (Lichtanlage, schutzbleche, gepäckträger, ständer), und kam zu dem Schluss, dass das Ding unmöglich ein echtes Rennrad sein kann. Die Gurke ist ziemlich schwer, hat 10 Gänge, eine Rahmenschaltung. Einzige Aufschrift: Sachs. Mehr brauchte man vor 17 Jahren über seine Schaltung wohl nicht zu wissen (?). Die Übersetzung ist sehr knackig, für mich als MTBler geht es eigentlich nur im Wiegetritt bergauf. In der Tat ist ein Rennlenker verbaut, aaber die Gabel ist viel zu breit und auch zu hoch für ein Rennrad ( ich meine Abstand Reifen-gabel vertikal). Ausserdem sind die reifen schlicht und einfach viel zu dick für ein RR, und haben schon fast nennenswertes Profil. Übrigens, mit den 25€ ist ein bischen geschummelt; musste die Laufräder zentrieren lassen und mir 'nen neuen Mantel für hinten kaufen. Insgesamt hat mich das Fahrrad jetzt 50 euronen gekostet, und ist jetzt Rennrad genug für mich.
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#228803 - 02/18/06 03:00 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: naero]
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Könnte es sein, dass die 25€ die Abwrackprämie sind?
Falk, SchwLAbt
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#228805 - 02/18/06 03:07 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: naero]
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Tja, Benno Hast mir jetzt viel erzählt...gesehen (!) hab ich's aber immer noch nicht... Die Schaltung kommt von Sachs, alles so um die 17 Jahre her - das wäre sogar "meine Zeit". Was steht eigentlich auf dem Rahmen? Gruß Mario
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Edited by dogfish (02/18/06 03:08 PM) |
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#228830 - 02/18/06 06:58 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: naero]
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Im Rahmen von unnötigem Wissen hab ich eine Frage an alle die sich mit den verschiedenen Typenbeschreibungen von Reiserädern auskennen. Benno
Du sagst es Benno, es handelt sich um überflüssiges Randwissen. Typen von Reiserädern oder Rädern allgemein zu erfinden zählt zu den Lieblingsbeschäftigungen der Hersteller und dient der Verwirrung der hilfesuchenden Kundschaft, die dann bereitwilliger das "innovative" Fahrradkonzept zu kaufen gewillt ist. Da weder "Sportrad" noch "Randonöse" geschützte Marken oder Begriffe sind, obliegt es Hinz dafür eine ihm beliebige Definition und diverse Kriterien zu erfinden und Kunz dieselben gleich wieder in Frage zu stellen. Jegliche Diskussion über Fahrradtypen erübrigt sich m.E., da es nur auf drei Dinge ankommt: Passt dir dein Fahrrad, tut dir nichts weh? Bringt es dich zuverlässig von A nach B? Macht es dir Spaß damit zu fahren? Dann fährst du damit noch in 100 Jahren. Reim dich oder ich fress dich Micha
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#228833 - 02/18/06 07:33 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: naero]
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Im Rahmen von unnötigem Wissen hab ich eine Frage an alle die sich mit den verschiedenen Typenbeschreibungen von Reiserädern auskennen. Habe mir gerade für ganze 25 Euros ein Rad gekauft, dass eigentlich eine Mischung aus Trekking und Rennrad ist. Mein Fahrradhändler meinte, es wäre ein sogenanntes 'sportrad'. entspricht das jetzt einem Randonneur? gruss, Benno Servus naero, in diesem uralten Thread von 2004 siehst Du ungefähr in der Mitte ein paar klassische, bildschöne Randonneure/Randonneusen (Beitrag von TiVo vom 27.6.049 Ich kann mich gar nicht satt sehen daran. Grüße Jürgen gRÜ
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#228845 - 02/18/06 08:40 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: naero]
