Hallo,

war heute mit unseren Enkeln 3 + 5 Jahre unterwegs. 8 km hin (an der Rur) 1,5 Stunden Spielplatz und dann 4 km zurück. Klappte auch ganz gut - hätte aber durchaus mehr sein können wenn nicht...

Problem: Der 3-Jährige (Radgröße 16 Zoll) hat das unbedingte Bedürfnis mindestens mit beiden Beinen auf den Boden zu kommen (mindestens satt mit den Zehen). Dafür muß der Sattel aber viel zu tief eingestellt werden. Die Beine sind beim treten immer stark angewinkelt. Das geht natürlich auf die Kraft.

Welche Kompromisse geht Ihr da ein - oder währe ein 12 Zoll Rad (weil es tiefer liegt und beim Nachbar im Keller liegt) besser?

Gruß Rainer

Hallo Rainer,

ich denke bei einem Dreijährigen ist es sehr angebracht auf dem Sattel sitzend mit den Füßen auf den Boden zukommen. Und wenn das beim 12"-Rad vom Nachbarn besser geht, warum nicht.

Ob damit dann längere Touren möglich sind, weiß ich nicht. Richtig Spaß macht das Fahren mit meinem Sohn seit er 20" mit 18 Gängen fährt. Und das war vor zwei Jahren als er 7 Jahre alt war. (Er ist einer der Kleineren in seiner Klasse.)

Man sollte bei Kindern aber bedenken, dass das Verhältnis zwischen Körper- und Radgewicht wesentlich ungünstiger als bei einem Erwachsenen ist. (Das 12" Rädchen wird auch etwas leichter sein.) Man sollte sie also nicht überfordern und nur so weit fahren, wie es eben schaffen. Schließlich soll ihnen nicht die Lust vergehen.
Außerdem sind 12 km für einen Dreijährigen nicht schlecht. Die Zeit, wo der Opa mit den Enkeln nicht mehr mithalten kann, wird schnell genug kommen.


Gruß Wolfgang

Hallo Wolfang,

selbstverständlich soll der 3-jährige Arne nur so lange fahren wie er Lust hat - oder eben kann (je nachdem was zuerst eintritt). Er tat mir halt nur Leid mit den ständig stark angewinkelten Knie.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

die Frage, wie gut man mit den Füßen den Boden erreicht, hat m.E. weniger mit der Rahmenhöhe an sich, sondern mit der Rahmengeometrie zu tun, insbesondere mit dem Sitzwinkel (d.h. wie weit der Sattel hinter den Pedalen liegt). Eine deutliche Illustration des Prinzips sieht man beim Patria Merano.

Ein gutes Kinderfahrrad braucht (aus dem von Deinem Enkel genannten Grund) einen flachen Sitzwinkel und (damit es länger als ein paar Monate die korrekte Geometrie hat) einen steilen Lenkwinkel. Der Sitzwinkel muss ja nicht gleich so flach wie beim Merano sein. Ich denke, Du wirst bei verschiedenen Herstellern fündig werden, wenn Du das zu einem Kriterium Deiner Suche machst.

Liebe Grüße,
Wolfgang

Hallo Rainer,
es handelt sich hier um ein prinzipielles Problem: die Kurbeln müssen einfach zu hoch sein (relativ zur Beinlänge), um , damit die Kids nicht ständig mit den Pedalen aufstoßen.
Die Hersteller reagieren darauf mit 2 verschiedenen Maßnahmen:
1 Der Rahmen bekommt einen niedrigen Durchstieg, so daß die Kids unproblematisch abspringen können, auch wenn der Sattel etwas hoch ist
2 Der Sitzwinkel wird flach gewählt.
Das klassische Kinderrad mit 1-Rohr-Rahmen besitzt beide Eigenschaften. Die Sitzposition ist ziemlich flach (etwa 65°). weil das Tretlager vorversetzt ist. Außerdem kann man den Sattel rückversetzen.
Ein besonders flaches Sitzrohr ist dazu nicht zwingend notwendig.

Ralf

Geometrie Kinderrad