Zufällig bin ich auf ein ungewöhnlichen Gepäckträger gestossen.
Habt ihr sowas schon mal gesehen. Sieht ein wenig kurios aus.

Spider Vario Gepäckträger

Auf der Webseite wird angeführt wieso so ein Gepäckträger entwickelt wurde:

Mein Gepäckträger ist aus der Praxis heraus entstanden. Auf meinen Reisen stellte sich recht schnell heraus wo die Schwächen eines Gepäckträgers lagen. Bedingt durch die hohe Belastung auf meist schlechten Straßen hielten die Schweissverbindungen, sowie Rahmenbefestigungen den Anforderungen nicht stand. Ein defekter Träger läßt sich auf einer Reise nur mit hohem Zeitaufwand und Kosten beheben.

Aus diesem Grund entwickelte ich einen Gepäckträger der aus verschraubbaren Verbindungsteilen besteht.

Dieses System ermöglicht den Tröger an fast allen Fahrrädern zu montieren. Seine enorme Stabilität wird mit sechs Verbindungspunkten am Rahmen erreicht. Des weiteren kann durch die modulare Bauweise jedes Teil ausgetauscht sowie angepasst werden.


Bilder:





lg

Danjel

Sieht ja irgendwie aus wie Fishertechnik. Aber wenn es funktioniert...

Hallo Danjel,

ich weiß nicht, ob ich einen Knick in der Optik habe, aber wenn ich mir die Fotos anschaue, sieht die ganze Konstruktion ein wenig gewöhnungsbedürftig aus. Es ist auch keine neue Innovation, daß Gepäckträger aus Einzelteilen konstruiert werden. Das machen die Japaner schon seit Jahrzehnten. In der Rubrik "Unsere Teile" habe ich am 15.01. mit Marios Hilfe ein Foto eines japanischen Gepäckträgers plaziert, der sich ebenfalls in Einzelteile zerlegen läßt (jap. Radler nehmen ihr Fahrrad bei einer Bahnfahrt vollständig auseinander).

Bernd

wenn der typ seine vorherigen gepäckträger auch an der ungefederten masse befestigt hatte, dann ist es klar, daß sie "den belastungen nicht standhielten"

aber nicht wegen

sondern wegen zu hoher belastung des biologischen hauptprozessors beim errechnen der besten gepäckträgermontage.


MfG

Das andere Gepäckträger generell nicht halten, ist ja wohl ein schlechter Witz. Und wenn wirklich mal ein Tubus-Träger Schaden nehmen sollte, kann den jeder Dorfschlosser mit dem Schweißgerät wieder zusammenbraten.

Davon abgesehen ist der Spider-Träger wirklich potthäßlich. So schlecht können andere Gepäckträger gar nicht sein, daß man sich sowas ans Rad schrauben muß.

das halte ich für einen weit verbreiteten, aber trotzdem fatalen Irrtum!
Ohne kenntniss der Ursprungslegierung führt schweissen relativ selten zum Erfolg. sicher hälts irgendwie, aber zuverlässig ist es nie.
ich kenn jemanden, der ein geschweisstes Schloss besitzt. das ist dann aber eher mimikri.

job

Das Problem dürften wohl eher die geringen Wandstärken sein, welche sich z.B. Autogen nur sehr schwierig schweissen lassen. Löten klappt da schon besser.

Natürlich ist der CrMo nach dem Schweissen nicht mehr was er mal war, aber immerhin ist Stahl im Gegensatz zu Aluminium auch in Drittweltländern irgendwie reparierbar.

Der Spider sieht tatsächlich zum Kotzen aus, und schwergewichtig wird er wohl auch sein.

Manuel

was das löten angeht hast Du recht. dafür ist aber eine überlappung der materialien nötig. also einfach die gebrochene stelle zusammenbraten ist nicht. man muss schon eine Hülse drüberlöten, oder eine einlage einlöten.

ich hatte mal einen stahlrahmen, bei dem ein Rohr aus der muffe gerutscht war. (zuwenig lot drin, führte zum sturz der besitzerin) der liess sich nachträglich nicht mehr reparieren. ich bin daher immer skeptisch, wenn es um provisorische reparierbarkeit geht. (obwohl zu DDR-Zeiten sachen gemacht wurden, die rein technisch nie möglich waren, aber doch irgendwie funktionierten!)

ich finde die idee hinter dem modularträger recht gut. was die Ausführung und das Design angeht, finde ich das nicht so gelungen.

job

Stimmt, beim Löten braucht es eine normalerweise Ueberlappung, zumindest wenn es darum geht zwei Rohre stirnseitig aneinander zu löten.
Es seit denn man würde mit hochfestem Lot (z.B. Nickellot) sehr viel auftragen , dann könnte es durchaus halten.

Gemuffte Rahmen lassen entgegen dem weit verbreiteten Irrglaube in der Regel schwieriger reparieren als muffenlose Kontruktionen.

Gruss
Manuel

Sackteuer ist er auch noch

nun, der gepäckträger ist wohl in seiner montage flexibler als ein herkömmliches fabrikat. allzu flexibel scheint er mir wiederum auch nicht zu sein, da die länge der einzelnen streben ja vorgegeben ist und die streben nicht diagonal montiert werden können.
ich vermisse auf der seite zudem einen hinweis auf die tragkraft des trägers. dies ist zwar verständlich, da die tragkraft von der art der montage abhängig ist. eine grobe angabe (vielleicht für zwei verschiedene montagearten) würde ich aber nicht als lästig empfinden.
aufgrund der durch die art der verbindungen erforderlichen materialstärke und der zahlreichen verbindungsteile ist das gewicht mit 980g nicht eben bescheiden. auf tour für mich zwar kaum ein kriterium, aber im alltag wäre mir das zuviel (gilt übrigens auch für den Tubus Locc ). vom preis reden wir nicht. sichert schliesslich arbeitspla(e)tz(e) in Deutschland .
mein fazit: auch wenn ich dazu tendiere, nischenprodukten mit ungewöhnlichen ansätzen einiges an sympathie entgegen zu bringen, wäre dieser gepäckträger (und lowrider) für mich nur dann ernsthaft in betracht zu ziehen, wenn sich nichts anderes ans velo schrauben lässt.

ä gruess - Wilu