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Nachdem ich nun weiß, was draufsteht und wie es aussieht...würde sagen, das war ein echtes Schnäppchen! Bilder davon werden folgen. Hier noch ein paar Erklärungen, sozusagen Randwissen, was die legendäre Firma mit dem Namen "Express" angeht...nur für Interessierte! Alles begann am 4. September 1863, als Carl Marschütz geboren wurde. Nach der Schule machte er eine Kaufmannslehre in der Eisenwahrenhandlung und Kochherdfabrik von Josef Goldschmidt . Der junge Marschütz war begeistert von der Entwicklung des Velocipeds, er träumte davon solch ein Gerät selber zu besitzen. Nachdem man als Lehrling kein oder nur wenig Geld hatte, konstruierte er sich sein Fahrzeug selbst. Drei Handwerker in Neumarkt verwirklichten seine Konstruktion, die aus einem Holzrahmen mit eisenbeschlagenen Holzspeichenrädern bestand. Als Antrieb dienten zwei Pedale, die am Vorderrad angebracht waren. Die Marschütz'sche Konstruktion erfuhr kurze Zeit später einige Verbesserungen... ich überspringe diesen längeren Zeitraum... Für eine Produktion im großen Stil fehlten natürlich die finanziellen Mittel. Die Finanzfrage konnte mit Hilfe von Josef Goldschmidt geklärt werden. Dieser wagte das Risiko, Zweiräder zu produzieren. Am 12. Januar 1884 wurde die Velozipedfabrik „Goldschmidt & Pirzer" gegründet. Carl Marschütz übernahm zunächst die Filiale in Nürnberg, trennte sich aber schon 1886 von der Firma und gründete die Velozipedfabrik „Carl Marschütz & Co." aus welcher später die Hercules-Werke AG hervorging. 1888 brach in der Produktionshalle ein Feuer aus, welches die Produktion zunächst lahm legte. Erst 1889 konnte die Velozipedfertigung in einer neuen Werkhalle mit 150 Arbeitern wieder aufgenommen werden...1900 war die Belegschaft auf 80 Beschäftigte und ca. 3000 Fahrzeuge zusammengeschmolzen, 1901 wurden gar nur noch 600 Fahrzeuge hergestellt. Am 29. März 1901 wurde die Firma in „Express-Fahrradwerke AG" umgetauft... 1905 beschäftigte Express über 200 Mitarbeiter und produzierte fast 15000 Zweiräder... 1912 begann Express mit der Produktion eines Militär-Fahrrades, welches zusammenlegbar und per Schulterriemen transportabel war. Express war ein Rüstungsbetrieb, der auch Kriegsgefangene beschäftigte. 1919 begann dann langsam die Produktion wieder. Hauptsächlich der Mangel an Fahrradreifen verhinderte eine Auslastung der Produktionsanlagen. 1939 waren ca. 240 Angestellte bei Express tätig. Auch für den Zweiten Weltkrieg lieferte Express Fahrräder an das Militär. Nach dem Krieg kehrten viele ehemalige Mitarbeiter wieder an ihre alte Arbeitsstätte zurück, konnten aber keine Fahrzeuge herstellen, sondern mußten erstmal die Produktionsanlagen wieder aufbauen. Die Maschinen wurden wieder funktionsfähig gemacht und die Gebäude wieder aufgebaut. Aus Altbeständen und Spaten des Arbeitsdienstes wurden vorübergehend Tabakschneidemaschinen und teilweise sogar elektrische Bügeleisen hergestellt. Der Schwarzmarkt florierte. 1947 begann dann allmählich die Zweiradproduktion wieder, sofern Rohstoffe zur Verfügung standen. Auf der Frankfurter Leistungsschau 1950 war Express wieder mit einem eigenen Stand und der gesamten Produktpalette vertreten, welche (auch) neun Fahrradmodelle beinhaltete. Der Arbeiterstamm war auf 300 Beschäftigte gestiegen. 1955 avancierte die Mopedproduktion zum umsatzstärksten Posten. Ein Jahr später zeichnete sich aber schon der Beginn der zweiten Zweiradkriese ab. Es wurde kurzgearbeitet, um Entlassungen zu vermeiden. 1957 mußte Express die Zahlungen einstellen. Das Unternehmen hatte seine Kreditwürdigkeit verloren. Die Hauptaktionäre bemühten sich Investoren für das angeschlagene Werk zu finden. Es wurden Verhandlungen mit Auto-Union in Ingolstadt und mit Victoria in Nürnberg geführt... 1958 wurde ein Teil der Belegschaft gekündigt. Georg Gutmann mißachtete, aus welchen Gründen auch immer, den Sanierungsplan einer unabhängigen Beraterfirma, bis er vom Aufsichtsrat der Express Aktiengesellschaft fristlos gekündigt wurde. Die Aktienmehrheit wechselte nun doch zu den Victoria-Werken. 1959 gab die Zweirad-Union, zu denen Express jetzt neben Victoria und DKW gehörte, bekannt, daß die Produktion von Neumarkt nach Nürnberg verlegt würde. Am 30. September 1959 wurde dann die Produktion und der Verkauf von Zweirädern in Neumarkt endgültig eingestellt... Kann man alles und noch mehr, nachlesen auf www.express-ig.de Leider ist Bildmaterial dieser damaligen Räder heute Mangelware, aber vielleicht erkennt ein "Spezialist" bei uns den genauen Typ deines "Express"...wie gesagt, Bilder davon sind bereits "in Arbeit". Gruß Mario Nachtrag: Ging schneller, als ich dachte...aber steht ja auch "Express" drauf... Und nun dürfen die Experten vortreten, wer kennt jetzt die genaue Bezeichnung dafür?
