Ich möchte ab Mitte Oktober ein Monat den Norden von Vietnam mit dem Rad bereisen.Kann mir jemand etwas über Verkehrsdichte,Wetter und Abstand der Übernachtungsmöglichkeiten (event. Zelt ???) sagen.Danke

Hallo,

mal so aus dem Stehgreif:

Klima: dürften um die Jahreszeit so um die 20 °C sein, Regenzeit ist dann im Norden glaub ich schon vorbei * (in etwa Südeuropäisches Klima). Steht aber in jedem Reiseführer - und den sollte man incl. "Kauderwelsch" sowieso dabei haben.
Vietnam is nicht unbedingt mit englisch zu bereisen - außer in den Großstädten und touristischen Zentren.
Zelten ist in Vietnam eher "untypisch" - nicht zu empfehlen. Is gibt keine Zeltplätze und als Wildcamper machst du dich schnell unbeliebt.
Die Berge im Norden sind sehr hoch und "urtümlich" besiedelt. Im Winter auch mal Schnee, so weit ich weiß. Das Grenzgebiet zu Thailand sollte man eher meiden (viele Schmugler).
Auf ein "gepflegtes Äußeres" achten und versuchen, nicht "geizig" zu wirken (Europäer sind reich und "Rucksack-Europäer" haben so etwa den Status von Pennern (ohne Penner beleidigen zu wollen, es gibt in VN halt nur ne Menge gescheiterte Existenzen, die mit Rucksack rumreisen und dieser Art von tourismus einen schlechten Ruf einhandeln).
Für Vietnamesen ist es übrigens sehr befremdlich, das ein Europäer Fahrad fährt. Aber wenn man sich korrekt verhält, und in der Lage ist, einige Worte vietnamesisch zu sprechen, wird man überall sehr gastfreundschaftlich empfangen.

Es gibt im Internet einige gute Rad-Reiseberichte von VN - habe im moment aber leider keinen Link. Einfach mal suchen ...

Übernachtungsmöglichkeiten sollten eigendlich kein Problem darstellen, Möglichkeiten gibt es derer viele, solange du nicht ins Gebirge radeln willst. Allerdings dürfen nicht alle Hotels Europäer aufnehmen, dazu benötigen sie spezielle Lizenzen. Aber es ist möglich, so ab 10 $ zu nächtigen (vielleicht inzw. etwas mehr). Nimm einen guten Mosquitoschutz mit (Baldachin o.ä.).

Auf den Fernstraßen ist vorsicht geboten. Die LKWs und Busse sind zum Teil wahre Ruinen und es passieren viele Unfälle.

Viel Spaß auf der Reise wünscht dir
André

* Hab mich gerade aufklären lassen, Im Norden gibt es keine Regenzeit, es existieren vier Jahreszeiten; Schnee im Winter natürlich nur teilweise in den Bergen (manchmal). Im Norden so um die 20°C; ob's regnet oder nicht, hängt ganz vom Wetter ab

Da ich nördlich von Hanoi nicht war, kann ich nix dazu schreiben. Südlich von sind die Nebenstraßen recht schlecht, Asphalt eher die Ausnahme. Besonders wichtig bei Regen, sonst schiebst Du schon mal durch nen Bach.
Regenzeit ist übrigens im Februar - April, je nachdem wie die Wetterlage ist. In tropischen Gebieten verschieben sich die Zeiten schon mal um ein paar Wochen.
In den Bergen ist zelten schon möglich, nur am Roten Fluss ist wegen kilometerlanger Reisfelder (nass!!) es absolut unmöglich. An den wenigen Stellen wo keine Felder sind, stehen Häuser und die Leute lassen Dich das Zelt nicht aufstellen.
Gruß peter

Hallo flotter Radler ! Wir begannen unsere Radreise Ende Nov. 93 in Hanoi . Zum Wetter :Alle zu jener Zeit erhältlichen Reiseführer sprachen einhellig von : "gelegentliche Sprühregen möglich" . In Wahrheit erlebten wir monsunartige Regenfluten ,dass wir fürchteten zu ersaufen. Da hat wohl ein Autor 1:1 von einem anderen abgschrieben. Die Einheimischen wunderten sich warum alle Touristen zu dieser Zeit trockenes Wetter erwarteten, " um diese Zeit regnet es immer bei uns ". Im Süden (ab dem Wolkenpass) war es dann besser. Du bist ja viel früher unterwegs ,so kann das Wetter völlig anders sein. Das wünschen wir Dir !
Zelt würde ich keines mitnehmen , mit english kamen wir damals einigermaßen problemlos durchs Land .und das Essen ist gut ,die div. Landschaften sind sehr beeindruckend ,das einzige was uns damals im Norden Vietnams auf den Wecker ging , war der ständige Versuch etwas Geld herauszuschinden. Nicht viel , kein wirklicher Beschiss ,aber irgendwann wurde es lästig. Das dürfte sich inzwischen sicher zum Positiven geändert haben ,damals war jeder Tourist eine stinkreiche Melkkuh aus dem Westen ,auch wenn er Radfahrer war.
Alles Gute und machs gut !