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Edited by dogfish (02/18/06 09:22 PM) |
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#228905 - 02/19/06 10:18 AM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: dogfish]
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Danke für die Mühe, Mario!
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#228907 - 02/19/06 10:36 AM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: dogfish]
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Und nun dürfen die Experten vortreten, wer kennt jetzt die genaue Bezeichnung dafür? Rennsportrad. War doch nicht schwierig, oder? Im übrigen bezeichnet das französische "Randonneur" das selbige. Nur daß man sich heutzutage eben von den 70/80er Jahre "Sporträder" sprachlich abheben möchte. Denn diese Gurken haben den Begriff schließlich ruiniert. Aber, auch solche Räder kann man fahren. Ob sich eine Aufrüstung finanziell lohnt, muß jedder für sich entscheiden. Schönen Sonntach noch, Michael
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#228908 - 02/19/06 10:39 AM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: naero]
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Hallo,
hey mein Randonneur sieht fast genauso aus wie auf den Bildern. Es ist sogar genauso gemufft. Also der Hercules Alicante Randonneur.
Die Bremsen sind auch so ähnlich. Die selbe Sachs Schaltung. Nur mein Hinterrad ist etwas enger am Rahmen (aber dennoch fährt es wie auf Schienen und sehr sehr ruhig mit Gepäck).
Da kannst du dir ein super Reiserad draus bauen.
Folgendes würde ich tauschen: - Die Alufelgen gegen robuste ATB Felgen z.b. Xtreme Sari T19-R von Roseversand mit DTSwiss Speichen und DTProLock Nippeln. - Dann 32mm Schwalbe Marathon Reifen drauf (auf Schotterpisten halt langsamer fahren, aber es geht gut) - Tubus Gepäckträger und Lowrider. Den Gepäckträger hinten mit den Original Tubusschellen befestigen (hält wirklich sehr gut), Den Lowrider mit den neuen !!! Tubus Lowriderschellen befestigenn (nicht mit diesen alten Rohrschellen alá Baumarkt, was aber auch gut hält, jedoch den Lack zerkratzt) - Die Schaltung würde ich so lassen (am Berg jedoch schieben), besorge dir am besten aus Ebay noch Ersatzkränze, 6-fach Ritzel gibts noch vom Fahrradhändler - Sattel und Lenker musst du sehen obs so bequem ist (auch nach 8 Stunden im Sattel)
Ansonsten ergibt das dann ein sehr gutes langstrecken Reiserad.
Habe ebenfalls einen selben Randonneur nur von Hercules. Und wie beschrieben aufgebaut (bin dabei).
Mit entsprechend wenig Ausrüstungsgewicht kann man dann wirklich sehr sehr leicht und schnell durchs Land reisen. (bei mir mit ca. 25 KmH Durchschnitt (entspannt geradelt).
P.s. Die Nackenmuskulatur muss sich erst entwickeln, in den ersten Tagen schmerzt der Rücken vom Hochgucken.
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#228929 - 02/19/06 02:04 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: naero]
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Moin naero Das is' 'n typisches "Rennsportrad" aus den 70ern.
Den Begriff Randonneur kenne ich eigentlich nur als Bezeichnung für einen besonders gebogenen "Rennlenker". (Der an deiner Neuerwerbung nicht dran ist)
Echt traurig dran, sind vor allem die Bremsen.
Damit da ein Schutzblech gut drunterpasst , haben diese Bremsen sehr lange Schenkel, wodurch gegenüber den sonst baugleichen Rennbremsen ein mieserables Hebelverhältniss, und sehr dürftige Bremsleistung herauskommt.
Sehr praktisch sind die Zusatzgriffe, die ein Bremsen im Oben-Griff ermöglichen. Aber wie erwähnt, und wie die sicher schon gemerkt hast, hilft das auch wenig, wenn die Bremse als solche nix taugt.
Weiterer Schwachpunkt ist das Keil-Tretlager.
Der Rahmen ist im Vergleich zu einem Rennrahmen, oder z.b. einer sog. Trainingsmaschine viel viel schwerer.
Die Rohre sind meist identisch mit denen von Touren- Holland- oder "Sport" rädern. (Also nix konfifziert und so)
So, wie Du es gerupft hast, hast du in "genialer" Weise, die Nachteile eines Rennrades mit den genannten des Rennsportrades vereinigt.
Also das wird vor allem Frust und ziemlich falsche Vorstellungen von einem Rennrad-Feeling hervorbringen.
Wie Commi2k schrieb, isses aber gerade wegen seines soliden Rahmens durchaus als Reiserad tauglich. Halbwegs zeitgemäße Bremse ist meines wissens nur mit einer Trommelbremse zu realisieren. Schalthebel kann man an den Lenker verlegen (z.b. Lenkerendschalter von Sun)
Gruß Hilsi
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Was die sogenannten Wahrheiten angeht, so habe ich sie doch ein wenig im Verdacht der Unbeständigkeit.
(Wilhelm Busch) | |
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#228933 - 02/19/06 03:24 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: naero]
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Hallo, in das Fahrrad noch großmächtig Geld zu stecken lohnt wohl nicht wirklich, aber wenn du doch noch bereit bist ein paar Euronen zu investieren, dann bitte nicht mit neumodernen Krams verbasteln , sondern versuchen es so zeitnah wie möglich aufzumotzen. Ein guter Ansatz dabei wären z. B. Weinmann Mittelzugbremsen, gibts noch recht häufig für kleines Geld bei Ebay, die verbessern die Bremsleistung merklich (weiß ich noch von meinem Hercules "Monte Carlo" ) auch wenn´s nicht an die Bremsleistung moderner Rennbremsen heranreicht. Falls du noch einen längeren Vorbau brauchst , deiner schaut arg kurz aus, sag bescheid ich hab noch einen von besagtem Hercules rumliegen. Gruß Axel
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#228940 - 02/19/06 04:13 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: ]
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dann bitte nicht mit neumodernen Krams verbasteln , sondern versuchen es so zeitnah wie möglich aufzumotzen. Soll es ein Museumsstück werden oder will jemand damit fahren? Bei der zweiten Variante ist es Wurscht, dann zählt Betriebsfestigkeit. Gerade miese Bremsen führen doch gelegentlich zur Umleitung auf den Friedhof. Soll die Mühle aber in die Vitrine, dann in Gottes Namen kann auch alter Kram eingebaut werden. Falk, SchwLAbt
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#228975 - 02/19/06 09:43 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: mgabri]
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Im übrigen bezeichnet das französische "Randonneur" das selbige. Nur daß man sich heutzutage eben von den 70/80er Jahre "Sporträder" sprachlich abheben möchte. Denn diese Gurken haben den Begriff schließlich ruiniert.
Ruiniet haben das eher die deutschen Kaufhausmarken. Die französichen Rennsporträder von Peugeot und Motorbecane waren zwar keine schnellen renner und relativ schwer, aber dafür von sehr dauerhafter Qualität. Wer mal in einer Unistadt so herumschaut, wird noch eineinge dieser Räder antreffen, die vor allem zwischen Mitte der 70iger bis Anfang der 80iger produziert worden sind. Wer alte Radtourberichte anschaut wird feststellen, dass viele Leute mit solche hRädern große Touren gemacht haben. Langlebig waren die wirklich. Der Bremer Weltumradler, der bei der Entwicklung des Marathon Reifens mitgearbeitet hat, hatte bei seiner Weltumradlung auch ein solches Motorbecane Rensportrad. Der Billigkram kam erst so Ende der 70iger raus und damit wurden es wirklich Gurken, die oft nicht lange ihren Dienst taten. (Zu meiner Jugend war ein Rennsportrad von Peugeot wirklich etwas gutes und teures (ab ca. 380 DM um 1976), das konnte man dann 10 Jahre später noch als Alltagsrad im Studium verschleißen Eines meiner Tandems basiert auf soch einem Rahmen, ohne Probleme ist es auf Touren in Schottland und Schweden gelaufen. Soviel ein wenig zur Historie der Rennsporträder. Dittmar
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#228979 - 02/19/06 10:34 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: Dittmar]
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Die französichen Rennsporträder von Peugeot und Motorbecane waren zwar keine schnellen renner und relativ schwer, aber dafür von sehr dauerhafter Qualität.