Hallo,
wir waren letztes Jahr im November u.a. in Nordvietnam unterwegs, allerdings OHNE Fahrrad, sondern mit Mietwagen und Fahrer. Das Wetter in Hanoi und in der Halong-Bucht ist warm-schwül, weiter oben im Norden (wir waren in Sapa an der chinesischen Grenze) war es dagegen teilweise sehr kühl und regnerisch.
Die Leute in Vietnam sind super freundlich, als "Melkkuh" haben wir uns nie gefühlt. Die Menschen sind zwar sehr geschäftstüchtig, aber wenn du "Nein" sagst, ist es auch ok. Sie sind weder aggressiv noch belästigend, wollen halt nur etwas Geld verdienen. Und was man sich vor Augen führen muss: Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen dort liegt bei 400 US-Dollar im Jahr, dh. dein Flug ist schon mehr wert als das, was die Leute dort im Jahr verdienen.
Zum Fahrradfahren in Vietnam kann ich nur soviel sagen: Ich bin im Nachhinein froh, dass mir meine Frau die Idee, dort mit dem Rad unterwegs zu sein, ausgeredet hatte. Der Verkehr in den Großstädten ist höllisch und folgt ganz anderen Regeln als bei uns. Und auf dem Land gibt es nur sehr wenige , enge Fernstraßen, auf denen viel LKW-Verkehr und ohne Ende Mofas unterwegs sind. Dementsrechend "frisch" ist die Luft, und auch ziemlich staubig. Zum Teil (zB. von Hanoi Richtung Halong Bucht) gibt es an autobahn-ähnlichen Straßen zwar separate Radwege, aber der Fahrspass als Radfahrer dürfte dort eher gering sind. Kurzum: Aus meiner Sicht ist Vietnam ein ganz tolles Land mit extrem freundlichen Menschen - mit dem Rad würde ich dort aber nicht hinfahren.
Beste Grüße
Olaf

Hallo flotter,
ich war letztes Jahr Ende Oktober bis Mitte November in Vietnam mit dem Rad unterwegs. Allerdings nur von der chinesischen Grenze bis 200km südlich von Hanoi. Mir hat es keinen Spass gemacht, was aber nicht an den Menschen lag sondern definitiv am Verkehr und auch ein bisschen an Reisemüdigkeit. Jeden Tag ein schwarzes Gesicht von den Abgasen und das Wissen, dasselbe Zeug in der Lunge zu haben ist nicht meine Auffassung von Spass. Aber in den Bergen soll es besser sein. Zelt ist überflüssig, für die oben erwähnten 10 Euro bekommst du alle 60-70 Kilometer ein Zimmer mit eigenem Bad und Fernseher, für 5 Euro findest du auch etwas nettes, Vietnam hat durch die vielen Touristen eine gute Infrastruktur was Hotels angeht. Ich hatte durch die vorher bereisten Länder ein Zelt dabei aber habe es nie in Vietnam benutzt, von den dort getroffenen Radlern hatte keiner eins dabei und die hatten auch nie Probleme e eine Schlafmöglichkeit zu finden. Mit englisch kommst du locker durch, die Abzockmentalität hält sich in Grenzen wenn du freundlich aber bestimmt bleibst und die Vietnamesen sind wirklich allgemein sehr nett.
Wettermäßig hatte ich eigentlich immer Sonne aber das kann natürlich in den Bergen ganz anders aussehen.

Gruß,
bOFi-X

www.radnomaden.de

hallo!
wir waren letzten januar im vietnam. dort gibts auf alle faelle zu viele mopedfahrer. die sind echt gefaehrlich. haben pro tag mindestens einen unfall gesehen. mit uebernachtungsmoeglichkeiten hatten wir kein problem: gibt genug hotels. oberhalb von hanoi hats uns am besten gefallen. die leute dort waren wirklich nett. ab hanoi drehten die leute auf einmal leicht durch: abzockerei (oft der zehnfache preis) und von plastiktasche bis zu steinen wurde uns auch alles moegliche nachgeworfen.
das beste in vietnam war auf alle faelle das essen, einfach gut.
gruss, clemens