Dem kann ich nur zustimmen, ich habe selbst zwei Motobecane im Bestand, das eine ist ein ebensolches "Rennsportrad" aus Mitte der 60er Jahre und das verrichtet auch noch nach 40 Jahren mit den original Komponenten zuverlässig seinen Dienst-jetzt natürlich nur noch bei Bilderbuchwetter auf dem Weg zur Eisdiele Leider hat der Vorbesitzer die ehemals montierten Schutzbleche, die Beleuchtung und den Gepäckträger entsorgt. Das andere ist ein Rennrad aus Anfang der 80er Jahre und muß bei mir nun als "Winterhure" herhalten. Gruß Axel
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#228982 - 02/19/06 11:06 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: ]
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Was für ein tolles Rennrad.... da schlägt einem gleich das Herz höher. :-) Ich muss nur kurz nach links schauen und kann ebenfalls auf so ein Rennrad (umgebaut als Randonneur - übrigens in 30 min auch wieder als Rennrad umbaubar) im schicken perlmutt-weiß erfreuen.
Habe den Randonneur in der Wohnung, übrigens genau so wie ´mein 50 Jahre altes Klepper T6 einer Faltboot. :-))
Zu den Bremsen:
Blos keine Trommelbremsen, ansonsten kann die Bremsleistung bei Abfahrten besonders mit Gepäck ruckzuck nachlassen und Abgänge alá Jan Ulrich folgen...
Dann eher die Weinmann Mittelzugbremsen aus dem Ebay.
Bis bald
commi2k / Mathias Müller aus Weimar
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#228984 - 02/19/06 11:29 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: commi2k]
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Ich muss nur kurz nach links schauen und kann ebenfalls auf so ein Rennrad (umgebaut als Randonneur - übrigens in 30 min auch wieder als Rennrad umbaubar) im schicken perlmutt-weiß erfreuen.
Wo wir eh gerade bei "altem Trümmer" sind zeig´s bloß mal her, da freut sich nicht nur der Mario Gruß Axel
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Edited by Akki (02/19/06 11:37 PM) |
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#228985 - 02/19/06 11:32 PM
verkannte Trommelbremse
[Re: commi2k]
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Ich habe zwar nie Bremsen von Herrn Weinmann in der Mache gehabt, sondern nur das sehr ähnliche Pendant namens "Rasant 300" und zahlreiche Trommel-, Cantilever-, V- und Scheibenbremsen. Während die Seitenzugbremse wirklich nicht das Wahre gewesen ist (na gut, zur Stempelklotzbremse war sie schon ein Fortschritt) ist das mit dem nachlassen der Trommelbremse ein inzwischen unmodernes Märchen. Zwar ist die Bremsleistung wirklich nicht in Scheibennähe, aber sie lässt nur bei Talfahrten in schwerem Gelände in Schleichfahrt ohne Kühlung nach. Ein gutes Beispiel war der Enos auf Kefallonia, ab der NATO-Radarstation bei etwa 1000m Rumpelpiste bis zum Gipfel bei gut 1600m. Da wieder runter mit 10km/h, dass ist der Trommel nicht gut bekommen. Wieder auf dem Asfalt ging die Karre wieder ordentlich los, sofort war die Trommel kalt und wirksam. Mit Trommelbremsen war ich in den Alpen, in Norwegen und auf Teneriffa und La Palma. Scheibenbremsen gab es einfach noch nicht. Ärgber hatte ich erst auf Madeira, 1000m Talfahrt in einer schleichenden Kolonne runter von der Encumeada. Da ist zum einzigen Mal eine Trommelbremse ausgefallen. Alles das ist für Deinen blauen Badeofen sowieso nichts - schon wegen der Übersetzung. Die Wasserlandung wäre dem Ulrich mit einer ordentlichen Trommelbremse erspart geblieben.
Falk
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#229011 - 02/20/06 09:36 AM
Re: verkannte Trommelbremse
[Re: Falk]
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Hallo,
zur Trommelbremse: Ja sie mag ganz gut sein, hatte auch mal eine an einem Testfahrrad (Hawk Classic Duncan). Also eine Art Scheibenbremse nur irgendwie 60 Jahre älter...
Man muss ja nur den Reparaturfall bedenken, wenn man auf große Tour geht. Denke mal in Afrika oder Indien wirds eine Trommelbremse nicht geben (und wenn dan meist nicht das passende). Und ein Paar oder mehr Rennradfelgenbremsen kann man bequem in der Packtasche mit transportieren.
Auf jedenfall sind das a.o. auf einer Weltreise (aber auch genauso Eruopa) stabile Laufräder. Nicht zu vergessen alle 2-3 Tage diese dann auch sauber zu zentrieren.
Bilder vom Randonneur folgen.
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#229017 - 02/20/06 10:34 AM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: ]
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Hallo Axel, tolles Rad
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Freundliche Grüße aus Unterfranken Ralf | |
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#229061 - 02/20/06 02:44 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: ]
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Mensch, Axel Wenn ich das vorher gewußt hätte... Eine gelungene Aufnahme von deinem "Oldtimer". Gruß Mario
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#229424 - 02/22/06 02:26 PM
Re: verkannte Trommelbremse
[Re: Falk]
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Oh je, die Weimann-Bremsen wecken bei mir grausige Erinnerungen an lange Sonntage in den 80er Jahren, an denen ich versucht habe, an meinem "Wittekind"-Rad die baugleiche Vorderrad-"Bremse" so einzustellen, dass sie irgendwie funktioniert. Eine ewige Fummelei, die zur Erfolglosigkeit verdammt war. Zum Glück funktionierte wenigstens der Rücktritt der Torpedo-Nabe zuverlässig... Schon die Weimann-Mittelzugbremsen meines 1. Manufakturrades 1989 (Modell "Das Rad") waren Lichtjahre besser... Nostalgische Grüße Olaf
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#229613 - 02/23/06 04:32 PM
Re: verkannte Trommelbremse
[Re: redfalo]
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*g* Die Bremsen sind indertat eine zumutung. Bin ja normal HS33 gewoehnt. War heute schon ein fest. Sind die Mittelzugbremsen mit den normalen Bremshebeln kompatibel? Aber viel Geld werde ich in das Rad wohl nicht mehr stecken. Mein Reiserad wird schon mein umgebautes MTB. Eines Tages werde ich mir wohl ein `echtes` RR kaufen, bis dahin muss das hier es tun.
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#245592 - 05/01/06 09:46 AM
Rennsportrad
[Re: naero]
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Habe heute noch ein Rennsportrad vom Sperrmüll gefischt. Und jetzt wieder: Im Rahmen von 'unnötigem Wissen' würde es mich schon interessieren, was ich mir da ins Haus geholt habe. Der Name des Rades ist 'monza', kann mir jemand was zu der Marke sagen? Die ersten Internetrecherchen haben leider keine tollen ergebnisse erbracht.
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#245608 - 05/01/06 11:10 AM
Re: verkannte Trommelbremse
[Re: Falk]
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Ich habe zwar nie Bremsen von Herrn Weinmann in der Mache gehabt, sondern nur das sehr ähnliche Pendant namens "Rasant 300" und zahlreiche Trommel-, Cantilever-, V- und Scheibenbremsen. Während die Seitenzugbremse wirklich nicht das Wahre gewesen ist (na gut, zur Stempelklotzbremse war sie schon ein Fortschritt) ist das mit dem nachlassen der Trommelbremse ein inzwischen unmodernes Märchen. Zwar ist die Bremsleistung wirklich nicht in Scheibennähe, aber sie lässt nur bei Talfahrten in schwerem Gelände in Schleichfahrt ohne Kühlung nach. Ein gutes Beispiel war der Enos auf Kefallonia, ab der NATO-Radarstation bei etwa 1000m Rumpelpiste bis zum Gipfel bei gut 1600m. Da wieder runter mit 10km/h, dass ist der Trommel nicht gut bekommen. Wieder auf dem Asfalt ging die Karre wieder ordentlich los, sofort war die Trommel kalt und wirksam. Mit Trommelbremsen war ich in den Alpen, in Norwegen und auf Teneriffa und La Palma. Scheibenbremsen gab es einfach noch nicht. Ärgber hatte ich erst auf Madeira, 1000m Talfahrt in einer schleichenden Kolonne runter von der Encumeada. Da ist zum einzigen Mal eine Trommelbremse ausgefallen. Alles das ist für Deinen blauen Badeofen sowieso nichts - schon wegen der Übersetzung. Die Wasserlandung wäre dem Ulrich mit einer ordentlichen Trommelbremse erspart geblieben. Falk
Und dann gab es von Weinmann auch noch die zweiseitige und einseitige "Turbobremse"... Vervollständigende Grüße aus Hamburg, HeinzH.
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#245610 - 05/01/06 11:15 AM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: zwerginger]
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Im Rahmen von unnötigem Wissen hab ich eine Frage an alle die sich mit den verschiedenen Typenbeschreibungen von Reiserädern auskennen. Benno
Du sagst es Benno, es handelt sich um überflüssiges Randwissen. Typen von Reiserädern oder Rädern allgemein zu erfinden zählt zu den Lieblingsbeschäftigungen der Hersteller und dient der Verwirrung der hilfesuchenden Kundschaft, die dann bereitwilliger das "innovative" Fahrradkonzept zu kaufen gewillt ist. Da weder "Sportrad" noch "Randonöse" geschützte Marken oder Begriffe sind, obliegt es Hinz dafür eine ihm beliebige Definition und diverse Kriterien zu erfinden und Kunz dieselben gleich wieder in Frage zu stellen. Jegliche Diskussion über Fahrradtypen erübrigt sich m.E., da es nur auf drei Dinge ankommt: Passt dir dein Fahrrad, tut dir nichts weh? Bringt es dich zuverlässig von A nach B? Macht es dir Spaß damit zu fahren? Dann fährst du damit noch in 100 Jahren. Reim dich oder ich fress dich Micha Moin Micha, in den sechzigern gab es lange Zeit auch noch díe Bezeichnung "Halbrenner" für Räder mit 2x5 Kettenschaltung, Rennlenker, Schutzblechen, Gepäckträger und StVZO-Ausstattung. Gruß aus HH, HeinzH.
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#245614 - 05/01/06 11:34 AM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: HeinzH.]
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Das Thema Randonner findet sich auch gerade in der aktuellen Ausgabe von Trekkingbike wieder. Die Räder, die dort getestet werden laufen hier im Forum wohl eher nur unter der Bezeichnung "Reiserad" (in Missionarsstellung). Nichts Erhellendes, außer der Info, dass die Randonneure ursprünglich die Fahrer bezeichnet, die seit dem vorletzten Jahrhundert extremsportelnd rund um die Uhr auf Strecken wie Paris-Brest unterwegs waren. So gesehen können sich wohl die Teilnehmer aktueller Brevets und Audax-Rennen mit Fug und Recht Randonneure nennen, die auf Randonneur-Material umherfahren. Für die Hersteller ist die Rennlenkerreiseradfraktion - wir haben es bereits geahnt - allerdings eine kleine, vernachlässigbare Gemeinde von eher schrulligen Auskennern, die mit Serienware nicht beglückt werden will. So ist es auch zu erklären, dass es nach dem absehbaren Aussterben der HS66 keine adäquate Bremse mehr für die Randonneure geben wird. (Na, neue Bremesendiskussion gefällig? ) Aber interessiert das wirklich, was ein "echter" Randonneur zu sein hat Micha
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Edited by zwerginger (05/01/06 12:09 PM) |
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#245616 - 05/01/06 11:54 AM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: zwerginger]
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Und dann, lieberMicha, gibt es da noch die gelegentlich mit "Randonneur couche" bezeichneten schnellen Reiseräder..... Wie z.B. das von HP-Velotechnik oder ehemals von Dalli.... Vervollständigende Grüße aus HH, HeinzH.
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Edited by HeinzH. (05/01/06 11:54 AM) |
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#245621 - 05/01/06 12:17 PM
Re: 'sportrad' = 'randonneur'?
[Re: HeinzH.]
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Weißte was Heinz - ich war ja bis letzte Woche mal wieder in Spanien unterwegs und habe dabei die erhellende und sehr angenehme Erfahrung gemacht, dass ich -vielleicht getrieben von Altersweisheit - dem schneller, weiter, höher fahren nicht mehr viel abgewinnen kann, dafür aber dem Naturerlebnis und dem schnöden Genuss in Form von tapas und cortado in ausgedehnten Pausen. So um die 70-90km pro Tag reichen aus. Einen großen Teil davon dafür aber abseits des Asphalts gefahren und Zwerginger hat Spaß. Mein Gepäck fährt übrigens seit März tief --"liegend" im B.O.B. Yak Micha
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